Unsere Seelen bei Nacht

Buch von Kent Haruf, Pociao de Hollanda

  • Kurzmeinung

    Rincewind66
    Einfühlsame, warmherzige und auch traurige Geschichte.
  • Kurzmeinung

    Frühlingsfee
    ein blödes Ende vermiest mir den ganzen eigentlich warmherzigen Roman.

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Unsere Seelen bei Nacht

Holt, eine Kleinstadt in Colorado. Eines Tages klingelt Addie, eine Witwe von 70 Jahren, bei ihrem Nachbarn Louis. Sie macht ihm einen ungewöhnlichen Vorschlag: Ob er nicht ab und zu bei ihr übernachten möchte. Louis lässt sich darauf ein. Und so liegen sie Nacht für Nacht nebeneinander und erzählen sich ihre Leben. Doch ihre Beziehung sorgt für Aufsehen in dem Städtchen.
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Serieninfos zu Unsere Seelen bei Nacht

Unsere Seelen bei Nacht ist eine lose Erzählung zur Choral der Weite Reihe. Diese umfasst 6 Teile und startete im Jahr 1984. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2015.

Bewertungen

Unsere Seelen bei Nacht wurde insgesamt 25 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Meinungen

  • Einfühlsame, warmherzige und auch traurige Geschichte.

    Rincewind66

  • ein blödes Ende vermiest mir den ganzen eigentlich warmherzigen Roman.

    Frühlingsfee

  • Eine einfühlsame Geschichte mit einem blöden Ende, daher einen Stern Abzug.

    Steffi

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Unsere Seelen bei Nacht

    Ein unaufgeregter Roman
    Der Roman Unsere Seelen bei Nacht von dem bereits 2014 verstorbenen Autor Kent Haruf umfasst nur 197 Seiten, und selbst auf diesen wenigen Seiten findet sich nicht so viel Geschichte (wegen der großen Text-Aussparung an den Rändern und den vielen kurzen Kapiteln), weswegen man mit dem Büchlein schnell fertig sein dürfte. Gerade deswegen finde ich es bei derartigen Büchern wichtig, dass mich der Inhalt schnell abholen und überzeugen kann. Leider waren mir die ersten 20 Seiten noch etwas zu zäh. Die Geschichte hat nämlich erst langsam an Fahrt aufgenommen. Und zwar frühestens dann, als man die beiden Charaktere Addie und Louis näher kennengelernt hat. Sodann wurde es endlich interessanter für mich, also ich wollte das Buch dann kaum mehr aus der Hand legen und unbedingt wissen, wie sich die Beziehung der beiden Senioren weiterentwickelt.
    Dass die Leute gerne mal lästern und hinter dem Rücken über einen herziehen, ist wahrscheinlich rund um den Globus in den verschiedensten gesellschaftlichen Schichten Thema. So auch im fiktionalen Holt in den USA. Genau das ist nämlich die Hauptthematik in diesem Roman. Besonders interessant ist es in diesem Fall deshalb, weil es um zwei betagtere Menschen geht, von denen der eine mitten in der Nacht anfängt ins Haus der anderen zu schlüpfen - und das bekommt scheinbar jeder in der Nachbarschaft mit. Für viele scheinen diese nächtlichen "Ausflüge" ein Problem zu sein. Da dies aber aus vollkommen harmlosen Gründen geschieht, können und wollen die Protagonisten sich dadurch nicht beirren lassen ...
    Einerseits geht es also um das Gerede der Leute mit all seinen möglichen negativen Auswirkungen, ganz speziell, was die eigene Familie, sprich den Sohn und Enkel von Addie betrifft. (Dabei spielt auch Erpressung eine Rolle!)
    Und andererseits kann man bei dieser Lektüre lernen zu verstehen, was es bedeutet, älter zu werden, den Partner an den Tod zu verlieren und mit der damit einhergehenden Einsamkeit umzugehen. Addie und Louis haben ihre Situation bestmöglich zu lösen versucht - und dabei gab es die eine oder andere erheiternde, aber bestimmt auch traurige Szene, die mich ans Buch fesseln konnte.
    Unsere Seelen bei Nacht ist eine in ruhigem Ton geschriebene Geschichte über zwei Menschen, die an ihrem Lebensabend noch zueinander finden und sich über alle Hindernisse hinwegsetzen, um zusammen sein zu können - auch wenn dies schlussendlich nur mehr über intime Gespräche geschehen kann ...
    4 !
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  • Rezension zu Unsere Seelen bei Nacht

    Eine berührende Geschichte mit netten Figuren, insgesamt hab ich sie gern gelesen.
    Ich fand es erstaunlich, welchen Mut und Zielstrebigkeit Addie an den Tag legt, als sie zu Louis marschiert und ihren ungewöhnlichen Vorschlag unterbreitet. Louis fragt sie später, wieso ihre Wahl gerade auf ihn gefallen ist, doch so richtig überzeugt hat mich ihre Antwort nicht. Damit komme ich auch zu dem, was mir an diesem Buch weniger gefallen hat. Den beiden Hauptfiguren fehlte es für meinen Geschmack an Tiefe. Ihre Persönlichkeiten, ihre Beweggründe, Gefühle und Probleme wurden nur oberflächlich angerissen, sie kamen nett und sympathisch rüber, aber für eine solch berührende Geschichte war mir das irgendwie nicht intensiv genug. Dazu kommt, dass die Sprache schon sehr einfach gehalten ist, besonders in den erzählenden Passagen. Durch ihren aufzählenden Charakter lasen sie sich zeitweise wie ein Kinderaufsatz, auch das für mich ein bisschen enttäuschend.
    Trotzdem denke ich, dass der Autor mit seiner Geschichte einen Nerv in unserer heutigen Zeit trifft und damit viele Leser erreicht, vielleicht gerade wegen der Einfachheit seiner Erzählweise. Mir hat sich die Frage gestellt, zeigt er einen möglichen Weg aus der Einsamkeit? Wohl eher nicht, die Situation ist wahrscheinlich zu speziell um Nachahmung zu finden, aber es ist schön, was Addie und Louis erleben, egal, ob realistisch oder nicht.
    Das Ende hat mich auch nicht glücklich gemacht. Irgendwie will es für mich nicht recht zu Addie passen.
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  • Rezension zu Unsere Seelen bei Nacht

    Eine hübsche Geschichte mit nicht so hübschem Ende, leicht gelesen, schnell gelesen - aber auch so schnell bewertet? Ich bin tatsächlich ein wenig hin- und hergerissen. Sind es doch nur wenige Wochen, die hier geschildert werden - wenige Wochen, die zwei Leben doch eklatant verändern, kurz, schnell und knapp erzählt. Aber so ist doch auch oft das Leben, kurz und knapp, nicht episch und dramatisch.
    […]
    Ja, leider ist das auch heute noch möglich und bestimmt sehr alltäglich. Sehr sogar, wenn es wie hier um die Kinder geht, die das Leben ihrer Eltern moralisch bewerten obwohl sie ihren eigenen moralischen und sozialen Ansprüchen nicht genügen.
    […]
    Das ist für mich auch nachvollziehbar, denn "die Leute" kann man leichter ignorieren als die eigenen Kinder, noch dazu, wenn die Kinder der letzte Rest der Familie sind.
    […]
    Ich auch nicht, ein anderes Ende hätte mir auch besser gefallen. Aber wie realistisch wäre das, wie realistisch ist das geschriebene Ende? Ist es nicht tatsächlich so, dass genau dieses geschriebene Ende oft genug böser Alltag ist in unserer Gesellschaft?
    […]
    Mitgenommen hat mich die Geschichte, die Erinnerungen und die Gespräche der Protagonisten, schon, ich hab sie gerne gelesen. Aber ich habe auch nicht darauf gewartet, dass etwas "fesselndes" passiert, sondern mit dieser Alltäglichkeit des Erzählten eher gerechnet. Insofern wurde ich nicht enttäuscht davon. Allerdings hat es mich nicht so weit mitgenommen oder gefesselt, dass es für eine hohe Bewertung reicht.
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  • Rezension zu Unsere Seelen bei Nacht

    Das Buch beginnt als berührende Geschichte und weckt anfangs große Erwartungen: Realistisch und kitschfrei wird von Addie und Louis erzählt, die ihre nächtliche Einsamkeit und Schlaflosigkeit überwinden, indem sie die Nächte freundschaftlich zusammen im Bett verbringen und sich Ereignisse aus ihrem Leben erzählen. Schmerzliche Erfahrungen, folgenreiche Episoden, lapidar Alltägliches. Sie kommen sich emotional näher, verbringen auch tagsüber immer mehr Zeit miteinander und nehmen sich gemeinsam des Enkels von Addie an, der nach der Trennung seiner Eltern vorübergehend bei seiner Großmutter unterkommt.
    Mit dem Gerede der Leute werden Addie und Louis besser fertig als mit den Anfeindungen durch die eigenen Kinder.
    Leider besteht die Handlung zu 90% aus Dialogen (ohne Anführungszeichen), manche interessant, andere nur langweilig, wieder andere läppisch oder überflüssig. Auf eine Geschichte, die den Leser mitnimmt, wartet man vergebens. Und auch darauf, dass etwas passiert, das fesselt.
    Bedauerlicherweise fehlt den Ereignissen aus den beiden Leben der Protagonisten die Unmittelbarkeit für den Leser, weil er zum Zuhörer statt zum Beteiligten wird.
    Den Schluss mag ich überhaupt nicht.
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  • Rezension zu Unsere Seelen bei Nacht

    Original : Our souls at night (Englisch/USA, 2015)
    INHALT :
    Holt, eine Kleinstadt in Colorado. Eines Tages klingelt Addie, eine Witwe von 70 Jahren, bei ihrem Nachbarn Louis, der seit dem Tod seiner Frau ebenfalls allein lebt. Sie macht ihm einen ungewöhnlichen Vorschlag: Ob er nicht ab und zu bei ihr übernachten möchte? Louis lässt sich darauf ein. Und so liegen sie Nacht für Nacht nebeneinander und erzählen sich ihre Leben. Doch ihre Beziehung weckt in dem Städtchen Argwohn und Missgunst.
    BEMERKUNGEN :
    Dieser Roman erschien postum, und mag wie ein Erbe klingen seitens des alternden Schriftstellers. Das Thema setzt sofort ein : schon im ersten von 43 schraffen und kurzen Kapiteln steht die circa siebzigjährige Addie Moore vor der Türe von Louis Waters und macht ihm dieses zunächst mal seltsam klingende Angebot. Doch es geht nicht um Sex und ein flottes Nachtleben, sondern darum, die Einsamkeit der beiden Witwer zu überwinden, zu teilen, und die « schweren Nächte gemeinsam zu überstehen ». Nach kurzem Zögern willigt Louis ein. Und geht also regelmäßig mit Zahnbürste und Pyama in der Tasche abends rüber zu Addie. Gut, sie kannten sich eher indirekt, da die verstobrne Frau von Louis mit Addie enger bekannt war, doch ansonsten : ein gewagter Schritt ! Oh, die etwas muffige Kleinstadt redet schnell, und mauschelt, was denn da passiert. Auch die eigenen Kinder ziehen überhaupt nicht mit. Und selbst wenn diese selbst total wirr in ihren Beziehungen leben sollten, können sie diese mehr als lautere Beziehung mit so echten Motivationen nicht gutheißen. Inzwischen ändert sich das Leben der lange Alleinstehenden : sie kommen einander näher und näher. Und der Titel spricht vielleicht eine Ebene an, von der heute weniger die Rede ist : da ist nicht von Körper, Lust oder auch mal Herz und Schmerz die Rede, sondern von der Seele. Die wachsende Vertrautheit schafft Nähe und eine Form der (Mit-Verantwortung für sich selbst, für den anderen.
    Wie aber dann trotz allen Geredes seinen Weg gehen ? Ja, die beiden alternden Leute scheinen eine Form der Unabhängigkeit und Losgelöstheit gefunden zu haben, die manch Jüngerem ferne ist. Wie weit ?
    « Die freie Suche nach Glück verlangt immer mehr Mut als man sich vorstellt... »
    Die Sprache ist einfach, relativ knapp sogar. Die Dialoge oft kurz und einsätzig, wie es im Leben halt oft ist. Nur ab und zu kommt der ein oder die andere ins Erzählen eines Aspektes seines/ihres Lebens.
    Zu meiner eigenen Überraschung bleibt mir wohl nichts anderes übrig als diesen Roman unter « Liebesromane » einzuordnen, was eigentlich echt nicht mein Genre ist. Kritisch betrachte ich die Schilderung der Rückständigkeit so vieler Einwohner und Familienmitglieder. Ist das möglich, heute ? Aber grundsätzlich sicherlich ein Roman, wie er vielen hier gefallen könnte !!!
    AUTOR :
    Kent Haruf (geboren 24. Februar 1943 in Pueblo, Colorado; gestorben 30. November 2014 in Salida, Colorado) war ein US-amerikanischer Schriftsteller. Er war der Sohn eines methodistischen Pfarrers, graduierte 1965 an der Nebraska Wesleyan University (NWU). Später, 1973, machte er noch einen M.F.A. im Iowa Writers’ Workshop an der University of Iowa.
    Haruf jobbte in verschiedenen Tätigkeiten und kam auch als Angehöriger des Peace Corps in die Türkei, wo er Englisch unterrichtete. Er lebte später mit der Familie in Salida und arbeitete als Lehrer an einer Highschool und wurde dann noch Assistant professor für Literatur an der NWU und Gastdozent an der Southern Illinois University.
    Harufs Romane spielen in der fiktiven Kleinstadt Holt in der Prärie Colorados. Sein erster Roman The Tie That Binds erschien 1984 und erhielt einen Whiting Award. Er veröffentlichte auch Kurzgeschichten. Der Roman Plainsong stand 1999 auf der Shortlist des National Book Award for Fiction und wurde ein Bestseller in den USA. 2006 erhielt Haruf den Dos Passos Prize und 2014 den Folio Prize. Der Roman Eventide wurde 2010 von Eric Schmiedl für das Denver Center for the Performing Arts (DCPA) eingerichtet. Der Roman Benediction kam im Februar 2015 ebenfalls dort auf die Bühne.
    Ab 2017 findet in Harufs Heimatstadt Salida zu seinen Ehren jährlich ein literarisches Festival statt
    Gebundene Ausgabe: 208 Seiten
    Verlag: Diogenes; Auflage: 1 (22. März 2017)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3257069863
    ISBN-13: 978-3257069860
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Ausgaben von Unsere Seelen bei Nacht

Hardcover

Seitenzahl: 208

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

E-Book

Seitenzahl: 193

Hörbuch

Laufzeit: 00:03:16h

Unsere Seelen bei Nacht in anderen Sprachen

  • Deutsch: Unsere Seelen bei Nacht (Details)
  • Englisch: Our Souls at Night (Details)

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