Demnächst in Tokio

Buch von Katharina Seewald

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Demnächst in Tokio

Die 18-jährige Elisabeth macht sich 1934 ins fremde Japan auf, um ihren von den Eltern bestimmten zukünftigen Ehemann zu treffen: Ernst Wilhelm, 39, Diplomat in Tokio, der mit der Heirat seinen Posten im Dienst des Deutschen Reichs sichern will. Die Situation, in der sie sich wiederfindet, ist verwirrend. Warum ist Ernst so zurückhaltend? Ist sein Freund Alexander ein Spion? Und wie soll sie damit umgehen, dass ihr Herz für den falschen Mann schlägt?
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Bewertungen

Demnächst in Tokio wurde insgesamt 8 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Demnächst in Tokio

    Als die 95 jährige Elisabeth von ihrer Tochter Karoline erfährt, dass diese dienstlich nach Japan reisen wird, kommen Erinnerungen hoch. Außerdem gibt es etwas, das sie mit ihrer Tochter besprechen muss, wozu aber bisher immer die richtigen Worte fehlten. Daher entschließt sie sich, für Karoline ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben.
    Im Jahre 1934 war Elisabeth 18 Jahre alt. Ihr tyrannischer Vater zwingt sie, den ihr unbekannten 20 Jahre älteren Ernst Wilhelm von Traunstein zu heiraten, damit er selbst befördert wird. Sie wagt es nicht, zu widersprechen. Aber auch Ernst Wilhelm hat keine Wahl, um sich nicht zu gefährden, muss er als Diplomat des Deutschen nach Tokio. Wenige Tage später sind sie verheiratet und Ernst auf dem Weg nach Tokio. Elisabeth reist später hinterher und ist etwas verängstigt, da sie nicht weiß, was auf sie zukommt. Doch ihr Mann ist zurückhaltend und sie leben wie Geschwister zusammen. Als Alexander, ein Freundes von Ernst, in Tokio ankommt, verändert sich Elisabeths Leben. Zu dritt unternehmen sie viel und Elisabeth fühlt sich zu Alexander hingezogen.
    Mehr und mehr verändert sich das Leben unter dem Einfluss der deutschen Politik. Warum beobachtet der japanische Geheimdienst Ernst und Alexander Arenth, obwohl beide keine Nazis sind? Dann wird Alexander unter Spionageverdacht verhaftet und zum Tode verurteilt. Elisabeth und Ernst gehen nach Peking ins Exil.
    Die Autorin schreibt fesselnd und sehr bildhaft, so dass man sich das Leben und die Kultur in Japan sehr gut vorstellen kann. Sehr interessant sind auch die Schilderungen der politischen Verhältnisse während des zweiten Weltkrieges in Japan.
    Die Charaktere sind sehr gut und vielschichtig beschrieben. Besonders gut hat mir Elisabeth gefallen, die sich vom jungen Naivchen zu einer starken Persönlichkeit entwickelt. Aber was ihren Mann nach Tokio getrieben hat, erfährt sie erst sehr viel später aus dem Nachlass ihres Mannes.
    Ein sehr faszinierender und spannender Roman, der die historischen Begebenheiten mit einer ungewöhnlichen Liebegeschichte verbindet.
    Ein Buch, dass ich unbedingt empfehlen kann.
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  • Rezension zu Demnächst in Tokio

    Keine Widerworte: Elisabeth heiratet Ernst! Unbekannterweise. Die 18-jährige Elisabeth, behütet und aus gutem Hause, macht sich 1934 ins fremde Japan auf, um ihren Ehemann zu treffen. Ernst Wilhelm, 39, Diplomat in Tokio, der mit der Heirat seinen Posten im diplomatischen Dienst des Deutschen Reiches sichern will. Kaum reicht Elisabeths Fantasie, sich die Hochzeitsnacht mit einem gestandenen Mann vorzustellen. Umso erleichterter ist sie, als Ernst freundlich auf Distanz geht. Doch als Diplomatengattin findet sie sich auch unter Menschen wieder, derer Handeln und Gefühle sie nicht durchschaut. Während die Nazifizierung in der Botschaft weiter voranschreitet, gibt es auf einmal Heimlichkeiten und Getuschel. Warum wird Ernst vom japanischen Geheimdienst beobachtet? Ist sein Freund Alexander ein Spion? Sucht er deshalb die Nähe zu Ernst? Und wie soll Elisabeth damit umgehen, dass ihr Herz für den falschen Mann schlägt?
    Erst einmal muss ich sagen, dass ich ein wenig Anlaufschwierigkeiten hatte. Es hat ein wenig gedauert, bis ich in die Geschichte reingekommen bin. Bis zu letzt hat mich der Erzählstil nicht ganz überzeugt.
    Ich hätte mir mehr geschichtliche Hintergründe gewünscht, zumal die Zeit des zweiten Weltkrieges im Bereich Japan sehr viel zu bieten gehabt hätte. Zwar gab es einige Infos, aber für meinen Geschmack hätte es gern ausführlicher sein können.
    Mit Elisabeth wurde ich leider auch nicht so warm. Ich fand die Dreiecksbeziehung doch ein wenig seltsam, wobei ich mir schon von Anfang an dachte, warum Ernst Wilhelm dies so duldet. Auch Alexander mochte ich nicht so gerne, weshalb sich das Buch dann doch recht in die Länge gezogen hat.
    Vom Klappentext habe ich mir mehr erhofft, weshalb ich hier nur drei Sterne vergeben kann.
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  • Rezension zu Demnächst in Tokio

    Demnächst in Tokio, Roman von Katharina Seewald, 414 Seiten, erschienen im Europa Verlag.
    Gefühlvoll beschriebene Dreiecksbeziehung mit historischem Hintergrund der Verstrickungen von Japan und Deutschland in der Zeit des Nationalsozialismus.
    Die 18jährige Elisabeth wird von ihrem Vater für eine gute Stellung und das Wohnrecht in einer Villa „verkauft“. Der 20 Jahre ältere Ernst Wilhelm von Traunstein muss aus der „Schusslinie“ kommen, weil er in den Röhm-Putsch verwickelt ist. In einer Hau-Ruck Aktion werden die beiden verheiratet, Ernst Wilhelm verschwindet nach Japan in den diplomatischen Dienst. Elisabeth folgt ihm einige Zeit später. Zunächst ist die naive junge Frau von den vielen neuen Eindrücken eingeschüchtert, Ihr Gatte erspart ihr die „ehelichen Pflichten“ und zeigt sich ansonsten als sehr fürsorglich und großzügig. Befreit von den Fesseln und Grobheiten ihres Vaters, erscheint das Leben in Tokio für Elisabeth wie im Paradies. Zunächst kann sie mit ihrer neugewonnenen Freiheit kaum umgehen. Schon bald beteiligt sie sich jedoch an den Tändeleien der Botschaftsdamen, merkt aber bald, dass ihr diese Oberflächlichkeit nicht genügt und langweilt sich. Da tritt Alexander Arendt ein Freund von Ernst in ihr Leben, anfangs ist sie auf den Journalisten eifersüchtig, der Ernst viel zu oft zu einem Herrenabend „entführt“. Elisabeths Gefühle zu Alexander ändern sich jedoch und schon bald führen die drei eine Ehe zu dritt, in die Elisabeth sich wie ein Mosaikstein einfügt. Der 2. Weltkrieg und die Nazifizierung der Botschaft beginnt. Alexander wird als Spion verhaftet und auch Elisabeth und Ernst Wilhelm müssen fliehen.
    Die vorliegende Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Kathrin Seewald schaffte es in einer gefühlvollen bildhaften Sprache z.B.: „er schwieg, dass die Spannung die Luft zu zerreißen drohte wie ein Blitzschlag“, das Setting und die Menschen so gut zu beschreiben, dass man das Gefühl hat mitten drin im Geschehen zu sein. Die Spannung beginnt langsam und kann sich zum Ende der Geschichte noch steigern. Bei vorliegendem Roman handelt es sich um eine Ich-Erzählung aus der Sicht Elisabeths welche ihre Lebensgeschichte für ihre Tochter aufschreibt. Die Figur Elisabeth mochte ich von Anfang an sehr gerne, es machte mir Freude zu beobachten wie die Protagonistin eine große Entwicklung vom eingeschüchterten naiven Mädchen zur souveränen selbstbewussten Botschaftergattin durchlebt. Die Autorin hat auch nicht an emotionalen Szenen gespart, bei denen mir Tränen der Rührung oder des Schmerzes in die Augen stiegen, ich habe mit gefiebert mit gelitten und mit gezittert. Ich mag Literatur mit historischem Hintergrund sehr gerne, Seewald hat es trefflich verstanden den Leser über die Lage in Japan und China während des 3. Reiches zu informieren. Die Schilderung des „Deutschen Weihnachtsfestes“ wurde interessant beschrieben, ein Weihnachten mit Figuren aus dem Morgenland die einem Kind von dubioser Rasse huldigten, war unmöglich in einer Zeit da der „Führer“ dem Volk Licht und Erlösung brachte, noch nie vorher habe ich in dieser Weise darüber nachgedacht, was Weihnachten in jener Zeit für manche Menschen bedeuten konnte.
    Während der Lektüre des Buches habe ich ständig über die Beziehung zwischen Elisabeth und ihrem Mann gegrübelt, was ganz am Ende durch einen Brief Ernst Wilhelms aufgeklärt wird.
    Ich bin rundum begeistert von diesem Roman, deshalb gibt es von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung für alle Leser die sich für Beziehungsgeschichten mit historischem Hintergrund interessieren oder Bücher mögen deren Geschichte in Japan spielt. Außerdem gibt es von mir verdiente 5 Sterne.
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  • Rezension zu Demnächst in Tokio

    Inhalt (Quelle: amazon):
    Keine Widerworte: Elisabeth heiratet Ernst! Unbekannterweise. Die 18-jährige Elisabeth, behütet und aus gutem Hause, macht sich 1934 ins fremde Japan auf, um ihren Ehemann zu treffen: Ernst Wilhelm, 39, Diplomat in Tokio, der mit der Heirat seinen Posten im diplomatischen Dienst des Deutschen Reichs sichern will. Kaum reicht Elisabeths Fantasie, sich die Hochzeitsnacht mit einem gestandenen Mann vorzustellen. Umso erleichterter ist sie, dass Ernst freundlich auf Distanz geht. Doch findet sie sich unter Menschen wieder, deren Handeln und Gefühle sie nicht durchschaut. Während die Nazifizierung des Personals voranschreitet, gibt es Heimlichkeiten, Getuschel in der Botschaft. Warum wird Ernst vom japanischen Geheimdienst beobachtet? Ist sein Freund Alexander ein Spion? Sucht er deshalb Ernsts Nähe? Und wie soll sie damit umgehen, dass ihr Herz für den falschen Mann schlägt? Mit historischer Präzision und viel psychologischem Gespür zeichnet Katharina Seewald das Leben einer jungen Frau, die in turbulenten Zeiten ihren eigenen Weg geht. Als Alexander verhaftet wird und der Krieg in Japan seine böse Fratze zeigt, müssen Elisabeth und Ernst nach Peking ins Exil. Doch der größte Schlag steht ihnen noch bevor: Wie soll ihr Herz das überstehen, als die Nachricht eintrifft, Alexander sei als Spion hingerichtet worden?
    Beschreibung:
    Ich bin kein Fan von Romanen. Ich mag keine Liebesgeschichten. Keine, die gut ausgehen,keine die schlecht ausgehen, keine bittersüßen, keine historischen. Ich mag auch keine menschlichen Dramen, die ausführlich auf 300 oder 400 Seiten erzählt werden. Man könnte also meinen, dass dieser Roman von Katharina Seewald für mich denkbar ungeeignet ist. Gekauft hatte ich ihn mir, weil mich die historische Kulisse reizte: die Zeit des Nationalsozialismus und Japans, ineinander und miteinander verwoben, und die politischen Ereignisse in Japan und China damals.
    Der Roman kam gestern mittags bei mir an. Spät nachts war er zu Ende gelesen, in einem Rutsch, nur unterbrochen von einigen Alltagsdingen. Selten war ich so von einem Roman in den Bann gezogen worden. Die Autorin stellt ihrer Geschichte eine kurze Einleitung voraus, dann beginnt die Protagonistin in Ich-Form von ihrem Leben zu erzählen. Noch so etwas, was mir normalerweise nicht besonders gefällt, diese Ich-Form der Erzählung. Aber in diesem Fall, in diesem Buch passt es hundertprozentig. Elisabeth schildert sachlich und doch sehr eindringlich, wie ihre Heirat zustandegekommen war, berichtet von ihrer Reise nach Japan und ihrer Zeit dort, und davon, wie sich ihr Leben unter dem Zwang der politischen Ereignisse veränderte. Schon auf den ersten Seiten war mir Elisabeth so nahe, als wenn ich sie gekannt hätte, so authentisch und persönlich gestaltet Katharina Seewald ihre Protagonistin. Zudem sind die Schilderungen des damaligen Japans, der nationalsozialistischen Kreise in Tokio und der Geschehnisse packend und überaus faszinierend. Nicht nur Elisabeth kommt einem nahe, sondern man fühlt sich buchstäblich in die Ereignisse hineinversetzt, die sicher nicht nur mir nicht unbedingt vertraut sind, denn was weiß selbst der historisch interessierte Leser schon über den japanisch-chinesischen Krieg, Spionage, kommunistische Agenten und Nationalsozialismus im Japan der vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts.
    Meine Beurteilung:
    Ein herausragender Roman, der alles enthält, was man sich wünschen mag: Familiendrama, Liebesgeschichte, politische Spannung, historische Ereignisse, eine exotische Kulisse, gekonnt verwoben mit der persönlichen Geschichte Elisabeths, und alles ohne falsche Töne, ohne süßliche Sentimentalität und doch intensiv emotional und glaubwürdig. Soweit ich es nachvollziehen kann und mein geschichtliches Wissen es hergibt, hat die Autorin auch sehr genau recherchiert, so dass die Fakten und Daten, die sie in ihren Roman eingebaut hat, stimmen und der historischen Realität entsprechen. Ebenfalls ein Pluspunkt für sie in meinen Augen.
    Viereinhalb Sterne von mir : , und eine unbedingte Leseempfehlung!
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Ausgaben von Demnächst in Tokio

Hardcover

Seitenzahl: 368

Taschenbuch

Seitenzahl: 398

E-Book

Seitenzahl: 368

Besitzer des Buches 7

Update: