Goodbye, Moskau: Betrachtungen über Russland

Buch von Wladimir Kaminer

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Goodbye, Moskau: Betrachtungen über Russland

Wladimir Kaminer blickt anlässlich des 100. Jahrestages der Oktoberrevolution auf seine alte Heimat und sieht ein Land auf der Suche nach sich selbst. Das kommunistische Experiment ging unter dem Applaus der freien Welt zu Ende, die Menschen aber sind noch da, und sie brauchen eine Perspektive. Der Kapitalismus lockt als neues Erfolgsmodell, doch die Russen suchen unter der harten Sonne des Kapitals vergeblich nach einem schattigen Plätzchen. Überall liegen bereits die Handtücher anderer Länder. Statt Wohlstand, Fortschritt und Freiheit regieren Repression und Angst. Die politische Führung unter Putin beherrscht zwar die alten Techniken des Machterhalts, aber keine zur Gestaltung der Zukunft. Vorbei an Europa hat sie den Weg in die Vergangenheit und die Isolation eingeschlagen. Mehr als genug Stoff also für eine liebevoll verzweifelte Auseinandersetzung mit Russland.
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Bewertungen

Goodbye, Moskau: Betrachtungen über Russland wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Goodbye, Moskau: Betrachtungen über Russland

    Autor: Wladimir Kaminer
    Titel: Goodbye, Moskau - Betrachtungen über Russland
    Seiten: 223
    ISBN: 978-3-442-15916-1
    Verlag: Goldmann
    Autor:
    Wladimir Wiktorowitsch Kaminer wurde 1967 in Moskau geboren und ist ein deutscher Schriftsteller und Kolumnist russisch-jüdischer Herkunft. Von 19851987 leistete er seinen Wehrdienst bei der sowjetischen Flugabwehr ab und arbeitete danach in einer Ausbildung zum Toningenieur für Theater und Rundfunk. Kaminer studierte Dramaturgie am Moskauer Theaterinstitut und bekam 1990 humanitäres Asyl in der DDR, deren Staatsbürgerschaft er noch vor der Wiedervereinigung erhielt. Zuvor verdiente er sich seinen Lebensunterhalt beim Veranstalten von Partys und Untergrundkonzerten in Moskau. Er veröffentlicht regelmäßig Texte in verschiedenen Zeitungen und Zeitschriften und organisierte die Veranstaltung "Russendisko". Im Jahr 2000 erschien das gleichnamige Buch, seine Geschichte wurde auch verfilmt. Bis dato hat Kaminer weitere Bücher und Kolumnen veröffentlicht, in denen er regelmäßig die russische Gesellschaft und Begegnungen seiner Familie auf's Korn nimmt. Kaminer lebt mit seiner Familie in Berlin.
    Inhalt:
    "Ach, mein Russland, was ist aus dir geworden?"
    Betrachtungen über ein Land auf der Suche nach seinem Platz in der Welt.
    Wladimir Kaminer schaut in diesem Buch zurück in die Vergangenheit, aber er betrachtet auch die gegenwärtige Situation in Russland anhand von Geschichten und eigenen Erlebnissen. Und er fragt sich, wie es weitergehen kann mit jenem Land, das er als junger Mann verließ und dass ihm mittlerweile so fremd erscheint. (Klappentext)
    Rezension:
    Über Russland wird inflationär berichtet. Waren es Ende der 90er/Anfang der 2000er Jahre sehnsuchtsvolle Reiseberichte, dominiert heute die Berichterstattung über die Demokratur Putins, die Besetzung der Krim und darauf folgende Saktionen das Bild des russischen Bären in der deutschen Öffentlichkeit, der aber eigentlich nur ein Bärkaninchen ist, wenn man der Argumentation Wladimir Kaminers folgt. Doch, wohin strebt dieses Land, in dessen Geschichte Kühlschränke gebaut wurden, in denen Gurken wie bei uns Socken in der Waschmaschine verschwinden? Wie konnten sich die altersschwachen Führer der Sowjetunion auf den Bühnen des Roten Platzes stundenlang halten und Paraden abnehmen, obwohl sie kaum selbst stehen konnten und den Kreml nur in Liegeposition mit den Füßen voran verließen? Weshalb gibt es ein Gesetz gegen trampelnde Katzen und wie schafft man es, ein Leben lang kostenfrei ins flugzeug zu steigen?
    Diese und viele weitere Fragen nimmt Wladimir Kaminer mit lachenden Auge auf und berichtet humorvoll über die Gegebenheiten in Russlands Vergangenheit, Gegenwart und wundert sich selbst darüber, wohin dieses Land momentan treibt. Ohne zu viel Wodka, trotzdem immer wieder die russischen Gewohnheiten vornehmend, wie z.B. die sowjetische Art des Lottospielens und warum sterben eigentlich dem Präsidenten ständig seine Tiere weg? Was hat das zu bedeuten? Nicht viel aber eben auch nicht wenig. So springt Kaminer mit den Leser durch die kurzweiligen Kapitel und läd zum Mitlachen und Augenreiben ein, über ein Land, dessen Faszination sich erst auf den zweiten Blick erschließen lässt. Die Politik ausgeklammert, schließt man spätestens nach der Lektüre des Autoren die Russen als liebenswertes, manchmal größenwahnsinniges, geist- und lebenskünstlerisches Volk in sein Herz.
    Kurzweilig beschriebene Begebenheiten, die sich im flüssigen Schreibstil so schnell lesen lassen, dass man nur einen Wimpernschlag benötigt, um mit Kaminer auf die Reise nach Tschnernobyl, der Krim und natürlich Moskau zu gehen, machen diesen Zustandsbericht zur unterhaltsamen Lektüre. Berlinerisch-russicher Humor in jeder Zeile, dem man folgen kann und der einem mindestens zum Schmunzeln bringt. Die Türme des Kremls und diverser Kirchen mögen in Russland golden, die Metro in stalinistischem Prunk ein Kunstwerk für sich sein, Kaminer kratzt an der Oberfläche und schaut, was sich dahinter versteckt. Dem Überlebenskünstler Russland auf den Puls gefühlt, läd der Autor ein, hinter die Fassaden zu schauen und abseits der großen Politik den Menschen zu begegnen. Ob nun an den Stränden des schwarzen Märchens oder gedanklich mit Kaminer auf Reisen, ganz egal. Es lohnt sich.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Goodbye, Moskau: Betrachtungen über Russland

    Hörbuch von Wladimir Kaminer
    Gelesen vom Autor
    Verlag: Random House
    Zeit: 2 Std 8min
    Buch: 224 Seiten/Goldmann Verlag
    Inhalt:
    33 Kurzgeschichten, wie sie nur das Leben schreiben kann.
    33 Kurzgeschichten über die Sowjetunion, das neue Russland, die Ukraine und natürlich und vorallem über die Menschen dort, die sich mit den alten und neuen Machtstrukturen zurecht finden müssen.
    Über einen Kühlschrank, der als abhörsicherste Ort der Welt gilt, über eine Frau, die ihr Leben mit einem alten Privileg aus der Sowjetunion retten kann, über das aufgeschnittene Gehirn Lenins und warum Kuba daran Schuld ist, dass es immer noch keine Revolution gab.
    Meine Meinung:
    Vorweg: Es handelt sich hier nicht um ein normales Sachbuch. Aber wer erwartet das auch schon von Wladimir Kaminer?!
    Mit viel Selbstironie, Humor und einer Portion Weisheit erzählt er wahre Geschichten über die Menschen dies- und jenseits der Grenze.
    In diesem Buch liegt der Schwerpunkt auf der alten Sowjetunion, das Land, in dem Wladimir Kaminer 23 Jahre gelebt hat. Vom neuen Russland und alten Problemen. Von den Hoffnungen und den Sehnsüchten der Menschen, die damit klar kommen müssen, dass es die Sowjetunion nicht mehr gibt und das Putin nur sich selbst feiert.
    Noch mehr als seine Bücher liebe ich seine Hörbücher, von ihm selbst gesprochen.
    Dieses hier ist ernster als seine anderen, mit vielen Zwischentönen. Ich mag das.
    Mit seinem Humor nimmt er die Schärfe aus dem wieder aufkeimenden Konflikt gegenüber Russland und lässt uns hinter die Wohnzimmervorhänge der Menschen gucken.
    Der witzigste Berliner Russe und den, Herr Putin, bekommen Sie nicht wieder.
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Ausgaben von Goodbye, Moskau: Betrachtungen über Russland

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

Hörbuch

Laufzeit: 00:02:08h

E-Book

Seitenzahl: 225

Besitzer des Buches 9

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