Eine Dünne Membran

Buch von Jek Hyde

Bewertungen

Eine Dünne Membran wurde bisher einmal bewertet.

(0)
(0)
(1)
(0)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Eine Dünne Membran

    Jek Hyde - Eine dünne Membran
    Inhalt:
    Eine dünne Membran ist ein psychedelischer Ausflug. Das kaum wahrnehmbare Hindurchgleiten. Wie die Dämmerung die Vater Tag und Mutter Nacht trennt. Die moralische Gesellschaft, die früh aufsteht und früh schlafen geht, ihren Tag mit Arbeit füllt und die andere, nächtliche Welt voller verlorener Ghule und unmoralischer Angebote. Voller bunter Farben, süßlicher Wölkchen und schmutzigen Geschäften. Und mitten drin, der Transvestit Megg, der sich selbst scherzhaft als des Teufels Stellvertreter bezeichnet. Wo auch immer Drogen an den Mann zu bringen sind, jemand verleitet, oder verführt werden will, oder ganz einfach schon auf die Schiefe Bahn gerät, dort ist er.
    (Q Amazon)
    Meinung:
    Die dünne Membran ist nicht mein erstes Jek Hyde Buch und ich muss sagen, dass das auch gut so ist, denn ganz glücklich war ich mit dieser Kurzgeschichte nicht.
    Der Autor entführt den Leser in die Welt hinter dem Licht unserer Gesellschaft, auf die Schattenseite. Den Bereich, den zwar irgendwie jeder kennt, jeder darüber Geschichten gehört hat und vielleicht der eine oder andere auch schon einen Blick dorthin geworfen hat. Jek Hyde geht zusammen mit dem Leser durch den feinen Schleier, der die gut situierte, gesellschaftlich anerkannte und 'akzeptierte' Welt von den Abgründen unserer Gesellschaft (wenn man das denn so sagen will) trennt. Der Leser befindet sich auf der Seite dieser Membran, über den man, wenn überhaupt, oft nur hinter vorgehaltener Hand spricht.
    Der Leser begleitet im Großteil der Erzählung Megg. Er ist ein Transvestit und Drogendealer. Er handelt mit den Dingen, die die Menschen, wie er sagt, brauchen um zu überleben, Drogen eben, um den Rausch zu erleben, zu entspannen, Spaß zu haben und der tristen Realität zu entfliehen. Ob der Nachnahme Wonka hier von Hyde absichtlich gewählt wurde oder einfach nur ein Zufall ist, darüber kann man spekulieren, aber als ich diesen das erste Mal las, musste ich schon etwas schmunzeln. Irgendwie kann zumindest ich hier einige Parallelen zwischen Schokolade und Rauschmittel ziehen, aber vielleicht entspringt dieser Zusammenhang auch nur meinem angeschlagenen Hirn. Wer weiß.
    Neben Megg treffen wir in diesem Büchlein noch einige andere Charaktere. Da ist Fabi, der 'Ghoul' der sich nichts weiter wünscht als geliebt zu werden und in den Clubs der Stadt immer auf der Suche ist nach etwas das ihm verwehrt bleibt. Da wäre auch Kari die Hausfrau und Mutter, welche ihren Traum lebt und dennoch nicht glücklich ist und sich nichts mehr als Veränderung wünscht; Ted, der es gern 'Leichenstill' hat und die Schuld bei Pornoheftchen sucht; Max, der irgendwie seinen Gott findet und noch einige mehr.
    Man könnte meinen, dass aus dieser Geschichte wirklich etwas hätte werden können und gerade Megg hat zu Beginn der Geschichte wirklich Potenzial, leider aber kommt die ganze Sache nicht wirklich in Fahrt. Bereits beim Lesen hatte ich immer wieder das Gefühl, dass die Geschichte nicht rund läuft und sich irgendwie ergeben hat. Sie läuft nicht flüssig und der Charakter Megg kommt nicht in die Gänge. Man hat das Gefühl als habe der Autor die Geschichte immer mal wieder etwas weiter geschrieben, wenn ihm gerade etwas eingefallen ist und dadurch kam es mir oft so vor als wäre alles eher eine Aneinanderreihung vieler kleiner Geschichten, die zwar versuchen immer wieder aufeinander aufzubauen und Bögen zu schlagen, aber so wirklich rund wird das Ganze eben nicht.
    Megg hat als Charakter wirklich viel Potenzial, wenn er nicht so 'normal' zum Ende hin geworden wäre. Mir hat der leicht philosophisch angehauchte, überhebliche Megg zu Beginn wirklich gefallen, aber der gierige, schadenfrohe, romantische zum Ende hin weniger.
    Jek Hyde schreibt im Nachwort, dass er stellenweise nicht wusste wie die Geschichte weitergehen sollte, ihm dann aber doch spontane Einfälle kamen und sich so die Geschichte praktisch von selbst schrieb. Ich denke, dass das genau der Punkt ist, welcher mich am meisten bei der Erzählung stört und mir die ganze Sache zu eckig erscheinen lässt.
    Fazit:
    Leider hat mich diese Geschichte nicht so gefesselt wie die Quintessenz. Ich würde 'Die dünne Membran' nicht als erstes Hyde-Buch empfehlen. Sicherlich schreibt Hyde anders, was auch gut ist, aber mir kam diese Geschichte reichlich unfertig vor.
    Die Geschichte hat Potenzial und sie gewährt dem Leser einen kleinen Einblick in eine Welt jenseits des Lichts. In eine Welt die uns immer umgibt, die bedrohlich aber auch sehenswert ist. Wir sollten unsere Augen nicht davor verschließen oder sie verurteilen. Lieber sollten wir den einen oder anderen Blick riskieren.
    Es ist für mich eben nur eine kleine, nicht ganz fertig erscheinende Geschichte, die gut beginnt, aber mich nicht überzeugt hat. Dennoch werd ich mich wieder auf einen Jek-Hyde- Ausflug wagen.
    Weiterlesen

Ausgaben von Eine Dünne Membran

Taschenbuch

Seitenzahl: 140

Besitzer des Buches 1

  • Mitglied seit 24. August 2013
Update: