Quadriga

Buch von Thilo Scheurer

Bewertungen

Quadriga wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Quadriga

    Auf der Jagd nach der gestohlenen Quadriga
    In diesem historischen Roman, der zur Zeit der Napoleonischen Befreiungskriege um 1813/14 spielt, geht es um nichts Geringeres als um das Aufstöbern der „Quadriga“, jener symbolträchtigen Figurengruppe des Johann Gottfried Schadow, die 1793 auf dem eben erst fertiggestellten Brandenburger Tor in Berlin prangte und die Anfang Dezember 1806, nach den verlorenen Schlachten von Jena und Auerstädt von den siegreichen Truppen Napoleons demontiert und nach Frankreich abtransportiert worden ist.
    Zwei junge preußische Offizier, Carl von Starnenberg und Leopold Berendt erhalten den Auftrag den Aufenthaltsort der „Quadriga“ ausfindig zu machen. Damit das Ganze nicht nur einen geheimdienstlichen, sondern auch einen militärischen Anstrich haben soll, sollen sie auf ihrem Weg nach in Frankreichs Hauptstadt die Telegraphen-Linie Metz - Paris zerstören.
    Während Carl von Starnenberg diesen Auftrag als Ehre im Dienst des Vaterlandes ansieht, hat sein Kamerad Leopold Berendt einen höchst persönlichen Grund nach Paris zu gehen. Er will seine Schwester rächen und sucht „die Bestie“. Gemeinsam mit einem Trupp Kosaken machen sich die beiden Offiziere auf den gefährlichen Weg.
    Meine Meinung:
    Dieser penibel recherchierte historische Roman erinnert ein wenig an die Geschichte der „Monuments Men“, die die von den Nazis geraubten Kunstschätze aufstöbern und an die Museen zurückgeben sollen. Nur dass unseren Protagonisten nicht jene technischen Hilfsmittel des 20. Jahrhunderts zur Verfügung stehen. Die Truppe verbringt Tage und Wochen im Sattel, wird mehrfach in blutige Gefechte, Mann gegen Mann verwickelt, und zerstört auftragsgemäß zahlreiche Telegraphen-Stationen. Quasi nebenbei erklärt Thilo Scheurer die Funktionsweise des optischen Telegraphen-Linie, die Napoleon aufgrund der schnellen Nachrichtenübermittlung zahlreiche Vorteile gebracht hat.
    Autor Thilo Scheurer gelingt ausgezeichnet das Leben der Bewohner der besetzten und wieder befreiten Regionen zu beschreiben. Egal ob Freund oder Feind, die Zivilbevölkerung und da vor allem Frauen und Mädchen, haben besonders unter den durchmarschierenden Soldaten zu leiden. Die Kriegsgräuel werden in kleinen Dosen eindringlich beschrieben. Daneben geht es um Kameradschaft, die Veränderung der Persönlichkeit durch den Krieg und vor allem um die Verrohung und den Verlust von Empathie sowie die Versuche Einzelner, dagegen anzukämpfen. All das verleiht diesem abenteuerlichen Kriegsroman sehr viel menschliche, ja teils philosophische Tiefe. Die Charaktere sind authentisch dargestellt.
    Damit der Roman nicht ausschließlich über blutige Gemetzel berichtet, gibt es einen Handlungsstrang, der uns zu einer adeligen Familie in Paris führt, die zunächst zu den Fans von Napoleon zählt, aber nun zu seinen heimlichen Gegnern gehört.
    Der Roman lässt sich flüssig lesen, denn der Schreibstil ist der Zeit angepasst. Daneben wird der vorherrschende Standesdünkel sehr gut herausgearbeitet. So wird einerseits das kameradschaftliche Duzen zwischen den Soldaten als auch das herablassende „Erzen“, bei dem höher gestellte Personen von Anwesenden in der dritten Person sprechen, beschrieben. Neben den historischen Ereignissen kommen schwarzer Humor und Spannung in der Handlung nicht zu kurz.
    Fazit:
    Gerne gebe ich diesem fesselnden historischen Roman, der mich sehr gut unterhalten hat, 5 Sterne.
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Ausgaben von Quadriga

Hardcover

Seitenzahl: 450

E-Book

Seitenzahl: 450

Besitzer des Buches 5

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