Wir können alles verlieren: Oder gewinnen

Buch von Seita Parkkola, Elina Kritzokat

Bewertungen

Wir können alles verlieren: Oder gewinnen wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Wir können alles verlieren: Oder gewinnen

    Klappentext
    Bisher dachte Taifun, Galgenmännchen sei ein harmloses Buchstabenspiel. Doch an der Schule der Möglichkeiten lernt er, dass es dabei um Bestrafung geht. Und die erste Strafe ist die seltsamste, die Taifun jemals bekommen hat: eine Freundin. Als kurz darauf seine Eltern verschwinden, wird die Situation an der Schule unerträglich. Doch dann trifft er in einer alten, verlassenen Fabrik auf India und beginnt wieder zu hoffen. India, von der niemand sprechen darf, obwohl sie jeder kennt. Gemeinsam nehmen Taifun und sie den Kampf gegen das "Haus der Möglichkeiten" auf und merken schnell, dass sie alles aufs Spiel setzen müssen, um zu gewinnen - oder zu verlieren.
    Inhalt:
    Taifun ist nicht immer brav. Aber wer ist das schon? Klar, man soll nicht auf Wände kritzeln und man soll nicht wegen einer spontanen Schnapsidee von zu Hause abhauen. Man soll auf seine Lehrer hören und auf seine Eltern. Aber ist Taifun gleich ein schlechtes Kind? Eigentlich doch wohl nicht! Und trotzdem schafft es die neue Freundin seines Vaters, ihn an einer Schule für Kinder mit Schwierigkeiten anzumelden. Und hier, im sogenannten “Haus der Möglichkeiten” geht ganz und gar nicht alles mit rechten Dingen zu, das merkt Taifun direkt am ersten Tag. Denn in diesem Gebäude, in dem es keine Schlupfwinkel zu geben scheint, weil irgendwie alles ziemlich gläsern wirkt, besstimmen die Lehrer, was gut für ihre Schüler ist – inklusive der Entscheidung, welche Hobbys gut für dich sind, wer dein bester Freund ist und auch, wer deine Freundin wird. Und gerade seine neue “Freundin” macht Taifun wahnsinnig!
    Taifun kann das alles gar nicht glauben, aber für jede vermeintliche Schandtat, die er hier in der Schule begeht, bekommt er einen weiteren Strich an seinem Galgenmännchen, das wie beim Galgenraten immer weiter wächst und irgendwann am Galgen baumelt. Ist es so weit, folgt eine Bestrafung, deren Ausmaße man nicht immer gleich von Anfang an versteht. Doch als die neue Freundin seines Vaters immer mehr über Taifuns Leben zu bestimmen scheint und als schließlich seine Eltern aus sehr mysteriösen Gründen spurlos verschwinden, beschließt Taifun, dass es so nicht weitergehen kann. Und so zieht es ihn in die alte Fabrik in seiner Stadt, wo Kinder leben, die mit denen an seiner Schule so rein gar nichts zu tun haben. Die “unmöglichen Kinder” haben ein gemeinsames Ziel: sie wollen die Schülerinnen und Schüler aus dem “Haus der Möglichkeiten” befreien…
    Meine Meinung:
    Dieses Buch hat ganz viele Pluspunkte und einen Minuspunkt, und ich fange mal mit den wirklich guten Seiten an, nicht nur, weil sie zahlenmäßig überwiegen, auch weil sie mich beim Lesen mehr beeinflusst haben.
    Erstmal hat mir Taifuns Ich-Erzählung gefallen, weil er immer wieder zu seinen Lesern spricht, Andeutungen macht, das jetzt gleich etwas Schlimmes passiert, dass er dies und jenes im Nachhinein viel besser versteht, all sowas. Das fand ich für ein Jugendbuch richtig gut, weil man dadurch schnell eine Beziehung zu Taifun aufbaut. Überhaupt ist er als Protagonist und Erzähler gut geeignet, denn er ist ein ganz normaler, manchmal etwas aufmüpfiger Zwölfjähriger, und er wirkt authentisch.
    Die Idee dieser Schule, in der Schüler zu Marionetten gemacht werden, ihre Entscheidungsfreiheit verlieren, keinen eigenen Willen mehr haben und in der es harte Strafen für die gibt, die sich dem vermeintlich positiven System ihrer “Möglichkeiten” nicht anpassen wollen, ist spannend. Die Manipulation und auch die Angst, die Taifun vor seinen Mitschülern und den Lehrern hat, werden gut vermittelt und man kann sich sehr gut vorstellen, was in Taifun vorgeht. Dass seine Eltern mit ihm für alles büßen müssen, was er anstellt, und dass er so erpresst wird, ist ebenfalls ein Punkt, der gerade der Zielgruppe nahegehen wird. Die Unterschiede zwischen der Schule und dem alten Fabrikgebäude mit den “unmöglichen” Kindern könnte also kaum größer sein.
    Aber. Schnell erfährt man als Leser, dass es im Keller dieser Schule ein Geheimnis gibt, das etwas mit der Willenlosigkeit der Schüler zu tun hat und dass die Lehrer nicht nur alles tun, um das Geheimnis zu hüten – man hat die ganze Zeit das Gefühl, dass da noch etwas mehr dahinterstecken muss. Ich will nicht zu viel verraten, aber im Keller wird etwas aufbewahrt, von dem mir nicht klar wurde, warum dies der Fall ist. Überhaupt wurden die Beweggründe der Lehrer an dieser Schule nicht wirklich deutlich gemacht, und das fand ich schade. Natürlich wird eingangs gesagt, dass es sich hier um ein ganz neues pädagogisches Konzept handelt, das Schüler an ihre Möglichkeiten heranführen soll, aber am Ende steht man etwas ratlos da und denkt: Und das ist alles? Da hätte noch mehr kommen können, finde ich.
    Dennoch: ein spannend erzähltes Jugendbuch mit interessanten Figuren und einer guten Geschichte.
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Ausgaben von Wir können alles verlieren: Oder gewinnen

Hardcover

Seitenzahl: 336

Taschenbuch

Seitenzahl: 336

Besitzer des Buches 7

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