Jahrhundertzeugen: Die Botschaft der letzten Helden gegen Hitler

Buch von Tim Pröse

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Jahrhundertzeugen: Die Botschaft der letzten Helden gegen Hitler

Ob Widerstandskämpfer oder Holocaust-Überlebende – die Lebenswege dieser besonderen Menschen beeindrucken gerade in unserer so unruhigen heutigen Zeit. Denn sich gegen Hitler zu stellen, seine Schreckensherrschaft zu überleben und trotzdem nicht mit dem Schicksal zu hadern, sondern immer wieder aufzustehen, dem Leben positiv und mit einem großen Ja zu begegnen, macht Mut für den Umgang mit Terror und Krieg, Flucht und Vertreibung – Themen, die heute wieder von bedrückender Aktualität sind. Tim Pröse hat einige dieser letzten Zeugen über viele Jahre begleitet und erzählt in 18 eindrucksvollen Porträts von ihrem Leben und ihrer Botschaft: ein Plädoyer der Unangepassten für mehr Toleranz und gegen das Vergessen!
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Bewertungen

Jahrhundertzeugen: Die Botschaft der letzten Helden gegen Hitler wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Jahrhundertzeugen: Die Botschaft der letzten Helden gegen Hitler

    Jahrhundertzeugen ist ein Buch, das ich nicht einfach so mal schnell runterlesen konnte. Man muss die 18 Geschichten langsam lesen, sie auf sich wirken lassen. Das verflixte dabei ist, dass sie dann noch mehr ihr Grauen entfalten. Ich muss gestehen, dass ich an einigen Geschichten schwer zu knabbern hatte. Dennoch: Dieses Buch muss von vielen Menschen gelesen werden!
    Tim Pröse schreibt unheimlich sensibel über die Geschichten von Anne Frank, Kurt K. Keller, Hand Rosenthal, Sophie Scholl und vielen anderen.
    Ich habe den größten Respekt vor den Menschen, die in diesem Buch zu Wort kommen. Einige sind inzwischen verstorben. Sie waren wirkliche Helden, aber das interessante ist, dass sie alle, sich selbst nicht als Helden sehen und auch nicht so bezeichnet werden wollen. Berthold Beitz sagte z. B. „Die Leute wollen mich zum Helden machen. Aber ich war keiner. Ich bin ein Mensch gewesen.“ (S. 45). Also, ganz ehrlich. Wer sich mutig an den Bahnsteig stellt und der SS die jüdischen Menschen quasi entreißt, um diese bei sich in der Fabrik zu beschäftigen und ggfls. zu verstecken. Der darf durchaus als Held bezeichnet werden. Nicht viele hatten und hätten den Mut dazu. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich diesen Mut nicht aufbringen würde. Was aber auch immer wieder durchdringt ist, dass einige von ihnen Angst hatten. Angst zu versagen, Angst vor Repressalien, Angst vor dem Tod. Und genau das macht sie in meinen Augen noch mutiger. Denn, die Angst um das eigene Leben für das Leben von Tausenden zu überwinden… wenn das nicht Mut ist, dann weiß ich auch nicht.
    Tim Pröse schafft es immer wieder, den Bogen von einem zum nächsten Interview zu schlagen. Es kommen die Widerstandskämpfer und die Holocoust-Überlebenden selbst zu Wort, oft berichten aber auch Freunde oder Verwandte, der bereits verstorbenen Widerstandskämpfer. Sei es die Schwester von Sophie Scholl oder der Sohn und die Enkelin von Wilm Hosenfeld. Ich muss gestehen, dass mir viele der Namen bis zu diesem Buch nichts sagten, aber, jede der hier interviewten oder porträtierten Personen hat seine ganz eigene, sehr spannende Geschichte.
    Ich kann gar nicht so viel über dieses Buch sagen, außer, dass ihr es unbedingt lesen müsst. Hier geht es wirklich um Menschen, die sich mutig für andere Menschen eingesetzt haben, die in Zeiten absoluter Unmenschlichkeit ihre eigene Menschlichkeit nicht nur nicht vergessen, sondern ausgelebt haben. Dabei fand ich sehr spannend, dass bei Weitem nicht alle von Anfang an Widerstandskämpfer waren, sondern teilweise sogar jubelnd mit in den Krieg gezogen sind. Ihnen allen ist aber wieder gemeinsam, dass ihnen nach und nach die Augen geöffnet wurden und sie den Drehpunkt gefunden haben.
    Ewald-Heinricht von Kleist sagte gegenüber Tim Pröse: „Man muss immer das Richtige tun. Mehr kann man ja nicht.“ (S.142) Ich denke, dass wir alle genau wissen, wie schwierig es ist, immer das Richtige zu tun. Diesen Satz sollten wir alle uns also ganz groß einrahmen. So einfach gesagt, so schwer umzusetzen und doch so essentiell wichtig.
    Mich persönlich hat am meisten die Geschichte von Georg Elser beeindruckt. Ein einfacher Handwerker, der den Mut aufgebracht hat, eine Bombe zu bauen und diese in Bürgerbräukeller zu platzieren. Er zeigt, dass auch der Einzelne, der kleine Mann, den Mut aufbringen kann, die Welt zu verändern. Auch, wenn es ihm knapp nicht gelungen ist, so verdient er größten Respekt.
    Ich war erstaunt darüber, wie oft versucht wurde Hitler zu töten und wie oft es nur um wenige Augenblicke nicht geklappt hat und muss gestehen, dass mir das bisher gar nicht so bewusst war.
    Ich kann euch dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen. Gerade in der heutigen Zeit wird es wieder enorm wichtig genau diese Geschichte nicht vergessen zu lassen. Wir steuern im Moment auf Zeiten zu, die mich besorgt machen, die mir Angst machen und ich denke, dass es extrem wichtig ist, dass wir uns alle vor Augen führen, dass so etwas nie wieder passieren darf. Wir alle müssen uns ein Beispiel an diesen Menschen nehmen. Nicht wegschauen, den Mund aufmachen, dafür sorgen, dass wir auch weiter in einem demokratischen Land leben dürfen. Eine schwere Aufgabe!
    Von mir gibt es verdiente 5 Sterne für ein Zeitdokument, das sehr einfühlsam, aber mit genügend professionellem Abstand von Tim Pröse verfasst wurde.
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  • Rezension zu Jahrhundertzeugen: Die Botschaft der letzten Helden gegen Hitler

    Zum Buch:
    VORBILDER UND HOFFNUNGSTRÄGER FÜR UNSICHERE ZEITEN
    Berthold Beitz oder Emilie Schindler, Anne Franks letzter Verwandter Buddy Elias oder Sophie Scholls Schwester: Dieses Buch zeichnet 18 Begegnungen mit Widerstandskämpfern, Holocaust-Überlebenden, Menschenrettern und deren Hinterbliebenen auf. Ihre besonderen Lebenswege beeindrucken gerade in unserer so unruhigen Zeit. Denn sich gegen Hitler zu stellen, zu überleben und immer wieder aufzustehen, macht Mut für den Umgang mit Terror und Krieg, Flucht und Vertreibung - Themen, die heute wieder aktueller denn je sind.
    "Ein Reporter setzt sich dem Unvorstellbaren aus. Er erzählt die Geschichten von Menschen, die am Entsetzen nicht zerbrochen sind. Immer ringt der Leser dieses Buch mit der Frage: Was hält mein eigenes Leben zusammen? Ist es die Angst oder die Hoffnung? Tim Pröse hat ein Buch geschrieben, das noch lange nachhallt." - Wolfgang Bauer, DIE ZEIT
    Über den Autoren (von Amazon.de):
    Tim Pröse, geboren 1970 in Essen, ist Autor und Journalist in München. Er war Chefreporter der Münchner Abendzeitung und vierzehn Jahre Redakteur des Focus in den Ressorts »Menschen« und »Reportage«. Seine einfühlsamen zeitgeschichtlichen Porträts wurden mit dem »Katholischen Medienpreis« ausgezeichnet.
    Meinung:
    Dieses Buch mit allen 18 Begegnungen hat mich berührt, da man kurz in Lebensgeschichten eintaucht, von denen man zum Teil noch nie gehört hatte. Wenn es um den Widerstand im dritten Reich geht, nennt man meistens die bekanntesten Namen wie Oskar Schindler, Geschwister Scholl etc. Auch dieses Buch greift diese bekannte Namen auf, aber eben auch welche, die bislang im Hintergrund geblieben sind. Und gerade das finde ich ist das schöne an dem Buch. Dass an Helden erinnert wird, die nie als solche gefeiert werden wollten, aber großartiges geleistet haben.
    Dieses Buch zeigt bewundernswerte Leben auf und rüttelt gleichzeitig auf. Niemals darf vergessen werden, was im Leben wirklich wichtig und richtig ist.
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Ausgaben von Jahrhundertzeugen: Die Botschaft der letzten Helden gegen Hitler

Hardcover

Seitenzahl: 320

Taschenbuch

Seitenzahl: 320

E-Book

Seitenzahl: 321

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