Kühn hat zu tun

Buch von Jan Weiler

  • Kurzmeinung

    zitronenfalter
    Sehr netter, unaufgeregter Krimi mit Humor
  • Kurzmeinung

    Marie
    Alltagsgeschichte mit ein bisschen Krimi: sehr unterhaltsam

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Kühn hat zu tun

Ehemann, Vater, Freund, Polizist, Nachbar – und umfassend überfordert. Martin Kühn ist 44, verheiratet und hat zwei Kinder. Er wohnt auf der Weberhöhe, einer Neubausiedlung nahe München. Früher stand dort eine Munitionsfabrik, aber was es damit auf sich hatte, weiß Kühn nicht so genau. Es gibt ohnehin viel, was er nicht weiß: Zum Beispiel, warum von seinem Gehalt als Polizist ein verschwindend geringer Betrag zum Leben bleibt. Ob er sich ohne Scham ein Rendezvous mit seiner rothaarigen Nachbarin vorstellen darf. Warum er jeden Mörder zum Sprechen bewegen kann, aber sein Sohn nicht mal zwei Sätze mit ihm wechselt. Welches Geheimnis er vor sich selber verbirgt. Und vor allem, warum sein Kopf immer so voll ist. Da wird ein alter Mann erstochen aufgefunden, gleich hinter Kühns Garten in der Böschung. Und plötzlich hat Kühn sehr viel zu tun.
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Serieninfos zu Kühn hat zu tun

Kühn hat zu tun ist der 1. Band der Kommissar Martin Kühn Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2016. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2019.

Über Jan Weiler

Für die Zeitung schrieb der 1967 in Düsseldorf geborene Journalist und Buchautor Jan Weiler schon während seiner Schulzeit in Meerbusch. 1993 absolvierte Weiler die Deutsche Journalistenschule in München, wurde Journalist, Moderator und später Chefredakteur des Süddeutsche Zeitung-Magazins. Mehr zu Jan Weiler

Bewertungen

Kühn hat zu tun wurde insgesamt 32 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • Sehr netter, unaufgeregter Krimi mit Humor

    zitronenfalter

  • Alltagsgeschichte mit ein bisschen Krimi: sehr unterhaltsam

    Marie

  • Dem armen Mann passiert ein bisschen viel auf einmal - für mich zu viel

    Mapa

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Kühn hat zu tun

    Martin Kühn, Leiter der Mordkommission München, lebt mit seiner Familie auf der Weberhöhe, einem recht beschaulichen Neubauviertel vor den Toren Münchens. Bisher lief sein Leben in wohlgeordneten Bahnen, doch seit einiger Zeit kommt Kühn nicht mehr zur Ruhe. Die Gedanken rasen, Alltägliches scheint zum Problem zu werden und als fast unmittelbar vor seinem Gartengrundstück ein Toter gefunden wird, droht seine Gedankenflut zu eskalieren - was sich auch auf seine Arbeit und sein Privatleben auswirkt.
    Gut, dass auf dem Cover 'Roman' steht und nicht Krimi. Denn trotz des aufzuklärenden Mordes ist es Martin Kühn und das Leben um ihn herum, was im Mittelpunkt dieses Buches steht. Fast schon nebenbei muss halt noch ein Mörder gefunden werden, was dennoch spannend zu lesen ist. Jan Weiler versteht es, diese Welt der Weberhöhe so anschaulich darzustellen, dass man fast schon glaubt, man lebe selber dort. Überwiegend wohnt dort der Mittelstand, der es geschafft hat, sich ein eigenes Haus (oder eine Hälfte) zu leisten, auch wenn er nun hochverschuldet ist. Man gibt sich liberal, umweltbewusst und der Welt zugewandt; doch als es erste Probleme gibt, sind (wie auch woanders) schnell die Schuldigen ausgemacht.
    Ganz beiläufig zeigt Jan Weiler hier auf, wie sich Fremdenfeindlichkeit beinahe aus dem Nichts entwickelt und derart radikalisiert, dass es fast zur Lynchjustiz kommt. Aus dem ursprünglichen Wir der Weberhöhe wird bald ein Ihr und Wir sowie ein Jeder für sich. Es wäre leicht, hier in die typischen Klischees zu verfallen, die ja nicht zu unrecht existieren (irgendwie müssen sie auch entstanden sein ;-)), aber dem Autor gelingt es, die Personen (insbesondere natürlich Kühn) so vielschichtig darzustellen, dass er diese Klippe wunderbar umschifft.
    Beeindruckend fand ich auch, wie eindringlich das Innenleben der Hauptfigur beschrieben wurde. Diese Gedankenflut, die fortwährend durch Kühns Gehirn strömt und ihn nicht zur Ruhe kommen lässt, löste bei mir ebenfalls eine gewisse Unruhe während des Lesens aus. Ja, so stelle ich mir durchaus jemanden vor, der vielleicht kurz vor einem Burnout steht.
    Ein interessante und unterhaltsame Lektüre, in dem man zudem den für Jan Weiler typischen Humor findet, wenn auch nicht so ausgeprägt wie in anderen seiner Bücher. Das Einzige, was mich etwas störte, war Nikos Wandlung. Etwas plötzlich mit einer ein bisschen zu dürftigen Erklärung - dieses HappyEnd hätte doch auch in den zweiten Band können ;-)
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Kühn hat zu tun

    Mir waren die sich endlos wiederholenden Ausführungen von den blutigen Erinnerungen an bestimmte Ereignisse und seiner Verwirrung, warum er ständig daran denken muss, zu viel. Nicht die blutige Angelegenheit an sich hat mich gestört, sondern seine tiefe Verwirrung. Ich hatte das Gefühl, er zieht mich mit in seinen destruktiven Gedankenstrudel.
    Zu viel waren mir auch die verschiedenen Nebenstränge. Da waren die Fälle, an denen er arbeitete - das war ok.
    Doch dann gab es noch das Geheimnis um die Weberhöhe, das Viertel in dem er wohnt. Für den Leser ist nach dem Prolog eigentlich klar, was die ätzende Flüssigkeit ist, die in Nachbars Keller auftaucht. Nur Kühn und seine Nachbarn haben keine Ahnung.
    Im letzten Satz des Buches wird deutlich, hier soll es eine Fortsetzung zum Thema Weberhöhe geben. In meinen Augen ziemlich überflüssig, wo man schon seit dem Prolog weiß, was Sache ist.
    Mir wäre es lieber gewesen, er hätte sich entweder auf die Kriminalfälle oder das Geheimnis Weberhöhe konzentriert.
    Ich mag die Bücher von Jan Weiler eigentlich sehr. Aber das hier hat mir nicht gefallen. Meiner Ansicht nach, soll er lieber bei seinem herzerfrischenden Blick aufs Alltägliche bleiben.
    Von mir bekommt das Buch nur 3 Sterne
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  • Rezension zu Kühn hat zu tun

    Inhalt
    Hauptkommissar Martin Kühn hat sich mit Mitte vierzig damit abgefunden, dass er wohl keinen großen Karriereschritt mehr machen wird. Dabei könnte er eine Aufbesserung seines Gehaltskontos gut gebrauchen, muss er doch die Rate für sein Haus auf der Weberhöhe abbezahlen, und möchte seiner Familie hin und wieder auch ein paar Sonderwünsche erfüllen.
    Als in seiner unmittelbaren Nachbarschaft die grausam verstümmelte Leiche eines alten Mannes gefunden wird, ahnt Kühn noch nicht, dass ihn dieses Verbrechen weit zurück in seine eigene Vergangenheit führen wird.
    Mein Eindruck
    Ein Kommissar, der im Auftrag seiner Frau Blumenerde kauft und sich Gedanken macht, wie er seiner Tochter erklären soll, dass sie zum Geburtstag doch kein eigenes Pony bekommt, ist auf jeden Fall eine sympathische Erscheinung. Der Mordfall, in dem Kühn ermittelt, ist ebenfalls sehr geheimnisvoll und spannend aufgebaut. Der Roman greift in den ersten Kapiteln in die Zeit des 2. Weltkrieges zurück, wobei Kühns späterer Wohnort, die Weberhöhe, ins Spiel gebracht wird. Ob dieser Handlungsstrang weiter verfolgt wird, und auch mit dem aktuellen Mord in Verbindung gebracht werden kann, ist eine interessante Frage, die mich während der Lektüre immer wieder beschäftigte.
    Was mir nicht so gut gefallen hat, waren die (für meinen Geschmack) zu häufig beschriebenen Verletzungen und Qualen, die das Opfer ertragen musste. Die Auflösung des Falles ist zwar raffiniert durchdacht, hat aber auch Einblicke in die perverse Gedankenwelt eines kranken Gehirns gebracht, die das empathische Empfinden der meisten Hörer (und Leser) sicher sehr strapazieren wird. Der harmlos klingende Titel des Buches lässt jedenfalls keine Rückschlüsse auf die doch sehr blutigen Ereignisse zu.
    Der Autor hat bei diesem Hörbuch zugleich die Rolle des Sprechers übernommen; meiner Meinung nach eine sehr gute Wahl, da Jan Weiler die besondere Atmosphäre und Stimmung des Romans ganz ausgezeichnet wiederzugeben versteht.
    Für den logischen Handlungsaufbau, die stilistisch tadellose Umsetzung und die beeindruckende Lesung hätte ich gerne 5 vergeben; der Punkteabzug hat seine Ursache allein in den meiner Ansicht nach zu oft wiederholten grausigen Beschreibungen des Mordfalles.
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  • Rezension zu Kühn hat zu tun

    Der neue Roman von Jan Weiler erzählt von einem ganz normalen Polizisten namens Kühn. Er lebt mit seiner Frau Susanne, seinem Son Niko und seiner Tochter Alina in einem kleinen Haus mit großer Hypothek auf der Weberhöhe. Die Weberhöhe ist eine Neubausiedlung nahe München, die auf einem Gelände gebaut wurde, auf dem vor und während des Zweiten Weltkrieges eine Munitionsfabrik stand.
    Über deren Geschichte und über ihren Eigentümer Rupert Baptist Weber, und den zweifelhaften Ruf, der ihm nach dem Krieg zu Teil wurde, informiert Jan Weiler seine Leser ganz zu Anfang des Buches. Es ist so etwas wie eine Rahmenhandlung, die aber nicht bis zum Ende fortgeführt wird.
    Kühn hat auf seiner Dienststelle nette Kollegen, vor allem Steierer, mit dem ihn so etwas wie eine gute Männerfreundschaft verbindet. Was ihn täglich umtreibt, sind die Sorgen um das Geld, denn nach Abzug aller Kosten bleibt ihm nur ein sehr kleiner Restbetrag zum Leben, der hinten und vorne nicht reicht, um die Bedürfnisse und Wünsche seiner Familie zu befriedigen.
    Seine Tochter Alina will ein Pferd, sein Sohn redet nicht mit ihm und auch seine Frau verschließt sich ihm immer mehr. Weiler gelingt es zu Beginn und auch im späteren, immer spannender werdenden Verlauf des Buches ganz hervorragend, die Kultur und das nachbarschaftliche Klima in einer solchen Neubausiedlung, in der alle in schönen Häusern, aber auf erdrückenden Schuldenbergen sitzen, einzufangen und zu beschreiben.
    Als eines Tages ein alter Mann erstochen auf einem Weg gleich hinter Kühns Garten aufgefunden wird, muss Kühn für eine schwierige Zeit der Ermittlungen versuchen, seine Alltagssorgen zu vergessen, doch auf eine sympathische Weise schleppt er sie andauernd mit in seinem Kopf.
    Der alte Mann weist ganz eigenartige Schnittwunden auf, die der Täter ihm mit einem scharfen Gegenstand zugefügt hat, nachdem er ihn getötet hatte. Weiler hat wieder eine Figur erfunden, die dem Leser menschlich ganz nahe kommt, er hat seine Geschichte eingebunden in den normalen Alltag von Kleinbürgern in einer Münchener Vorstadt und seinen ermittelnden Kommissar mit einer Täterstruktur konfrontiert, die Kühn alle ihm zu Verfügung stehende Intuition abfordert und ihn dennoch an die Grenze bringt. Eine Grenze, an der nicht nur den Fall löst mit einem total überraschende Ende, sondern an der er auch Energie gewinnt und Neuanfänge entdeckt in seinen privaten Krisen. Bis zur nächsten ….
    Jan Weilers persönliche ungekürzte Einspielung der Hörbuchfassung ist genauso ein Hörgenuss, wie das Lesen des Buches selbst. Seiner Stimme gelingt es gut, die dem Roman innewohnende Spannung und Atmosphäre einzufangen und auszudrücken.
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Ausgaben von Kühn hat zu tun

Hardcover

Seitenzahl: 320

Hörbuch

Laufzeit: 00:08:28h

Taschenbuch

Seitenzahl: 320

E-Book

Seitenzahl: 300

Besitzer des Buches 46

Update: