Wintergewitter

Buch von Angelika Felenda

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Wintergewitter

Ermittlungen in zwei Mordfällen führen den unerschrockenen Münchner Kommissär Reitmeyer in die Kreise russischer Exil-Monarchisten, die sich nach der Oktoberrevolution in der Stadt niedergelassen haben. In ebenjene Kreise, in denen sein bester Freund, der Rechtsanwalt Sepp Leitner, die Tochter einer illustren russischen Adeligen suchen lässt, um sein Salär aufzubessern. Doch was hat das Verschwinden der Anja Alexandrowa mit den beiden toten Männern zu tun? München, 1922. Die Inflation galoppiert, wegen der Reparationsforderungen werden Anschläge auf die Französische Gesandtschaft verübt, und in der Stadt marodieren Mitglieder der inzwischen verbotenen Freikorps. Kommissär Reitmeyer hingegen könnte es eigentlich gutgehen – immerhin hat sich die Beziehung zu seiner Jugendfreundin Caroline deutlich entspannt. Doch seine Ermittlungen zwischen gestrandeten Ex-Militärs und zwielichtigen russischen Damen erweisen sich schwieriger als gedacht – zumal sich der Verdacht erhärtet, dass sein schlimmster Widersacher in den eigenen Reihen sitzt.
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Serieninfos zu Wintergewitter

Wintergewitter ist der 2. Band der Kommissar Reitmeyer Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2014. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2021.

Bewertungen

Wintergewitter wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Wintergewitter

    Buchinfo
    Wintergewitter - Angelika Felenda
    Taschenbuch - 439 Seiten - ISBN-13: 978-3518467190
    Verlag: Suhrkamp Verlag - Veröffentlichung: 29. Oktober 2016
    EUR 14,95
    Kurzbeschreibung
    München 1920. Kommissär Reitmeyer ist aus dem Krieg zurückgekehrt, versucht die dort erlittenen Traumata vor seiner Umgebung zu verbergen und dämpft aufkommende Panikattacken mit Geigenspiel. Dabei hat die Polizei alle Hände voll zu tun: Nahrungsmangel und Geldentwertung haben dazu geführt, dass die Stadt von einer regelrechten »Diebstahlseuche« heimgesucht wird und Schieber und Schleichhändler dicke Geschäfte machen. Da wird die junge Cilly Ortlieb, Kleindarstellerin in schlüpfrigen Produktionen des Münchner Filmkonzerns Emelka, tot im Keller einer Gastwirtschaft gefunden. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, entpuppt sich als Mord mit einer großen Menge Morphium.
    Während die rechte Einwohnerwehr durch die Straßen Münchens marschiert, sucht Kommissär Reitmeyer – von seinen Vorgesetzten argwöhnisch beäugt – in illegalen Spielclubs, Bars und Geheimbordellen nach einem zweifachen Frauenmörder. Dabei begegnet er Gerti Blumfeld, die auf der Suche nach ihrer abgetauchten Schwester eines der Mordopfer kennengelernt hat und bald selbst auf die Todesliste des Täters gerät …
    Bewertung
    „Wintergewitter“ ist der zweite Teil aus der Kommissär-Reitmeyer-Serie von Angelika Felenda.
    Leider haben ich den ersten Teil der Reihe noch nicht gelesen, was ich aber sicher nachholen werde. Aber auch ohne den ersten Band zu kennen, habe ich mich schnell in die Geschichte eingelesen. Man kann „Wintergewitter“, wie ich finde, ganz unabhängig lesen.
    Angelika Felenda nimmt die Leser mit auf eine Reise in die 20er Jahre. Ein Nachkriegsroman, der durch die gute Recherchearbeit der Autorin einzigartig wird. Man merkt das Angelika Felenda Geschichte studiert hat.
    Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Man erfährt viel aus der Nachkriegszeit und doch bleibt die Spannung, die man von einem Krimi erwartet, zu keiner Zeit auf der Strecke. Ich finde es toll, wie die Autorin mit der Sprache spielt.
    Auch ihre Charaktere passen hervorragend in die Geschichte. An erster Stelle natürlich Reitmeyer, der durch den Krieg traumatisiert ist und trotzdem schon wieder mit jeder Menge Arbeit zu tun hat.
    Ich hoffe das es noch weitere Fälle mit dem sympathischen Kommissär Reitmeyer geben wird.
    Fazit: Spannung gemischt mit deutscher Geschichte. Eine spannende und abwechslungsreiche Story. Volle Punktzahl!
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  • Rezension zu Wintergewitter

    Es sind keine guten Zeiten, die in München (und auch dem Rest Deutschlands) im Jahre 1920 herrschen. Zwar ist der Krieg vorüber, doch Vielen fehlt das Notwendigste zum Leben: Essen, Kleidung, Heizmaterial, ein Dach über dem Kopf. Und während die Einen versuchen, mit den Folgen des Krieges klarzukommen, sind Andere schon wieder dabei, Waffen zu horden und zu Mord und Totschlag aufzurufen. Inmitten dieser verworrenen Zustände muss Kommissär Reitmeyer den Mörder zweier Frauen finden, die beide kurz nacheinander ermordet aufgefunden wurden. Nicht ganz einfach für den angeschlagenen Polizeibeamten, dem Panikattacken immer wieder zu schaffen machen und der von seinen Vorgesetzten keine Hilfe erwarten kann - im Gegenteil.
    Die Geschichte selbst teilt sich im Gegensatz zum ersten Band in zwei Erzählstränge: Während Kommissär Reitmeyer versucht den Mörder zu finden, ist die junge Doktorandin Gerti aus Berlin auf der Suche nach ihrer jüngeren Schwester. Dabei freundet sie sich mit einem der Mordopfer an und gerät offenbar ins Visier des Täters. Leider finde ich diese Entscheidung eines zweiten Erzählstranges nicht so gelungen, denn für meinen Geschmack beginnt das Ganze damit ziemlich auseinanderzudriften. Da gibt es Missbrauch von Minderjährigen in einem Bordell, Waffenschmuggel, Produktion von Pornos (oder auch nicht ;-)), Überfälle mit schwerer Körperverletzung - doch aufgeklärt wird am Ende nur ein kleiner Teil. Wobei diese Lösung so knapp und nebenbei vermittelt wird, dass ich mir noch immer nicht ganz sicher bin, ob ich sie richtig verstanden habe. Trotzdem, es ist ein gut erzählter historischer Krimi, mit dessen Hilfe ich einiges Neues über Münchens Vergangenheit erfahren habe.
    Denn wie bereits im ersten Teil 'Der eiserne Sommer: Reitmeyers erster Fall' ist der historische Hintergrund nicht nur schmückendes Beiwerk eines Kriminalfalles, sondern spielt eine wesentliche Rolle bei der Aufklärung der Morde. Die Autorin, die unter anderem auch Geschichte studiert hat, vermittelt sehr anschaulich und überzeugend die Stimmung, die in der bayrischen Landeshauptstadt damals vermutlich herrschte. Die bittere Armut in weiten Teilen der Bevölkerung ist ebenso erschreckend wie die Darstellung der erstarkenden Einwohnerwehren, die zunehmend ein Sammelbecken von völkischen und rechtsnationalen Extremisten wurden und ihnen missliebige Personen brutal zusammenschlugen, wenn nicht gar umbrachten.
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  • Rezension zu Wintergewitter

    Inhalt (Quelle : Amazon)
    München 1920. Kommissär Reitmeyer ist aus dem Krieg zurückgekehrt, versucht die dort erlittenen Traumata vor seiner Umgebung zu verbergen und dämpft aufkommende Panikattacken mit Geigenspiel. Dabei hat die Polizei alle Hände voll zu tun: Nahrungsmangel und Geldentwertung haben dazu geführt, dass die Stadt von einer regelrechten »Diebstahlseuche« heimgesucht wird und Schieber und Schleichhändler dicke Geschäfte machen. Da wird die junge Cilly Ortlieb, Kleindarstellerin in schlüpfrigen Produktionen des Münchner Filmkonzerns Emelka, tot im Keller einer Gastwirtschaft gefunden. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, entpuppt sich als Mord mit einer großen Menge Morphium.
    Während die rechte Einwohnerwehr durch die Straßen Münchens marschiert, sucht Kommissär Reitmeyer – von seinen Vorgesetzten argwöhnisch beäugt – in illegalen Spielclubs, Bars und Geheimbordellen nach einem zweifachen Frauenmörder. Dabei begegnet er Gerti Blumfeld, die auf der Suche nach ihrer abgetauchten Schwester eines der Mordopfer kennengelernt hat und bald selbst auf die Todesliste des Täters gerät …
    Über den Autor (Quelle : Amazon)
    Angelika Felenda hat Geschichte und Germanistik studiert und arbeitet als literarische Übersetzerin in München.
    Allgemeines
    Erscheinungstermin : 29. Oktober 2016, Verlag Suhrkamp, Broschierte Ausgabe, 439 Seiten.
    Gliederung : Prolog – 41 Kapitel – Epilog - Anmerkung
    Meine Meinung
    Nachdem ich gerade den ersten Band mit Begeisterung gelesen hatte, habe ich mir gleich im Anschluss Band 2 vorgenommen.
    Wir befinden uns hier im Jahre 1920. Der erste Weltkrieg hat seine Spuren hinterlassen, es herrscht Nahrungs- und Wohnungsmangel und es kommt natürlich auch immer wieder zu militärischen und politischen Machenschaften. Der Hass gegen Menschen jüdischer Abstammung nimmt zu. Hitler wird immer öfter erwähnt. Die Autorin bringt das Geschichtliche sehr gut rüber, wobei die Ermittlung in den beiden Todesfällen nicht zu kurz kommt. Wurden die Frauen ermordet ?
    Ich habe mich gefreut, das Team um Kommissär Sebastian Reitmeyer wiederzutreffen. Allerdings haben er und alle Mitarbeiter sowohl physische als auch psychische Schäden aufgrund des Krieges davongetragen. Der Protagonist ist mir weiterhin sehr sympathisch, obwohl er seine Gefühle nicht auf die Reihe kriegt. Ich muss immer schmunzeln, wenn er da ermittlungstechnisch durch die Gegend radelt. Auch der Polizeischüler Rattler ist eine lustige Nummer, der immer wieder neue Ermittlungsmethoden vorschlägt.
    Es ist erschreckend, was sich viele « bessere » Herren erlauben dürfen, obwohl sie in der Öffentlichkeit an die Sittlichkeit appellieren. Und es darf natürlich nichts an die Öffentlichkeit dringen. Reitmeyer versucht so gut wie möglich « verdeckt » zu ermitteln und fragt sich schlussendlich, wem auf dem Revier er überhaupt noch vertrauen kann. Der Kommissär tut sein Bestes, um zu verhindern, dass Unschuldige wegen der noblen Herren und zwecks Verschleierung gewisser Vorkommnisse angeklagt werden.
    Überhaupt ist es erstaunlich, was sich da um 1920 so alles zuträgt. Sogar Rauschgift war schon ein Thema, von den « Schnallen » und Flittchen gar nicht zu reden. Mir scheint, dass man gleich in solchen einen Ruf kam, wenn man etwas cooler und nicht so geziemt war. Allerdings haben sich natürlich viele Frauen aus Geldsorgen prostituiert bzw. sie dachten, dass sie u.a. dadurch Filmstars werden könnten.
    Die Ermittlungen von Reitmeyer laufen parallel zu den Recherchen von Gerti nach ihrer Schwester. Diese beiden Stränge fliessen dann nach und nach ineinander, was das Ganze recht spannend macht.
    In der Anmerkung am Ende des Buches klärt uns die Autorin noch über einige geschichtliche Begebenheiten auf.
    Fazit : Flüssig und interessant geschriebenes Buch. Wie schon erwähnt, wird in diesem Buch das Geschichtliche und Ermittlungstechnische sehr gut miteinander verflechtet, steigert die Spannung, woraus ein guter historischer Krimi resultiert, der von mir erhält.
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Ausgaben von Wintergewitter

Taschenbuch

Seitenzahl: 435

E-Book

Seitenzahl: 434

Besitzer des Buches 14

Update: