George

Buch von Alex Gino, Alexandra Ernst

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu George

»Read this.« John Green George ist zehn Jahre alt, geht in die vierte Klasse, liebt die Farbe Rosa und liest heimlich Mädchenzeitschriften, die sie vor ihrer Mutter und ihrem großen Bruder versteckt. Denn alle um sie herum denken, dass George ein Junge ist, weil sie einen Jungskörper, eine Jungsfrisur und einen Jungsnamen hat. Fast verzweifelt sie daran! Denn sie ist ein Mädchen! Und sie möchte Melissa heißen! Bisher hat sie sich noch nicht getraut, mit jemandem darüber zu sprechen. Noch nicht einmal ihre beste Freundin Kelly weiß davon. Aber dann wird in der Schule ein Theaterstück aufgeführt. Und Melissa will die weibliche Hauptrolle spielen, um allen zu zeigen, wer sie ist. Das sagt Alex Gino, Autor*in von »Melissa«: »Wie wir Menschen nennen, ist wichtig, und wir alle verdienen es, auf eine Weise angesprochen zu werden, die sich gut für uns anfühlt.« Zuvor veröffentlicht unter dem Titel »George«, erhält nun auch die deutschsprachige Ausgabe auf Wunsch von Autor*in und Community den neuen Titel »Melissa«. Mehrfach ausgezeichneter Kinderroman zum Thema Transidentität Ein ergreifendes Kinderbuch und in seiner erzählerischen Schlichtheit große Literatur Unter dem Titel »George« bei Antolin gelistet
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Bewertungen

George wurde insgesamt 10 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu George

    Verlagstext
    Sei, wer du bist!
    George ist zehn Jahre alt, geht in die vierte Klasse, liebt die Farbe Rosa und liest heimlich Mädchenzeitschriften, die sie vor ihrer Mutter und ihrem großen Bruder versteckt. Jeder denkt, dass George ein Junge ist. Fast verzweifelt sie daran. Denn sie ist ein Mädchen! Bisher hat sie sich noch nicht getraut, mit jemandem darüber zu sprechen. Noch nicht einmal ihre beste Freundin Kelly weiß davon. Aber dann wird in der Schule ein Theaterstück aufgeführt. Und George will die weibliche Hauptrolle spielen, um allen zu zeigen, wer sie ist. Als George und Kelly zusammen für die Aufführung proben, erzählt George Kelly ihr größtes Geheimnis. Kelly macht George Mut, zu sich selbst zu stehen.
    „George“ erzählt einfühlsam und unprätentiös vom Anderssein und ermutigt, den eigenen Weg zu gehen. Der erste Kinderroman zum Thema Transgender, der auch ältere Leser fesseln wird und der die Botschaft vermittelt: Sei, wer du bist!
    Der Autor
    Alex Gino, geboren und aufgewachsen in Staten Island, New York, mag die Natur und Geschichten, die die Vielfalt des Lebens widerspiegeln. Heute lebt Alex Gino mit Partner und zwei Katzen in Kalifornien, USA. Alex Gino ist seit über zwanzig Jahren in der queeren und transgender Bewegung aktiv. Persönliche Erfahrungen und das Wissen, dass transgender Kinder Romane brauchen, die sie bestärken und ihnen Mut machen, waren der Anlass „George“ zu schreiben.
    Inhalt
    George interessiert sich für Mode und träumt sich als Melissa in ihr wahres weibliches Ich. Alex Gino als Erzähler der Geschichte nennt George konsequent „sie“, während alle anderen Personen von „ihm“ sprechen. Die Situation eines Kindes mit falscher Geschlechtsidentität wird damit so beklemmend deutlich wie die Endgültigkeit von Georges gefühltem Geschlecht. George wächst ohne Vater auf; die Eltern leben getrennt. Auseinandersetzungen mit dem Männerbild des Vaters geht Gino durch diese gewählte Familienform geschickt aus dem Weg. Allerdings demonstriert der ältere Bruder Scott dem Jüngeren in pubertärer Taktlosigkeit, was er für männlich hält.
    Melissa darf sich für Mode interessieren und Mädchen-Zeitschriften lesen. Schon als kleines Kind hat George die Mutter damit schockiert, dass sie Mädchenkleidung tragen wollte. Bis in die vierte Klasse konnte George die gefühlte Identität verbergen. Nun wird die Klasse das Schultheater-Stück Wilbur und Charlotte aufführen. Für die sehr emotionale Rolle der Spinne Charlotte wird George bei der Lehrerin vorsprechen. In der Rolle der Charlotte wird sie ihrer Mutter ihre wahre Identität zeigen, die die Mutter bisher nicht „sieht“. Doch die Lehrerin betrachtet Charlotte als Mädchenrolle und will sie nicht an einen Jungen vergeben, weil so viele Mädchen nach dieser Rolle streben. - Selbst wenn dieser Junge die ideale Besetzung für Charlotte wäre. Die Entscheidung ist willkürlich, ungerecht und schreibt Mädchen und Jungen vorgefasste Rollenbilder zu. Doch Miss Udell hat nicht mit Kellys bedingungsloser Freundschaft zu George gerechnet.
    Kelly, die bisher mit George durch dick und dünn gegangen ist, will die Entscheidung nicht hinnehmen. Das kann ja heiter werden! Kelly wollte früher Feuerwehrmann werden, sie kann sich über Ungerechtigkeiten aufregen und ergreift schon immer gern Partei für die unterlegene Seite. Beide Kinder sind über transgender Persönlichkeiten informiert; George weiß auch, dass sie erst als Volljährige über Behandlung und Operation entscheiden darf. Bei Kelly zuhause ist es unordentlicher als in anderen Familien; denn ihr Vater hat als Komponist andere Interessen als Staubwischen. Kellys Vater predigt, dass ein Künstler Kontakt zu seiner weiblichen Seite pflegen muss. Er meint allerdings, dass die weibliche Seite der Entwicklung zum männlichen Künstler dient – und ist George mit dem Statement keine große Hilfe.
    Fazit
    Alex Gino hat mit der zehnjährigen George eine hinreißende, überzeugende transgender Kinderbuchfigur geschaffen, die ich in der Geschichte konstant als weiblich empfunden habe. Ginos Buch ist nicht in allen Details perfekt. Weil der Autor eine für die Zielgruppe passende Sprache trifft, finde ich das Buch bereits für interessierte Leser ab 9 Jahren geeignet. Die Mutter und ihre Einstellung zu George fand ich wenig überzeugend. Als Gegenpol zu fördernden Lehrern, einer in Genderfragen engagierten Direktorin und der tatkräftigen Kelly war offenbar noch eine kritische Stimme nötig. Als Seele von einer Freundin tritt die unkonventionelle Kelly auf. „George“ wurde sicher nicht nur für die Melissas dieser Welt geschrieben, sondern auch für die ermutigenden Kellys.
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  • Rezension zu George

    Das Buch hat einige Auszeichnungen für Kinder- und Jugendliteratur gewonnen, wie zum Beispiel den 'Stonewall Book Award for Children' oder die Goldmedaille des 'California Book Awards'. Als Alex Gino 2003 mit der ersten Version des Buches begann, gab es nur wenige Kinderbücher, in denen glaubwürdige schwule oder lesbische Charaktere eine Rolle spielten, und Kinderbücher mit transsexuellen Charakteren schien es gar nicht zu geben.
    Das Thema ist eine Herzensangelegenheit für Alex Gino, dier sich selbst als 'genderqueer' identifiziert, was bedeutet, dass xier sich weder als Mann noch als Frau betrachtet. ('dier' und 'xier' werden übrigens oft anstelle von 'der/die' oder 'er/sie' verwendet.) Gino hat also eigene Erfahrungen mit den Vorurteilen und Schwierigkeiten, mit denen Menschen kämpfen müssen, die von den Vorstellungen der Gesellschaft über Sexualität abweichen.
    Und das merkt man auch, denn die kleine George ist von Anfang an herzzerreißend glaubhaft. Sie ist erst 10 Jahre alt, aber sie hat immer schon gewusst, dass sie ein Mädchen ist und kein Junge! Man spürt auf jeder Seite, wie George unter dem leidet, was für alle anderen selbstverständlich ist: sie verzweifelt daran, die Jungentoilette benutzen zu müssen, sie hat Angst davor, älter und 'männlicher' zu werden, und sie könnte weinen, wenn ihre Mutter ihr sagt, George würde immer ihr kleiner Junge sein... Und sie ist manchmal so unglaublich einsam damit, trotz ihrer besten Freundin Kelly - denn die weiß auch nicht, dass ihr bester Freund in Wirklichkeit eine beste Freundin ist
    Kein einziges Mal habe ich beim Lesen von George als Jungen gedacht: George ist ein Mädchen, das ist doch sonnenklar! Und nicht nur irgendein Mädchen, sondern ein intelligentes, warmherziges, witziges und mutiges, und damit genau die Identifikationsfigur, die transsexuelle Kinder und Jugendliche so dringend brauchen. Aber es ist auch für cisssexuelle1 Leser jeden Alters ein wichtiges Buch, das zum Nachdenken, zum Mitfühlen und zur Toleranz einlädt.
    Auch die anderen Charaktere sind großartig und wunderbar geschrieben, vor allem Georges treue Freundin Kelly, die ihr immer bedingungslos beisteht. Ich wünschte, jedes transsexuelle Kind (oder überhaupt jedes Kind!) hätte eine Freundin wie Kelly. Aber nicht alle Menschen in Georges Leben können direkt damit umgehen!
    Die Geschichte wird spannend erzählt, mit viel Humor und ganz großen Emotionen. Ich habe mit George mitgelitten und mitgefiebert, und mir ist das Herz aufgegangen, wann immer sie einen kleinen Schritt in Richtung Akzeptanz gehen konnte - in Richtung von Melissa, ihrem wahren Ich. Die überschäumende Freude, die George an ganz einfachen Dingen empfindet, wie zum Beispiel, sich endlich selbst im Spiegel in Mädchenkleidung und mit einer Mädchenfrisur zu sehen, hat mich zu Tränen gerührt.
    Das Ende ist versöhnlich und hoffnungsvoll, ohne die Schwierigkeiten, die George/Melissa in der Zukunft mit Sicherheit begegnen werden, kleinzureden. Aber wie sie selber sagt: es wird vielleicht schwer werden - aber als Junge leben zu müssen, ist auch schon furchtbar schwer und wird immer schwerer.
    Der Schreibstil ist einfach und kindgerecht, bringt das Thema und die Persönlichkeit von George aber perfekt rüber. Es ist einfach alles so echt, wie direkt aus dem Leben gegriffen!
    Auch die Umsetzung als Hörbuch fand ich unglaublich gut gelungen, denn Julian Greis spricht alle Charaktere, allen voran George und Kelly, überzeugend und einfühlsam. Die Balance aus Humor und Ernsthaftigkeit gelingt ihm tadellos.
    Fazit:
    Ein bewegendes Buch über ein wunderbares kleines Mädchen im Körper eines Jungen. George wäre viel lieber Melissa, aber sie traut sich nicht, es anderen Menschen zu sagen. Aber irgendwann hält sie es einfach nicht mehr aus und möchte allen zeigen, wer sie wirklich ist - indem sie in der Schulaufführung von 'Wilbur und Charlotte' die weibliche Hauptrolle spielt.
    Das Thema Transsexualität wird kindgerecht aufgegriffen, in einer spannenden, unterhaltsamen Geschichte, die ans Herz geht.
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Ausgaben von George

Hardcover

Seitenzahl: 208

Taschenbuch

Seitenzahl: 208

E-Book

Seitenzahl: 209

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