Konklave

Buch von Robert Harris, Wolfgang Müller

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Konklave

Der Papst ist tot. Die um den Heiligen Stuhl buhlenden Gegner formieren sich: Traditionalisten, Modernisten, Schwarzafrikaner, Südamerikaner ... Kardinal Lomeli, den eine Glaubenskrise plagt, leitet das schwierige Konklave. Als sich die Pforten hinter den 117 Kardinälen schließen, trifft ein allen unbekannter Nachzügler ein. Der verstorbene Papst hatte den Bischof von Bagdad im Geheimen zum Kardinal ernannt. Ist der aufrechte Kirchenmann der neue Hoffnungsträger in Zeiten von Krieg und Terror oder ein unerbittlicher Rivale mit ganz eigenen Plänen? Die Welt wartet, dass weißer Rauch aufsteigt ...
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Über Robert Harris

Der britische Schriftsteller Robert Harris wurde 1957 in Nottingham geboren und studierte Englische Literatur an der Universität Cambridge. Nach seinem Abschluss war er als Reporter, politischer Redakteur und Kolumnist tätig und veröffentlichte Bücher aus dem Sachbuchbereich. Mehr zu Robert Harris

Bewertungen

Konklave wurde insgesamt 54 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Meinungen

  • Dass ein Buch ausschließlich über eine Papstwahl so spannend sein kann - chapeau!

    Smoke

  • Anfangs Probleme, die ganzen Namen zu merken, doch mit jeder Seite besser; grandioses Ende!

    Pasghetti

  • Spannung mal ganz anders! Ohne das übertriebene Ende wäre es ein Jahreshighlight geworden.

    Kapo

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Konklave

    Das Wort „Konklave“ kommt übrigens aus dem Lateinischen von cum clavis = mit Schlüssel, meint also einen verschlossenen Raum.
    Seit ich im Jahr 2004 die beiden Vatikan-Thriller „Illuminati“ von Dan Brown und „Der Judasfluch“ von Scott McBain gelesen habe, die beide von historischen, kirchenrechtlichen und theologischen Fehlern strotzen, hatte ich mir geschworen, mit dem Genre abzuschließen und habe meinen Schwur gehalten, bis @Sylli mit diesem Buch kam. Trotzdem: Die Skepsis blieb erst einmal.
    Doch sie war unbegründet. Zum einen hat Harris es geschafft, der katholischen Kirche, ihren Strömungen und Riten nicht mit roher oder lauter Kritik zu begegnen, sondern lässt die Handlung für sich sprechen, bzw. verfolgt sie aus Lomelis Augen.
    Anfangs wird man zwar von der Figurenvielfalt beinah erschlagen, aber nur wenige von ihnen stehen im Fokus, und diese sind charakterlich und in ihren Aufgaben genauer gezeichnet. Vermutlich hat sich Harris an realen Personen orientiert, wenn er z.B. einen (ansonsten durchaus sympathischen) heißen Anwärter auf den Thron, einen nigerianischen Kardinal als Schwulenhasser darstellt, s. hier. Und für diejenigen, die ihre Domizile wie Paläste ausstaffieren oder Gelder in der Welt nicht immer zu christlichen Zwecken umherschieben, gibt es leider auch genügend Vorbilder.
    Eigentlich besitzt so ein Konklave ein langweiliges Procedere. Vereinfacht gesagt: Es wird solange abgestimmt, bis einer eine Zweidrittel-Mehrheit bekommt. Harris erzählt diese sich ständig wiederholende Prozedur ohne dass der Leser sich allzu langweilt.
    Die Phasen zwischen den Wahlgängen, das Geschacher, die Lobbyisten- und Intrigen-Feilscherei, alles nicht anders als in der großen und kleinen Politik. Nur verbrämt mit dem Heiligen Geist, von dem man sich, wie behauptet, führen lässt.
    Ich habe das Buch gern gelesen, auch wenn das Ergebnis der Wahl vorhersehbar ist. Doch dann kommt der Schluss. Und man fragt sich: Warum? Fiel Harris nichts Besseres ein? Warum musste er dicker als dick auftragen?
    Lomelis Verhalten erscheint unlogisch:
    Oder wollte Harris auf diesem Weg
    Am Ende bleibt nur noch, Papst Franziskus ein langes Leben zu wünschen, damit die Welt noch eine Zeitlang von diesem an und für sich unwürdigen Spektakel verschont bleibt.
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  • Rezension zu Konklave

    Worum es geht
    Der Papst ist unerwartet verstorben, und auch diesmal setzt sich wenige Wochen nach seinem Tod die jahrhundertealte „Heilige Maschinerie“ in Gang.
    118 Kardinäle aus aller Herren Länder ziehen sich unter Leitung des Dekans, Kardinal Lomeli, in die Sixtinische Kapelle zurück. Hier wollen sie unter Michelangelos grandiosem Jüngsten Gericht, inspiriert vom Heiligen Geist und abgeschlossen von allen weltlichen Einflüssen, einen der ihren zum neuen Stellvertreter Christi auf Erden ernennen.
    Doch nicht alle Kirchenmänner sind aufrechte Streiter um das schwierige Amt. Während den einen Hoffnungsträger moralische Verfehlungen disqualifizieren, versucht ein anderer mit unlauteren Methoden die Wahl zu manipulieren.
    Konfliktpotential gibt es aber nicht nur innerhalb des Konklaves, auch außerhalb der vatikanischen Mauern scheint die Welt zunehmend aus den Fugen zu geraten.
    Wie es mir gefallen hat
    Der Einstieg in den Roman ist mit dem plötzlichen Tod des Papstes ja noch recht unspektakulär, aber bereits vor dem Beginn der Wahl gewinnt die Handlung an Dynamik, und entführt den Leser in eine ganz eigene und geheimnisvolle Welt.
    In erste Aufregung wird der Dekan durch die Nachricht versetzt, dass einer der am Konklave teilnehmenden Kardinäle noch kurz vor dem Tod des Papstes aller Ämter enthoben worden wäre. Und auch ein völlig unbekannter Amtskollege, der aus Bagdad eintreffende Kardinal Benitez, sorgt für einige Verwirrung.
    Interessant und sehr lebendig schildert der Autor die enge Welt zwischen der Casa Santa Marta, dem Quartier der Gottesdiener während des Konklaves, und der Sixtinischen Kapelle, ihrem Wahlort. Hier müssen sie ohne Kontakt zur Außenwelt ausharren, bis sie einen aus ihrer Mitte auf den Stuhl des Petri erhoben haben. Robert Harris beschreibt die zähe Langsamkeit des Wahlvorganges sehr eindringlich, das Schwören der Eidformel jedes Einzelnen, das Auszählen der Stimmen, die Nennung der Namen, das Auffädeln und anschließende Verbrennen der Wahlzettel, das wiederholte Aufsteigen des schwarzen Rauches. Im Laufe der Zeit beginnen sich jedoch Favoriten herauszukristallisieren und damit ändert sich auch die Atmosphäre. Knisternde Spannung wird spürbar, Empfehlungen werden abgegeben, Hoffnungen geschürt und Zweifel verbreitet.
    Kardinal Lomeli hat neben seinen organisatorischen Aufgaben aber noch ganz andere Sorgen. Wie soll er das Konklave in die von Gott gewollte Richtung lenken, wenn der verstorbene Papst womöglich Beweise für die kriminellen Machenschaften eines seiner Schäfchen hatte? Und wer ist überhaupt der richtige Kandidat für das schwere Amt?
    Die charakterliche Darstellung der wenigen Kardinäle, die aus der Masse hervortreten, fand ich vortrefflich gelungen, wirken sie doch in ihrem irdischen Ehrgeiz mit all ihren weltlichen Eitelkeiten sehr authentisch.
    Stilistisch konnte mich Robert Harris ebenfalls überzeugen. Der Roman liest sich sehr flüssig, die Dialoge klingen glaubhaft, lassen aber auch auf die oft phrasenhaft anmutende Ausdrucksweise der Gottesmänner schließen.
    Auf erstaunlich glaubwürdige Art und Weise geht der Autor an die Lösung sämtlicher offener Fragen heran, nur am Ende hat er meiner Meinung nach dann doch etwas zu dick aufgetragen.
    Mir hat der Roman trotzdem sehr gut gefallen, spricht er doch viele aktuelle und zukünftige Probleme einer Kirche an, die gut daran täte sich in gewissen Bereichen neu zu erfinden, wenn sie weitere 2000 Jahre Bestand haben will.
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Ausgaben von Konklave

Hardcover

Seitenzahl: 352

Taschenbuch

Seitenzahl: 368

E-Book

Seitenzahl: 353

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