Dschihad Calling

Buch von Christian Linker

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Dschihad Calling

Jetzt im Taschenbuch Der 18-jährige Jakob greift ein, als ein Mädchen mit Gesichtsschleier von rechten Hooligans belästigt wird – und verliebt sich in die blauen Augen der Unbekannten. Auf einem Pressebild erkennt er sie später wieder: Samira ist Mitglied eines Salafisten-Vereins. Trotzdem versucht Jakob Kontakt aufzunehmen und gerät so an Samiras Bruder Adil, der mit den Gotteskriegern des Islamischen Staates sympathisiert. Obwohl für Jakob zunächst undenkbar, fühlt er sich doch angezogen vom Gedankengut und der Lebensgemeinschaft der Salafisten. Dagegen stoßen ihn die Kälte und Konsumorientiertheit seiner eigenen Umgebung immer mehr ab. Jakob radikalisiert sich, bricht alle alten Kontakte ab und konvertiert. Aber will er wirklich mit Adil nach Syrien ziehen?
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Bewertungen

Dschihad Calling wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Dschihad Calling

    Inhalt
    Der 18-jährige Jakob befindet sich in Haft und sieht mit großer Unruhe seiner Entlassung entgegen. Er hat das Tagebuch seines Freundes und „Bruders“ Adil zugeschickt bekommen, der in den Krieg des Islamischen Staates nach Syrien gezogen ist. Die Wege der beiden müssen sich irgendwann getrennt haben. Aus der Rahmenhandlung geht es auf zwei Zeitebenen in die Vergangenheit; Jakob berichtet die Ereignisse eines halben Jahres, wie er selbst mit radikalen Islamisten in Kontakt geriet, und Adil schreibt direkt aus dem Krieg. Das Lesen der Tagebucheintragungen geht durch die abweichende Schrifttype nur langsam voran, in der Wirkung handschriftlichen Aufzeichnungen sehr ähnlich. Erst aus dem Tagebuch erfährt Jakob, was Adil in Syrien widerfahren ist. Jakob war Student im ersten Semester, wohnte in einer WG, als er Zeuge eines Übergriffs wurde auf eine junge Frau im Hijab, dem Schleier muslimischer Frauen. Durch Samira lernt er Adil kennen, der sich darauf vorbereitet, in den Krieg des IS zu ziehen, möglichst unbemerkt vom deutschen Verfassungsschutz. Die Geschwister sind deutsche Konvertiten zum Islam, gebildete, in Social Media versierte Salafisten. Jakob war nie gläubig und hatte sich zuvor nie mit dem Islam beschäftigt. Lange gibt er vor, sich nur aus Neugier mit Samiras und Adils Gruppe zu befassen. Während Jakob offiziell noch über seine veränderten Lebensumstände frei von irdischen Gütern herumalbert, ist seinen Freunden längst klar, dass er sich radikalisiert hat. Wer wessen Facebook-Freunde sind und welche Videos geliked werden, lässt sich kaum verbergen. Im Gegenteil, das Posen in Sozialen Medien ist fester Bestandteil der Szene. Noch immer will Jakob nicht begreifen, dass der radikale Islam eine Einbahnstraße ist und eine Rückkehr in sein altes Leben unwahrscheinlich sein wird. Eine letzte Chance zur Umkehr lässt Jakob verstreichen, als Golski, Chef für seinen Studentenjob, ihn auf seine Konvertierung anspricht. Was Radikalisierung für den Einzelnen bedeutet, ist mir durch Jakobs Wandel in Yakub erst in aller Konsequenz klargeworden.
    Fazit
    Jakob ist als 18-Jähriger der jüngste der handelnden Figuren, die meisten anderen Personen sind älter als er. Beide jungen Männer haben vorher schon Frauen geliebt und ein Leben geführt, das in krassem Widerspruch zu ihren jetzigen Werten steht. Vom Alter der Figuren, dem Umfang des Buches und der anspruchsvollen Sprache eines Abiturienten wirkt Christian Linkers Roman eines jungen Salafisten eher wie ein Young-Adult-Roman. Als Jugendbuch ab 14 vermarktet wird das Buch vermutlich mit dem Ziel, es als Problembuch im Unterricht zu nutzen. Unterrichtsmaterialien stehen auf der Verlagswebseite zur Verfügung. Ohne Worterläuterungen und Tipps zu weiterführenden Informationen ist der Roman für diese Altersgruppe starker Tobak, aber es ist ein Thema, über das gerade Jungen lesen wollen und deshalb werden sie diesen Roman lesen.
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  • Rezension zu Dschihad Calling

    Kurzbeschreibung:
    Der 18-jährige Jakob greift ein, als ein Mädchen mit Gesichtsschleier von rechten Hools belästigt wird - und verliebt sich in die blauen Augen der Unbekannten. Auf einem Pressebild erkennt er sie später wieder: Samira ist Mitglied eines Salafisten-Vereins. Trotzdem versucht Jakob Kontakt aufzunehmen und gerät so an Samiras Bruder Adil, der mit den Gotteskriegern des Islamischen Staates sympathisiert. Für Jakob zunächst undenkbar, fühlt er sich doch angezogen vom Gedankengut und der Lebensgemeinschaft der Salafisten. Dagegen stößt ihn die Kälte und Konsumorientiertheit seiner eigenen Umgebung immer mehr ab. Jakob radikalisiert sich, bricht alle alten Kontakte ab und konvertiert. Aber will er wirklich mit Adil nach Syrien ziehen? *Quelle*
    Zum Autor:
    Christian Linker, geboren 1975, studierte Theologie und machte Jugendpolitik, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete. Seine bei dtv junior erschienene Romane wurden vielfach ausgezeichnet, u.a. war RaumZeit für den Deutschen Literaturpreis nominiert.
    Meinung:
    Der 18-jährige Jakob Kuhn lebt zusammen mit seiner Freundin Liz in einer WG in Bonn, beide haben gerade ihr Studium in der ehemaligen Hauptstadt begonnen. Jakob eher notgedrungen, da er eigentlich nach der Schule für ein Jahr nach Afrika gehen wollte, dies sich aber zerschlagen hat. Somit hat er ein VWL-Studium angefangen, das ihn aber eher weniger interessiert.
    Als er sich eines Abends auf dem Heimweg befindet, wird er in einer Unterführung Zeuge, wie zwei Hooligans eine verschleierte junge Frau anpöbeln. Jakob geht dazwischen, und die junge Frau kann wohlbehalten ihres Weges gehen. Doch ihm geht sie und ihre auffallend blauen Augen nicht mehr aus dem Kopf. Durch Zufall sieht er sie auf einem Foto in der Zeitung wieder, das sie bei einer Salafisten-Veranstaltung zeigt.
    Aus Neugier begibt sich Jakob zu einer der Versammlungen des Vereins und lernt dort auch Samiras Bruder Adil kennen, der schon bald ein Freund für ihn wird, ihn aber auch schleichend immer mehr in die Salafisten-Szene einführt und Jakob sich radikal verändert, nicht nur äußerlich, sondern auch seine Ansichten werden extremer, und er sagt sich aus seinem bisherigen Leben vollkommen los.
    Mit Dschihad Calling hat Christian Linker ein eindrucksvolles Jugendbuch geschrieben, dessen Thema nicht aktueller und brisanter sein könnte.
    Im Mittelpunkt steht der 18-jährige Jakob, der gerade die Schule hinter sich gebracht hat und eigentlich für ein Freiwilligenjahr nach Afrika gehen wollte. Leider zerschlägt sich dies und so schreibt er sich notgedrungen in der Uni ein, um fortan VWL zu studieren, woran er aber nur mäßiges Interesse zeigt. Seine Beziehung zu Liz, die er seit der Schulzeit kennt und mit der er in einer WG lebt, ist gespannt, und er sieht momentan keinen richtigen Sinn in seinem Leben.
    Als er Samira begegnet, verliebt er sich sofort in ihre auffallend blauen Augen und zufällig sieht er sie auf einem Foto in der Zeitung wieder, das sie auf einer Salafisten-Veranstaltung zeigt. Neugierig geworden, nimmt er an einer Versammlung des Vereins "Der Einzig Wahre Weg" teil und lernt dort auch Samiras Bruder Adil kennen, einen überzeugten Salafisten. Adil kann Jakob bald aus einer misslichen Lage heraus helfen und quartiert ihn bei sich ein.
    Schleichend beginnt nun Jakobs Prozess zum Salafisten, was der Autor sehr glaubhaft und authentisch darstellt. Er findet vermeintlichen Rückhalt in dieser Religion, ein Ziel, auf das er hinarbeiten kann und merkt nicht, wie sehr er sich verändert, bis es fast zu spät ist.
    Eingestreut in Jakobs Geschichte sind Tagebuchaufzeichnungen von Adil, der tatsächlich in den Dschihad nach Syrien zieht und seine Erlebnisse für Jakob schriftlich festhält. Diese machen den Leser sehr betroffen, erzeugten bei mir aber auch ein Kopfschütteln und Unverständnis, wie man sich solchermaßen radikalisieren kann.
    Natürlich kann auf 320 Seiten nicht ganz genau ins Detail gegangen werden, doch hat Christian Linker auf diesen Seiten eindrücklich beschrieben, wie ein junger Mann, der seine Ziele im Leben noch nicht gefunden hat, sich manipulieren und einlullen lassen kann von einer Religion, die sich als einzig wahre ansieht und sich den Koran so zurechtbiegt, wie er ihrer Meinung nach sein sollte. Nicht nur für Jugendliche lesenswert!
    Fazit:
    Dschihad Calling ist ein spannender Roman, der sich mit einem der aktuellsten und brisantesten Themen unserer Zeit beschäftigt. Eindrucksvoll schildert Christian Linker den Werdegang des 18-jährigen Jakob vom Studenten zum radikalisierten Salafisten und zeigt auf, wie schnell man in diese Spirale hineingezogen wird. Absolute Leseempfehlung!
    Wertung:
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Ausgaben von Dschihad Calling

E-Book

Seitenzahl: 308

Taschenbuch

Seitenzahl: 320

Besitzer des Buches 5

Update: