Lunapark

Buch von Volker Kutscher

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Lunapark

Gereon Rath legt sich im sechsten Fall der Kriminalserie von Volker Kutscher mit einem SA-Sturm und der Berliner Unterwelt an Berlin, Ende Mai 1934. Die anfängliche Begeisterung für die Regierung Hitler schwindet, die unberechenbare SA macht vielen Bürgern Angst. Und Gereon Rath gerät bei seinen aktuellen Ermittlungen ausgerechnet mit den Braunhemden aneinander. Unter der Eisenbahnbrücke an der Liesenstraße, unter einer unvollendeten kommunistischen Parole, liegt ein SA-Mann, der scheinbar erschlagen wurde, tatsächlich aber an einem Glasauge erstickt ist. Am Tatort trifft Kommissar Rath auf seinen früheren Kollegen Reinhold Gräf, der nun für die Geheime Staatspolizei arbeitet. Während Gräf von einem politischen Mord ausgeht, ermittelt Rath in eine andere Richtung und entdeckt Verbindungen zum zerschlagenen Ringverein »Nordpiraten«, der seine kriminellen Aktivitäten als SA-Sturm getarnt fortsetzt. Als ein zweiter SA-Mann erschlagen aufgefunden wird, scheint alles auf eine Mordserie zu deuten. Eine Spur führt in den seit Kurzem geschlossenen Lunapark, einstmals Berlins berühmtester Rummel. Und Rath fragt sich, welche Rolle Unterweltboss Johann Marlow, ein Erzfeind der »Nordpiraten«, in diesem Fall spielt. Die politische Lage wird immer brisanter, Raths Frau Charly gerät in SA-Haft, und der Kommissar wird in einen Strudel sich überschlagender Ereignisse gezogen, an deren Ende er sogar einen unmissverständlichen Mordauftrag erhält. Wird er ihn ausführen? Volker Kutscher liefert atemlose Spannung und das packende Porträt politisch höchst unruhiger Zeiten. Die internationale Verfilmung »Babylon Berlin« läuft als Serie auf Sky und ab Herbst 2018 in der ARD.
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Serieninfos zu Lunapark

Lunapark ist der 6. Band der Gereon Rath / Babylon Berlin Reihe. Diese umfasst 14 Teile und startete im Jahr 2007. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2024.

Über Volker Kutscher

Die Bücher von Volker Kutscher um Kommissar Gereon Rath, die in Berlin während der Zeit des Nationalsozialismus spielen, waren die Buchvorlage zu der erfolgreichen Krimiserie "Babylon Berlin". Mehr zu Volker Kutscher

Bewertungen

Lunapark wurde insgesamt 22 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Lunapark

    Ein toter SA-Mann unter einer Berliner Eisenbahnbrücke, in seiner Nähe sind kommunistische Parolen an die Wand geschmiert. Gereon Rath soll den Fall aufklären und trifft am Tatort auf seinen Ex-Kollegen Reinhold Gräf, der neuerdings bei der politischen Polizei tätig ist und ein strammer Anhänger der neuen Machthaber. Und auch der Tote ist, wie sich herausstellt, ein alter Bekannter - und wurde nicht erschlagen, wie es zunächst den Anschein hat, sondern ist an einem ungewöhnlichen Gegenstand erstickt.
    Seine Ermittlungen führen Rath ziemlich tief in einen undurchsichtigen Sumpf aus rivalisierenden Grüppchen innerhalb der SA und früheren Mitgliedern der inzwischen aufgelösten Ringvereine, und als er seine alten Kontakte zum Verbrecherboss Marlow spielen lässt, findet er sich unversehens in einer ganz üblen Zwickmühle wieder, bei der er eigentlich nur verlieren kann.
    Charly verzweifelt indessen schier an der Begeisterung, die Adoptivsohn Fritze für die Hitlerjugend an den Tag legt. Sie kommt mit der Naziregierung und den sich immer stärker verfestigenden Strukturen des NS-Staates überhaupt nicht klar und fühlt sich in ihrem eigenen Land nicht mehr zu Hause. Dass Gereon sich ständig merkwürdig benimmt, nagt an ihr, und schließlich gerät sie selbst zwischen die Fronten.
    Die Stimmung wird von Band zu Band düsterer und beklemmender, das sich immer mehr zuziehende Netz des menschenverachtenden Naziregimes nimmt einem schon beim Lesen fast die Luft, ganz zu schweigen von dem unappetitlichen Milieu aus Gangstern und SA-Schlägern in dem Rath ermittelt, und all den linientreuen Parteigenossen an wichtigen Stellen. Da wird einem wirklich ganz anders. Ich konnte Charlys Gefühle sehr gut nachvollziehen und war wie sie entsetzt, dass Rath nicht zu merken scheint, welches Gefahrenpotential in dieser für ihn eher lästigen als wirklich bedenklichen neuen soziopolitischen Landschaft steckt.
    Im Vergleich zu den beiden Vorgängerbänden fand ich diesen Fall ab und an ein bisschen zäh, was zum Ende hin aber wieder durch steigende Spannung ausgeglichen wurde. Was die sehr authentisch wirkende Darstellung von Zeit, Stadt und Leuten angeht, kann Kutscher nach wie vor kaum jemand das Wasser reichen. Und auf bitterböse Weise passend und schon fast witzig fand ich den Bogen, den dieses Buch zum Vorgänger schlägt. Wer das Buch gelesen hat, wird wissen, was ich meine
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  • Rezension zu Lunapark

    Inhalt
    Berlin 1934: Unter der Eisenbahnbrücke an der Liesenstraße wird ein toter SA-Mann gefunden, über dem eine kommunistische Parole prangt. Am Tatort trifft Kommissar Gereon Rath auf seinen früheren Kollegen Reinhold Gräf, der inzwischen für die Geheime Staatspolizei arbeitet. Während Gräf von einem politischen Mord ausgeht, ermittelt Rath in eine andere Richtung. Er entdeckt Verbindungen zu einem zerschlagenen Ringverein, der seine kriminellen Aktivitäten als SA getarnt fortsetzt. Als ein zweiter SA-Mann erschlagen aufgefunden wird, deutet alles auf eine Mordserie hin. Während der Ermittlungen wird die politische Lage immer brisanter: Gereon Raths Frau gerät in SA-Haft und der Kommissar wird in einen Strudel sich überschlagender Ereignisse gezogen, an deren Ende er selbst unter Druck gerät: Er soll einen Mord ausführen! Volker Kutscher liefert atemlose Spannung und das packende Porträt politisch höchst unruhiger Zeiten.
    (Quelle: Amazon.de)
    Bewertung
    Dies ist der inzwischen sechste Fall von Kommissar Rath und es war mal wieder spannende Unterhaltung. Die Reihe bleibt meiner Meinung nach konstant auf hohem Niveau was Spannung angeht, die Entwicklung der Protagonisten und die Einbettung ins Zeitgeschehen.
    Wer mit dieser Reihe anfängt, der sollte auf jeden Fall chronologisch lesen, denn es wird immer wieder mal auf vergangene Geschehnisse verwiesen.
    In diesem Buch befinden wir uns im Jahr 1934, die Nazis haben das Land inzwischen fest im Griff, auch wollen einige naivere Zeitgenossen immer noch glauben, dass dies vorübergehend ist. Nicht nur Gereon Rath, der sich nicht besonders für Politik interessiert (sehr zum Leidwesen seiner Frau, die ihn dafür am Liebsten schütteln würde). Auch ein jüdischer Geschäftsmann, der von der SA gestellt und grundlos misshandelt und inhaftiert wird, glaubt immer noch, dass es schwarze Schafe innerhalb der Organisation waren. Er sei ja in erster Linie Deutscher und nur nachranging Jude, und das auch nur auf dem Papier, er ist ja gar nicht gläubig, ja er befürwortet sogar die Politik Hitler's.
    Es ist unglaublich traurig, um diese Passagen zu lesen.
    Gereon Rath selbst verstrickt sich in diesem Buch zunehmend in seine Beziehung zum Gangster Johann Marlow. Dass er dachte, die Situation unter Kontrolle zu haben, erweist sich als Trugschluss. Der Gangster zeigt uns hier mal, dass er eben das ist: ein Gangster. Und nicht ein Gentleman, der eben ab und zu unorthodoxe Methoden anwendet.
    Dazu verstärken sich auch die Spannungen in Rath's Privatleben. Schön finde ich, dass Kutscher hier das Ende in dem Sinne offen lässt, dass man sich schon nach dem nächsten Buch sehnt, man will unbedingt wissen, wie es denn jetzt weitergeht mit ihm und Charly aber auch mit ihm und seinem Kollegen Gräf. Mit diesem hatte Rath eine Freundschaft verbunden, bis zur Machtergreifung 1933, wobei Gräf sich als Befürworter der Nazis entpuppt hat.
    Wie lange man noch Rath's Eskapaden und Alleingänge im Polizeipräsidium dulden wird, ist auch noch so mal die Frage.
    Was mir auch immer wieder gefällt an den Büchern von Volker Kutscher, sind die Dialoge in der Berliner Mundart, das gibt dem Ganzen noch einen extra Flair.
    Für mich hatte dieses Buch keine Längen, es hat sich durchweg gut gelesen, flüssig und spannend.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Lunapark

    Gerade beendet. Wenn ich David Nathan lausche, fliegen die Stunden nur so dahin und ich bin wieder im alten Berlin. Er spricht das auch so authentisch da er selbst Berliner ist Ich finde das nämlich immer echt gruselig, wenn Nichtberliner den Versuch starten, berlinern zu wollen ich höre das dann immer sofort, dass das keine Berliner sind.
    Die Gesamtatmosphäre stimmte wieder, auch historisch wiederum sehr interessant. Dieses Mal steht der Röhmputsch im Juni 1934 mit im Vordergrund. Natürlich ist das Ganze oftmals sehr beklemmend weil die Nazis auch immer mehr an Macht gewinnen.
    Und es ist etwas ganz Schlimmes passiert. Wer die Bücher gelesen hat, weiss was ich meine.
    Das war echt heftig. Ich wusste schon, dass das passiert weil ich mich blöderweise da bei amazon schon mal durch eine Rezi selbst gespoilert hatte
    Die Geschichte, der Kriminalfall selbst war gut, ich muss aber sagen, mir hat "Märzgefallene" doch noch einen Ticken besser gefallen. von daher werden es keine 5 sondern "nur" 4,5 Sterne.
    "Marlow", also Band 7, ist bereits schon auf meinem Tablet
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Ausgaben von Lunapark

Taschenbuch

Seitenzahl: 560

Hardcover

Seitenzahl: 560

E-Book

Seitenzahl: 548

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