Vom Ende einer Geschichte

Buch von Julian Barnes, Gertraude Krueger

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Vom Ende einer Geschichte

Der SPIEGEL-Bestseller im handlichen Format. Die Geschenkausgabe mit der abgerundeten Ecke: anspruchsvolle Haptik, hochwertiges Papier, mit Lesebändchen, kleines Format. Als Finn Adrian in die Klasse von Tony Webster kommt, schließen die beiden Jungen schnell Freundschaft. Sex und Bücher sind die Hauptthemen, mit denen sie sich befassen, und Tony hat das Gefühl, dass Adrian in allem etwas klüger ist als er. Auch später, nach der Schulzeit, bleiben die beiden in Kontakt. Bis die Freundschaft ein jähes Ende findet.Vierzig Jahre später, Tony hat eine Ehe, eine gütliche Trennung und eine Berufskarriere hinter sich, ist er mit sich im Reinen. Doch der Brief eines Anwalts, verbunden mit einer Erbschaft, erweckt plötzlich Zweifel an den vermeintlich sicheren Tatsachen der eigenen Biographie. Je mehr Tony erfährt, desto unsicherer scheint das Erlebte und desto unabsehbarer die Konsequenzen für seine Zukunft. Ausstattung: mit Lesebändchen
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Bewertungen

Vom Ende einer Geschichte wurde insgesamt 49 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Vom Ende einer Geschichte

    Kurz vor dem Schulabschluss kommt ein Neuer in Tonys Klasse. Adrian Finn ist ein ruhiger, aber blitzgescheiter Junge, der gern Dinge hinterfragt und der Philosophie zugeneigt ist, und übt auf Tony und seine beiden besten Freunde eine gewisse Faszination aus. Doch schon bald trennen sich die Wege der vier, als sie zu studieren beginnen (Adrian natürlich in Cambridge), und die Bande der Freundschaft lockern sich, während Tony eine recht holprige Beziehung mit der forschen Veronica eingeht.
    Vierzig Jahre später ist Tony geschieden, die Tochter ist aus dem Haus, das Arbeitsleben neigt sich dem Ende entgegen. Er hat sich eingerichtet in seinem Leben, das nicht (mehr) von großen Höhen und Tiefen gekennzeichnet ist und stetig seinen gewohnten Gang geht. Bis er einen Brief von einem Anwalt erhält, der ihn förmlich zwingt, sich erneut mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen und unangenehmen Wahrheiten ins Auge zu blicken
    Das Buch umfasst gerade einmal 150 Seiten, bietet aber jede Menge Stoff zum Nachdenken und besticht trotz (oder gerade wegen?) der komprimierten Form durch eine wunderschöne Sprache. Tony ist kein Mensch, der sein Leben aktiv in die Hand nimmt und es steuert, sondern er gibt sich damit zufrieden, sich dahin treiben zu lassen, wohin der Fluss des Lebens ihn gerade spült, ohne großen Widerstand, aber auch ohne große Freuden. Erst jetzt, als ihn der Anwaltsbrief wachrüttelt, muss er sich eingestehen, dass er womöglich viel mehr aus den letzten Jahrzehnten hätte machen können. Tonys Schicksalsergebenheit und fatalistische Weltsicht tut manchmal schon regelrecht weh.
    Das Geheimnis, das sich zunächst mehr zwischen den Zeilen andeutet, sorgt für zusätzliche Spannung. Nicht im geringsten reißerisch, aber auf subtile Weise packend. Gepaart mit den existentiellen Betrachtungen, die den Leser unweigerlich über das eigene Leben nachdenken lassen, ergibt das eine nicht immer leichte, aber lohnende Lektüre, die hochinteressante Fragen aufwirft und auch sprachlich überzeugt.
    Merkwürdigerweise empfinde ich das Buch jetzt, einen Tag, nachdem ich es zugeklappt habe, deutlich positiver als während des Lesens oder direkt danach. Tonys passive Art, Veronicas oft übermäßig schroffes Verhalten und die Tatsache, dass man manche Absätze zweimal lesen muss, um sie wirklich voll zu erfassen, machten die Lektüre häufig anstrengend, doch die angesprochenen Themen (um nur einige zu nennen: Was ist die Zeit eigentlich genau? Wie zuverlässig sind Erinnerungen wirklich? Wann ist ein Leben erfüllt und wann nur Zeitverschwendung?) hallen immer noch nach.
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  • Rezension zu Vom Ende einer Geschichte

    Puh, nachdem ich das Buch gestern voller Zorn beendet habe , wollte ich das erste Mal in meinem BT-Leben nur einen Stern vergeben. Ich habe danach eure Rezensionen gelesen und sage aufrichtig und aus vollem Herzen danke dafür. Denn danach erschlossen sich mir einige Aussagen des Buches besser, wie z. B. die Subjektivität der Geschichte bzw. der eigenen Erinnerungen, und es stellte sich das ein oder andere Aha-Erlebnis ein. Beim Lesen selbst fragte ich mich jedoch ständig, was mir der Autor eigentlich sagen wollte und las nur weiter, weil ich neugierig auf das Ende war und das Buch relativ kurz war.
    Ich mochte keine der Figuren so richtig. Veronica ist so ein schrecklicher, manipulativer und dermaßen komplizierter Charakter und zwar sowohl als junge Frau als auch in späteren Jahren. An ihr sieht man, dass miteinanderreden nicht schaden kann, denn die Menschen können nun mal keine Gedanken lesen, auch wenn sie das scheinbar erwartet. Seltsam kamen sowieso alle Mitglieder aus Veronicas Familie rüber - bis auf die Mutter. Tony vermutete ja sogar eine Missbrauchsituation seitens des Vaters oder des Bruders - da sieht man, dass nicht immer alles so ist wie es zu sein scheint. Am besten hat mir noch Margaret gefallen, sie wirkte bodenständig und hatte eine gesunde Sicht auf das Leben. Adrian war mir viel zu philosophisch und sphärisch, am liebsten hätte ich ihn geschüttelt und erinnert, dass das Leben auf einer anderen Ebene stattfindet.
    Mit zunehmender Seitenzahl fand ich das Buch immer deprimierender - der Erzähler Tony kam so verbittert daher und seine fürchterlich negative Abrechnung mit dem Leben hat mich total runtergezogen. Ist es denn so dermaßen schlecht, "nur" mittelmäßig zu leben (und wer bestimmt eigentlich, dass das eigene Leben nur Mittelmaß ist)? Wer bestimmt, was richtig und was falsch ist und wie man zu leben hat oder sein jetziges Leben ändern oder hinterfragen muss? Adrian war zum Beispiel laut Aussage von Veronicas Mutter glücklich in seinen letzten Monaten. Das zeigt doch, dass es Situationen und Konstellationen im Leben und im zwischenmenschlichen Miteinander gibt, die nicht unbedingt den gesellschaftlichen Normen und Werten entsprechen - aber die Menschen dennoch glücklich sein können. Allerdings ist auch das wieder sehr subjektiv, denn Veronica war sicherlich gar nicht glücklich.
    Das Buch zeigt aber auch, dass die eigenen Entscheidungen und Handlungen Konsequenzen für sich und andere nach sich ziehen, die häufig nicht mehr rückgängig zu machen sind. Es zeigt ebenso, dass viele Menschen mit zunehmendem Alter Dinge viel gelassener und ruhiger als in jungen Jahren sehen - wobei das natürlich auch vom Charakter des einzelnen abhängt (siehe Veronica).
    Es bleiben etliche Fragen offen, z. B. wüsste ich gern, wieso die Mutter Tony eigentlich testamentarisch bedacht und damit das Ganze angestoßen hat? Was ging eigentlich in Veronicas Kopf vor - damals als junges Mädchen oder auch als ältere Frau?
    Ich muss sagen, dass ich total unbedarft an das Buch gegangen bin und weder die Inhaltsangabe noch eine Rezension dazu gelesen habe. Ich sah nur, dass es von einigen BTlern sehr gelobt wird und griff es mir einfach aus dem ebook-Sub, ohne irgendeine Vorstellung zu haben, in welche Richtung es geht. Im Nachhinein denke ich, dass ich das Buch lieber in einer MLR gelesen hätte, in der man Gedanken austauschen und Fragen stellen kann sowie Denkanstöße und andere Sichtweisen erhält. Die Geschichte bietet genügend Potential und verschiedenste Ansätze zur Diskussion und Interpretation, ist aber eher weniger zum vergnüglichen und entspannenden Lesen geeignet. Dafür dass ich das Buch - zugegebenermaßen zunächst unreflektiert - mit einem Stern abwatschen wollte, hat es - in Kombination mit euren Rezensionen - doch bewirkt, dass ich mich damit auseinandersetze und sogar hier meine konträre Meinung äußere. Dafür steigt die Sternezahl auf finale
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  • Rezension zu Vom Ende einer Geschichte

    Eines meiner Lieblingsbücher.
    Irgendwann kommt ein Zeitpunkt, an dem man feststellt, dass die noch vor einem liegende Lebensspanne deutlich kürzer ist als die bereits vergangene. Es ist der Moment, ab dem man beginnt, sich öfter auf das Vergangene zu besinnen und sich Fragen stellt wie: Bin ich zufrieden mit meinem Leben? War es erfüllt? Lebte ICH oder wurde ich gelebt? Was wurde aus meinen Träumen, Wünschen, Sehnsüchten?
    Tony Webster, um die 60 und im Ruhestand, geschieden, im Großen und Ganzen mit sich im Reinen, ereilt dieser Moment, als er einen Brief eines Anwaltbüros erhält, in dem ihm mitgeteilt wird, dass er von der Mutter einer früheren Freundin eine kleine Erbschaft zu erwarten hat: 500 Pfund und das Tagebuch seines bewunderten Jugendfreundes Adrian. Wie diese in den Besitz des Buches kam, ist Tony völlig unklar und er beginnt mit Nachforschungen, die ihn in seine eigene Vergangenheit zurückführen und mit manchem konfrontieren, das er in völlig anderer Erinnerung hat.
    Je intensiver er sich damit befasst, umso mehr muss er erkennen, dass seine Wahrheit nicht unbedingt die einzige und wahre ist und in schonungsloser Offenheit macht er sich klar, wieviel Selbsttäuschung in seinem Leben herrscht. Immer wieder kommen Fragen auf, die man sich auch selbst stellen kann und deren Beantwortung die Lesezeit des doch recht dünnen Büchleins (174 Seiten) deutlich verlängern können.
    Es ist eine leise, zurückhaltende Geschichte ohne großen Spannungsbogen und vergleichsweise handlungsarm. Dennoch hat sie einen (zumindest für mich) überraschenden Schluss und es fiel mir schwer, das Buch vor dem Ende aus der Hand zu legen. Es regt zum Nachdenken über das eigene Leben an - und hoffentlich, bevor es zu spät ist.
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  • Rezension zu Vom Ende einer Geschichte

    „Geschichte ist die Gewissheit, die dort entsteht, wo die Unvollkommenheiten der Erinnerung auf die Unzulänglichkeiten der Dokumentation treffen.“
    Ich reihe mich in den Grundtenor der bisherigen Rezensionen ein: Ein interessantes, kompaktes und hochphilosophisches Werk eines mir bisher unbekannten Autors. Stilistisch und erzählerisch absolut sicher und pointiert lässt uns Julian Barnes an den Erinnerungen und Überlegungen seines Protagonisten Tony teilhaben. Dabei kann ich ihm auch nicht in allen Einzelheiten folgen, über die er sich auslässt - im Großen und Ganzen ist die Botschaft die er transportieren möchte aber klar. Erinnerungen und Lebenseindrücke sind immer subjektiv und können aus der Metaebene immer besser nachvollzogen, beurteilt und verstanden werden als aus der Sicht jedes einzelnen Beteiligten. Die Metaebene kompromisslos objektiv zu erreichen und sich nicht in Nebensächlichkeiten, Sympathie und Antipathie zum jeweils Berichtenden ist allerdings höchst unrealistisch. Dafür tragen wir alle unsere eigene Biografie mit herum und (be)werten immer durch die Brille unserer eigenen Erfahrungen und Wertevorstellungen.
    "Die absolute Wahrheit" gibt es nie, es gibt immer nur die Wahrheit des jeweiligen Betrachters - radikaler Konstruktivismus in Reinform.
    Ich fand auch die Länge des Buches sehr angenehm, wie bereits gesagt wurde, sind hier 150 Seiten die es an Intensität und "Grübel"potential mit durchaus doppelt so langen Geschichten aufnehmen könnten. Die Nachwirkung dieses Buches hält sicherlich lange an und die Versuchung, sich mit der eigenen Biografie zu beschäftigen, Erlebtes und Erinnertes auf den Prüfstand zu stellen ist fast keine Versuchung mehr sondern eine natürlich Folge der Lektüre.
    Von mir bekommt Barnes für seine "schwere Kost" gute .
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  • Rezension zu Vom Ende einer Geschichte

    Julian Barnes – The sense of an ending
    Ich muss gestehen, dass mich dieses Buch von der ersten Seite an gefangen nahm. Stilmäßig, inhaltsmäßig.
    Wie ein Grundthema – andere haben es erwähnt – durchziehen die Gedanken rund um das Erinnern, partiell, verzerrt, zurechtgebogen, das Buch. Das gilt nicht nur für die (späteren) Selbstanfragen des Ich-Erzählers Tony, sondern auch insbesondere für einige Bemerkungen innerhalb des Erzählten selbst. Zum Beispiel wenn es am Anfang öfter um den Geschichtsunterricht in der Schule geht und den Fragen um die Objektivität,Subjektivität solcher Wissenschaft. Ähnliches wird dann auf eine persönliche Ebene, die persönliche Geschichte, übertragen.
    Im Gegensatz zu einer kritischen Anfrage daran hier, glaube ich ebenso (aus Erfahrung), wie sehr man sich im Erinnern in gewisser Hinsicht eine Vergangenheit konstruiert. Was aber war « wirklich » geschehen ? Sind wir nicht alle schon einmal überrascht worden, im Nachhinein zu entdecken, dass es anders als erinnert war ?
    Im Zusammenhang damit sehe ich, wenn verborgener, so doch präsent, dann das wachsende Gefühl des Ich-Erzählers Tony, eventuell ganz an den wahren Dingen vorbeigelebt zu haben und – ja, das kann er nicht vermeiden – gar (Mit-)Verantwortung und Schuld zu haben. So haben wir tatsächlich Einfluß und Auswirkung, auch da, wo wir uns dessen nicht bewußt sind.
    Die zwei Teile des Buches könnten in gewissem Sinne, etwas vereinfachend, als « Grundauffassung über eigenes und anderes Leben » einerseits, und dann als quasi Erweiterung, Infragestellung der Gewißheiten andererseits beschrieben werden. Wobei der zweite Teil allerdings auch eine Entwicklung, eine Handlung aufweist, die die innere Einstellung Tonys langsam ändert.
    Adrian erscheint auf den ersten Seiten als jemand, der sich den so leichten Entweder-Oder Entscheidungen zu entziehen sucht. Seine "Weisheit" ist eben Ablehnung der falschen Eindeutigkeiten und dem absoluten Festhalten an lauten Überzeugungen und plakativen Urteilen. Insofern ist er nicht nur ein enger Freund der Drei der Ausgangscliqué, sondern auch von Anfang an « anders ». Dies hebt Tony hervor, wenn er teils die widersprüchlichen Positionen und Charaktere gegenüberstellt.
    Nebenbei gesagt finde ich die Beschreibungen einer gewissen Atmosphäre der 60iger Jahre (ich denke an die Studentenjahre von Tony, seine Geschichte mit Veronica etc.) - so wie sie zunächst erinnert werden - sehr authentisch. Es gibt noch andere Themen, die ich höchst interessant finde : einerseits die Suche nach Loslösung und Anderssein hier, andererseits die allmähliche Verbürgerlichung. Da bleibt dann nicht mehr viel von der Revolte der Jugend, oder den Sehnsüchten etc (siehe z.B. die aufgeschobenen Reisen)...
    Wie gesagt, setzt Barnes immer noch einen drauf, so dass dieses Buch fast auf jeder Seite noch eine neue Sicht gibt. Beeindruckend. Dies läßt einen festkleben beim Lesen : man hält schwerlich inne.
    Und das Gelesene hallt nach, läßt einen nachdenken, z.B. bei der Frage nach den wirklichen Akteuren und Auslösern in der Geschichte als auch in unseren Leben. Dann könnte man angesichts unserer Illusionen Hoffnung(en) verlieren und, falls man nicht alles einfach wegschiebt, erschlagen werden von Schuldgefühlen oder schlicht unserem Unvermögen einer "objektiven Schau".
    Gibt es einen Weg, sich danach nochmals aufzurichten und eventuell angesichts unserer eigenen Überheblichkeiten etwas bescheidener zu werden und sich mancher Urteile zu enthalten ?
    Dies und anderes ging mir durch den Kopf. Ein reiches Buch, sehr gut geschrieben (habe es auf Englisch gelesen). Absolut sicher, dass ich allen Gedankengängen folgen konnte und alles « verstanden » habe bin ich nicht (ich las nach der letzten Seite nochmals einige Stellen nach), doch bleibe ich beim Grundeindruck :
    Beeindruckend! Das sollte nicht mein letzter Barnes gewesen sein !
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  • Rezension zu Vom Ende einer Geschichte

    Dies ist mein erster Roman von Julian Barnes und ich habe das Gefühl, einen neuen Autor für mich entdeckt zu haben. Ich bin sehr beeindruckt von Barnes’ Erzählstil und diesem sehr kurzen Roman (150 Seiten umfasst meine Ausgabe nur), der doch so viel zum Nachdenken anregt und der mich beim Lesen oft innehalten ließ.
    Es ist ein Roman über Freundschaft, über den Umgang miteinander, aber vor allem auch mit sich und mit seinen Erinnerungen. Wir alle kennen Sprüche wie die, dass Geschichte von den Siegern geschrieben wird. Geschichte schreiben die, die überleben. “He lived to tell the tale”, sagt man im Englischen. und genau das macht Tony hier, er erzählt die Geschichte seiner Jugend, er erzählt von Adrian und Veronica, seinem Freund und seiner ersten Freundin, wie alles begann und vermeintlich auch, wie alles endete. Doch nun merkt er, dass das nur seine eigene Version der Geschichte ist, und dass er viele Facetten nicht erkannt hat und auch heute nicht sieht – vielleicht, weil er zu verbohrt ist, weil sie nicht in sein Weltbild passen. In jedem Fall ist es faszinierend, den Gedankengängen Tonys zu folgen. Es braucht eine Weile, man kann diesen Roman nicht einfach so “weglesen”, er muss an manchen Stellen kurz unterbrochen werden, bevor es weitergehen kann. Gerade das hat mir aber beim Lesen gut gefallen. 150 Seiten, die man eben nicht einfach in zwei Stunden runterliest und dann war es das.
    Die Geschichte hat mich berührt, auch wenn ich mich nicht immer in Tony hineinversetzen konnte. Er und seine Freunde blieben für mich beim Lesen immer etwas distanziert. Dennoch hatte ich das Gefühl, gerade weil ich Tony etwas distanziert sehe, kann ich ihm als Erzähler glauben. er verheimlicht mir nichts, zumindest nicht mit Absicht. Ich kriege seine Geschichte so erzählt, wie er sie erinnert. Dass Tony dies in seinem Leben nicht immer so gehalten hat, erfahren wir erst Stück für Stück.
    “The Sense of an Ending” liest sich beim zweiten Mal sicherlich noch genauso großartig, aber ich glaube, wenn man weiß, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, dann wird man sie ganz anders wahrnehmen und vielleicht einen Blickwinkel auf sie bekommen, der beim ersten Lesen noch nicht da war. Dieses Gefühl mag ich bei Büchern sehr. Ungewöhnlich, aber sehr empfehlenswert.
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Ausgaben von Vom Ende einer Geschichte

Hardcover

Seitenzahl: 192

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

E-Book

Seitenzahl: 175

Hörbuch

Laufzeit: 00:06:06h

Vom Ende einer Geschichte in anderen Sprachen

  • Deutsch: Vom Ende einer Geschichte (Details)
  • Englisch: The Sense of an Ending (Details)
  • Italienisch: Il senso di una fine (Details)

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