Keine Menschenseele

Buch von Faye Hell

Bewertungen

Keine Menschenseele wurde insgesamt 2 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Keine Menschenseele

    Menschliche Abgründe auf morbide Art des Grauens ans Licht gezerrt - mit subtilen Hintergründen, die den wahren Horror zeigen ...
    Klappentext
    Ein Waisenkind findet in einer streunenden Katze einen echten Seelenverwandten, einem charismatischen Fernsehmoderator fliegen alle Herzen zu, für eine junge Frau geht ihr sehnlichster Wunsch in Erfüllung, eine einsame Liebesbuchautorin findet einen Menschen, mit dem sie ihr Leben und ihr Heim teilen kann und jemand ist unterwegs, um sich endlich seinem Peiniger zu stellen. So einfach könnte es sein. Aber nichts im Leben ist so einfach.
    Fünf Menschen, fünf Leben.
    Eine gemeinsame Geschichte.
    Ein gemeinsamer Albtraum.
    Meine Meinung
    Ich lese selten Horrorbücher, also so richtig Horror, vielleicht war deshalb dieses Buch so erschreckend, faszinierend, verstörend ... aber sehr genial! Wow, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll! Beim Lesen bin ich ja manchmal schon etwas zurückgeschreckt, denn die Ideen, die sich hinter den Geschichten verbergen sind zutiefst traurig und berührend - werden aber höchst grausam und offen zur Schau gestellt, die eine gruselige Faszination in mir geweckt haben.
    Der Aufbau des Buches ist total interessant, greift super ineinander und ist trotzdem auch so verquer wie die einzelnen Geschichten selbst.
    Im Vorder- und Hintergrund steht das Dienstmädchen des seltsamen Hotels, die aus der Ich Perspektive erzählt und jede der Geschichten einleitet. Diese handeln von fünf verschiedenen Personen, die alle etwas gemeinsam haben: eine dunkle Vergangenheit, die sie verfolgt, begleitet und bis heute nicht losgelassen hat.
    Dabei geht es nicht um "Grusel" Horror, sondern um den Blick in die großen menschlichen Abgründe, um das, was die Figuren geprägt hat in ihrem Leben und welche abartigen Geschichten, Gedanken und vor allem Taten daraus folgen können.
    Die Geschichten um die Figuren selbst und vor allem ihrer Vergangenheit ist auch in dieser Zeitform geschrieben. So konnte man die einzelnen Szenen immer gut auseinander halten.
    Jede davon ist anders, einzigartig und individuell, ein Prozeß der Erinnerung, ein Vermischen von Opfern und Tätern - manchmal subtil, manchmal auch mit einer brutalen Direktheit, dann auch mit obszöner Gewalt. Die Autorin scheut sich auch nicht und nimmt kein Blatt vor den Mund - wer keine extreme Grausamkeit in Büchern "gewohnt" ist was vor allem auch Tiere und Kinder betrifft, sollte hier lieber die Finger davon lassen.
    Natürlich gibt es heftigere Lektüre, aber ich lese in dem Genre nur selten und ich war teilweise schon ganz schön betroffen von einzelnen Szenen, die ich aber dann nicht an mich rangelassen habe.
    Der Schreibstil, wie soll ich das beschreiben ... es nimmt einen auf jeden Fall mit und entwickelt stellenweise einen richtigen Sog, dass man nicht mehr aufhören kann. Manchmal etwas ausufernd, wo man vielleicht etwas hätte kürzen können, das ist auch mein einziger Kritikpunkt, der mir einfällt. Aber gerade damit hat Faye Hell die Stimmungen aufgebaut, die wahren Tragödien ans Licht gezerrt die die Figuren erleben mussten, um sie dann wieder tief ins Dunkle zu stürzen zu lassen. Ich musste konzentriert lesen und anfangs war ich noch etwas orientierungslos, aber man findet dann doch schnell in den Rhythmus und den ungewöhnlichen Aufbau rein.
    Insgesamt ist es auf jeden Fall mal etwas völlig neues und anderes für mich gewesen, etwas schockierendes und erschreckendes, aber auch morbid faszinierendes, was einen tief in die Abgründe blicken lässt. Dabei zeigt es aber auch eine groteske Form von Entwicklungen, die sich aus einer Gesellschaft ergeben, in der Böses aus Bösem hervorgerufen wird. In der die menschliche Seele so sehr zerstört wird, dass sie sozusagen nicht mehr existiert, vegetiert und sich schließlich vollkommen im Nichts verliert.
    Es ist etwas schwierig für mich zu bewerten, da ich hier eigentlich keinerlei Vergleich habe - denn manches war für mich schon verstörend und wie schon gesagt ab und an etwas zu weitschweifig. Trotzdem waren die Ideen in ihrem Einfallsreichtum sehr originell, es konnte mich ziemlich fesseln und hat mich auch überraschen und mitnehmen können. Die Bilder im Kopf, die beim Lesen entstanden sind, werden mich auf jeden Fall sicher noch eine Weile nicht loslassen.
    Fazit: 4.5 Sterne
    © Aleshanee
    Weltenwanderer
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Ausgaben von Keine Menschenseele

E-Book

Seitenzahl: 491

Taschenbuch

Seitenzahl: 488

Besitzer des Buches 17

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