Großmama packt aus

Buch von Irene Dische, Hannelore Hoger

  • Kurzmeinung

    frettchen81
    Das Buch hat mich gut unterhalten. Der Schreibstil war manchmal nervig. Drei Generationen einer Familie werden dargestel

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Großmama packt aus

Rührend, tragikomisch und autobiografisch: eine deutsch-jüdische Geschichte. In einer rasant erzählten, ebenso komischen wie furchtlosen Familiensaga verleiht Irene Dische ihrer Großmutter eine ganz eigene Stimme. Die gute, aber unkeusche Katholikin Rother kennt kein Tabu, ganz egal, ob es sich um ihr Ehebett, um die Juden, den lieben Gott oder die Gestapo handelt. Allerdings gibt es keine Katastrophe, nicht einmal die Flucht nach Amerika oder der Zweite Weltkrieg, die sie so sehr beschäftigt wie ihr weit verzweigter Clan ... Die Bestsellerautorin Irene Dische (u. a. 'Fromme Lügen' ' 'Der Doktor braucht ein Heim') erzählt mit 'Großmama packt aus' eine rührende, tragikomische und stark autobiografisch gefärbte, deutsch-jüdische Geschichte. 'Das funkelnde Juwel eines Romans' (Die Zeit) wird gelesen von Hannelore Hoger (*1941). Die beliebte Schauspielerin wurde vor allem als TV-Kommissarin ('Bella Block') bekannt.
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Bewertungen

Großmama packt aus wurde insgesamt 29 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,4 Sternen.

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Meinungen

  • Das Buch hat mich gut unterhalten. Der Schreibstil war manchmal nervig. Drei Generationen einer Familie werden dargestel

    frettchen81

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Großmama packt aus

    Da grabe ich doch mal wieder eine alte Rezi aus.
    Großmama packt aus. Großmama, das ist Elisabeth, geboren und aufgewachsen im katholischen Rheinland und nach der Hochzeit mit dem Juden Carl Rother in Schlesien gelandet. Ihrer Ehe entspringt eine Tochter, Maria Renate, die aber so wild und unbändig ist, dass der brave Madonnenname nicht zu ihr passt und sie nur noch Renate gerufen wird. Dass Elisabeth nach Renate keine Kinder mehr bekommen kann, ist ihr eigentlich nur recht, denn die ehelichen Pflichten hat sie sowieso nie gemocht.
    Carl ist Arzt, beliebt und angesehen im Städtchen Leobschütz, doch dann kommen die Nazis an die Macht, und für Juden brechen harte Zeiten an. Er flieht gerade noch rechtzeitig nach Amerika, während seine Frau und Renate vorerst zurückbleiben und der Gestapo die Stirn bieten. Später folgen die beiden ihm dann doch noch, und ein ganz neues, anderes Leben beginnt, denn auch im vielgepriesenen New York ist nicht alles so einfach.
    Renate wird Pathologin, geht ganz in ihrem Beruf auf, heiratet den nichtsnutzigen und viel älteren Dische, mit dem sie zwei Kinder hat, Carlchen und Irene ...
    Durch die Brille ihrer Großmutter lässt uns Irene Dische die Lebensgeschichte von drei Generationen ihrer Familie erleben - politisch völlig unkorrekt, subjektiv und dabei gleichzeitig schreiend komisch und haarsträubend merkwürdig, besonders was Elisabeths Ansichten über Kindererziehung betrifft.
    Es gab die eine oder andere kleine Länge, doch der bissige Erzähltonfall hat mir viel Spaß gemacht ... und ich frage mich immer noch, was jetzt tatsächlich wahr und was erfunden ist.
    Zur aktuellen Diskussion: Antisemitismus ist mir auch nirgends aufgefallen. Den beißenden Humor muss man halt mögen.
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  • Rezension zu Großmama packt aus

    […]
    Hallo Fezzig
    Das wundert mich auch, denn ich habe mir das Buch nur aufgrund der überwiegend positiven Bewertungen geholt, was natürlich jetzt kein Vorwurf an die Rezensenten sein soll, denn schließlich hat jeder eine andere Meinung. Aber meist ist das ja schon ein Trend hin zu fünf oder drei Sternen und somit fast auch garantiert. Das ärgert mich im Grunde gar nicht.
    Aber dieses geschimpfe auf Juden hat mich wahnsinnig gemacht Natürlich soll es ehrlich sein, natürlich soll es authentisch sein, aber diese Wortwahl
    Neee =;
    Und Provokativ ist das für mich als Leser auf jeden Fall. Ich bin sehr glaubensfrei und offen und akzeptiere auch einen anderen Glauben, wenn er nicht mit meinem konform geht. Aber das ist provokativ und auch mitunter beleidigend, ächtend und einfach unwürdig. Es kommt ja auch immer darauf an, wie man es äussert.
    Ich kenne z. B. im Bezug auf Juden ihre vortreffliche Art, geschäftstüchtig zu sein mit Gewinn. Wenn ich dann mal erfahre, dass da jemand eine Geschäftsidee schnell und gewinnbringend umgesetzt hat und dann erfahre, dass er jüdischer Abstammung ist, so zwinkere ich innerlich. ABER nicht weil ich das verurteile, abstempele, sondern weil ich es bewundere und toll finde, dass diese stets verfolgte, vertriebene Glaubensgemeinschaft sich so durchsetzt! Ich habe Achtung vor den Menschen und ihrem Glauben. Auf diese (meine Art) ist das ein großer Unterschied.
    Wie gesagt, vielleicht bin ich überempfindlich. Aber ich mag generell solche Schreibstile und Dialoge nicht.
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  • Rezension zu Großmama packt aus

    Inhalt:
    Klappentext:
    Wehe, wenn sie damit anfängt, ihre Geschichte zu erzählen! Dann nimmt Elisabeth Rother, die gute Katholikin aus dem Rheinland, kein Blatt vor den Mund, ganz egal, ob es sich um ihr Ehebett, um die Juden, um den Lieben Gott oder um die Gestapo handelt. Allerdings gibt es keine Katastrophe, nicht einmal die Flucht nach Amerika oder der Zweite Weltkrieg, die sie so sehr beschäftigt wie ihr weitverzweigter Clan.
    Erstaunlich wie sie dem Leser mit all ihren Macken und Vorurteilen, ihren Lügen und ihren fixen Ideen ans Herz wächst, diese hemmungslose Erzählerin!
    Was ist so bewegend an dieser abgebrühten Familiensaga, die kein Tabu kennt? Das muss an der Stimme liegen, die Irene Dische ihrer eigenen Großmutter leiht.
    Sie hat damit auf virtuose Weise ein ewiges Problem der Literatur gelöst: das der Autobiographie. Bekanntlich verstrickt sich jeder in ein Lügenknäuel, der sein eigenes Leben beschreiben will. Aus diesem Dilemma befreit sich die Autorin, indem sie sich dem gnadenlosen Blick ihrer überlebensgroßen Großmama aussetzt. "Großmama packt aus" ist eine anrührende und tragisch-komische, deutsch-jüdische Geschichte aus dem schrecklichen Zwanzigsten Jahrhundert.
    Meine Meinung:
    Ehrlich gesagt, fällt es mir schwer, dieses Buch zu bewerten. Ich hatte irrtümlich eine heitere Geschichte erwartet, zumal das erste Kapitel sehr pointenreich erzählt ist. Allerdings löst sich dieser Eindruck bald auf.
    Was hier geboten wird, ist eine ungewöhnliche Familiensaga über drei Generationen. Großmama Elisabeth kommentiert ihr Leben, das ihrer Tochter und Großtochter. Was mich anfangs erschrak, war, wie häufig, Elisabeth auf die Juden schimpft - dabei ist sie mit einem konvertierten Juden aus Schlesien verheiratet. Die Wurzel ihres Übels... wie sie weder ihn noch den Leser vergessen lässt.
    Das Ende, in dem die Erzählperspektive geklärt wird, überzeugt! Ein glorreicher Einfall! =D>
    Es war interessant zu lesen, war aber nicht die positive Überraschung, die ich mir erhofft hatte. Empfehlenswert für Leser von Lily Brett, evtl. auch Woody Allen.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Großmama packt aus

    Klappentext:
    In einer rasant erzählten, ebenso komischen wie furchtlosen Familiensaga verleiht Irene Dische ihrer Großmutter eine ganz eigene Stimme. Die gute Katholikin Elisabeth Rother kennt kein Tabu, ganz egal, ob es sich um ihr Ehebett, um die Juden, um den Lieben Gott oder um die Gestapo handelt. Allerdings gibt es keine Katastrophe, nicht einmal die Flucht nach Amerika oder der Zweite Weltkrieg, die sie so sehr beschäftigt wie ihr weitverzweigter Clan.
    Irene Dische löst auf virtuose Weise ein ewiges Problem der Literatur: Das der Autobiographie. Bekanntlich verstrickt sich jeder in ein Lügenknäuel, der sein eigenes Leben beschreiben will. Aus diesem Dilemma befreit sich die Autorin, indem sie sich dem gnadenlosen Blick ihrer überlebensgroßen Großmama aussetzt. – Amazon
    Zur Autorin:
    Irene Dische wurde im »Vierten Reich«, einem deutsch-jüdischen Emigrantenviertel in New York City, geboren. Deutsch ist ihre Muttersprache. Ihr Vater, ein renommierter Wissenschaftler, stammt aus Galizien; ihre Mutter, 1939 aus Deutschland immigiert, war während der frühen sechziger Jahre Stellvertretende Obergerichtsmedizinerin von New York.
    Irene Dische studierte in Harvard und lebt seit den achtziger Jahren vorwiegend ohne Aufenthaltserlaubnis in Berlin sowie in Rhinebeck/USA; ihr Antrag auf einen deutschen Pass ist vom Berliner Innenministerium zweimal abgelehnt worden. 1986 drehte sie den Dokumentarfilm ›Zacharias‹ über das Leben ihres Vaters. Von Hans Magnus Enzensberger entdeckt, veröffentlichte Irene Dische 1989 ihr literarisches Debüt, den Erzählungsband ›Fromme Lügen‹, der von der Kritik begeistert aufgenommen wurde. Es folgten zahlreiche Romane und Erzählungsbände. – Amazon
    Zur Sprecherin:
    Hannelore Erika Hoger (* 20. August 1942 in Hamburg) ist eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin und Theaterregisseurin. Bekannt geworden ist sie durch ihre Zusammenarbeit mit dem Regisseur Alexander Kluge und durch ihre Darstellung von resoluten wie mitfühlenden Charakteren wie der Fernsehkommissarin Bella Block, als die sie seit 1994 im ZDF auftritt. – Wikipedia
    Allgemeine Informationen:
    Ich-Erzählung der Großmama
    Gekürzte Lesung
    8 CDs
    Hörzeit: 606 Minuten
    Persönliche Meinung:
    Ein Einstieg der Extraklasse: "Dass meine Enkeltochter so schwierig ist, hängt vor allem mit Carls geringer Spermiendichte zusammen. Er hat seine kleinen Männer durch Heldenhaftigkeit ermordet. Davon später mehr." Wer würde hier nicht weiterlesen?
    Ich hatte einen Riesenspaß mit Elisabeth Rother! Eine Dame – sie „Frau“ zu nennen, würde ihr nicht gerecht – aus der besseren Gesellschaft, sehr katholisch, sehr von sich überzeugt, respektlos gegenüber ihren Mitmenschen, kompromisslos, bigott-gläubig. Wer von ihr geliebt wird, den überzieht sie zwar mit Nörgelei und Kritik, aber sie steht bedingungslos hinter ihm. Sie legt sich mit der Gestapo an, mit Verwandten, den Lehrern ihrer Kinder, sie ist schonungslos mit ihren Urteilen und schätzt nur wenige Leute außerhalb ihrer Familie. Sie ist rassistisch, antisemitisch (trotz ihrer Heirat mit einem Juden) und klassenbewusst. Sogar der eigene Tod bringt sie nicht zum Schweigen.
    Irene Dische schafft es, ihre Großmutter gleichzeitig übertrieben und authentisch darzustellen. Eigentlich ist Großmama eine, mit der man am liebsten nichts zu tun hätte, zugleich bewundert man ihre Durchsetzungsfähigkeit, ihren Mut und ihren Lebens- und Überlebenswillen. „Tragikomödie“ – selten trifft ein Begriff so gut.
    Ich habe mir das Printbuch inzwischen auch gekauft, weil mich natürlich jetzt das gesamte Werk interessiert, obwohl einige Abschnitte schon im Hörbuch Längen enthalten und zwar in den Passagen über Irenes Lehr- und Wanderjahre, also der Zeit, in der Oma in Amerika hockt und auf Nachrichten der Enkelin wartet, wenn also der Blick des Lesers weg von der interessanten alten Dame zur autobiographischen Globetrotterin wandert.
    Hannelore Hoger liest, als wäre ihr das Buch auf den Leib geschneidert. Mit Eleganz, Ruhe und Überheblichkeit, dabei distanziert und vermeintlich sachlich. Großartig! Ich habe jede einzelne Minute der 606 genossen und bedauert, dass es irgendwann zu Ende war.
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Ausgaben von Großmama packt aus

Taschenbuch

Seitenzahl: 384

Hardcover

Seitenzahl: 496

Hörbuch

Laufzeit: 00:10:06h

E-Book

Seitenzahl: 353

Besitzer des Buches 86

Update: