Tokio

Buch von Mo Hayder, Sophie Rois

Zusammenfassung

Über Mo Hayder

Mo Hayder wurde 1962 in Essex geboren, verließ bereits mit 15 Jahren ihr Elternhaus und lebte eine Weile in London, bevor sie heiratete und nach Japan zog. Dort arbeitete sie als Hostess, Englischlehrerin und war in einem Nachtclub beschäftigt. Mehr zu Mo Hayder

Bewertungen

Tokio wurde insgesamt 41 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Tokio

    Dieses Buch macht es mir sichtlich schwer eine Bewertung anzugeben. Auf der einen Seite gefiel es mir sehr gut, auf der anderen Seite hatte ich manchmal gar keine Lust mehr weiter zu lesen.
    Mo Hayder hat es jedenfalls geschafft, sehr glaubwürdige Charaktere zu erfinden. Die verrückte Grey, der noch verrücktere Jason und der in sich gekehrte Shi Chongming sind Charaktere, mit denen man mitfühlt, die einen in die Geschichte mit hineinreißen, denen man ihr Verhalten abnimmt.
    Auch die Geschichte ist sehr interessant. Der Leser erfährt erst nach und nach was mit Grey passiert ist, warum sie sich so komisch verhält. Und auch Chongmings Geschichte wird erst zu aller letzt aufgedeckt.
    Doch ab und zu ist mir die ganze Geheimnistuerei zu viel, manchmal habe ich das Gefühl, nicht mehr ganz mitzukommen, plötzlich doch hintenan zu stehen und so gar nicht mehr ein zu sein mit der Geschichte.
    Das Ende hat mich aber wieder versöhnt. Es ist so schockierend, so unglaublich unmenschlich, dass es einfach der Höhepunkt dieses Buches ist. Es ist jedenfalls nichts für schwache Nerven, aber wer auch ein bisschen Makaberes vertragen kann, der soll sich Tokio ruhig zu Gemüte führen.
    So ein Thema ist mir bis jetzt jedenfalls noch nicht untergekommen.
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  • Rezension zu Tokio

    „Tokio“ kann m. E. nicht in einer Reihe mit „Der Vogelmann“ oder „Die Behandlung“ genannt werden. Dieser Roman unterscheidet sich grundsätzlich von seinen Vorgängern. War man bei den beiden anderen Thrillern sofort mitten im Geschehen, so beginnt „Tokio“ recht gemächlich bis der Spannungsbogen aufgebaut ist und sich so steigert, dass man nur noch wissen möchte, wie das Finale des Buches sein wird. Leider beginnt die Spannung erst in der zweiten Hälfte des Buches richtig zu wirken. Ein gewisses Durchhaltevermögen ist auf den ersten 200 Seiten schon von Nöten, obwohl der Roman flüssig zu lesen ist und der bekannte Hayder-Erzählstil besonders zum Ende hin sichtbar wird.
    Gern hätte ich noch mehr über Grey’s Vergangenheit erfahren, dadurch wären vielleicht ihre Handlungen und Beweggründe besser nachvollziehbar gewesen. Auch die Charaktere waren bei weitem nicht so brillant gezeichnet, wie ich es von der Autorin kenne. Manche Handlungen fand ich etwas zu konstruiert, so zieht z. B. die junge Engländerin, die über keinerlei Erfahrungen als Hostess verfügt, sofort die Aufmerksamkeit des japanischen Mafiabosses Fuyuka auf sich. Ohne diese Entwicklung würde es zu keiner Auflösung der Romanhandlung kommen.
    Alles in allem ist „Tokio“ ein durchschnittlicher Thriller, der zwar recht unterhaltsam war, aber bei mir, bis auf die Tagebuchaufzeichnungen, keinen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
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  • Rezension zu Tokio

    So, jetzt habe ich das Buch auch endlich ausgelesen.
    Wie's mir dabei ging? Ziemlich ambivalent.
    Ich habe das Buch im November begonnen und fand's definitv spannend. Mich interessierte sehr, was damals in Nanking passierte und auch die Protagonistin fand ich interessant.
    Dann hatte ich leider privat und beruflich viel um die Ohren, und Tokio ist kein Buch, dass man mal eben zwischendurch ein paar Seiten weiterliest, während die Kinder Hausaufgaben machen oder fernsehen.
    So nahm ich es mir denn immer nach einer Pause kapitelweise abends vor und brauchte etwas Zeit um reinzufinden.
    Das letzte Viertel las ich dann gestern in einem Rutsch aus.
    Die Gräueltaten mag ich mir nicht ausmalen, ich muss nicht wie Marie wissen
    Es reicht mir, dass es furchtbar ist.
    Mir war allerdings schon ziemlich früh klar, dass
    Richtig schlecht ging es mir bei der Vorstellung,
    Fazit: Ein spannendes Buch, doch irgendwie kamen mir die Charaktere "unwirklich" und überzeichnet vor. Die Geschehnisse von Nanking aus dem Tagebuch waren superinteressant, wenn's wieder nach Tokio ging, konnte ich nicht so gut mitfiebern - das kam erst gegen Ende des Buches.
    Aber es kann auch sicher daran liegen, dass ich viel zu selten gelesen habe und relativ viel Zeit dazwischen lag.
    Es ist einfach erschreckend, wozu Menschen fähig sind - nicht nur zu Kriegszeiten.
    Greys Unwissenheit war schon erschreckend, aber gut fand ich es, dass sie erkannte, dass Unwissenheit nicht mit Verderbtheit gleichzusetzen ist und darin einen gewissen Trost fand.
    grüße von missmarple, die jetzt erst mal leichtere Kost braucht
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  • Rezension zu Tokio

    So jetzt hab ich das Buch auch endlich gelesen – einfach grauenhaft! - aber total spannend und fesselnd geschrieben! Wahnsinn, ich fürchte heute werde ich nicht gut schlafen ...
    Ihr habt Recht, das Entsetzlichste daran ist, dass die geschilderten Kriegsgräuel auf Tatsachen beruhen...
    Toll gelungen ist der Autorin die atmosphärische Schilderung des modernen Tokio - das geheimnisvolle Haus, der Hostessenclub ... ich hatte auch das Gefühl direkt dabei zu sein.
    Die Personen sind allesamt sehr interessant , allen voran natürlich die Krankenschwester, eine unvergessliche Horrorgestalt, eine Frau und noch dazu eine Krankenschwester mit solch sadistischen Neigungen, das ist echt verstörend. Über ihre „Ausschmückungen“ habt ihr ja schon diskutiert, meine grausamen Phantasien stimmen da mit euren überein ... mehr kann ich auch nicht dazu beitragen.
    Was ich allerdings nicht so nachvollziehen kann, ist die persönliche Geschichte der Protagonistin, ich verstehe zwar ihre Unwissenheit, es wird ja erwähnt, dass sie völlig isoliert am Land aufgewachsen ist, die Eltern alles von ihr ferngehalten haben u. sie nur von Privatlehrern unterrichtet wurde, aber
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  • Rezension zu Tokio

    Letzte Nacht habe ich mal wieder nicht schlafen können und habe mir das Buch "einverleibt" - in diesem Zusammenhang ein sehr passendes Wort.
    Obwohl man danach eigentlich nicht besser schläft ...
    Vom Mo Hayders Krimis ist man ja manches gewöhnt, aber die Grausamkeit in diesem Buch übertrifft die der andern. Mag sein, dass man sie als schlimmer empfindet, weil man weiss, dass es einen realen historischen Hintergrund gibt. Zwischendurch habe ich das Buch mehrmals hinlegen und tief durchatmen müssen; in den letzten 50-70 Seiten ahnt man, was kommt, und ich hatte oft das Gefühl: Zu lesen, wie diese Ahnung Wirklichkeit wird, das schaffe ich nicht.
    Das, was Janmaat angemerkt hat, ist mir auch durch den Kopf gegangen: Das Buch ist im Jahre 1990 angesiedelt. Das Ereignis, auf das Grey immer wieder anspielt, hat neun Jahre zuvor, also 1981 stattgefunden.
    Sie müsste also 1967/68 geboren sein. In einem Nebensatz erzählt sie von einer Jagd; daraus folgere ich, dass sie ein Kind betuchter englischer Eltern war. Aber das erklärt noch nicht, warum sie so ahnungslos und dumm war.
    (missmarple, mach dem "Engelspapst" den Garaus und fang mit "Tokio" an. Mach am Wochenende frei und schick die Familie zum Spielen vor die Tür. )
    Marie
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  • Rezension zu Tokio

    Hallo @ll
    Inhaltsangabe bei Amazon kopiert:
    Die junge Studentin Grey ist von einer geheimnisvollen Obsession erfüllt: Mehr als 50 Jahre nach dem Massaker von Nanking im Dezember 1937, wo die japanische Armee innerhalb weniger Wochen 200.000 Menschen gefoltert und umgebracht hatte, reist die Engländerin ins ferne Tokio, um einen der letzten Überlebenden der Geschehnisse aufzusuchen. Von dem chinesischen Professor Shi Chongming erwartet sie den Zugang zu Filmmaterial, das nicht nur die japanischen Gräueltaten dokumentiert, sondern auch ein Rätsel in ihrer eigenen Vergangenheit auflösen soll.
    Der Professor reagiert abweisend und ist erbost über die aufdringlichen Besuche der jungen Frau. Sie bleibt jedoch hartnäckig und richtet sich auf einen längeren Aufenthalt in der fremden Stadt Tokio ein. Kurz entschlossen quartiert sich die mittellose Grey bei einem amerikanischen Studenten ein, der zusammen mit zwei Russinnen in einem verfallenen Palast wohnt. Svetlana und Irina arbeiten als Geishas in einem exklusiven Nachtclub mit illustrem Publikum. Auf deren Vermittlung hin nimmt sie dort einen lukrativen Job an.
    Im Nachtclub begegnet sie einem geheimnisvollen alten Mann, dem Mafia-Boss Fuyuki, der die Gesellschaft Greys bald schätzen lernt. Eher durch Zufall erfährt Professor Shi Chongming von Greys Tätigkeit als Geisha und ihrer Bekanntschaft mit dem Yakuza Fuyuki. Nach der Erwähnung Fuyukis zeigt er sich plötzlich an der jungen Studentin interessiert und macht ihr ein Angebot: Sie soll für ihn den Yakuza beobachten, wofür er ihr als Gegenleistung schrittweise Zugang zu dem geheimen Filmmaterial gewähren wird.
    Nach ihren beiden reißerischen Psychothrillern Der Vogelmann und Die Behandlung überrascht die englische Autorin Mo Hayder mit einem tiefgründigen und erschütternden Roman über die japanischen Kriegsverbrechen in China. Zwar löst sich Hayder nicht ganz von ihren bisher typischen Erzählmustern, die Sex, Gewalt und Tod sehr brutal, ekelerregend bis hin zur Obszönität darstellten. Doch vor dem Hintergrund der japanischen Kriegsgräuel vor und während des 2. Weltkrieges machen solche schonungslosen Schilderungen sogar durchaus Sinn.
    Die Massenverbrechen der japanischen Armee stellen in Japan nach wie ein Tabu-Thema dar. Um diese prekären Spannungen im ungelösten Verhältnis zwischen Chinesen und Japanern darzustellen, bettet Mo Hayder ihre Handlung geschickt in zwei Zeit- und Erzählebenen ein: hier die mysteriösen Selbstfindungsversuche der jungen Studentin Grey im Sommer 1990, dort die schrecklichen Erinnerungen eines zunächst anonymen Tagebuchschreibers im Jahre 1937.
    In Tokio ist es Mo Hayder eindrucksvoll gelungen, den lebensnotwendigen Sinn und die Bedeutung von Vergangenheitsbewältigung drastisch zu schildern. Denn ihren tragischen Protagonisten bleibt verwehrt, was Bernhard Schlink einmal für die deutschen Verhältnisse formulierte, nämlich „das Vergangene so in Ordnung zu bringen, dass seine Erinnerung nicht mehr auf der Gegenwart lastet.“
    Mein erster Eindruck:
    Ein interessantes Buch über ein ungewöhnliches Thema, welches mich von Beginn an gefesselt hat.
    Mit gefällt es immer, wenn eine Geschichte (wie oben bereits erwähnt) in zwei (oder mehr) Zeit-und Erzählebenen eingebettet ist, die sich dann im weiteren Verlauf zusammenfügen und einen Sinn ergeben.
    Die Atmosphäre der Stadt Tokio wird für meine Begriffe sehr schön und realistisch erzählt, ich habe als Leserin das Gefühl >dabei zu sein<, ich rieche und fühle mit (auch die momentane Hitze hier bei uns kommt gerade richtig, denn auch in Tokio ist es heiss und stickig. Das passt!!)
    Auch die Protagonisten in dieser Geschichte bleiben menschlich, mit allen guten und schlechten Eigenschaften, das macht das Gelesene glaubwürdig.
    Für mich bis jetzt ++ und mit grosser Wahrscheinlichkeit wird "Tokio von Mo Hayder" mein >Buch des Monats<. =D>
    Grüsse von Bonprix
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Ausgaben von Tokio

Taschenbuch

Seitenzahl: 416

Hardcover

Seitenzahl: 416

E-Book

Seitenzahl: 417

Tokio in anderen Sprachen

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