Zwischen den Gezeiten

Buch von Michael Wallner

Bewertungen

Zwischen den Gezeiten wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 2,8 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Zwischen den Gezeiten

    Worum es geht
    Inga arbeitet im Nachkriegsdeutschland bei den britischen Besatzern als Bürokraft in einem Lazarett. Dort lernt sie den Offizier Alec Hayden kennen, der sie als leidenschaftlicher Kartenspieler zu nächtlichen Runden in illustre Kreise mitnimmt.
    Bald ist Inga vom Spiel fasziniert und setzt alles daran, weiterhin an den geheimen Treffen teilhaben zu dürfen. Als sie entdeckt, dass Alec hohe Schulden hat, beginnt sie zu stehlen, zu lügen und zu betrügen.
    Der Autor
    Michael Wallner, geboren 1958 in Graz, ist ein österreichischer Autor, Theaterregisseur und Schauspieler, der in Berlin und England lebt.
    Seit 2000 hat er acht Romane und fünf Jugendbücher veröffentlicht.
    Wie es mir gefallen hat
    Stilistisch ist das Buch nicht schlecht, womit sich die positive Kritik allerdings schon erledigt hätte. Anfangs begleitete mich zwar die vage Hoffnung, dass aus dem Geschichtchen doch noch ein ganz passabler Roman werden würde, leider konnte ich aber bis zum Ende den berühmten roten Faden nicht ausmachen.
    Inga lernt im Lazarett einen Offizier kennen, der sie aus mir unbekannten Gründen in seine Kreise, die sich auch auf dem Schwarzmarktsektor bewegen, einführt. Warum das naive Mädchen dort überhaupt geduldet wird, ist mir immer noch rätselhaft. Als spielsüchtig hätte ich sie jedenfalls nicht eingestuft, dafür sitzt sie eigentlich viel zu selten am Kartentisch.
    Genauso unsympathisch wie Inga waren mir die übrigen Protagonisten. Ingas Eltern sind ein ziemlich seltsames Paar, und wenigstens väterlicherseits mit dem unvermeidlichen Anklang einer nationalsozialistischen Vergangenheit ausgestattet. Warum die beiden die fragwürdige Beziehung der Tochter mit einem älteren Freund der Familie, noch dazu einem verheirateten Mann dulden, wollte sich mir ebenfalls nicht erschließen.
    Jedenfalls hat dieses Früchtchen nichts Besseres zu tun, als Eltern, Freund und Vorgesetzten zu bestehlen. Wieso sie dies alles für besagten Alec tut, mit dem sie nicht einmal eine zarte Romanze verbindet, und der auch charakterlich so blass bleibt, wie von der Gesichtsfarbe her beschrieben, ist weiterhin ungeklärt.
    Meiner Meinung nach fehlt es der Geschichte an Saft und Kraft, die genauso halbherzig und lau vor sich hintümpelt wie Ingas Gefühlsleben. Ein junges Mädchen, das für eine Sache brennt, und sei es auch nur für das Kartenspiel, stelle ich mir ganz anders vor, weshalb ich mit dieser blutleeren, hinterhältigen Betrügerin überhaupt nichts anzufangen wusste. Die Frage nach einem tieferen Sinn hatte ich ohnehin schon bald aufgegeben, trotzdem finde ich es schade, dass die Geschichte nicht die kleinste Botschaft, nicht den winzigsten Ansatz für eine Minute des Nachdenkens bereithält. Die edle Tat am Ende des Romans konnte diese Wirkung bei mir jedenfalls nicht erzielen, sollte dies beabsichtigt gewesen sein.
    Vom Umfang her war der Roman mit 254 Seiten gerade noch im Rahmen des Erträglichen, mehr Zeit hätte ich keinesfalls investieren wollen.
    Statt einer Leseempfehlung gibt es diesmal eher eine "Lesewarnung", wobei die dürren der doch recht bildhaften und anschaulichen Erzählweise zu verdanken sind.
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Ausgaben von Zwischen den Gezeiten

Taschenbuch

Seitenzahl: 256

Hardcover

Seitenzahl: 256

E-Book

Seitenzahl: 257

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