Winter in Maine

Buch von Gerard Donovan, Thomas Gunkel

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Winter in Maine

»Winter in Maine: Das Buch des Jahres - ein meisterhafter Roman.« Aus der Begründung der Jury zum Buch des Jahres 2008 Der Winter in den Wäldern von Maine ist kalt und einsam. Bisher hat das Julius Winsome nicht gestört, er lebt schon lange allein, und er hat einen treuen Gefährten, seinen Pitbullterrier Hobbes. Als sein Hund eines Nachmittags offenbar absichtlich erschossen wird, bricht Julius' Welt zusammen. Und er fasst einen erschreckenden Entschluss ... Julius Winsome lebt zurückgezogen in einer Jagdhütte in den Wäldern von Maine. Der Winter steht vor der Tür, er ist allein, aber er hat die über dreitausend Bücher seines Vaters zur Gesellschaft und vor allem seinen Hund Hobbes, ein treuer und verspielter Pitbullterrier. Eines Nachmittags, als er gerade vor dem Feuer sitzt und liest, hört er einen Schuss. Eigentlich nichts Besonderes, denn es ist gerade Jagdsaison. Dennoch wundert sich Winsome, weil der Schuss ganz in seiner Nähe gefallen ist, zu nahe. Als er vor die Tür geht, entdeckt er, dass Hobbes erschossen wurde - offenbar mit Absicht. Der Verlust trifft Julius mit ungeahnter Wucht. Er denkt an all die anderen Verluste in seinem Leben: die Mutter, die er gar nicht kannte, weil sie bei seiner Geburt starb, den Vater, der nie wieder heiratete, der ihn allein großzog und ihm die Sprache Shakespeares beibrachte und jetzt auch schon zwanzig Jahre nicht mehr da ist, an Claire, die einzige Frau in seinem Leben, die ihn einen Sommer lang liebte und dann wieder verschwand. Und jetzt Hobbes, sein letzter wahrer Freund. Am nächsten Tag holt er das Gewehr seines Großvaters aus der Scheune und zieht los, um seinen Hund zu rächen. Er macht Jagd auf die Jäger. Und obwohl diese Rache ebenso sinnlos ist wie die Tat, die ihr zugrundeliegt, verstehen wir diesen einsamen, verzweifelten Mörder, werden seine Komplizen in Eis und Schnee.
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Bewertungen

Winter in Maine wurde insgesamt 82 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Meinungen

  • Wunderschöner Schreibstil, dichte Atmosphäre, irritierender Inhalt. Insgesamt guter Cocktail.

    Schokopraline

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Winter in Maine

    Julius Winsome lebt allein in den Wäldern von Maine, umgeben von den über dreitausend Büchern seines verstorbenen Vaters und zusammen mit seinem Pitbullterrier Hobbes als einzigen Gefährten.
    Eines kalten Winternachmittags hört er einen Schuss und findet daraufhin seinen geliebten Hund angeschossen vor seiner Haustüre – offensichtlich wurde Hobbes mit Absicht erschossen.
    Mit Hobbes verlor er den einzigen Freund, den er neben seiner Liebe zu Shakespeare besaß. Julius fasst daraufhin einen Entschluss, der weitreichende Folgen hat.
    Gerard Donovan hat mit „Winter in Maine“ ein wunderschönes und vor allem hoch emotionales Buch geschrieben.
    Ganz besonders der Anfang des Buches hat mich zu Tränen gerührt und sehr bewegt. Das liegt auch besonders an der wunderschönen und außergewöhnlichen Sprache, die Donovan benutzt. Das Buch wird dadurch erst richtig lebendig, außergewöhnlich und sorgt dafür, dass sich der Leser ganz in der Handlung fallen lassen und seinen Gedanken freien Lauf setzen kann. Durch den flüssigen Erzählstil war ich von Beginn an in der Geschichte gefangen und merkte gar nicht wie schnell die Zeit beim Lesen verging. Die dichte Atmosphäre zog mich so richtig tief in die Handlung und es war als ob ich selbst ein Teil davon war.
    „Winter in Maine“ ist ein so wunderschönes Buch, das sich wie eine Hommage an Shakespeare und die Liebe zur Literatur liest.
    Julius Winsome ist ein sehr eigensinniger und besonderer Charakter für den ich im Verlauf der Handlung groteskerweise Mitgefühl und Sympathie aufbaute. Ich fieberte und litt mit Julius und das ging so weit, dass ich das Ende als sehr unbefriedigend und fast schon enttäuschend fand. Der einzige Kritikpunkt an einem thematisch sehr guten und sprachlich sehr gewaltigen Buch.
    Wenn das Ende anders gewesen wäre, wäre es für mich eines der besten Bücher überhaupt. Sprachlich gesehen ist „Winter in Maine“ das definitiv.
    Ein Buch, das einen besonders im Winter schöne und bewegende Lesestunden beschert.
    von
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  • Rezension zu Winter in Maine

    Mich konnte das Buch nur mäßig begeistern - deshalb habe ich es auch mit drei Sternen bewerten.
    Das Buch lebt nicht gerade von seiner Handlung und die Stellen, an denen der Protagonist mit seinen Gedanken in die Ferne schweift, fand ich sehr mühsam zu lesen. Begeistern konnten mich dagegen die Szenen, in denen tatsächlich gehandelt wird und in denen Gespräche geführt werden.
    Julius Winsome war mir nicht sympathisch, aber ich konnte sein Verhalten in gewissem Sinne nachvollziehen. Die Plakataktionen fand ich sehr verständlich, über das "Erst Schießen - dann Fragen" lässt sich sicher streiten. Aber auch hier kann ich tatsächlich ein gewisses Verständnis aufbringen.
    […]
    Hierzu eine Frage: Wie endet das Buch? Ich habe es zwar zu Ende gelesen, aber wahrscheinlich einfach nicht verstanden.
    Die Shakespeare-Zitate fand ich allein deshalb sehr bedeutsam, weil der Protagonist sie seinen Opfern an den Kopf wirft. Ich habe mich jedes Mal ein bisschen gegruselt, wenn ich eine solche Szene mit entsprechendem Zitat gelesen habe.
    Interessant fand ich die Geschichte um das Gewehr, das Julius Großvater aus dem Krieg mit nach Hause bringt und mit dem er nie mehr eine Kugel abfeuert, weil das Gewehr schon zu viele Tode gesehen hat.
    Die Stellen, an denen Julius um Hobbes trauert, haben mich sehr berührt.
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  • Rezension zu Winter in Maine

    Habe das Buch nun auch gelesen. Nachfolgend meine Rezension:
    Inhalt: Julius Winsome lebt allein und abgeschieden in einer Hütte in den Wäldern von Maine. Trotzdem ist er keineswegs unglücklich. Schliesslich besitzt er über dreitausend Bücher, die ihm sein verstorbener Vater hinterlassen hat, sowie seinen Hund Hobbes, der ihm sehr viel bedeutet. Verständlich also, dass es ihn beinhart trifft, als dieser eines Tages einfach erschossen wird. Weil er sonst nicht weiss, wie er mit dem Verlust umgehen soll, schnappt sich Julius das Gewehr seines Vaters, um blutige Rache zu nehmen.
    Meine Meinung: In der Regel kann ich mit Büchern, welche weniger als 300 Seiten haben, nicht viel anfangen. Da “Winter in Maine“ allerdings so viele gute Kritiken bekommen hat, habe ich mir das Buch trotzdem zu Gemüte geführt. Zum Glück. Denn Gerard Donovans Werk ist eine echte Perle. Vor allem die Sprache ist meiner Meinung nach unglaublich schön. Aber auch die Geschichte selber vermochte mich zu überzeugen. Man fühlt mit dem armen Julius, der abgesehen von seinen Büchern wirklich alles verloren hat. In gewisser Hinsicht kann man sein Handeln sogar verstehen. Ob man es gutheissen kann, ist eine andere Frage. Genauso ob sich ein solcher Verlust überhaupt rächen lässt. “Winter in Maine“ ist also definitiv keine leichte Kost. Trotzdem ist es in meinen Augen das perfekte Buch für lange Winterabende.
    Fazit: “Winter in Maine“ ist eine echte Perle. Kurz aber unglaublich gut. Das gilt insbesondere für die Sprache, welche einen von der ersten Seite an packt und bis zum, wie ich finde, sehr befriedigenden Schluss nicht mehr loslässt.
    Meine Wertung:
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  • Rezension zu Winter in Maine

    So, jetzt bin ich fertig.
    Das ist eins der beeindruckendsten Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Die Atmosphäre ist so perfekt beschrieben, dass ich den "Winter in Maine", die Kälte und Einsamkeit des Julius Winsome geradezu körperlich empfand und unter einer Wolldecke auf dem Sofa lesen musste. Ich habe mit Julius um Hobbes getrauert und konnte seinen Schmerz eins zu eins nachempfinden. Auch seine anderen Emotionen konnte ich vollkommen teilen. Der Verstand sagt einem zwar, trotzdem konnte ich mich mit Julius völlig identifizieren, zumal es meiner Meinung nach nicht nur um den Tod von Hobbes ging, sondern auch um den sinnlosen Tod der anderen Waldkreaturen, die von den Hobby-Jägern getötet werden.
    Was die weiter oben diskutierten Kriegsreminiszenzen des Vaters und Großvaters betrifft, so sind sie für mich geradezu das Grundgerüst, auf dem dieser Roman (den ich eher eine Erzählung als einen Krimi nennen würde) aufgebaut ist. Es wird meinem Verständnis nach deutlich, dass der Vater und Großvater durch den Krieg zu Pazifisten wurden, die vom Töten ein für allemal genug hatten. So ist ja auch Julius zu einem feinsinnigen, kultivierten Menschen herangewachsen, der jegliches Leben respektiert und seine "Untaten" als gerechtfertigten Mord an Mördern sieht. Er würde jedoch keinem Tier etwas zuleide tun. Ich denke, dass die Shakespeare- Zitate belegen sollen, dass es sich bei den Winsomes um friedliche, kulturbeflissene Menschen handelt, die im krassen Gegensatz zu den verrohten, animalischen Jägern stehen. Das ist jedenfalls meine Interpretation. ;)
    Sehr gern würde ich nun noch die Ausdrücke aus Shakespeare´schen Zeiten mit der deutschen Übersetzung vergleichen, das war bestimmt eine immense Herausforderung für den Übersetzer.
    Sprachlich ist dieses Buch ein Genuss und ich werde die anderen Bücher von Mr Donovan auf alle Fälle vormerken.
    Für dieses Buch gibt es von mir ganz klare .
    Herzlichen Dank an Rita für die Anregung und an Mystique für diese gelungene Wichtelspende!
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  • Rezension zu Winter in Maine

    Ich bin mitten im Buch (habe ca. noch 50 Seiten vor mir) und stolpere hier über diesen Thread. Ich fühle mich nahezu gezwungen, das Wort zu ergreifen:
    1.) Mein Exemplar riecht nicht unangenehm. Ich darf die Betroffene auf diese Threads verweisen, wo es gute Tipps gegen diverse Geruchsprobleme gibt: Rauch aus Büchern entfernen
    Bücher mit Schimmelbefall
    2.) Das Buch handelt nicht von Shakespeare. Der Protagonist bzw. sein Vater ist Shakespeare Liebhaber, Shakespeare spielt aber eine nur sehr untergeordnete Rolle. Ich wiederum fand die Einschübe von Shakespeares "Wortkreationen" sehr erfrischend und verhilft es bei aufmerksamem Lesen diesem doch sehr traurigen Buch zu einer gewissen Situationskomik (als Julius sich der Shakespear'schen Sprache bedient, als er z.B. in einem Cafe sich seines Mantels entledigt, etc.). Darüberhinaus stellte ich fest, dass einige bei uns umgangssprachlich sehr häufig vorkommenden Begriffe offenbar Shakespear'schen Ursprung haben.
    3.) Die Geschichte seines Großvaters und seines Vaters ist immens wichtig für dieses Buch. Denn nur durch die Geschichte seiner Ahnen wurde aus Julius der Mensch, der er geworden war. V.a. die Erlebnisse seines Großvaters im 1. Weltkrieg spielen eine Große Rolle in Julius' Verhalten.
    Ich möchte, dass niemand sich von diesem Thread davon abschrecken lässt, dieses großartige Buch zur Hand zu nehmen! Ich werde es noch fertiglesen, bin schon sehr gespannt, wie das Ende aussehen wird! - und werde mich hier an dieser Stelle nochmals melden!
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  • Rezension zu Winter in Maine

    Kopie Amazon:
    Julius Winsome hat den Schuss gehört. Zumindest glaubt er das, denn in den Wäldern von Maine ist kurz vor Winteranbruch Jagdsaison – es hätte also auch jeder andere Schuss gewesen sein können. Sein geliebter
    Pitbullterrier Hobbes jedenfalls schafft es gerade noch, sich 500 Meter zu ihm hin zu schleppen, bevor er an der aus nächster Nähe kaltblütig in seinen Rücken gefeuerten Schrotflintenladung zugrunde geht.
    Kurzerhand nimmt Winsome, der in der Einsamkeit mit seinen geerbten
    Büchern und den antiquierten Worten Shakespeares lebt, sein ebenfalls geerbtes Scharfschützengewehr und macht seinerseits Jagd auf die Jäger.
    Drei von ihnen erlegt er sofort – auch wenn keiner von ihnen mehr sagen kann, ob er tatsächlich Hobbes’ Mörder war. „Als ich wieder in der
    Hütte war und das Feuer schürte, spürte ich zum ersten Mal, dass er mir fehlte, und dieses Gefühl versetzte meinem Herz einen schrecklichen
    Schlag, denn auf einmal begriff ich die wahre Bedeutung des Wortes
    ‚tot’. Es bedeutet, dass niemand sieht, wie man lebt und was man tut.“
    Es sind melancholische, tieftraurige und psychologisch raffinierte
    Passagen wie diese, die den stillen, kalten und dennoch herzerwärmenden
    Roman Winter in Maine des irischen Autors Gerard Donovan zu einem Meisterwerk werden lassen. Von Einsamkeit handelt das Buch, von zerstörtem Glück und Liebe zur Kreatur, aber auch von grausamer Rache und der Verzweiflung eines Mörders, der dank der Ich-Perspektive zur
    Identifikationsfigur des Lesers wird. So eindringlich hat man von diesen menschlichen Schicksalsthemen Shakespeare’schen Ausmaßes lange nicht mehr gelesen.
    Meine Meinung:
    Mitten im Wald, jeweils fünf Kilometer von den nächsten Nachbarn entfernt, wohnt Julius Winsome allein mit seinem treuen Pittbullterrier
    Hobbes. Der 51-Jährige ist zufrieden mit seinem Leben. Er lebt vollkommen zurückgezogen und beschäftigt sich mit seinem Garten und den
    3.282 Büchern, die ihm sein Vater hinterlassen hat.
    Diese Idylle wird an einem frostigen Wintertag jäh zerstört, als ein Unbekannter Hobbes aus nächster Nähe, ganz in der Nähe seines Zuhauses, erschießt. In Julius wächst der Wunsch nach Vergeltung und er beginnt einen mörderischen Feldzug, um den Tod seines vierbeinigen Freundes zu rächen. Dabei ist ihm der Polizist Troy auf den Fersen- ausgerechnet der Mann, für den sich Julius' einzige Liebe Claire nach einem schönen, gemeinsamen Sommer von ihm getrennt hat.
    Der in Irland geborene Autor Gerard Donovan schildert die Stimmung und Einsamkeit des Winters in Mains Wäldern so wortgewandt und realistisch, dass man die Kälte fast körperlich spürt. Obwohl Julius zu einem kaltblütigen Mörder mutiert, verwirkt er dadurch zwar die
    Billigung, nicht aber die Sympathie des Lesers.
    "Winter in Maine", von dem der Autor sagt, er habe das Buch innerhalb von nur 8 Wochen geschrieben, ist kein actionreicher Thriller, sondern ein ruhiger, ungemein fesselnder Roman der verdeutlicht, wie nah Liebe und Hass manchmal beieinander liegen.
    Unbedingt lesenswert!
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Ausgaben von Winter in Maine

Taschenbuch

Seitenzahl: 288

Hardcover

Seitenzahl: 208

E-Book

Seitenzahl: 209

Hörbuch

Laufzeit: 00:05:24h

Winter in Maine in anderen Sprachen

  • Deutsch: Winter in Maine (Details)
  • Englisch: Julius Winsome (Details)
  • Niederländisch: Winter in Maine (Details)

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