Todesengel

Buch von Andreas Eschbach

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Todesengel

Was, wenn der Staat seine Bürger nicht mehr schützen kann? Muss es dann nicht jemand anderes tun? Erich Sassbeck ist zur falschen Zeit am falschen Ort und gerät in eine brutale Schlägerei. Doch am Ende ist er es, der überlebt, während seine Angreifer tot sind - erschossen von unbekannter Hand. Sassbeck glaubt, dass ihn ein Wunder gerettet hat. Die Polizei dagegen fragt sich, ob nicht er geschossen hat. In Notwehr. Oder schlimmer: in Selbstjustiz. Der Journalist Ingo Praise findet bald Beweise, dass Sassbecks Geschichte stimmt. Ein Unbekannter streift durch die Stadt und beschützt Unschuldige. Praise macht den »Racheengel« zum Star - und löst damit eine Katastrophe aus ... Bestsellerautor Andreas Eschbach hat mit Todesengel einen spannenden Thriller zum Thema Selbstjustiz geschrieben.
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Über Andreas Eschbach

Die Liste der Auszeichnungen und Ehrungen des Autors Andreas Eschbach ist lang. Für seine Bücher erhielt der deutsche Schriftsteller und weltbekannte Science-Fiction-Autor renommierte Preise wie den Deutschen Phantastik Preis, den Deutschen Science Fiction Preis oder den Prix Une autre Terre. Mehr zu Andreas Eschbach

Bewertungen

Todesengel wurde insgesamt 58 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Todesengel

    Meine Meinung
    Gleich zu Beginn bekommt man eine erschreckende Szene vorgesetzt, wie man sie mittlerweile leider schon aus den Nachrichten kennt. Zwei Jugendliche verprügeln einen älteren Herrn, weil der sich erlaubt hat, sie anzusprechen. Der alte Mann, Erich Sassbeck, rechnet schon damit, totgetreten zu werden, denn ein weißer Engel erscheint ihm - doch dann passiert das Unfassbare: Dieser Engel knallt die beiden Schläger einfach ab und verschwindet wieder.
    Bei der Polizei hinterlässt das ganze natürlich viele offene Fragen und als sich auch noch die Presse dem Thema annimmt, kommt etwas ins Rollen, das selbst der Journalist Ingo Praise so nicht vorhersehen konnte.
    Der Schreibstil ist ausdrucksstark und flüssig zu lesen, es wird auf Details geachtet und ich war immer nah am Geschehen. Eschbach wechselt hier gekonnt zwischen den Perspektiven und vermittelt damit einen guten Überblick. Hauptsächlich begleitet man den Journalisten Ingo Praise, der die Story des "Racheengels" aufbauscht und einige Menschen ins Fernsehstudio holt, die selbst Opfer waren und vor Gericht standen, weil sie sich gewehrt haben. Zum anderen geht es um Kommissar Justus Ambick. Natürlich ist er kein Freund von Selbstjustiz und geht jeder Spur nach, die ihn dem Mörder näher bringen könnte. Aber es gibt auch noch andere Figuren, scheinbar nur am Rande, die eine wichtige Rolle in dem ganzen Drama spielen. Sie zeigen die Gefühle und Reaktionen von Menschen, wie sie auf die Konfrontation mit Gewalt reagieren.
    Jeder der Charaktere hat seine Geschichte, seine Vergangenheit, die auch bei kurzen Auftritten treffend und greifbar vermittelt wird.
    Die kleinen Cliffhanger haben mich schnell durch die Seiten getrieben und es gab viele Details, die mich nach und nach zum Verständnis und zur Aufklärung führten, was es mit dem Racheengel auf sich hat. Es gibt natürlich auch ein paar heftige Szenen, bei denen sich der Autor aber durch eine knappe Einfachheit zurückgehalten hat.
    Was Eschbach hier anspricht ist ein hochbrisantes Thema. Die deutsche Rechtssprechung gegenüber jugendlichen Straftätern, der Selbstschutz von Opfern (wie weit darf ich gehen?), wie sinnvoll ist Zivilcourage, wenn danach der Richter auf mich wartet ... Viele Fragen zur Rolle von "Täter" und "Opfer", was passiert, wenn man sich wehrt, wenn man zurückschlägt? Ich gehe mal davon aus, dass hier wieder gut recherchiert wurde und es ist wirklich erschreckend, diese Realität im Strafprozeßdschungel so vor Augen geführt zu bekommen. Das heißt aber nicht, dass man sich hier durch
    Gerichtsverhandlungen lesen muss, die Geschichten werden von den Personen selbst erzählt und nur soviel angeschnitten, dass man einen kleinen Eindruck gewinnen kann, was (falsch) läuft.
    Woher kommt die Gewaltbereitschaft? Kann man alles auf die Erziehung, die Lebensumstände oder die Gesellschaft abwälzen? Ist jeder frei zu entscheiden, welchen Weg er wählt? Wenn man sich die Betroffenen einer Katastrophe anschaut, einer Gefahrensituation oder nur eines Konfliktes sehen wir ganz genau, wie unterschiedlich jeder reagiert. Das weiß man und erwartet man auch nicht anders. Im Grunde genommen hätten wir ja alles im Kopf gespeichert, wir wissen genau, wie wir uns zu verhalten haben und trotzdem: Die Reaktion und Verarbeitung ist so unterschiedlich wie die Menschen selbst. Jeder Mensch ist anders und verarbeitet seine Erfahrungen aufgrund seiner ihm eigenen Persönlichkeit.
    "Sie betrachtete ihn und fragte sich, ob es ihm womöglich im Grunde genauso ergangen war wie ihr. Nur, dass er sich nicht in einem Haus versteckt hatte, sondern in seiner eigenen Seele." S. 520
    Der Autor bezieht keine Stellung und lässt dem Leser völlig offen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Der Schluss ist zwar etwas konstruiert, passt aber einfach perfekt zur Handlung und das dramatische Ende hat mich einige Tränen gekostet.
    Fazit
    Teilweise erschreckendes, sehr nachdenklich machendes und vor allem beeindruckendes Werk, wie ich es von Andreas Eschbach gewohnt bin. Das schwierige Thema der Gewaltbereitschaft, der Täter- und Opferrolle hat er sehr gekonnt und spannend beleuchtet und dem Leser selbst überlassen,was er daraus macht.
    © Aleshanee
    Weltenwanderer
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  • Rezension zu Todesengel

    Heute habe ich "Todesengel" beendet, mein erstes Buch von Andreas Eschbach.
    Das Thema des Romans finde ich sehr gut gewählt, es ist (leider) hochaktuell und bietet eine interessante Diskussionsgrundlage. Mit dem "Racheengel" habe ich sehr sympathisiert. Den Grund für sein Handeln kann man besonders vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen nachvollziehen.
    Auch wenn es in einem Rechtsstaat keine Lynchjustiz geben sollte, bin ich der Meinung, dass unsere Rechtssprechung viel zu weichgespült ist und dass man Schläger wesentlich härter anfassen sollte.
    Der Schreibstil war fesselnd, vor allem zum Schluss konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Der extrem häufige Szenenwechsel machte mir allerdings zu schaffen, sodass ich anfangs nur langsam vorankam, weil ich das Lesen als anstrengend empfand.
    Die Hauptfigur Ingo Praise ist in ihrer charakterlichen Ausgestaltung sehr ausgefeilt, einerseits kann man sich in ihn einfühlen und er hat sympathische Züge, andererseits weist er auch deutliche Schwächen auf.
    Was die anderen Figuren betrifft, so erscheinen mir einige Dinge nicht recht glaubwürdig und zu glatt:
    Unrealistisch!
    Immerhin habe ich es als positiv vermerkt,
    Letzteres ging mir sehr nahe, ist aber auch der Ausgangspunkt für Ingos "Wandel".
    Insgesamt vergebe ich und werde nach weiteren Romanen von Eschbach Ausschau halten. Soweit ich es bisher gesehen habe, fallen nicht alle von ihnen in meine Interessensgebiete.
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  • Rezension zu Todesengel

    […]
    Das ist traurig, dass die Justiz da nicht unterscheidet ob jemand angegriffen hat oder angegriffen wurde.
    Ich lese das Buch ja derzeit auch. Hier in der Berliner U-Bahn/S-Bahn ist es ja leider schon sehr oft zu Übergriffen dieser Art gekommen welche in dem Buch beschrieben werden. Auch schon mit Todesfolge. Oftmals hatte ich beim lesen Gänsehaut weil es so authentisch ist.
    Selbst war ich davon GsD nie betroffen aber unser Sohn. Eine gebrochene Nase war das Ergebnis. Da schlug einer zu, einfach so. Aus zu viel Frust und mit zu viel Alkohol im Kopp. Die Gerichtsverhandlungen erstreckten sich über fast 2 Jahre. Und Sohnemann wurde hochnotpeinlich befragt ob er dann auch nicht den Typen irgendwie provoziert oder komisch angesehen hätte .... Hatte er nicht und es gab genug Zeugen dafür. Aber Hallo ? Selbst wenn es so gewesen wäre ist das doch noch lange kein Grund jemandem die Nase zu brechen ! 500 Euro Schmerzensgeld bekam mein Sohn. Und wie wurde der Täter bestraft ? Gar nichts, nur mit 20 Sozialstunden, denn der Gute kam ja schliesslich aus sozial schwachen Verhältnissen. Nachdenken sollte man sich manchmal einfach abgewöhnen....
    @Hiyanha
    Viel Spass noch beim lesen !
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  • Rezension zu Todesengel

    Inhalt:
    Ein strahlend weißer Racheengel geht um in der Stadt, heißt es, der überall dort auftaucht, wo Unschuldige in Gefahr sind, und diejenigen, die ihnen Gewalt antun, brutal bestraft: Ist das wirklich nur die Schutzbehauptung eines alten Mannes, der Selbstjustiz geübt hat? Ein Journalist deckt auf: Es gibt diese Gestalt tatsächlich - er kann es beweisen. Und damit nimmt das Verhängnis seinen Lauf ...
    Meine Meinung:
    Der Hauptprotagonist dises Buches ist der Journalist Ingo Praise. Er versucht herauszufinden, was es mit dem Racheengel auf sich hat. Ist es wirklich eine übernatürliche Gestalt, wie man anfangs annimmt oder ist es doch ein realer Mensch der sich zu einer Art Batman Berlins ersehen hat?
    Die Geschichte wird auch noch aus der Perspektive zahlreicher anderer Figuren dargestellt. Justus Ambick, der Hauptkommissar, der in diesem Fall ermittelt. Lorenz Ortheil, der Oberstaatsanwalt.
    Anfangs kommen auch noch andere Figuren hinzu, die im ersten Moment dem Fall noch fremd wirken. Vicotria Thamm, die zurückgezogen lebende Übersetzerin. Priester Peter Donsbach. Die Krankenschwester Theresa Diewers.
    Erst nach und nach erschließt sich dem Leser der große Zusammenhang der Figuren. Trotz zahlreicher Charaktere wird man nicht verwirrt, jeder ist für sich gut skizziert und unterscheidbar.
    Eschbach spricht in seinem Buch ein aktuelles und dringendes Thema an: Gewalt von Jugendlichen an unschuldigen Passanten. Wer erinnert sich nicht mit Unbehagen an Dominik Brunner, der sterben musste weil er Kinder verteidigt hat? An Jonny K., der von Betrunkenen todgeprügelt wurde? (Jonny K. hat Eschbach in seinem Buch übrigends auf ganz besondere Art und Weise gewürdigt - ganz großes Kino!)
    Es entsteht das beklemmende Gefühl, dem Todesengel Recht geben zu wollen. Eigentlich will man ja, dass diese sinnlose Gewalt aufhört. Und doch weiß man innerlich: so geht es aber auch nicht. Zumal der Engel im Vergleich zu Batman (um den Vergleich zu vorhin wieder aufzufangen) die Täter direkt richtet.
    Die Art, wie Eschbach seinen Thriller geschrieben hat, ist umwerfend. Es reisst einen mit, man will das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die letzten 300 Seiten habe ich in einem Rutsch gelesen weil ich das Ende kaum noch erwarten konnte. Man hat ein Buch in der Hand, von dem man die hohe Qualität der Arbeit in jeder einzelnen Zeile herauslesen kann. Ein grandios recherchiertes Buch, mit einem unglaublich spannenden Handlungsbogen, der trotzdem nicht psychisch belastend ist (ich lese ja ungerne Thriller, die mich noch nächtelang beschäftigen, weil sie so nervenzehrend sind). Es ist "einfach nur" spannend, mitreissend. Überm Lesen grübelt man: ist dieser Racheengel echt oder nicht? Wie geht es weiter? Wie schafft es Andreas Eschbach, diese verschiedenartigen Charaktere auf einen Punkt zu bringen? Das ganze Geheimnis aufzulösen? Ich beantworte die Frage mal so: er schafft es. Und wie er es schafft!
    Dieses Buch war mein erstes Werk von Andreas Eschbach und mit Sicherheit nicht mein Letztes. Ein grandioses Buch von einem Mann, der sein Handwerk versteht.
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  • Rezension zu Todesengel

    Klappentext:
    Was, wenn der Staat seine Bürger nicht mehr schützen kann?
    Muss es dann nicht jemand anderes tun?
    Ein strahlend weißer Racheengel geht um in der Stadt heißt es, der überall dort auftaucht, wo Unschuldige in Gefahr sind, und diejenigen, die ihnen Gewalt antun, brutal bestraft: Ist das wirklich nur die Schutzbehauptung eines alten Mannes, der Selbstjustiz geübt hat? Ein Journalist deckt auf: Es gibt diese Gestalt tatsächlich - er kan es beweisen. Und damit nimmt das VErhändnis seinen Lauf ...
    Selbstjustiz versus staatliches
    Gewaltmonopol - ein spannender
    Roman um ein kontroverses Thema von
    Bestselllerautor Andreas Eschbach
    Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:
    Eine Art engelsgleicher Punisher geht in einer deutschen Stadt auf die Jagd nach jugendlichen Gewalttätern. Sein Vigilantentum sorgt in vielen Köpfen zum Nachdenken und führt zu einer breitgefächerten Diskussion der Problematik und der damit verbundenenn Themenbereiche Opferschutz, Opferbetreuung, Strafmaßnahmen, Sozialisierung, Waffenrecht und ähnlichem.
    Besonders die in direkter Folge des ersten Auftretens des "Racheengels" entstandene neue Talkshow "Anwalt der Opfer" des bis dahin eher glücklosen Reporters Ingo Praise sorgt für allerlei Diskussionen und hochbrandende Gefühle in der Öffentlichkeit - aber auch hinter den Türen von Politik und Polizei.
    In immer wieder wechselnden Perspektiven wird das Problem der Gewaltverbrechen in einer modernen Gesellschaft von beinahe allen Seiten - bis auf die der Täter - intensiv reflektiert, ohne dass das Buch dabei "predigend" daher kommt oder sich im Essayhaften verliert. Ein guter Einstieg - aber auch eine gute Ordnungshilfe - zum Thema Gewaltkriminalität und den gesellschaftlichen Umgang damit.
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  • Rezension zu Todesengel

    Ich habe von Andreas Eschbachs neuem Buch eine ganze Menge erwartet und keine Frage, ich habe auch ein gutes Buch bekommen. Aber es war für mich nicht so ein Knaller wie es z.B. "Eine Billion Dollar", "Der Nobelpreis", die Jugendmystery-Trilogie "Black Out" oder vor allem "Herr aller Dinge" war. Seine außergewöhnliche Themenauswahl konnte mich schon immer fesseln und auch die in diesem Buch aufgegriffenen und gut analysierten Aspekte über Jugendkriminalität, Gewaltbereichtschaft und Selbstjustiz waren hochinteressant. Allerdings hätte das Buch meiner Meinung nach sogar noch etwas länger sein und etwas mehr in die Tiefe gehen können. Die Geschichte hat Spaß gemacht und zum Nachdenken angeregt, das ist ganz klar, allerdings hat mir dieses Mal der ganz große Aha-Effekt etwas gefehlt. Auch wurde "Todesengel" aus der Sicht vieler Personen geschrieben und ich bin der Meinung, dass Eschbachs Stärken erst voll zum Tragen kommen wenn er sich fast ausschließlich auf eine Person konzentriert und diese dem Leser in allen Facetten näherbringt. Das habe ich dieses Mal etwas vermisst und weder zu Justus noch zu Ingo konnte ich übermäßige Emotionalität aufbauen wie ich es sonst vom Autor gewohnt bin.
    […]
    Das hat er wieder sehr gut hinbekommen. Andreas Eschbach lässt meist so viel Spielraum und schreibt mit einer gewissen Neutralität, dass sich der Leser selbst sein Urteil bilden kann.
    Fazit: Vielleicht bin ich mit dem Buch etwas zu hart ins Gericht gegangen, aber der Autor gehört schließlich zu meinen Favoriten und da erwartet man auch immer etwas ganz Tolles. Ich gebe für den "Todesengel".
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Ausgaben von Todesengel

Hardcover

Seitenzahl: 544

Taschenbuch

Seitenzahl: 544

E-Book

Seitenzahl: 544

Hörbuch

Laufzeit: 00:09:12h

Besitzer des Buches 120

Update: