Oryx und Crake

Buch von Margaret Atwood, Barbara Lüdemann

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Oryx und Crake

Crake und Jimmy sind Freunde, und sie lieben dieselbe Frau: die rätselhafte Oryx. Sie leben in einer von Klimakatastrophen bedrohten Welt in einer gar nicht so fernen Zukunft. Crake, ein Genie genetischer Manipulation, ist Wissenschaftler und arbeitet an der Entwicklung neuer Medikamente, die die Menschen gegen Epidemien immunisieren sollen, aber er verfolgt darüber hinaus seine ganz eigenen Pläne ...
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Serieninfos zu Oryx und Crake

Oryx und Crake ist der 1. Band der MaddAddam Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2003. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2013.

Über Margaret Atwood

Die kanadische Schriftstellerin Margaret Atwood wurde nicht nur durch ihre Bücher, sondern auch durch ihr Engagement in Frauenfragen und für Umweltthemen international bekannt. Mehr zu Margaret Atwood

Bewertungen

Oryx und Crake wurde insgesamt 42 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Meinungen

  • Plätschert zu sehr dahin, Genetik unglaubwürdig.

    Helli-S

  • Abgebrochen nach 2. Versuch, ich komme-obwohl Fan von Atwood- nicht in die Geschichte rein.

    Farast

  • Oryx und Crake ist eine fesselnde Geschichte

    Dave2311

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Oryx und Crake

    Er nennt sich Snowman und lebt in den Überresten einer untergegangenen Zivilisation; die Welt, wie wir sie kennen, gibt es nicht mehr. Ein kleines Grüppchen besonderer Menschenkinder leistet ihm ab und an Gesellschaft, ansonsten ist er alleine und hat viel Zeit, sich an die Vergangenheit zu erinnern.
    An damals, als er Jimmy hieß und Crake sein bester Freund war, ein brillanter Kopf, der nach Höherem strebte und alles so viel besser zu können und zu verstehen schien als Jimmy selbst. An die faszinierende Oryx mit ihrer tragischen Geschichte. An seinen Vater, der an genmanipulierten Schweinen forschte, die als Organdepots für Transplantationsbedürftige dienten, und an seine Mutter, die eines Tages einfach wegging aus den "Compounds", in denen die Mitarbeiter der Biotechfirmen lebten, in einer heilen, künstlichen Welt, abgeschottet vom Pöbel in den Siedlungen außerhalb, mit ständigem Zugriff auf diverse Medienkanäle, in denen man alles findet, egal wie abseitig. An eine von der Technik dominierte Menschheit, die problemlos aus zwei Tierarten willkürlich eine neue machte und Alter, Krankheit und Hässlichkeit wegzurationalisieren suchte - aber nur für die, die sich das auch leisten konnten.
    Bis eines Tages alles kippte.
    Wie Snowman in dieser postapokalyptischen Umgebung gelandet ist, bleibt lange unklar, und auch über den Rückblenden in seine und Oryx' Vergangenheit schwebt immer die Frage, wie das nur alles zusammenhängen soll. Beantwortet wird sie erst ganz allmählich und zumindest für mich größtenteils ziemlich überraschend.
    Dystopien sind eigentlich gar nicht mein Ding und momentan noch weniger, doch trotz des Themas und eines ordentlichen Zynismus' im Erzählton hat mich das Buch nicht runtergezogen, sondern von Anfang an gefesselt. Margaret Atwood entwirft ein düsteres Bild von unserer Welt in der nicht allzu fernen Zukunft. Sie betrachtet kritisch zahlreiche Aspekte, die uns auch heute schon beschäftigen, und treibt einige davon auf die Spitze, bis es zum "großen Knall" kommt. Das kann man als Mahnung gegen Machbarkeitswahn und allzu große Technikgläubigkeit lesen oder auch einfach als spannende Unterhaltung, beides funktioniert.
    Das einzige, was fast 20 Jahre nach Erscheinen nicht gut gealtert ist, sind die technischen Grundlagen, so sind etwa immer noch DVDs und CDs die Datenträger der Wahl. Aber dass zu stark vom Stand der Technik zum Zeitpunkt des Entstehens ausgegangen wird, ist ja kein seltenes Manko bei Zukunftsromanen und tut der Wirkung des Buches keinen Abbruch.
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  • Rezension zu Oryx und Crake

    Meinung:
    “Oryx und Crake” benannt nach einer Antilope und einer Rothalsralle ist ein düsterer und bedrückender Roman, aber auch unheimlich gut geschrieben. Margaret Atwood hat eine Welt erschaffen, die grauenvoller und düsterer nicht sein könnte. Nichts von unseren technischen und gesellschaftlichen Errungenschaften existiert mehr, denn wir haben es vernichtet.
    Düster wahrlich, aber auch sehr kritisch beschreibt Margaret Atwood unsere Welt, die sie durch Rückblicke von Schneemensch uns deutlich macht. Eine hochtechnologisierte Welt, die sich abschottet in Bereiche, in die anderen keinen Zutritt haben, extremer Wohlstand auf der einen Seite und Armut auf der anderen Seite, Kriminalität bis ins äußerste und Wirtschaftsunternehmen, die immer nach nur mehr Gewinn streben. Wenn man es genauer betrachtet, sehr realistisch und nah an unserer heutigen Zeit.
    Wo mich sonst Rückblenden stören, finde ich sie hier erhellend und einleuchtend. Man erkennt den ganzen Wahnsinn nach und nach, deutlicher wird dies nur noch durch die zynische bzw. sarkastische Erzählweise Schneemenschs. Margaret Atwood hält uns deutlich den Spiegel vor und schafft mit “Oryx und Crake” eine Medien-, Wissenschafts- und Gesellschaftskritik, die mehr als gut gelungen ist. Denn geht es heute nicht immer um mehr und noch mehr, nimmt die Gier in der Gesellschaft nicht immer mehr zu?
    Neben dieser kritischen Herangehensweise an unsere Welt hat mich noch mehr die Charakterisierung der handelnden Personen begeistert und ihre Motive.
    Schneemensch oder auch Jimmy genannt ist zynisch, aber auch sehr einfach gestrickt und denkt nicht viel über die Welt nach, er will eigentlich nur sein Leben leben.
    Wäre da nicht Crake, sein Freund aus Schultagen, der sehr intelligent ist und sieht wie die Welt aus den Fugen gerät. Und genau diese Welt durch die Craker ersetzen will, nur dann könnten Flora und Fauna weiter existieren. Denn sie würden nicht so mit ihr umgehen.
    Zu guter Letzt noch Oryx, die aus der Welt jenseits der gesicherten Gebiete stammt – den Plebsland – sie ist vielschichtiger in ihrem Charakter als Crake und Schneemensch. Sie ist der emotionale Part des dystopischen Romans von Margaret Atwood, wobei Crake die Kälte darstellt und Schneemensch die Gleichgültigkeit.
    Ein weiteres Plus des Romans ist die Sprache. Sie ist einfach gehalten und “Oryx und Crake” lässt sich trotz der Thematik leicht und flüssig lesen. Bis zum Ende hin hat mich das Buch gepackt, denn die sich stetig verknüpfenden Handlungsstränge haben mich auch emotional gepackt.
    “Oryx und Crake” ist mehr als nur ein dystopischer Roman, er spielt mit den Gegensätzen und hat mich auf eine Achterbahnfahrt an Emotionen mitgenommen. Manches machte mich nachdenklich, manches erkannte ich wieder, bei anderen Dingen dachte ich nur, kann dies wirklich passieren, dann gab es wieder Momente des Humor und der Entspannung ehe es wieder heftiger und kritischer wurde.
    Worauf ich mich einließ, konnte ich schon an den beiden vorangestellten Zitaten aus “Gullivers Reisen” von Jonathan Swift und “Der Leuchtturm” von Virginia Woolf erkennen. Mit beiden gibt sie den Hinweise auf ihr Buch. Darauf, dass sie “reine Tatsachen in schlichtester Art und Weise und einfachsten Stil zu erzählen” vermag und auch dass, man nicht einfach “auswendig lernen [kann], wie es in der Welt zuging” . Beide Zitate passen genau zum Buch. Eines zum Erzählstil und das andere eindeutig zur Handlung und unserer Welt.
    Fazit
    “Oryx und Crake” ist anders als andere Dystopien, realitätsnaher, wissenschaftlicher und hat mich restlos überzeugt, so dass ich es gutes Gewissens weiter empfehlen kann. Absolut Lesenswert!
    Bewertung
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  • Rezension zu Oryx und Crake

    Für mich war “Oryx and Crake” das erste Buch von Margaret Atwood und einer der ersten Ausflüge ins Genre der dystopsichen Literatur. Entsprechend schwer fällt es mir nun, das Gelesene für mich zu sortieren .
    Auf den ersten 100 Seiten ging es mir ähnlich wie wintermute. Atwood entwirft zwar ein sehr dichtes, detailreiches Zukunftsszenario, der satirische Unterton geriet für mich jedoch ein kleines bißchen zu moralingetränkt. Da ich die Autorin noch nicht von anderen Büchern kenne, musste ich zunächst ständig gegen das Bild einer misanthropen Dame ankämpfen, die mit der modernen Welt hadert und wahrscheinlich noch ein paar Rechnungen mit Personen aus der Wirtschafts- oder Wissenschaftswelt offen hat (ein Blick in die Danksagung offenbarte, dass ihr Bruder wohl Wissenschaftler ist ) . Insbesondere ihre Fantasien zur Fehlentwicklungen im Umgang mit dem Internet gingen mir irgendwann ziemlich auf den Keks, und ich denke dass wir heute, 11 Jahre nach Erscheinen des Buches, beruhigt annehmen können, dass nicht alle Jugendliche ihre Zeit mit Pornos und Gewaltvideos aus dem Netz totschlagen, sondern durchaus auch kreative und befreiende Kräfte entstanden sind (siehe BT ).
    Was die Ausschmückung der Zukunftswelt anging, fand ich einige Details wahrscheinlich und schlüssig, andere witzig und originell, ein paar aber auch überflüssig und albern. Warum müssen in einem Zukunftsroman Hochgeschwindigkeitszüge und sprechende Wecker vorkommen? Dies kann natürlich einen Bezug auf andere Romane dieses Genres gedacht gewesen sein, aber so wirkte die Geschichte eigentlich nicht...
    Für meinen Geschmack rutscht die Darstellung der Gesellschaft und der Protagonisten zu sehr ins Klischeehafte ab - die autistischen Wissenschaftler, die verspulten “Wortmenschen”, militante Veganer - mir ist schon klar, dass diese Überzeichnungen bewusst gesetzt sind, sie haben mich aber nur gelegentlich amüsiert (bin wahrscheinlich von "The Big Bang Theory" verdorben ).
    Die wirkliche Stärke des Romans lag darin, wie spannend und abwechslungsreich er erzählt wurde (siehe Hypocritias Beitrag, dem ist diesbezüglich nichts hinzuzufügen):
    Trotz meiner anfänglichen Abwehr gelang es der Autorin mich einzufangen und mitzunehmen. Ich konnte das Buch zum Schluss nicht mehr aus der Hand legen. Und dadurch, dass ich nebenher immer intellektuell am Känpfen war mit Atwoods streitbaren Thesen (könnte das so sein bzw. kommen? Nie! Aber vielleicht doch..), wurde das Buch noch fesselnder.
    Mein Fazit: im Vergleich zu anderen Büchern ist dieses Buch große Erzählkunst, auch wenn mir der satirisch bewertende Aspekt nicht so sehr zusagte. Daher
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  • Rezension zu Oryx und Crake

    Inhaltliche Ausgangssituation:
    Die menschliche Erdbevölkerung ist ausgerottet, augenscheinlich hat nur ein Einziger überlebt, Schneemensch, der wie ein Schiffbrüchiger an der Küste lebt. Er wird sich bewusst, dass er sich im Prozess des langsamen Verhungerns befindet, da er sich von wenigen aus der Zivilisation übrig gebliebenen Lebensmittelkonserven ernähren muss. Nicht weit von ihm gibt es eine Gruppe von menschenähnlichen, genetisch mutierten Wesen, die in ihrem ästhetischen, anatomischen und chemisch-hormonellen Aufbau wesentlich besser zum Überleben in Einklang mit Umwelt und Natur geeignet ist. Ihre ausgesprochen unschuldige und friedliche Veranlagung verspricht ebenso mehr Erfolg für Gedeihen und Zusammenleben innerhalb ihrer eigenen Spezies, der „Craker“, wie Schneemensch sie nennt.
    In zahlreichen Rückblenden erinnert sich Schneemensch an die Jahre aus seiner Kindheit und als Erwachsener inmitten einer technologisch hochgezüchteten Gesellschaft; eine Gesellschaftsschicht, die in einer nahezu sterilen Umgebung extremen Wohlstands und streng kontrollierter Sicherheit aus Gier nach immer größerem Reichtum die technologische Weiterentwicklung in allen vorstellbaren (und unvorstellbaren) Richtungen bedingungslos vorantreibt. Im Gegensatz dazu steht die Außenwelt, das sogenannte „Plebsland“, das die übrige Menschheit umfasst, die breite Masse der sozialen menschlichen Unterschicht, die extremer Kriminalität und Erkrankungen durch alle möglichen Arten von Bakterien und Viren ausgesetzt sind. Nach und nach entwirren sich die ungeordneten Fetzen aus der Erinnerung von Schneemensch und fügen sich schließlich zu einem zusammenhängenden Faden von Ereignissen zusammen, wie sie zur aktuellen Situation des Schneemenschen und der Craker geführt haben.
    Oryx und Crake scheint mir eine recht bedrückende Lektüre, die mich dennoch tief beeindruckt und restlos begeistert hat:
    Die Endzeitvision, wie von K.-G. Beck-Ewe im Eröffnungsthread treffenderweise genannt, wird von der Autorin so phantasievoll umrissen, dass allein dieser Betrachtungswinkel ein bemerkenswertes Leseerlebnis garantiert. Die vielfältigen Rückblenden in Oryx und Crake wirken nie langweilig und sind perfekt eingesetzt worden, da sie dem Leser die Fassungslosigkeit und Wirrnis vermitteln, mit der sich Schneemensch konfrontiert sieht. Bruchstückhaft greift er auf Teile seiner früheren Identität und seiner damaligen Lebensumstände zurück, die sich nur langsam zu seiner Vergangenheit und damit für den Leser zu einem kontinuierlichen Handlungsfaden zusammensetzen. Auf diese Weise wird eine gewisse Spannung bis zum Ende der Lektüre aufrecht erhalten. Margaret Atwood stellt sämtliche Aspekte des zugrundeliegenden Szenarios sowie den darin eingebetteten Handlungsfaden in einen logisch einwandfreien Zusammenhang. Die Plausibilität und schonungslose Nüchternheit im Erzählstil trägt dazu bei, dass ich mich als Leser der bedrückenden Ungemütlichkeit, die in der Lektüre vorherrscht, nicht entziehen konnte. Es erscheint mir erstaunlich, wie die Autorin all diese Entwicklungen und Ereignisse in enormer erzählerischer Dichte auf nur 380 Seiten gepackt hat; trotzdem lässt sich Oryx und Crake leicht und flüssig lesen, da die Autorin weitestgehend auf sprachliche Schnörkel verzichtet. Margaret Atwood beschränkt sich durch das gesamte Buch auf Wesentliches; alles steht in unmittelbarem Zusammenhang zueinander. Auch arbeitet sie intensiv mit der Darstellung zahlreicher Gegensätze, was meiner Meinung nach einerseits zur Verdeutlichung, andererseits zur hohen emotionalen Beanspruchung im Leser beiträgt. Umso erheiternder empfand ich den Zynismus, den die Autorin in die eine oder andere Bemerkung des Schneemensch gelegt hat, der sich selbst als „Wortmensch“ bezeichnet. Das Beste an der Lektüre jedoch bleibt für mich neben dem ausgesprochen phantasievollen Szenario die von K.-G. Beck-Ewe oben schon erwähnte massive Religions-, Gesellschafts- und Wissenschaftskritik, die Margaret Atwood auf bewundernswerte und wirklich intelligente Weise ganz gezielt herausarbeitet.
    Konklusion: Margaret Atwoods Oryx und Crake hat mich als ein dystopischer Roman mit bemerkenswert sauberer und kluger Ausarbeitung überzeugt. Ich stimme K.-G. Beck-Ewe, Katia, Kapo und Steffi zu: Ein extrem gutes Buch, das auch ich uneingeschränkt weiter empfehlen kann.
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  • Rezension zu Oryx und Crake

    Die Oryx-Antilope und die Ralle geben diesem Roman seinen Titel und sie sind beide zur der Zeit in der die vorliegende Geschichte spielt ausgestorben. Und viele andere Tierarten auch.
    Von den Menschen scheint nur noch ein Einziger übrig zu sein - Snowman - der in einem früheren Leben Jimmy hieß und nun von einer hochgezüchteten Gruppe von Humanoiden, die "Rallianer" genannt werden als eine Art Prophet verehrt, denn er bringt die Gesetze ihres Lebens - von Ralle/Crake ihrem Schöpfer - und erklärt ihnen die Welt - wie Oryx, ihre erste Lehrerin im "Paradice". Und den Umgang mit seltsamen Tieren, wie sie nur der Mensch erdenken konnte.
    Während Snowman noch versucht, sich in dieser "schönen neuen Welt" zurecht zu finden , beginnen vor seinen Augen Prozesse bei den Rallianern abzulaufen, die ihr Schöpfer abgelehnt hätte, der Snowmans bester und einziger Freund gewesen war .
    Dies alles betrachtend erinnert sich der Snowman immer wieder an die alte Welt und daran, wie es zu dem Zustand gekommen ist, in dem er sich jetzt befindet .
    Religions-, Gesellschafts- und Wissenschaftskritik in massierter Form. Wie immer Margaret Atwood in einer sehr komplexen, mehrfach kodierten Sprache ein überaus eindringliches und beängstigendes Buch geschrieben, dass sich neben Klassikern wie "Brave New World", "1984", "Der Report der Markt" usw. und auch neben neueren Dystopien wie "Matrix" anderen Endzeitvisionen nicht verstecken muss. Anspruchsvoll und gut. :thumright:
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Oryx und Crake

    Oryx und Crake - Hörbuch
    Inhalt:
    Crake und Jimmy waren Freunde, und sie liebten dieselbe Frau: die rätselhafte Oryx. Sie lebten in einer ständig von Klimakatastrophen bedrohten Welt. Crake, ein Genie genetischer Manipulation, war Wissenschaftler und arbeitete für das Projekt "Paradice" in einem Elite-Labor eines biogenetisch-pharmazeutischen Konzerns. Jimmy sorgte als Werbefachmann für die Bekanntmachung der Produkte, die Crake entwickelte.
    Nun sitzt Jimmy, mittlerweile "Schneemensch" genannt, versehrt, gebrochen und als womöglich letzter Vertreter der Gattung "Homo sapiens" auf einem Baum, dem einzig verbliebenen sicheren Ort, und blickt zurück. Auf die Überflutung der bewohnten Gebiete durch den Klimawandel, auf das Verschwinden der überlebenswichtigen Ressourcen, auf das Artensterben, auf den Zusammenbruch der Ökosysteme und auf die Vernichtung der Menschheit durch eine fatale Seuche. Und natürlich auf Oryx. Und Crake.
    (Q Amazon)
    Meinung:
    Seit einiger Zeit war dieses Buch schon auf meiner Wunschliste. Nun habe ich es endlich geschafft mir die Geschichte zumindest als Hörbuch anzuhören und ich bin etwas zweigespalten bei meiner Wertung.
    Zu Beginn lernen wir Schneemensch kennen, der sich scheinbar in einer Endzeit befindet. Alles um ihn herum bleibt kryptisch. Scheinbar ist er der Einzige der die ‚alte Welt‘ kennt und die Anderen sind einfach völlig anders. Bereits in den ersten paar Minuten hatte ich viele, viele Fragen. Ein Zusammenhang zwischen Schneemensch und den Anderen war nicht erkennbar und auch zu den Geschehnissen in der Vergangenheit bleibt man (lange) im Unklaren.
    Recht schnell denkt Schneemensch an sein altes Leben, woraus der Hauptteil der Erzählung besteht, und man darf als Hörer seinen Werdegang von der Kindheit bis zum heutigen Tag miterleben. Damit hatte ich zu Beginn wirklich meine Probleme. Die Geschichte verliert sich geradezu in den Erinnerungen. Insbesondere die frühstens Rückblenden des Protagonisten haben mich recht schnell gelangweilt. Es hat sehr lange gedauert bis es zu einer Stelle der Geschehnisse kam, die sich für mich als interessant dargestellt hat. Die Spannung im Buch baut sich nur sehr, sehr langsam auf, hält sich dann aber (ich würde sagen ab ca. der Hälfte) recht konstant mit vereinzelten Spitzen.
    Ich glaube allerdings nicht, dass ich es geschafft hätte die gedruckte Version vollständig zu lesen oder zumindest mit Interesse zu verfolgen. Dafür war mir der ‚Vorspann‘ zu lang.
    Auch hatte ich zu Beginn meine Probleme mit dem Sprecher. Die kleine-Jungen- und weinerliche-Frauenstimme hat mich regelrecht genervt. Allerdings kann ich im Nachhinein sagen, dass der Sprecher wirklich einen sehr guten Job gemacht hat. Er gibt der Geschichte einen bedrückenden aber auch erhabenen Ton und das passt hier wirklich gut.
    Die Autorin entwickelt eine ‚alte Welt‘, die gar nicht so weit weg von unserer Gegenwart sein könnte und die am Ende zu der Situation, in der Schneemensch steckt, führt. Es ist zum Teil erdrückend, dramatisch, schockierend, kritisch und auch warnend. Sie stellt unsere Überheblichkeit an den Pranger, unsere Arroganz, ja vielleicht, wenn man so sagen will, das Menschsein. Es geht dabei nicht um das einzelne Individuum sondern vielmehr um die Gruppe. Wir verhalten uns, als würden wir den großen, roten Selbstzerstörungsknopf direkt vor uns sehen, doch anstatt um diesen einen weiten Bogen zu machen, tun wir alles nur erdenklich Mögliche, um an ihn heranzukommen und ihn zu drücken. Nur um mal zu sehen was dann passiert. Die Wirkung sollte uns klar sein, doch sind wir als Gruppe nicht in der Lage dem Drang danach zu widerstehen.
    Am Ende der Geschichte war ich positiv überrascht, dass die Erzählung mich doch noch so für sich vereinnahmt hat. Der zweite Teil wird auf alle Fälle als Hörbuchvariante folgen.
    Fazit:
    Oryx und Crake ist eine fesselnde Geschichte, allerdings muss man sich durch eine lange Einführung kämpfen (was für mich der größte Kritikpunkt ist). Das allerdings hat den Effekt, dass die Geschichte sehr lebendig/echt wirkt und den Leser/Hörer langsam (sehr langsam) eintauchen lässt. Atwood spricht viele Themen, wie etwa das Leben, Liebe, Sehnsucht, Überheblichkeit, Kampf, den Zerfall einer Kultur, den Versuch Gott zu spielen und vieles mehr, an.
    Die Geschichte regt zudem auch zum Nachdenken an, insbesondere viele Aussagen Crakes, welche den Menschen betreffen.
    Schafft man es sich durch die ausufernde Einführung zu schlagen, wird man mit einer ergreifenden, schockierenden, gar nicht mal so realitätsfernen, düsteren und unterhaltsamen Geschichte belohnt
    4 Sterne
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Ausgaben von Oryx und Crake

Taschenbuch

Seitenzahl: 384

Hardcover

Seitenzahl: 382

E-Book

Seitenzahl: 383

Hörbuch

Laufzeit: 00:11:16h

Oryx und Crake in anderen Sprachen

  • Deutsch: Oryx und Crake (Details)
  • Englisch: Oryx and Crake (Details)

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