Welt ohne Skrupel

Buch von Jim Nisbet, Frank Nowatzki

  • Kurzmeinung

    Jean van der Vlugt
    Altes lowlife-Verbrechen vs. neues Dot-com-Verbrechen. Die Alten hatten wenigstens noch einen Ehrenkodex!

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Welt ohne Skrupel

Klinger hat schon einiges durchgemacht und hängt am liebsten unter seinesgleichen in den lausigsten Kaschemmen San Franciscos ab. Mit Kaffee, Zigaretten und ein paar Drinks durch den Tag zu kommen und eine Bleibe für die Nacht zu finden sind sein Ansporn, sich als Kleinkrimineller seinen Pflichtanteil am Leben zu ergaunern. Doch als er einen Betrunkenen aufs Korn nimmt, der sich als wichtiger App-Entwickler entpuppt, schnallt Klinger, dass sich mit einem glimmenden Smartphone oder einem Börsengang weitaus mehr absahnen lässt als mit den kleinen Gaunereien der Nacht … In Jim Nisbets Roman kämpft die Welt der altbewährten Form zwischenmenschlicher Kommunikation Rückzugsgefechte gegen eine Technologie der Kontrolle, die jede menschliche Regung registriert und analysiert.
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Bewertungen

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Meinungen

  • Altes lowlife-Verbrechen vs. neues Dot-com-Verbrechen. Die Alten hatten wenigstens noch einen Ehrenkodex!

    Jean van der Vlugt

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Welt ohne Skrupel

    Der Autor (Q: Pulp Master): Der am 20. Januar 1947 in Schenectady, New York, geborene Jim Nisbet ist Autor von dreizehn Romanen und mehreren Lyrik-Bänden. In den letzten vierzig Jahren veröffentlichte er darüber hinaus diverse Artikel, Essays und Shortstorys in Zeitungen, Zeitschriften und Anthologien sowie ein Sachbuch über Bau und Design retro-futuristischer Möbel. Er lebte mit seiner Frau lange Jahre in San Francisco, musste jedoch 2017 ins nördlich gelegene Sausalito umziehen, da er sich das Leben in der Metropole nicht mehr leisten konnte. Sein Roman "Snitch World" empfiehlt sich rückblickend als fieses Abschiedsgeschenk an die Stadt.
    Klappentext (Q: Pulp Master): Klinger hat schon einiges durchgemacht und hängt am liebsten unter seinesgleichen in den lausigsten Kaschemmen San Franciscos ab. Mit Kaffee, Zigaretten und ein paar Drinks durch den Tag zu kommen und eine Bleibe für die Nacht zu finden sind sein Ansporn, sich als Kleinkrimineller seinen Pflichtanteil am Leben zu ergaunern. Doch als er einen Betrunkenen aufs Korn nimmt, der sich als wichtiger App-Entwickler entpuppt, schnallt Klinger, dass sich mit einem glimmenden Smartphone oder einem Börsengang weitaus mehr absahnen lässt als mit den kleinen Gaunereien der Nacht …
    In Jim Nisbets Roman kämpft die Welt der altbewährten Form zwischenmenschlicher Kommunikation Rückzugsgefechte gegen eine Technologie der Kontrolle, die jede menschliche Regung registriert und analysiert.
    Amerikanische, französische und deutsche Ausgaben:
    Der Titel der amerikanischen Originalausgabe lautet „Snitch World“. Sie erschien 2013 bei PM Press in Oakland und bei „The Green Arcade“ in San Francisco (202 Seiten). Darin enthalten ist die Transkription eines Interviews, das Verleger Patrick Marks mit Autor Jim Nisbet und Cover-Designer Gent Sturgeon führte.Die französische Übersetzung aus dem amerikanischen Englisch besorgte Catherine Richard-Mas. Sie erschien 2016 als „Petit traité de la fauche“ als Band 991 der Reihe „Rivages noir“ im Verlag Éditions Payot & Rivages in Paris (237 Seiten).Die deutsche Übersetzung besorgten Ango Laina (=Heinz-M. Vogel) und Angelika Müller. Sie erschien als deutsche Erstausgabe 2019 unter dem Titel „Welt ohne Skrupel“ als „Pulp 39“ bei Pulp Master in Berlin (233 Seiten). Lange hat die Veröffentlichung gedauert: Angekündigt war sie bereits seit 2013!
    Mein Einschätzung:
    In diesem Noir-Roman prallen zwei kriminelle Lebensstile aufeinander: alte Lowlife-Gauner treffen auf moderne Dot-com-Verbrecher. Und die Alten hatten wenigstens noch einen Ehrenkodex! Nisbet erschafft auch in seinem 13. Roman auf wenig Seiten das Konzentrat einer sehr gegenwärtigen Kriminalgeschichte, in der er mehr über unsere neoliberale, turbokapitalistische, entsinnlichte Gegenwart erzählt als über die kriminellen Gegenspieler des Romans. Er liefert pointierte Dialoge und nimmt mit großer Lakonie keine Umwege auf dem Weg in die Hölle! Hier betrügt jeder jeden. In Absturzkneipen die großen Pläne ausbaldowern, um den Großen ein Stück vom Kuchen zu stibitzen, führt zu nichts mehr, wenn die New Econmy schon längst jeden amoralischen, verbrecherischen Trick verinnerlicht hat. Wie bei einer feindlichen Übernahme wird das Alte vom Tisch gewischt.
    Die genaue Beobachtungsgabe Nisbets, seine pointiert-analytischen Fiesheiten und sein böser Schalk verhindern es, dass sein Underdog-Roman wie das beleidigte Gejammer eines „Alten Eisens“ über „die neue digitale Zeit“ klingt, sondern sich als bitterer Kommentar unserer Gegenwart inmitten der Krimigenre-Konventionen quer stellt.
    Den meisten Lesern wird das storytechnisch wahrscheinlich wieder "viel zu wenig" sein, aber für mich ist es die gelungene Essenz des Aufeinanderpralls zweier krimineller Welten. Da wäre jede weitere Seite nur eine Verwässerung.
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Ausgaben von Welt ohne Skrupel

Taschenbuch

Seitenzahl: 200

Besitzer des Buches 2

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