Wir sind doch Schwestern

Buch von Anne Gesthuysen

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Wir sind doch Schwestern

Gertrud wird 100. Das Geheimnis ihres langen Lebens: 'Starker Kaffee ohne alles und jeden Tag um elf Uhr einen Schnaps.' Mit ihren Schwestern Katty und Paula lädt sie zum großen Fest. So unterschiedlich die drei sind, haben sie doch vieles gemeinsam: Eigensinn, Humor und Temperament, das in diesen Tagen auch mal mit den alten Damen durchgeht; schließlich lauert hier auf dem Tellemannshof in jedem Winkel die Erinnerung ...
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Bewertungen

Wir sind doch Schwestern wurde insgesamt 45 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Meinungen

  • Gut geschrieben, mit historischem Hintergrund und liebenswerten Charakteren

    Steffi

  • Eine stimmige, warmherzige Geschichte

    Emili

  • Schöner und sehr angenehm zu lesender Familienroman mit liebenswerten Charakteren, die auch ihr Päckchen tragen mussten.

    Studentine

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Wir sind doch Schwestern

    Ein großes Fest steht an: Gertrud feiert ihren 100. Geburtstag, den ihr ihre jüngste Schwester Katty (84 Jahre) auf dem Tellemannshof ausgerichtet hat. Auch die dritte Schwester, die 98jährige Paula ist selbstverständlich mit dabei und neben den Festvorbereitungen gilt es auch, die Folgezeit zu planen. Doch nicht nur Zukünftiges wird besprochen, bei solch langen Lebensläufen kommt natürlich auch Vergangenes mit ins Spiel - und dies sind nicht nur freudige Gespräche. Manch Unausgesprochenes liegt noch zwischen den Schwestern und sorgt so immer wieder für Verstimmung zwischen den Dreien.
    Ich tat mich schwer mit diesem Buch und zwar aus unterschiedlichen Gründen.
    Sprachlich ist die Lektüre keine Offenbarung, der Satzbau ist zumeist recht einfach gehalten, sodass bei längerem Lesen (mehr als 50 Seiten) Ermüdungserscheinungen auftraten.
    Doch wesentlich mehr ärgerten mich zwei der drei Hauptfiguren. Bis zum Ende des Buches gelang es mir nicht, Gertrud und Katty als sympathische Personen zu sehen, ganz im Gegenteil: Während ich zu Beginn zumindest noch von Kattys offener Art angetan war, ärgerte ich mich von Seite zu Seite mehr über sie wie auch über ihre Schwester. Machtbesessen, rücksichtslos, engstirnig und intolerant die Eine; spießbürgerlich, pedantisch, nachtragend und unduldsam die Andere. Von zwei Frauen mit dieser Intelligenz und Kenntnissen hätte ich ein bisschen mehr Selbstreflektion und 'über den Tellerrand hinausblicken' erwartet, auch wenn sie am Ende des 19. bzw. am Anfang des 20. Jahrhunderts geboren wurden. Statt dessen opfert die Eine für Macht ihre Liebe und stößt eine frühere Klassenkameradin ins Verderben, während die Andere sich über Kleinigkeiten mokiert sowie ihrer ersten und praktisch einzigen Liebe voller Verbitterung hinterhertrauert. Lediglich Paula überzeugt als sympathischer Charakter, die stets Optimistische, die voller Fröhlichkeit und Empathie daherkommt.
    Die geschichtlichen Hintergründe, das gesamte 20. Jahrhundert, das von den Schwestern durchlebt wurde, taucht immer wieder in den einzelnen Rückblicken auf, wenn auch für mein Gefühl mehr am Rande. Man erfährt von Adenauer und Heinrich Lübke, die den Tellemanshof besuchten, vom 1. und 2. Weltkrieg, die als Zeit der Entbehrung dargestellt wurden, aber auch nicht mehr oder weniger.
    Alles in allem: Na ja.... Wer Familiengeschichten liebt, hat vermutlich schon bessere gelesen als da wären 'Hannas Töchter' oder 'Wilde Schwäne' (dies aber besser im Original). 'Wir sind doch Schwestern' ist nicht völlig schlecht, aber auch nicht wirklich gut - liest man es nicht, hat man nichts verpasst.
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  • Rezension zu Wir sind doch Schwestern

    Über den Autor:
    Anne Gesthuysen ist 1969 am unteren Niederrhein in dem kleinen Dorf Veen geboren und aufgewachsen. Nach dem Abitur ging sie in die Großstadt. Doch vieles ist dem Landei bis heute fremd geblieben. Sie kann Ochse und Stier selbstverständlich unterscheiden, aber der Unterschied zwischen S-Bahn und Straßenbahn ist ihr nach wie vor ein Rätsel.Anne Gesthuysen hat Journalistik und Romanistik studiert. Seit 1987 arbeitet sie als Reporterin und Autorin von Dokumentationen für diverse Fernsehsender. Zwischendurch machte sie einen Abstecher zum französischen Radio. Seit 15 Jahren steht sie auch vor der Kamera, die bisher längste Zeit für das ARD-Morgenmagazin, das sie seit 2004 moderiert und für das sie 2012 mit dem «Deutschen Fernsehpreis» ausgezeichnet wurde. Sie lebt mit ihrem Mann Frank Plasberg und Kind in Köln. (Quelle: Amazon)
    Buchinhalt:
    Katty, Paula und Gertrud treffen sich, um Gertruds 100. Geburtstag zu feiern. Sie wollen ihre Zukunft planen, doch vorher gilt es, die Vergangenheit zu klären. Gertrud hat noch gute Augen, aber hören kann und will sie nicht. Paula kann kaum noch sehen, hat aber immer ein offenes Ohr für ihre Schwestern. Und Katty, das Nesthäkchen, will auch mit 84 Jahren Feste feiern, wie sie fallen, so wie damals, als sie schon meisterhaft beherrschte, was man viel später erst PR nannte. Allen gemeinsam sind Eigensinn, Humor und eine angeborene Kreislaufschwäche, die mit exorbitant starkem Kaffee und gutem Schnaps bekämpft wird – so auch in diesen Tagen auf dem Tellemannshof, wo in jedem Winkel die Erinnerung lauert. So bewegend wie komisch erzählt Anne Gesthuysen von ihren Großtanten, die zusammen 298 Jahre alt geworden sind. Sie erzählt von Katty, der charmanten Strippenzieherin, ihrer Verehrung für Adenauer und ihrer Liebe zu einem charismatischen Politiker, von Gertruds schicksalhafter Verlobung und dem Spion, den sie versteckte. Von Paula, die ihren Mann an Männer verlor und stets die Lebenslust bewahrte. Vom Tausch eines Huhns gegen ein Rembrandtgemälde, von einem Leumundsprozess, der den gesamten Niederrhein in Atem hielt, und von drei starken Frauen mit dem Mut zur Eigenständigkeit. Große Lebensgeschichten verbinden sich mit herrlichen Anekdoten, das Weltgeschehen mit dem Leben in Wardt bei Xanten. (Quelle: Klappentext / Amazon)
    Das Buch umfasst 407 Seiten, am Ende stehen ein Nachwort und ein Dank der Autorin u.a. an ihren Vater, der alte Unterlagen aufbewahrte und so dieses Buch mit ermöglichte.
    Meine Meinung:
    Drei Schwestern aus einer armen, kinderreichen Familie - Bauern auf einem kleinen Hof, der kaum die Familie ernährt oben am Niederrhein, in den tiefkatholischen Landen rund um Xanten. Ein Vater, der seine Töchter ernst nimmt und sie zu denkenden Menschen erzieht, der ihnen mit allen Mitteln eine möglichst gute Bildung und Ausbildung ermöglicht ganz gegen jede Konvention um die Jahrhundertwende herum. Drei junge Frauen, die diese Chance nutzen und ergreifen, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven heraus. Drei unterschiedliche Leben und Charaktere, die doch eng verwoben sind miteinander denn „Wir sind doch Schwestern“. Anne Gesthuysen ermöglicht mit ihrem Buch über ihre Großtanten einen Blick zurück in die jüngere deutsche Geschichte; in eine Gesellschaft, die in starren Konventionen gefangen ist und in der drei so starke junge Frauen auffallen und auch anecken müssen. Über den eigentlichen Inhalt des Buches möchte ich nicht mehr erzählen, es würde den Lesespass vorwegnehmen und das möchte ich nicht. Die Autorin hat, aus dem Nachlass ihres Vaters heraus, Geschichten über ihre Familie gesammelt und recherchiert und hieraus kein Sachbuch, sondern einen sehr unterhaltsamen Roman über ihre Familie geschrieben. Die Fakten stimmen wohl, aber es ist keine Biographie im eigentlichen Sinne sondern eine fesselnde Familiengeschichte, eng eingebunden in die Heimat der Familie – und trotzdem bekommt der Begriff Heimat auch eine überraschende und schöne neue Definition in einem kleinen Gedanken der ältesten Schwester.
    Der Stil der Autorin ist leicht und unterhaltsam, die Geschichten fangen den Leser sofort ein und die Bilder im Kopf über die drei Frauen entstehen sofort. Ich hatte sehr lebendige Bilder vor Augen von den Menschen und der Gegend, von den Dörfern und der kleinen Stadt am Rhein, von den Höfen – aber auch vom Krieg, von Entbehrungen, von den Kämpfen danach, um wieder auf die Füße zu kommen und von den Tagen rund um den Geburtstag – vom Leben heute, gesichert und bequem, rückblickend auf drei lange Leben. Dieser 100. Geburtstag ist der Ausgangs- und Endpunkt, von dem aus immer wieder zurückgeblickt wird – die Erinnerungen der drei Schwestern, erzählt aus deren persönlicher Perspektive.
    Mein Fazit:
    Ein wunderschönes lesenswertes Buch über drei wunderbar eigensinnige Schwestern, die aus ihren Leben jede für sich das beste gemacht haben – jede auf ihre Art und ihrem Charakter entsprechend. Das Buch bietet schöne Lesestunden und dabei Einblicke in die Lebensmöglichkeiten Anfang und Mitte des letzten Jahrhunderts, die uns vielleicht noch aus den Erzählungen unserer Eltern und Großeltern vertraut sind – vielleicht aber auch nicht.
    Hier findet Ihr noch einen Artikel vom Dezember 2012 über die Autorin und wie sie dazu kam, dieses Buch über ihre Familie zu schreiben.
    http://www.welt.de/regionales/…eine-Geschichte-wert.html
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  • Rezension zu Wir sind doch Schwestern

    Zum 100. Geburtstag von Gertrud, der Ältesten, treffen drei Schwestern auf dem Tellemannshof zusammen, den Katty, mit geradezu jugendlichen 84 Jahren das Nesthäkchen, immer noch tatkräftig bewirtschaftet. Neben der eher verschlossenen, beherrschten Gertrud und der geselligen, zupackenden Katty ist Paula die Dritte im Bunde, zwei Jahre jünger als Gertrud und so gut wie blind, aber auch sie immer noch geistig topfit und die Sanfte unter den dreien.
    Mit der Organisation einer Feier zum Hundertsten ist Katty voll in ihrem Element und hat für Gertrud einige Überraschungen geplant. Und während die Vorbereitungen laufen, erinnern sich alle drei Schwestern zurück an ein langes, bewegtes gemeinsames Leben. Sie waren nicht immer einer Meinung, ganz im Gegenteil - es flogen schon ordentlich die Fetzen zwischen den dreien, und auch heute noch sind alte Wunden nie völlig verheilt - aber dennoch war immer eines klar: "Wir sind doch Schwestern" und gehören bei aller Unterschiedlichkeit ganz einfach zusammen.
    Beim Aufräumen des Gästezimmers für Gertruds Aufenthalt auf dem Hof findet Katty einen Aktenordner, der bittere Erinnerungen wachruft, und denkt zurück an die Vergangenheit. In kurzen, prägnanten Rückblenden erfahren wir dann zwischen die Geburtstagsvorbereitungen eingestreut die Lebensgeschichten der drei Schwestern und so ganz nebenbei auch viel über das Leben in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zwei Weltkriege hinterlassen unweigerlich ihre Spuren, Standesunterschiede und andere Hindernisse stehen der Liebe im Wege, auch die Politik spielt eine nicht unwesentliche Rolle, insbesondere in der Nachkriegszeit.
    Auf nur gut 400 Seiten erzählt Anne Gesthuysen eine wunderbare Familiengeschichte, unkitschig, realistisch und vielleicht gerade deshalb zu Herzen gehend. An einigen Stellen musste ich ordentlich schlucken und habe mich zwei Seiten weiter wieder köstlich amüsiert über die drei alten Damen mit ihren Schrullen, Macken und ulkigen Ansichten und Gewohnheiten, die Seiten blätterten sich um wie nichts, und ich hätte gerne noch mehr über die Schwestern gelesen. Umso interessanter, im Nachwort zu erfahren, dass es Gertrud, Paula und Katty wirklich gegeben hat und was aus ihnen nach Ende des Buches geworden ist.
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  • Rezension zu Wir sind doch Schwestern

    Dieser wunderbare Roman von Anne Gesthuysen über ihre drei alten Tanten ist, das sei schon zuvor gesagt, eine der unterhaltsamsten Bücher gewesen, die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Gute Unterhaltung auf hohem sprachlichen Niveau und gleichzeitig an den Lebensgeschichten der drei Schwestern Gertrude, Paula und Katty fets gemacht, eine interessante und lehrreiche Geschichte des 20. Jahrhunderts.
    Sie sind alle zusammengekommen, um den 100. Geburtstag von Gertrude würdig zu feiern und die jüngste Schwester Katty (84) hat die Planung in die Hand genommen. Zwar wollen sie zusammen feiern, doch ihre gemeinsame Vergangenheit, die schon seit Jahrzehnten immer wieder zu teilweise heftigen Auseinandersetzungen führte, taucht wieder auf. In längeren Episoden gelingt es Anne Gesthuysen hervorragend und überaus spannend, dem Leser Stück für Stück zu zeigen, welche Geschichte und Konflikte die drei Schwestern bis auf den heutigen Tag verbinden.
    Es sind diese Rückblenden und Erinnerungen der drei Schwestern, die den großen Reiz eines Romans ausmachen, der sich liest wie eine spannende Familiengeschichte über fast acht Jahrzehnte.
    Man legt das Buch nicht mehr aus der Hand, hat man es einmal angefangen zu lesen, und es nimmt mich nicht Wunder, warum es von so vielen Menschen gerne gelesen wurde. Mein Exemplar stammt aus der fünften Auflage. Nicht vielen Romanen gelingt es in diesen Zeiten, literarischen und inhaltlichen Anspruch und kommerziellen Erfolg so zu vereinen, wie dieses Buch.
    Ich kann es nur empfehlen.
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Ausgaben von Wir sind doch Schwestern

Hardcover

Seitenzahl: 544

Taschenbuch

Seitenzahl: 416

E-Book

Seitenzahl: 402

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:05h

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