Monuments Men: Die Jagd nach Hitlers Raubkunst

Buch von Robert M. Edsel, Bret Witter, Hans Freundl

Bewertungen

Monuments Men: Die Jagd nach Hitlers Raubkunst wurde insgesamt 6 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,9 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Monuments Men: Die Jagd nach Hitlers Raubkunst

    Die MFAA (Abteilung Monuments, Fine Arts and Archieves) waren eine Gruppe Männer unterschiedlichster Professionen, die im Dienste der Alliierten Streitkräfte während des zweiten Weltkrieges eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hatten: Die im bürgerlichen Leben als Kuratoren, Architekten, Kunsthistoriker und Museumsmitarbeiter arbeitenden sollten einerseits dafür Sorge tragen, dass die von den Nazis massenweise verschleppten, gestohlenen und an den ungewöhnlichsten Orten versteckten Kunstschätze aus allen eroberten Gebieten wiedergefunden werden und gleichzeitig beim Feldzug der Alliierten nicht beschädigt werden.
    Um die Erlebnisse von allen voran des Mitinitiators der MFAA George Stout, sozusagen der Verbindungsoffizier aller Monuments Men in den nordwestlichen Teilen Europas, sowie seiner Mitstreiter handelt dieses spannende Sachbuch, das an vielen Stellen von Spannungsgehalt und Stil eher an einen Roman erinnert. Grundlage für den Autor bildeten neben Aufzeichnungen aus vielen europäischen und amerikanischen Archiven, Zeitschriftenartikeln und kunsthistorischen sowie erlebnisorientierten Aufzeichnungen von direkt und indirekt Beteiligten auch viele im Buch zitierte persönliche Briefe der Monuments Men selbst.
    Als Ergebnis fantastischer Recherchearbeit berichtet Edsel in dem aus 5 Teilen und umfangreichem Anhang bestehenden Buch auf 540 Seiten von den Abenteuern der Monuments Men, zunächst über die Hintergründe der Entstehung der Einheit, über die ersten Aufgaben unmittelbar nach dem D-Day und der Landung der Alliierten, über verschiedene Stationen in Frankreich, Belgien und Deutschland bis hin zum spannenden „Showdown“ im österreichischen Altaussee. Er erzählt von den anfänglichen Akzeptanzschwierigkeiten der Monuments Men innerhalb der Armee, die sich in mangelnder Ausrüstung und Unterstützung seitens der kommandierenden Offiziere äußerte, von Verbündeten die sie während ihrer Arbeit finden und von der unermüdlichen Suche und Bergung der verlorenen Kulturschätze der Menschheit.
    Fazit: Edsel gelingt es, ein spannendes Bild einer Seite des 2. Weltkrieges zu vermitteln, die bisher, zumindest für mich unbekannt war. Die Protagonisten erscheinen einem im wahrsten Sinne des Wortes stille Helden zu sein, sie standen nicht im Rampenlicht wie die entscheidenden Generäle und Akteure des zweiten Weltkrieges, über die es bereits so viele Romane, Sachbücher und Filme gab. Ohne falschen Pathos oder übertriebene Heldenverehrung setzt Edsel diesen Menschen ein Denkmal, das sie zweifelsfrei verdient haben. Eine besondere Stärke des Buches ist, dass sie sehr oft selbst zu Wort kommen, sei es über angelehnte Passagen eigener Veröffentlichungen oder durch zitierte Briefe an ihre Frauen und Kinder nach Hause. So entsteht ein sehr persönliches Buch und der Leser hat das Gefühl, sehr nah am Geschehen zu sein.
    Für mich gute
    […]
    Ich bin ebenfalls sehr gespannt auf die Verfilmung und hoffe, dass es eher in die Richtung von Band of Brothers geht als so über-heroisch wie der Soldat James Ryan.
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  • Rezension zu Monuments Men: Die Jagd nach Hitlers Raubkunst

    Dieses Buch beschreibt die Arbeit einer ganz besonderen Einheit während des 2. Weltkrieges zwischen 1943 und 1945: Der Sektion „Monuments, Fine Arts ans Archives“ kurz MFAA, deren Mitglieder „Monuments Men“ genannt wurden und fast alle beruflich mit Kunst und Kultur beschäftigt waren (es waren Restauratoren, Museumsdirektoren, Künstler etc.). Sie hatten die Aufgabe, europäische Kulturgüter vor den Auswirkungen des Krieges so gut wie möglich zu schützen und geraubte Kunstschätze aufzuspüren und sie ihren rechtmäßigen Besitzern zurückzugeben. Diese Sektion war unterbesetzt, anfangs schlecht in die restlichen militärischen Abläufe eingebunden, schlecht ausgestattet und daher besonders stark auf Hilfe von außen angewiesen.
    Robert Edsel geht hier besonders auf die Arbeit von einigen wenigen Monuments Men ein, nicht zuletzt George Stout, der in Mitteleuropa die Fäden in der Hand hatte, Walker Hancock, Robert Posey, James Rorimer und andere. Der Autor erwähnt bereits im Vorwort die Fülle an Material, die vielen Schauplätze usw. Denn obwohl die Monuments Men nur ein kleines Trüppchen waren, haben sie die meisten der unzähligen Kunstschätze wieder aufgespürt, die sich Hitler, Göring und andere hohen Parteifunktionäre durch den ERR (Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg) einverleibt hatten und die in den Wirren des Krieges an den unterschiedlichsten Orten versteckt wurden. Daher musste sich der Autor auf wenige Personen und Schauplätze konzentrieren, was beim Lesen auch sehr deutlich wird.
    Im Laufe ihrer Arbeit stoßen die Monuments Men auf viele Helfer, den meisten liegt wirklich an der Rettung der Kunst, wie der französischen Museumsangestellten Rose Valland, aber einige wollen auch nur ihre Haut retten. Durch diese Hilfe gelingt es nicht nur bedeutende Monumente wie die Abtei Mont Saint Michel oder den Aachener Dom zu retten, sondern auch große Kunstverstecke unter Tage ausfindig zu machen, in Siegen, Merkers und nicht zuletzt dem Salzbergwerk Altaussee.
    Trotz aller Erfolge gab es auch immer wieder Rückschläge: Nicht jedes Kunstwerk konnte gerettet werden, viele historisch wertvolle (Innen-)Städte, Denkmäler, Monumente sind im Laufe des Krieges zerstört worden, unter anderem das Kloster Monte Cassino. Und auch die Rückführung der Kunstgegenstände an ihre ursprünglichen Besitzer im Nachhinein lief nicht immer optimal ab.
    Durch die reichliche Verwendung von Originalzitaten liest sich das Buch sehr lebendig, weniger wie ein Sachbuch, als vielmehr wie ein Roman. Unterstrichen wird dies noch durch die vielen abgedruckten Briefe der Monuments Men an ihre Familien, die ihre Begeisterung und Aufopferung für diese große Aufgabe noch verdeutlichen.
    Abgerundet wird das Buch von zusätzlichen Bildtafeln, die den Text sehr gut ergänzen, sowie umfangreichen Darstellungen der Hauptakteure zu Beginn und im Anhang. Zur besseren Übersicht gibt es im Buchdeckel eine Karte mit den wichtigsten Stationen der im Buch beleuchteten Monuments Men, sowie weitere Karten mit Kriegsverlauf und anderen wichtigen Orten in den entsprechenden Kapiteln. Das im Anhang befindliche Quellen- und Literaturverzeichnis lässt erahnen, wie viel (Recherche-)Arbeit in diesem Buch steckt.
    Ich bin nach der Lektüre tief beeindruckt von der Arbeit dieser Männer (und Frauen), die während des Krieges ihre Leben riskierten, um das kulturelle Erbe Europas zu schützen. Mir war bis zu diesem Buch nicht bewusst, dass es eine solche Einheit gegeben hat und auch Edsel zeigt, dass diese Arbeit lange Zeit kaum beachtet wurde, daher finde ich es gut, dass jetzt Aufmerksamkeit auf dieses Thema gelenkt wird, nicht zuletzt durch den geplanten Film!
    Fazit:
    Ein sehr lesenswertes Buch über die Arbeit der Monuments Men während des zweiten Weltkrieges, die ihre Leben riskiert haben im Bemühen, die europäischen Kulturgüter zu schützen und die geplünderten und versteckten Kunstgegenstände ausfindig zu machen. Die Tätigkeit einiger Monuments Men wird in diesem Buch sehr lebendig und eindrucksvoll beschrieben. Daher von mir volle !
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  • Rezension zu Monuments Men: Die Jagd nach Hitlers Raubkunst

    „Monuments Men“ ist ein Sachbuch, das einen ungewöhnlichen Aspekt des 2. Weltkriegs beleuchtet: die ungezählten Kunstschätze, die die Nazis verschleppt hatten, und eine Spezialeinheit, die versuchen sollte, diese Kunstschätze zu finden und vor Zerstörung zu schützen.
    Die Monuments Men – das waren Fachleute, Männer und Frauen, die im weitesten Sinn mit Kunst zu tun hatten, z.B. ein Museumskurator, ein Bildhauer, ein Architekt, ein Restaurator, ein Historiker, und einige Mitarbeiter/innen von verschiedenen Museen. Die meisten waren Angehörige der US-Armee oder der britischen Armee, aber es waren auch einige Freelancer dabei.
    Ihr Auftrag war so einfach erklärt wie schwierig durchzuführen: sie sollten während der kriegerischen Auseinandersetzungen im 2. Weltkrieg möglichst viel von der europäischen Kultur retten. Jedoch war die Abteilung nur unzureichend ausgestattet, es gab weder Transportmittel, noch genügend Personal, anfangs nicht einmal Schreibmaschinen, Funkgeräte, Laternen oder Fotoapparate. Trotzdem haben diese ca. 60 Personen geschafft, dass tausende von Kunstwerken in ihren Verstecken aufgespürt und zurückgegeben werden konnten. (Nach Ende des Krieges wurde die Truppe auf ca. 350 Personen aufgestockt, denn der weitaus größere Teil der Arbeit war, die rechtmäßigen Besitzer aufzuspüren und die Kunstwerke zurückzugeben. Dies ist aber nicht das Thema des Buches).
    Die Stärke des Buches liegt für mich in den Schilderungen der persönlichen Erfahrungen der einzelnen Monuments Men. Durch Briefe, Berichte und die Schilderung der historisch genau recherchierten Ereignisse zwischen 1943 und 1945 entsteht ein lebendiges und anschauliches Bild. Wir begleiten die Monuments Men zum Monte Cassino in Italien, nach Aachen, in den Louvre nach Paris, nach Neuschwanstein und schlussendlich in das Salzbergwerk in Altaussee.
    Es wird der glückliche Tag geschildert, an dem eine Madonnenstatue aus einer völlig zerstörten Kirche geborgen wird, aber auch die Misserfolge, die Frustration und die Leiden des Krieges werden nicht ausgespart.
    „Monuments Men“ ist es ein wunderbares Beispiel dafür, dass Menschlichkeit und Liebe zur Kunst länderübergreifende Eigenschaften sind, die auch im Krieg Bestand hatten. Ein Sachbuch, das fast wie ein Krimi rüberkommt - spannend und gut recherchiert.
    Ich empfehle dieses Buch für alle, die sich für die Geschichte des 20. Jahrhunderts und für Kunst interessieren.
    Ich vergebe
    P.S. die Verfilmung der "Monuments Men" ist schon in Arbeit. In den Hauptrollen: George Clooney und Matt Damon!
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  • Rezension zu Monuments Men: Die Jagd nach Hitlers Raubkunst

    Seitenzahl: 541
    Autorenportrait:
    (Quelle: Buchcover/Verlag)
    Robert M. Edsel widmet sich seit Ende der 1990er Jahre intensiv der Erforschung der Monumetns Men, erwarb bislang unveröffentlichte private Dokumente, gründete die "Monuments of Men Foundation for the Preservation of Art" und war Co-Produzent von "The Rape of Europa", eines preisgekrönten Dokumentarfilms über die Plünderung der kulturellen Schätze Europas durch die Nationalsozialisten während des 2. Weltkrieges.
    Kurzbeschreibung:
    (Quelle: Buchcover/Verlag)
    Es ist Wettlauf gegen die Zeit: Die Nationalsozialisten organisieren den "größten Diebstahl der Geschichte" und lassen aus den besetzten Gebieten Europas mehr als fünf Millionen Kunstobjekte für das "Führermuseum" ins Reich schaffen.
    Als die Alliierten in der Normandie landen, ist unter ihnen eine Sondereinheit: die Monumetns Men. Ihr Auftrag: geraubte und verschollene Kunstwerke - Gemälde von Leonardo da Vinci, Vermeer und Rembrandt, Skulpturen von Michelangelo - aufzuspüren und vor der Zerstörung zu retten.
    Robert M. Edsel erzählt die atemberaubende Schatzsuche anhand von persönlichen Briefen, Tagebüchern und Fotos der Schlüsselfiguren - bis zum dramatischen Showdown im Salzbergwerk von Altaussee...
    Meine Meinung:
    Bei dem Buch von Robert M. Edsel handelt es sich um ein Sachbuch, das spannend und unterhaltsam geschrieben ist, so, dass die Geschichte nicht trocken wirkt.
    Das Buch hat einen sehr imponierenden Aufbau: strukturiert, übersichtlich und gut durchdacht.
    Die Geschichte wird in 5 Teilen dargestellt:
    1. Die Mission; 2. Nordwesteuropa; 3. Deutschland; 4. Die Leere; 5. Die Nachwirkungen.
    Jedes Teil ist noch in Kapiteln unterteilt, mit dem Hinweis auf das Thema des jeweiligen Kapitels, Ort und Datum, so dass der Leser bei diesem Informations- und umfangreichen Bericht gut den Überblick behalten kann.
    Außerdem gibt es einen aufschlussreichen Anhang, bestehend aus einem Verzeichnis der handelnden Personen, Übersicht mit bibliographischen Angaben über die Monuments Men, Bibliografie und Anmerkungen. Zahlreiche Bilder, Dokumentenkopien, Auszüge aus Briefen und Tagebüchern runden die Darstellungen des Thema ab.
    Die Geschichte ist nicht nur für diejenigen, die sich für den Verlauf und Schlüsselmomente des 2. Weltkrieges interessieren, von Bedeutung, viel mehr ist es für diejenigen geschrieben worden, die sich gefragt haben, wie haben die bedeutendste Werke der Kultur diesen zerstörerischen Akt der Menschengeschichte überlebt.
    Wenn man an den 2. Weltkrieg denkt, denkt man in erster Linie an die zahlreiche Opfer, an die schreckliche Ermordung, an die Zerstörung und Verwüstung - und manchen fällt es schwer bis zum heutigen Tag daran erinnert zu werden; man denkt an die bedeutende Ereignisse des 2. Weltkrieges - Pearl Harbour oder D-Day.
    Weitgehend seltener denkt man daran, wie es dazu kam, dass manche großartige und majestätische Schätze der Kultur diesen Zerstörungsakt heil überstanden haben und weiter hin der Öffentlichkeit zugänglich sind und noch viele Generationen sein werden. Selten fragt man sich, wer waren diese Menschen, die diese Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle, Grafiken, Plastiken, Bücher und Statuen gerettet haben.
    In diesem Buch erzählt der Autor die Geschichte dieser Menschen, s.g. Monuments Men. Wie es dazu kam, dass diese Gruppe gebildet worden ist, wer waren diese Leute, die heldenhaft die kulturelle Werke retteten.
    "Diese unbekannten Helden wurden "Monuments Men" genannt, eine Gruppe von Soldaten, die von 1943 bis 1951 in den Streitkräften der westlichen Alliierten dienten. Sie sollten ursprünglich dafür sorgen, dass die Schäden an Kulturgütern durch die kriegerischen Auseinandersetzungen möglichst gering gehalten wurden, insbesondere die Beschädigungen von Gebäuden - von Kirchen, Museen und anderen wichtigen Monumenten. Als die Alliierten im weiteren Verlauf des Krieges die deutschen Grenzen überschritten, verlagerte sich ihr Schwerpunkt darauf, bewegliche Kunstobjekte und andere bedeutende Kulturgüter aufzuspüren, die geraubt worden oder verschollen waren. Während ihrer Besetzung Europas organisierten Hitler und die Nationalsozialisten den "größten Diebstahl der Geschichte" und schafften mehr als fünf Millionen Kunstobjekte ins Reich. Die Aktivitäten der Monuments Men wurden daraufhin zur "größten Schatzsuche der Geschichte".
    Ein gutes Sachbuch, hinter dem sehr viel Arbeit steckt:
    gut recherchiert, basierend auf Fakten, sachlich und gleichzeitig emotional, persönlich und interessant.
    Von mir
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Ausgaben von Monuments Men: Die Jagd nach Hitlers Raubkunst

Hardcover

Seitenzahl: 560

Taschenbuch

Seitenzahl: 559

E-Book

Seitenzahl: 561

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