In einer Person

Buch von John Irving, Hans M. Herzog, Astrid Arz

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu In einer Person

Auf der Laienbühne seines Großvaters in Vermont lernt William, dass gewisse Rollen sehr gefährlich sind. Und dass Menschen, die er liebt, manchmal ganz andere Rollen spielen, als er glaubt: so wie die geheimnisvolle Bibliothekarin Miss Frost. Denn wer sich nicht in Gefahr begibt, wird niemals erfahren, wer er ist.
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Über John Irving

Schreiben und Ringen waren von frühester Jugend an John Irvings Leidenschaft: Der amerikanische Schriftsteller wurde 1942 als Sohn eines Kampfpiloten und einer Krankenschwester in New Hampshire geboren und hieß zunächst wie sein leiblicher Vater John Blunt Jr. Mehr zu John Irving

Bewertungen

In einer Person wurde insgesamt 28 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu In einer Person

    In One Person war mein erster Irving - und jetzt werden alle anderen seiner Romane (ich will auf jeden Fall noch welche lesen) es wohl schwer haben, da ich sie immer wieder an In One Person messen werde - und ich fand das Buch grandios.
    Da das mein erster Irving war, kann ich nicht wirklich etwas zum Thema "sich ständig wiederholende Versatzstücke" in den Irving-Büchern sagen. Aber während andere hier die "unrealistische" Häufung der sexually different Charaktere bemängeln, ist das für mich einer der Aspekte, der das Buch so großartig macht. Ich finde meist, in vielen Büchern gibt es eine unrealistische Häufung von heterosexuellen Charakteren Da ist dieses Buch mal eine angenehme Abwechslung. Und meiner Meinung nach beschreibt Irving am Ende selbst (mit den Worten von Kittredge Junior), wie das Buch funktionieren kann (und sollte?) (ich hab nur die englische Version, deshalb sorry für das englischsprachige Zitat):
    Kittredge Junior: '[...]You make all these sexual extremes seem normal - that's what you do [...] You create these characters who are so sexually 'different' as you might call them -or 'fucked up', which is what I would call them - and then you expect us to sympathize with them, or feel sorry for them, or something.'
    'Yes, that's more or less what I do,' I told him.
    Zumindest ist das mein Eindruck von dem, was hier versucht wurde. Leider bin ich glaube ich die falsche Person, um zu beurteilen, ob das tatsächlich funktioniert hat, aber ich könnte es mir vorstellen, weil Irving selbst - so mein Eindruck - ziemlich wohlwollend an die ganze Thematik rangeht und sie gut trifft (eine Szene, die mir zum Beispiel sehr positiv diesbezüglich in Erinnerung geblieben ist, ist die Episode mit Donna und Bill in Hamburg, in der sie in eine Travestie-Show auf der Reeperbahn eingeladen werden).
    Sehr (emotional) schwierig zu lesen fand ich die Kapitel über die AIDS-Epidemie in den 80er Jahren. Auch wenn man den geschichtlichen Hintergrund kennt - zum Beispiel, dass AIDS früher auch als GRID bezeichnet wurde (=Gay Related Immune Deficiency) und die Regierung sich nicht um Aufklärungsprojekte kümmerte, da die Krankheit u.a. als "eine Strafe Gottes für die Perversen" angesehen wurde (Bill erwähnt ja auch irgendwo, dass Reagan die Krankheit in sieben seiner acht Amtsjahre nicht einmal genannt hat - vielleicht etwas provokativ) - macht es für mich sehr emotional und schwierig zu lesen.
    Besonders positiv fand ich aber die ganzen intertextuellen Bezüge, die mich jetzt dazu motivieren, die in dem Buch erwähnten Bücher zu lesen und dann vielleicht mit dem neuen Wissen In One Person erneut zu lesen, da ich dabei wohl auch einiges verpasst habe ;)
    Alles in allem kann ich sagen, dass meiner Meinung nach die Charaktere alle sehr liebevoll gezeichnet wurden, ich mich gut in sie reinversetzen konnte und ich das Buch für einen schönen Appell gegen Vorurteile und Kategorisierungen halte.
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  • Rezension zu In einer Person

    So, ich habe "In einer Person" gestern beendet und (leider) kann ich mich in die Begeisterungsstürme nicht einreihen... dabei zählt Irving zu meinen Lieblingsschriftstellern und ich liebe seine skurrilen Ideen und Figuren
    Zum Inhalt und Autor möchte ich nicht noch etwas hinzufügen, das ist beides hinlänglich beschrieben worden. Was mich an diesem Buch hauptsächlich störte, war die Überladung an "nicht-normalen" Personen, sexuellen Identitäten, Neigungen, Leben.... ich möchte das nicht-normal jetzt nicht als Wertung verstanden wissen, denn für mich persönlich ist z.B. jede sexuelle Orientierung (außer Pädophilie) normal und jeder darf von mir aus Spaß haben mit wem er möchte, aber...
    […]
    diesem Satz kann ich mich nur vorbehaltlos anschließen. Hilfe, selbst die normalen "Spießer" waren insoweit unnormal, dass sie alle entweder durch Unfall ums Leben kamen oder knapp hundert Jahre alt wurden wenn sie sich nicht kurz davor selbst umbrachten.... das war für mich und meinen Geschmack einfach zu viel des Guten.
    […]
    Auch diesem Kommentar kann ich mich nur anschließen, denn ich empfand auch, dass es zu viele Wiederholungen gab und etwas weniger wohl mehr gewesen wäre. Dazu störten mich grade am Anfang auch die immer wiederkehrenden, sehr plötzlichen Zeitsprünge nach vorn und hinten in Billys Biographie. Das fand ich verwirrend und störend, allerdings wurde es ja weniger. Von biografischer Sicht her empfand ich das Buch wie ein M: die Jugend wird extrem breit getreten (sicher zum Teil zu Recht, denn es waren die prägenden Jahre für Billy) und dann gab es den großen Bereich der 80er Jahre und der AIDS-Epidemie, die anfangs hauptsächlich unter Homosexuellen wütete ehe sie übergriff auf alle anderen. Der Lebensabschnitt dazwischen war für meinen Geschmack ein wenig zu sehr in Vergessenheit geraten.....
    Wegen Irvings wie immer sehr gut lesbaren Schreibstil, seiner Fähigkeit, mich gleich in die Geschichte zu ziehen, bleibt es bei mir bei 3 Sternen - Er hat es immerhin geschafft, mich in den Bann der Geschichte zu ziehen und diesen lang geratenen Romanen trotzdem kurzweilig zu erzählen. Ich persönlich empfand ihn nicht als zäh. Aber ich empfinde dieses Buch leider auch als eines seiner schlechteren. Irritiert hat mich dann noch ein inhaltlicher Fehler am Ende (Seite 709/710: Mercutio ist erst Zehnt-, dann Elfklässler) - das bin ich von Irving nicht gewohnt und lässt mich überlegen, ob er dieses Buch vielleicht doch zu schnell geschrieben und veröffentlicht hat?
    Trotzdem wird Irving einer meiner Lieblingsautoren bleiben und ich werde auch noch etliche Bücher von ihm lesen - und ihn immer wieder gerne weiter empfehlen.
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  • Rezension zu In einer Person

    […]
    Du hast in Deinem Beitrag ziemlich genau ausgedrückt, wie ich selbst das Buch empfunden habe - also Danke, @cheriechen!
    Vielleicht eines noch: die gewaltige Masse an intertextuellen Bezügen zu den Stücken Shakespeares, bei denen natürlich mitschwingt, dass die sexuelle Identifizierung/sexuelle Identität für den großen Shakespeare scheinbar keine große Rolle gespielt hat, ist für mich einfach überwältigend im Buch. Dabei muss ich zugeben, dass Strandläuferin und auch taliesin mir praktisch all diese Erklärungen geliefert haben, weil ich viel zu faul war, mich damit selbst auseinanderzusetzen. Aber nicht nur Intertextualität zu Shakespeares Stücken gibt es zuhauf: in der Leserunde zu Irvings In One Person habe ich stellenweise Tränen gelacht über die intertextuellen Bezüge zu Charles Dickens' Great Expectations, denn wie Irving z.B. die "Estella" umgesetzt hat, ist einfach eine Wucht.
    An diesem Buch kann man Kapitel für Kapitel wunderbar sehen, wieviel Wert Irving auf die Ausschmückung der Handlung mit kleinsten Details Wert legt, und wieviel mehr Inhalt und Sinn bei diesem Autor hinter der vordergründigen Handlung eingeflochten ist - damit mir jetzt niemand vorwirft, dass ich diese Idee an den Haaren herbeiziehen würde, der kann John Irvings eigene Aussage bezüglich detailreicher Ausarbeitung im "Innerviews"-Interview mit Ernie Manouse (Minute 21: 58 bis 22:30) auf Youtube anhören
    […]
    Die geniale Einflechtung dieser hintergründigen Details in das jeweilige Plot seiner Bücher macht John Irving zu einem Meister seines Handwerks, wenn man kreatives Schreiben als Handwerkskunst betrachtet.
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  • Rezension zu In einer Person

    So, jetzt ist es höchste Zeit für einen Begeisterungssturm:
    Also, ich reihe mich ein in die Runde der ersten Kritiker u DANKE Strandläuferin für deine wunderbare u ausführliche Rezi!
    Ich bekam das Buch von einer lieben Freundin geschenkt, sie ebenso Irving-Fan wie ich, mit der Warnung: "Es geht eigentlich ausschließlich um Sex!"
    Es geht tatsächlich um das Ringen nach sexueller Identität u ich finde das hat Irving brilliant gemacht. Eingebettet in die Welt des Theaters, der Literatur mit der Stimmung einer neuenglischen Jungenschule hat er die Charaktere seiner Haupt- und Nebenfiguren derart fein u facettenreich herausgearbeitet, dass man beim Zuschlagen des Buches das Gefühl hat, Leute zu verlassen, die man sehr gut kennt. Es gibt sehr liebenswerte Menschen, eher verabscheuenswerte Geschöpfe u es gibt wunderbare Freundschaften, die von Elaine u William überstrahlt alles.
    Zudem ist dieses Buch ein Plädoyer für Toleranz! An einer Stelle geht es sogar (fast) so weit, Toleranz für die Intoleranten zu fordern.
    Diese Thematik dann noch über einen Zeitbogen von den 50er Jahren bis heute zu transportieren, das ist schon eine große Aufgabe u die ist Irving gelungen. In manchen seiner anderen Bücher hatte ich mit Längen zu kämpfen, dieses Buch ist meiner Ansicht nach in einem einzigen Guss geschrieben.
    Meiner Meinung hat eine glückliche Normalo-Ehe in dieser Geschichte nichts verloren, darüber gibt es genug andere Bücher, hier wäre es für meinen Geschmack "Thema verfehlt".
    Kurz gesprochen: Ich liebe dieses Buch u es müsste auch in den Koffer "Bücher, die mit auf die Insel müssten", der allerdings immer schwerer wird....
    Ich freue mich auf noch mehr Meinungen, wie auch immer sie ausfallen u sende euch liebe Grüße
    Cheriechen
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  • Rezension zu In einer Person

    Nun habe ich das Buch beendet und muss sagen, die zweite Hälfte ist weit angenehmer zu lesen als die erste. Zwar steht Homo- und Bisexualität noch immer stark im Vordergrund, aber nicht mehr so aufdringlich wie in der ersten Hälfte. (Oder hab ich mich einfach daran gewöhnt...?) Die Geschichten über die sterbenden Freunde/Geliebten waren erschütternd und auch lehrreich. Aber man könnte meinen, Aids bekommen nur homosexuelle Männer - was ja eigentlich ein ziemlich schlimmes Vorurteil ist.
    Dann jedoch die Geschichte mit dem Vater...
    Und zum Schluss noch das Treffen mit dem jungen Mann im Theater. Sollte das versöhnlich wirken? Gerecht ausgleichend? Ich weiß es nicht und hätte gut und gerne darauf verzichten können.
    Was sich jedenfalls bis zum Schluss durchzieht, ist, dass offenbar alle Männer und sogar kleine Jungs Frauen bzw. Mädchen sein wollen. Ich kann das zwar einerseits verstehen ( ), glaube aber nicht wirklich daran, dass der Prozentsatz tatsächlich so hoch ist.
    Alles in allem kann er nicht an Vorgänger wie "Owen Meany" oder "Bis ich dich finde" oder "Garp" anschließen. Spannend und leicht zu lesen, aber (auch wenn ich es fast nicht übers Herz bringe), mehr als gibts von mir nicht.
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  • Rezension zu In einer Person

    Yup, schöne Rezis bisher, denen ich nicht zustimmen kann. Ich habe auch schon sehr viele Irvings gelesen und abgesehen davon, dass die üblichen Versatzstücke vorkommen (Bären, Ringen, lange unglücklich verlaufende Paarbeziehungen, Wienaufenthalt und Arbeiten in der Gastronomie, Transsexualität), die man von Irving ja zu Genüge kennt und im Zweifel auch liebt, gibt es ständig paraphrasierende und direkt zitierende Wiederholungen von Inhalten, es geht eigentlich fast nur um Sex bzw. sexuelles Verlangen und das in einer Art und Weise, dass man schon auf Seite 30 die Wendung "kleine Brüste" nicht mehr hören kann. Die Auseinandersetzung mit dem Thema Bisexualität ist interessant, wird aber vom Autoren durch die Darstellungsart totgeschrieben und dass nicht einie einzige Person im Umfeld des Ich-Erzählers eine normale und erfüllte Sexualität erlebt ist traurig - und entspricht nach meinen Beobachtungen nicht wirklich der Realität.
    Es wurde bei einem Interview im TIME-Magazin gesagt, dass das Buch eine Auseinandersetzung Irvings mit der Homosexualität/Bisexualität seines Sohnes ist und mit den Ängsten, die diese für den Autoren mit sich brachten. Ich empfand diese sprachlich repititive Auseinandersetzung mit einer durchaus wichtigen Thematik und ihrer Geschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als zäh und überaus unerfreulich. So gibt es eineinhalb Sterne für die Auswahl der Thematik und das weite Spektrum darum - und das war's von mir.
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Ausgaben von In einer Person

Hardcover

Seitenzahl: 736

Taschenbuch

Seitenzahl: 736

E-Book

Seitenzahl: 726

Hörbuch

Laufzeit: 00:24:12h

In einer Person in anderen Sprachen

  • Deutsch: In einer Person (Details)
  • Englisch: In One Person (Details)

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