Bewertungen

Atemnot wurde insgesamt 12 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Atemnot

    Packendes Jugendbuch mit Thrill-Faktor
    „Atemnot“ von Ilsa J. Bick erzählt die Geschichte der 16-jährigen Jenna, die in ihrem kurzen Leben schon Einiges mitgemacht hat. Ihre Geschichte fängt mit dem Ende des Buches an.
    Jenna wird von Bob, seines Zeichens Polizist, aus einem See gefischt. Da sie ihm nicht Auge in Auge schildern kann und will, wie sich das Unglück ereignet hat, gibt Bob ihr ein Diktiergerät, auf das sie ihre ganz persönlichen Erlebnisse einfach sprechen kann.
    Jenna tut dies ohne Tabus und nimmt kein Blatt vor den Mund. So erfährt der Leser nach und nach immer mehr über Jenna's Lebensweg, der nicht gerade rosig verläuft: Ein Vater und eine Mutter, die viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind, als daß sie sich um Jenna kümmern. Ein Bruder, der weit weg als Soldat im Irak stationiert ist. Ein Brandunfall in Jenna's Kindheit, bei dem sie beinahe umgekommen wäre. Ein Aufenthalt in der Psychiatrie, weil sich Jenna ritzt. Schlussendlich eine folgenschwere Begegnung mit Mr. Anderson, ihrem neuen, geheimnisvollen Lehrer, der sich ihrer annimmt und zwar in höherem Maße, als es sich normalerweise für einen Lehrer gehört.
    Ilsa J. Bick strukturiert den Verlauf ihres Roman äußerst geschickt, indem sie den Handlungsbogen bis zum entscheidenden Showdown am Schluss Schritt für Schritt anspannt und dabei Geheimnisse nacheinander lüftet sowie Überraschungsmomente einbaut. Die Figuren sind echt gezeichnet, wobei das Augenmerk klar auf Jenna liegt, einer Figur, bei der die Erfahrungen der Autorin als Kinder- und Jugendpsychiaterin eindeutig zum Vorschein kommen.
    Ich habe Jenna recht schnell ins Herz geschlossen und mit wachsender Neugier und angeregtem Interesse ihrer Erzählung „zugehört“, auch wenn mir stellenweise ihre direkte Sprache nicht gepasst hat.
    Unter dem Aspekt, daß es sich bei „Atemnot“ um ein Buch für Jugendliche handelt, kann ich auch getrost über ein paar inhaltliche Fehler und manch eine Durststrecke in der Handlung hinwegsehen. Daß eine Menge brisanter Themen wie z.B. Kindesmisshandlung, Alkoholismus mit in das Geschehen einfließen und nicht in die Tiefe gehen, stört mich ebenfalls nur wenig.
    Denn von der ersten Seite an hat mich Jenna an ihre Geschichte gefesselt. Ständig war ich am Zweifeln, wer nun der Gute, wer der Böse ist, und wie sich abschließend alle Rätsel lösen. Jedoch wird mit der letzten Seite nicht jede Frage beantwortet und Verschiedenes bleibt offen, eine Tatsache, die meinen positiven Gesamteindruck zum Buch trotzdem nicht schmälert.
    „Atemnot“ von Ilsa J. Bick hat mir jedenfalls gut gefallen, allerdings würde mich die Meinung gerade junger Leser, für die das Buch ja eigentlich geschrieben wurde, besonders interessieren.
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  • Rezension zu Atemnot

    Der Einstieg in das Buch hat mich sofort gepackt. Wir treffen auf Jenna und einen Polizisten, beide sind im Krankenhaus. Jenna wurde vor wenigen Minuten von Tauchern aus einem See gefischt. Der Polizist fordert Jenna dazu auf, ihr die Wahrheit zu erzählen über das, was passiert ist. Und das erste, was Jenna sagt, ist "Werde ich jetzt verhaftet?". Der Polizist versteht das nicht, weil Jenna ja schließlich das Opfer sei. Gleichzeitig ist sie auch die einzige, die erzählen kann, was passiert ist. Deshalb lässt der Polizist ihr sein Diktiergerät da, damit sie die Wahrheit auf das Band sprechen kann, während er sie allein im Krankenhaus lässt.
    Der Polizist erklärt Jenna, dass auf dem Display des Diktiergeräts Zahlen und Buchstaben zu sehen sind. Die Zahlen sind die Ordner, die Buchstaben die einzelnen Dateien. Dementsprechend sind die folgenden Kapitel überschrieben mit "1:a" "b" "c" "2:a" usw. Das ist richtig toll gemacht und durch diesen eindringlich geschriebenen Prolog hat sich schnell das Gefühl breit gemacht, dass Jenna vielleicht doch nicht nur "Opfer" sein könnte ...
    Jenna tritt als Ich-Erzählerin auf, redet dabei den Polizisten direkt an, während sie in das Diktiergerät spricht. Die beiden kennen sich schon seit einigen Jahren, denn Jenna ist nicht zum ersten Mal in diesem Krankenhaus, sie hat schon etwas richtig Schlimmes erlebt. Bereits im ersten Kapitel werden sehr viele Informationen über das 16-jährige Mädchen mitgeteilt, wodurch ich mich am Anfang etwas erschlagen gefühlt habe und schnell gemerkt habe, dass man dieses Buch wirklich Wort für Wort und sehr bewusst lesen sollte, denn es steckt sehr viel darin. Jenna redet einfach drauf los, verhaspelt sich an manchen Stellen, kommt ins Stottern. Dementsprechend enden die Sätze oft mit drei Punkten oder es wird ein "äh" oder "mh" eingebaut.
    Jenna beginnt ihre Erzählung mit ihrem ersten Schultag an einer neuen Schule. Sie war längere Zeit in psychotherapeutischer Behandlung und sollte anschließend in die "Realität" zurückkehren und sich auch wieder mit "normalen" Jugendlichen ihres Alters abgeben. Es liegt eine sehr unterschwellige Spannung über dem Buch, und die ganze Zeit habe ich mich gefragt, worauf die Geschichte hinausläuft, was die Aussage des Buches sein könnte. Dadurch, dass man durch den Prolog das Ende der Geschichte erfährt, ist einfach die Neugier sehr groß, anschließend den Weg dorthin erzählt zu bekommen.
    Es dauert nicht lange, bis Jenna auf den im Klappentext erwähnten Lehrer Mr Anderson trifft. Er übt eine gewisse Anziehungskraft auf sie aus. Sie schwärmt schnell ein bisschen für ihn. Aber der Klappentext deutet auch etwas Düsteres in Verbindung mit diesem Lehrer an. Und diese Ahnung bestätigt sich im weiteren Verlauf des Buches. Dazu sage ich aber an dieser Stelle nicht mehr, das müsst ihr dann schon selbst lesen.
    Jennas Familie ist echt total verkorkst. Da liegt einiges im Argen und es ist fast kein Wunder, dass sie psychische Probleme hat. Trotz der Therapie hat sie diese auch noch lange nicht überwunden, steht eher kurz vor einem Rückfall. Sie neigt dazu, sich selbst zu verletzen... Dementsprechend gibt es in diesem Buch sehr, sehr wenige schöne Szenen. Stattdessen wird man umfassend mit dem Hang der Ich-Erzählerin, sich selbst zu verletzen, konfrontiert.
    Zwischendurch herrschte immer mal wieder eine kleine Flaute, in der Alltäglichkeiten beschrieben wurden, die zwar die Entwicklung von Jenna und ihrer Beziehung zu dem im Klappentext erwähnten Mr Anderson vorangetrieben haben, aber der Spannungsbogen ist dadurch etwas abgeflaut.
    Bis plötzlich die unerwartete Wendung kam. Die letzten Seiten des Buches haben dann auch dementsprechend dafür gesorgt, dass ich alles um mich herum vergessen habe. Die Auflösung hatte ich mir insgesamt zwar etwas spektakulärer vorgestellt, aber ich hätte dennoch nie mit diesem Ende gerechnet und empfand es als sehr passend und stimmig.
    Dadurch, dass das Buch aus der Ich-Perspektive von Jenna geschrieben ist, besteht die ganze Handlung nur aus ihrer subjektiven Wahrnehmung. Und wer weiß, ob sie nicht an manchen Stellen zu viel in bestimmte Dinge hinein interpretiert hat ...
    Als etwas unlogisch empfand ich die Verwendung der direkten Rede, da Jenna als Ich-Erzählerin dieses Diktiergerät bespricht und es meiner Meinung nach nicht ganz passend war, dass sie die Dialoge alle wortwörtlich wiedergibt. Aber stilistisch war das vielleicht nicht besser zu machen. Wie bereits erwähnt, ist "Atemnot" ein Buch, das eine gewisse Aufmerksamkeit von seinem Leser fordert. Teilweise muss zwischen den Zeilen gelesen werden, teilweise müssen Jennas Erklärungen hinterfragt werden.
    Mein Fazit
    "Atemnot" ist ein raffiniert konstruiertes Buch, dessen Ende seine Leser atemlos zurücklässt.
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  • Rezension zu Atemnot

    Mit kleinen Schwächen, aber dennoch lesenswert
    Klappentext
    „Es gibt Geschichten, in denen das Mädchen seinen Prinzen findet, und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. So eine Geschichte ist das hier nicht. Jenna Lords Leben verlief bisher nicht gerade wie im Märchen. Ihr Vater ist ein kontrollbesessener Neurotiker und ihre Mutter Alkoholikerin. Früher war ihr älterer Bruder ihr einziger Halt, doch jetzt ist er im Irak stationiert. Und vor einigen Jahren wäre Jenna beinah bei einem Hausbrand ums Leben gekommen. Es gibt Geschichten, in denen das Monster das Mädchen umbringt und alle um das unschuldige Opfer trauern. So eine Geschichte ist das hier auch nicht. Mitch Anderson hat viele Qualitäten: Er ist ein engagierter Lehrer und Lauftrainer. Ein liebevoller Ehemann. Ein Mann mit einer ziemlichen … Anziehungskraft. Und dann gibt es noch die Geschichten, bei denen man schwer sagen kann, wer der Prinz und wer das Monster ist, wer das Opfer und wer es verdient, bis an sein Lebensende glücklich und zufrieden zu leben. Diese Geschichten sind die besten.“
    Gestaltung
    Ich finde das Cover von „Atemnot“ ist mal etwas anderes als das, was man sonst so kennt. Es löst beim Betrachter eine gewisse Beklemmung aus aufgrund der Farbwahl, den Wassertropfen, die vom Gesicht laufen und dem Motiv. Die unterschiedlichen Blautöne harmonieren miteinander und wirken besonders dadurch, dass sie von dunkel nach hell verlaufen. So sticht auch der rote Titel hervor, da er auf dem hellblauen Untergrund steht. Der dunklere Mädchenkopf, der so aussieht als sei er gerade aus dem Wasser aufgetaucht, spiegelt dabei gut den Titel „Atemnot“ wieder.
    Meine Meinung
    Der neue Roman von der „Ashes“-Autorin Ilsa J. Bick ist etwas ganz anderes, als ihre bisherige Buchreihe. Die facettenreiche Autorin zeigt dem Leser hier eine ganz andere Seite, wobei „Atemnot“ zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Dies liegt an dem Erzählstil der Geschichte. Nach einer sehr kurzen Einführung, in der normal mittels eines Erzählers in der 3. Person Präsens berichtet wird, wechselt der Erzählstil zu einem Ich-Erzähler, da die Protagonistin Jenna dann ihre Geschichte zu erzählen beginnt.
    Besonders hierbei ist vor allem die Berichtweise, denn die Kapitel sind recht kurz gehalten und spiegeln eine Diktiergerätaufnahme wieder. So gliedert sich das Buch in die einzelnen Kapitel oder Szenen dieser Aufnahme und gehen von 1:a bis 53:g. Dabei kommt es dem Leser wirklich so vor, als würde Protagonistin Jenna zu einem sprechen. Vor allem durch die umgangssprachlichen Formulierungen und auch unvollständigen Sätze erscheint es wirklich realistisch und eben wie ein mündlicher Bericht.
    Durch diesen Erzählstil wird der Leser tief berührt, da man Jenna immer besser kennen lernt und ihr Schicksal einen sehr bewegt. Man kann ihre Gefühle sowie Gedanken sehr gut nachvollziehen, auch wenn man sich erst an diese Erzählweise gewöhnen muss.
    Der Schreibstil von Ilsa J. Bick war aber wie gewohnt flüssig und angenehm zu lesen, sodass man sich an die „Diktiergerätgeschichte“ schnell gewöhnt hat.
    Besonders packend gestaltet sich der bereits angesprochene Anfang der Geschichte. Als Leser weiß man nicht, was passiert ist und wird mitten in eine Szenerie geworfen, die zunächst unverständlich scheint. Das Einzige, das man weiß, ist, dass vermutlich ein Verbrechen passiert ist, in das Jenna vermutlich als Opfer verwickelt ist. Der ermittelnde Kommissar bittet sie ihre Erlebnisse und Geschehnisse auf sein Diktiergerät zu sprechen und so beginnt „Atemnot“. Dieser Anfang macht den Leser neugierig auf den weiteren Handlungsverlauf, sodass man sich fragt, was mit Jenna passiert ist und gespannt weiter liest.
    Im weiteren Verlauf erfährt der Leser dann Stück für Stück Jennas Leben, bis hin zu den Ereignissen vom Anfang der Geschichte. Allerdings schweift sie auch schon mal ab beim erzählen (wie Gedanken es eben tun) oder redet über Dinge, die scheinbar nicht viel mit dem eigentlichen Vorfall vom Handlungsbeginn zu tun haben. Leider gab es in Jennas Bericht zusätzlich einige Wiederholungen, die nicht hätten sein müssen.
    Fazit
    Mit „Atemnot“ hat Ilsa J. Bick ein Werk geschaffen, das sich eindeutig auf dem Buchmarkt durch seine Andersartigkeit abhebt und hervorsticht. Die ernste Thematik des Romans wird dadurch, dass sie immer im Hinterkopf des Lesers schwebt, auch sehr schön aufgegriffen. Besonders gefallen hat mir, dass der Leser die Protagonistin durch diesen ungewöhnlichen Erzählstil in Form der mündlichen Erzählung wirklich sehr gut kennen lernt. Allerdings haben mich die vielen Wiederholungen gestört und das doch recht offene, plötzliche Ende.
    4 von 5 Sternen!
    Reihen-Infos
    Einzelband
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  • Rezension zu Atemnot

    Inhalt:
    Jenna wäre beinahe ertrunken. Für den Polizisten Bob steht fest das sie Opfer ist auch wenn sie immer wieder sagt das sie Schuld ist. Er gibt ihr ein Aufnahmegerät um ihre Geschichte drauf zu sprechen...
    Meine Meinung:
    Atemnot fesselte mich durch den interessanten Rückentext doch dann war ich zu Beginn gar nicht sicher ob es die richtige Entscheidung war.
    Das lag zum Einen an den gewöhnungsbedürftigen Schreibstil. Dadurch das Jenna die Geschichte in kapiteln erzählt. Wird sie von ihr erzählt und spricht den Kommissar immer wieder an. Es gibt hier und da Gedankensprünge bei denen man erst einmal mitkommen muss auch wenn sie sich durch eigene Kapitel vom Rest abheben. Nach etwa 50 Seiten hatte ich mich aber dran gewöhnt und konnte das Lesen genießen.
    Dabei störte mich auch ein wenig das von Beginn an etwas im Raum stand auf das die Erzählung hin führen sollte. Ich wollte wissen was es ist und hatte am Anfang das Gefühl das Jenna um den heißen Brei rum redete.Doch auch das gab sich und gerade zum Ende hin sorgte diese Art von Erzählung für viel Spannung.
    Die Figuren sind wirklich überschaubar.
    Jenna, ist die Erzählerin und Hauptfigur. Sie hat schon einiges durch gemacht, ist ein gebrochener sechszehn jähriger Teenie. Sie kommt langsam aus sich raus und entwickelt sich sehr zu ihrem positiven. Ich mochte sie von Beginn an und das hat sich auch bis zum Schluss nicht geändert.
    Mitch Anderson ist ihr Lehrer und versucht Jenna wieder aufzurichten. Er macht das wofür eigentlich ihre Eltern zuständig wären und nähert sich damit immer mehr. Ihn einzuschätzen ist schwer. Ich weiß nicht ob alles was er tut oder sagt wirklich Ernst gemeint ist.
    Bob ist der Kommissar dem Jenna die Geschichte erzählt. Er wird immer mal angesprochen, aber mehr ist da auch nicht.
    Jennas Eltern haben genug eigene Probleme um sich wirklich vernünftig um Jenna zu kümmern. Sie sind schlichtweg mit ihr und dem Leben überfordert.
    Am Ende war ich sehr zufrieden mit diesem Buch. Trotz des Telegrammartigen Stils mit vielen kurzen Kapiteln, manchmal auch nur zwei Absätze lang, gefiel mir der Schreibstil als ich mich dran gewöhnt habe. Die Geschichte selbst hat viel Gefühl und auch wenn ich manchmal nicht genau wusste was in Mitch vor ging oder Jenna hin und wieder Gedankensprünge hatte kann ich das Buch fast uneingeschränkt empfehlen
    Angegeben ist das Buch ab 12 Jahren, das finde ich allerdings auf Grund von der ein oder anderen Szene doch zu jung. Ich denke 14/15 Jahre wäre geeignet um dieses Buch zu lesen.
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  • Rezension zu Atemnot

    Kann ein Drama zu dramatisch sein? Ja es kann! Das Ergebnis ist in diesem Fall ein schon eher unglaubwürdiges Seelenchaos, in dem man die Orientierung verliert und sich in einem Wust an Problemen wiederfindet aus denen die Autorin keinen Ausweg findet und auch die Zusammenhänge aus den Augen verliert. Das ist sehr schade, denn Atemnot hatte das Potential ein wirklich tiefgründiges und bewegendes Buch zu werden, hätte man auf das Ein oder Andere verzichtet.
    Zum Inhalt:
    Es gibt Geschichten, in denen das Mädchen seinen Prinzen findet, und sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende. So eine Geschichte ist das hier nicht.
    Jenna Lords Leben verlief bisher nicht gerade wie im Märchen. Ihr Vater ist ein kontrollbesessener Neurotiker und ihre Mutter Alkoholikerin. Früher war ihr älterer Bruder ihr einziger Halt, doch jetzt ist er im Irak stationiert. Und vor einigen Jahren wäre Jenna beinah bei einem Hausbrand ums Leben gekommen.
    Es gibt Geschichten, in denen das Monster das Mädchen umbringt und alle um das unschuldige Opfer trauern. So eine Geschichte ist das hier auch nicht.
    Mitch Anderson hat viele Qualitäten: Er ist ein engagierter Lehrer und Lauftrainer. Ein liebevoller Ehemann. Ein Mann mit einer ziemlichen … Anziehungskraft.
    Und dann gibt es noch die Geschichten, bei denen man schwer sagen kann, wer der Prinz und wer das Monster ist, wer das Opfer und wer es verdient, bis an sein Lebensende glücklich und zufrieden zu leben. Diese Geschichten sind die besten.(Quelle: Klappentext)
    Meine Meinung:
    Wieviel hält die Psyche einer 17 Jährigen aus?
    Ilsa J. Bick erschafft mit Jenna ein nach außen hin sehr toughes Mädchen, dass in seinem Leben schon allerhand mitmachen musste. Wir erleben das ganze Geschehen aus der Perspektive Jennas, die für die Polizei die Ereignisse auf ein Tonband spricht. Die Idee ist wirklich gut und auch recht schön durchgezogen. Immer wieder spricht Jenna den Polizisten direkt an, was dem Ganzen einen eigenen Charme verleiht. Durch die Erzählart, die sehr umgangssprachlich ist, tauchen wir ein in alle seelischen Abgründe, die sich im Laufe der Jahre und nun in der Gegenwart angesammelt haben und werden mitgerissen.
    Doch schon bald musste ich schlucken, weil mich die schiere Masse an Dramen sehr irritierte. Es wurde einfach zu viel und zu übertrieben. Durch Jennas Art vieles pragmatisch zu sehen und ihr recht kaltes und abgestumpftes Verhalten überspielen zwar so manches und nicht alle psychischen Problematiken finden sich bei ihr sondern bei Menschen in ihrer Nähe, dennoch verstricken sich um sie so viele negative Dinge, dass es einfach unrealistisch wirkt, denn man müsste sie schon fast als Magnet für Schreckliches betrachten. Vieles verliert dabei die Ernsthaftigkeit und das ist meines Erachtens nicht gewollt von der Autorin. Dabei hilft es auch nicht, dass es uns durch Jennas Augen einfach nicht interessieren soll, was mit anderen passiert, weil sie sich auf sich selbst konzentriert. Hätte Bick sich auf wenige Themen beschränkt, wäre die ganze Geschichte glaubwürdiger geworden.
    Da wir in Jennas Haut stecken können wir den anderen Menschen um sie herum nur vor den Kopf gucken. Dadurch entsteht eine eigene Spannung, weil wir nicht wissen wer es ernst mit uns meint oder wer uns belügt oder betrügt. Die anderen Charaktere lernen wir nur durch Jennas Augen kennen, was alle Protagonisten, bis auf zwei, sehr unsympathisch erscheinen lassen. Das machte das Lesen noch etwas schwerer, da man sich auf niemanden außer Jenna einlassen konnte und Jenna mir selbst auch nicht sympathisch war. Ich konnte mich nicht direkt mit ihr identifizieren.
    Leider verliert die Autorin so manches zu schnell aus den Augen. Einige Ereignisse werden erwähnt, doch bekommen nie eine Auflösung. Ich kann nicht sagen, ob dies gewollt ist, oder ob sich Bick tatsächlich etwas in der Geschichte verirrt hat. Für mich war es schade, da mich so einiges davon sehr interessiert hätte.
    Trotz meiner Kritikpunkte konnte mich die Story fesseln. Bick entwickelte eine so kalte Spannung, dass es mich des Öfteren richtig fröstelte. Das gelingt ihr zum einen durch die Beschreibung des Wetters und der Umgebung, wie auch durch die Gefühlskälte, die vorherrscht. Zudem wurde man durch den schnellen Erzählstil wirklich mit in den Abgrund gezogen.
    FAZIT: Ein atmosphärisches, emotionales, spannendes Drama das leider zu dramatisch ist um realistisch zu erscheinen. Die Autorin wollte zu viel und verlor Wesentliches aus den Augen. Wen das nicht stört, dem ist dieses Buch zu empfehlen! Von mir gibt es 3,5 Sterne
    Ich bedanke mich herzlich bei dem Egmont Ink- Verlag für die Bereitstellung dieses Buches!
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Ausgaben von Atemnot

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

E-Book

Seitenzahl: 354

Besitzer des Buches 22

  • Mitglied seit 7. Februar 2010
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