Gruppenbild mit Dame

Buch von Heinrich Böll

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Gruppenbild mit Dame

»Ein Erzähler, dessen Beobachtungsgabe kaum zu übertreffen ist und dessen Sensibilität und Phantasie keine Grenzen kennt, schöpft aus dem Vollen.« Marcel Reich-Ranicki Leni Pfeiffer, geborene Gruyten, Jahrgang 1922, lernt während des Krieges den sowjetischen Kriegsgefangenen Boris kennen und lieben, besorgt ihm einen deutschen Pass und muß erfahren, daß er in einem Lager der Amerikaner umkommt. Inzwischen ist sie achtundvierzig, und ihr gemeinsamer Sohn sitzt im Gefängnis, weil er auf seine Weise ein an der Mutter begangenes Unrecht korrigieren wollte ... Ein ironisch als »Verf.« eingeführter Autor rekonstruiert aus hinterlassenen Zeugnissen, aus Gesprächen und Erinnerungen das Leben dieser Frau. Heinrich Böll ist mit diesem inzwischen zum Klassiker gewordenen Roman ein gestalten- und episodenreiches Panorama der deutschen Vor- und Nachkriegsgeschichte gelungen. Informieren Sie sich auch über das größte editorische Unternehmen in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch: Heinrich Böll, Werke 1 - 27 Kölner Ausgabe
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Bewertungen

Gruppenbild mit Dame wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Gruppenbild mit Dame

    Autor: Heinrich Böll
    Titel: Gruppenbild mit Dame, erschien erstmals 1971
    Seiten: 468 Seiten, unterteilt in 14 Kapitel
    Verlag: dtv
    ISBN: 9783423009591
    Der Autor: (von der dtv-Verlagshomepage)
    Heinrich Böll, geboren am 21. Dezember 1917 in Köln, nahm nach dem Abitur eine Lehre im Buchhandel auf, die er bald abbrach. Nach einem gerade begonnenen Studium der Germanistik und klassischen Philosophie wurde Böll 1939 zur Wehrmacht eingezogen.1945 kehrte er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft nach Köln zurück, wo er sein Studium wieder aufnahm und in der Schreinerei seines Bruders arbeitete. Ab 1947 publizierte er in Zeitschriften und wurde 1951 für die Satire ›Die schwarzen Schafe‹ mit dem Preis der Gruppe 47 ausgezeichnet. Fortan war er als freier Schriftsteller tätig und veröffentlichte Romane, Erzählungen, Hör- und Fernsehspiele sowie Theaterstücke. Außerdem übersetzte er, gemeinsam mit seiner Frau Annemarie, englische und amerikanische Literatur (u. a. George Bernard Shaw und Jerome D. Salinger).
    Als Publizist und Autor führte Heinrich Böll Klage gegen die Grauen des Krieges und seine Folgen, polemisierte gegen die Restauration der Nachkriegszeit und wandte sich gegen den Klerikalismus der katholischen Kirche, aus der er 1976 austrat. In den sechziger und siebziger Jahren unterstützte er die Außerparlamentarische Opposition. 1983 protestierte er gegen die atomare Nachrüstung. Insbesondere engagierte sich Böll für verfolgte Schriftsteller im Ostblock. Der 1974 aus der UdSSR ausgewiesene Alexander Solschenizyn war zunächst Bölls Gast. Ab 1976 gab er, gemeinsam mit Günter Grass und Carola Stern, die Zeitschrift ›L’76. Demokratie und Sozialismus‹ heraus. Der Verband deutscher Schriftsteller wurde 1969 von ihm mitbegründet, und er war Präsident des Internationalen PEN-Clubs (1971 bis 1974).
    Böll erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Georg-Büchner-Preis (1967), den Nobelpreis für Literatur (1972) und die Carl-von-Ossietzky-Medaille (1974).
    Heinrich Böll starb am 16. Juli 1985 in Langenbroich/Eifel.
    Inhalt: (Klappentext, gekürzt)
    Leni Pfeiffer, geborene Gruyten, Jahrgang 1922, lernt während des Krieges den sowjetischen Kriegsgefangenen Boris kennen und lieben, besorgt ihm einen deutschen Pass und muß erfahren, daß er in einem Lager der Amerikaner umkommt. Inzwischen ist sie achtundvierzig, und ihr gemeinsamer Sohn sitzt im Gefängnis, weil er auf seine Weise ein an der Mutter begangenes Unrecht korrigieren wollte ...
    Meinung:
    Bereits die ersten Worte im Buch sind auffallend – nämlich die Widmung: Für Leni, Lev und Boris, also den Hauptfiguren des Romans widmet Heinrich Böll dieses Werk… Und liest man erst ein paar Seiten weiter, dann stellt man fest, dass sich Böll hier stark bemüht einen dokumentarischen Stil, auf Fakten beruhende Geschichte zu erzählen, so als habe sich das Beschriebene genau so zugetragen:
    […]
    Und so ist der ganze Text eine ungewohnte Lesart, denn der als «Verf.» anonym bleibende Erzähler bemüht sich nahezu wissenschaftlich korrekt der Lebensgeschichte von Leni Pfeiffer anzunähern. Er interviewt ehemalige Lehrerinnen, Schulkameraden, allerlei Weggefährten, die mehr oder weniger geschwätzig, teils widersprüchliche Aussagen machen und dabei mehr über sich selbst als über Leni preisgeben. So entsteht ein Sittengemälde der damals noch jungen BRD, von Leuten, die unter Adenauer rehabilitiert wurde und von Aussenseitern, die ausgebeutet und angefeindet werden. Bölls Gesellschaftspanorama zeigt deutliche Kapitalismuskritik, und befürwortet Pazifismus und Humanität!
    Mir gefiel zudem der Humor des Verf., der unermüdlich um Wahrheit und Objektivität bemüht, seine Schwierigkeiten betont sachlich beschreibt, mit der er versucht Informationen zu sammeln – und wie er dabei von unterschiedlichsten Personen empfangen wird. Auch die Leni bleibt weitestgehend abstrakt, weil unterschiedliche Befragte auch unterschiedliche Beobachtungen machten und Lenis Verhalten bewerteten, entschuldigten, etc Ein bisschen Geduld muss mal als Leser mitbringen, die gleichen Situationen aus mehreren Perspektiven erzählt zu bekommen, aber mir gefiel dieses «Spiel der bemühten Sachlichkeit» und dass der Leser dabei mehr über das Gruppenbild als über die Dame erfährt.
    Ach ja: der Roman wurde 1977 mit Romy Schneider verfilmt, allerdings wurde der pseudodokumentarische Stil nicht übernommen, der für mich eines der Hauptelemente des Romans ausmacht. Allerdings kenne ich den Film (noch) nicht und weiß somit nicht, inwieweit er ansonsten das Thema des Romans wiedergibt.
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Ausgaben von Gruppenbild mit Dame

Taschenbuch

Seitenzahl: 468

Hardcover

Seitenzahl: 496

E-Book

Seitenzahl: 466

Besitzer des Buches 49

Update: