Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Saeculum

Fünf Tage im tiefsten Wald, die nächste Ortschaft kilometerweit entfernt, leben wie im Mittelalter ohne Strom, ohne Handy , normalerweise wäre das nichts für Bastian. Dass er dennoch mitmacht bei dieser Reise in die Vergangenheit, liegt einzig und allein an Sandra. Als kurz vor der Abfahrt das Geheimnis um den Spielort gelüftet wird, fällt ein erster Schatten auf das Unternehmen: Das abgelegene Waldstück, in dem das Abenteuer stattfindet, soll verflucht sein. Was zunächst niemand ernst nimmt, scheint sich jedoch zu bewahrheiten, denn aus dem harmlosen Live-Rollenspiel wird plötzlich ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit. Liegt tatsächlich ein Fluch auf dem Wald? Auszeichnungen: - Kollektion zum Österreichischen Jugendliteraturpreis 2012 - Empfehlungsliste zum Evangelischen Buchpreis 2012 - Endauswahl der Kalbacher Klapperschlange 2012 - Jugendbuchpreis der Jury der Jungen Leser (Wien) 2012
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Über Ursula Poznanski

Die österreichische Autorin Ursula Poznanski wurde einem größeren Publikum durch ihren Thriller "Erebos" bekannt. Die 1968 in Wien geborene Schriftstellerin erhielt dafür den deutschen Jungendliteraturpreis. Mehr zu Ursula Poznanski

Bewertungen

Saeculum wurde insgesamt 229 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Saeculum ist eine Geschichte der besonderen Art und zeigt, was Ängste und geschickte Manipulationen auslösen können.

    ViktoriaScarlett

  • Teilweise ziemlich vorhersehbare Handlung.

    SiriNYC

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Saeculum

    Allein schon der Titel „Saeculum“ und die düster anmutende Aufmachung des Covers, das ganz in schwarz-weiß gehalten ist, lassen eine spannende Geschichte erahnen. Da ich mich selbst in der Mittelalter-Szene bewege, habe ich mich umso mehr auf das Buch gefreut und Frau Poznanski hat mich auch nicht enttäuscht. Mit ihrem Jugendroman trifft sie wieder genau den Geist der Zeit.
    Von der ersten Szene an, die auf einem Mittelaltermarkt mit all seinen Attraktionen spielt, fühlte ich mich selbst mitten in das Geschehen hineinversetzt. Ursula Poznanski erzeugt vor allem bei den Geschehnissen im Wald eine unglaublich dichte und düstere Atmosphäre, die dem Leser regelmäßig eine Gänsehaut beschert. Die Schauplätze werden äußerst bildhaft und Emotionen nachvollziehbar dargestellt. Spannung ist vom Anfang bis zum Schluss vorhanden, sodass man sich kaum vom Gelesenen losreißen kann, sich voll und ganz in „Saeculum“ verliert und regelrecht selbst ein Teil davon wird. Die Geschichte ist sehr gut durchdacht und war für mich zu keinem Zeitpunkt vorhersehbar.
    Bemerkenswert ist die detaillierte Ausarbeitung sämtlicher Charaktere. Einige lernt man recht schnell einzuschätzen, andere hingegen weniger, erst in brenzligen Situationen zeigen sie ihr wahres Gesicht. Da man sich aber in (fast) jeden einzelnen Spieler hineinversetzen kann, kann man dennoch ihr Verhalten nachvollziehen. Schließlich ist es irgendwann mir schwer gefallen nicht an einen Fluch zu glauben, als sich eine Vorhersage nach der anderen erfüllt.
    Die Protagonisten Bastian und Iris, aus deren Sicht abwechselnd erzählt wird, sind zwei sehr liebenswerte Personen, wenngleich mir zunächst nur Bastian auf Anhieb sympathisch war. Obwohl er äußerlich einen typischen Streber darstellt und als Sohn eines reichen Chirurgen etwas verwöhnt wirkt, zeugen die Gründe für sein Verhalten gegenüber seinem Vater und warum er ein Medizinstudium eingeschlagen hat, von einem absolut bewundernswerten Charakter, was er später, während den Geschehnissen im Wald, auch mehrmals unter Beweis stellt. Bastian ist äußerst hilfsbereit, entwickelt ein gutes Gespür für die Menschen, die er vor kurzem erst kennen gelernt hat und begegnet jedem unvoreingenommener Dinge. Er besitzt viel Durchhaltevermögen, bleibt bei allen Streitereien stets fair und legt in Bezug auf Iris einen starken Beschützerinstinkt an den Tag. Die einzige Schwäche ist seine Naivität in manchen Situationen, in denen die Begebenheiten für den Leser offensichtlich sind.
    Die musikalische Iris machte anfangs aufgrund ihres Äußeren und abweisenden Verhaltens einen leicht verschrobenen Eindruck. Erst nach und nach gewinnt sie Vertrauen zu Bastian und weiht ihn in ihr Geheimnis ein. Trotz ihrer Vergangenheit begegnet sie ihren Mitmenschen sehr direkt und kann auch ganz witzig sein. Neben allen anderen Charakteren, z. B. der wunderschönen Lisbeth, der kühlen Sandra oder dem selbstsicheren, etwas überheblichen Paul, fand ich Iris am interessantesten.
    Ursula Poznanski stellt mit den mittelalterlichen Rollenspielern sehr gut die Gruppendynamik dar, wie sich einander gegenüber in gewöhnlichen Situationen verhalten und wie sich die Menschen verändern, wenn sie in eine bedrohliche Lage geraten. Sehr gut gelungen ist auch der Schluss, der einige Zeit nach den Geschehnissen im Wald handelt. Hier wird auf die wichtigsten Personen der Geschichte, wie sich nach dem Erlebten verändert und welche persönliche Weiterentwicklung sie durchgemacht haben, eingegangen.
    „Saeculum“ ist ein absolut glaubhafter und überaus spannender Roman mit erstklassigen Charakteren, der Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen begeistert!
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  • Rezension zu Saeculum

    Nachdem ich im letzten Jahr "Erebos" von Ursula Poznanski zum Geburtstag geschenkt bekommen habe und sehr begeistert von diesem Buch bin, waren meine Erwartungen an "Saeculum" nicht gerade niedrig, klang der Inhalt für mich doch sehr verlockend.
    Am Anfang des Buches konnte ich direkt in die herrliche Welt der Mittelaltermärkte eintauchen, die ich selbst gern besuche. Sofort konnte ich mir die einzelnen Charaktere gut vorstellen und musste bei so mancher Beschreibung auch ein wenig schmunzeln. Bastian war mir direkt sympathisch, Sandra gefiel mir am Anfang mittelmäßig, bei Iris war ich beispielsweise sehr gespannt, wie sie sich im Laufe des Buches weiterentwickeln würde. Die Bedenken der Gruppe, Bastian zur geheimen Convention mitzunehmen, fand ich durchaus berechtigt, weil ihn außer Sandra niemand kannte, sie sich aber doch fast mühelos gegen die anderen durchgesetzt hat - warum so mühelos, erfährt man dann ja am Ende des Buches.Ich konnte Bastians Aufregung, endlich mal etwas Aufregendes in seinem sonst eher soliden Leben zu tun, gut nachfühlen und ich fieberte beim Lesen der Convention mit Bastian richtig entgegen. Die ersten Dämpfer erhält Bastian am Tag der Abreise, als sein Vater ihn zwingen will, ihn zu einem Medizinerkongress zu begleiten. Tapfer setzt er sich gegen den Vater durch, auch wenn er bereit ist zu akzeptieren, dass sein Vater ihm wohl künftig den Geldhahn abdrehen wird. Dann erhält er einen seltsamen Warnanruf nicht zur Convention zu fahren, den er aber weitestgehend ignoriert. Zunächst verspricht die Convention einige abenteuerreiche, aber freudige Tage, doch zunehmend entwickelt das Ganze zu einer Katastrophe.Iris wurde mir immer sympathischer, doch leider sind ihre Ängste nicht unberechtigt. Dem Großteil der Convention-Teilnehmer konnte ich mit zunehmender Handlung immer weniger abgewinnen, mit Lisbeths Charakter konnte ich mich am Ende aber noch aussöhnen.
    Leider hat mir die Auflösung der mysteriösen Geschehnisse überhaupt nicht gefallen, was vor allem daran lag, dass einige Charaktere sich als richtig mies und skrupellos herausgestellt haben, was ich nicht gedacht hätte. Im Gegensatz zu Erebos gab es, so finde ich jedenfalls, am Ende auch keine richtige Aufarbeitung der Geschehnisse. Ein spezieller junger Herr meinte ja am Ende, dass er mit seinem Verhalten weiter so durchkommen würde und Bastian ihm verzeihen würde. Ich fand es gut, dass Bastian es nicht tat. Krass fand ich auch, wie willig einige der Beteiligten der Convention waren und keine moralischen Bedanken hatten. Schadenfroh war ich auch bei den Begegnungen zwischen Iris und Sandra und Iris und Lisbeth, weil Sandra ihr Fett wegbekommen hat.Da das Buch aber die meiste Zeit spannend geschrieben war und ich es auf den letzten 200 Seiten gar nicht mehr aus den Hand legen konnte, vergebe ich .
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  • Rezension zu Saeculum

    Zum Buch: Viele Charaktere, nur die wenigen davon waren mir sympathisch - eine Gruppe von jungen Menschen, ca. 21 jährige, die an einem Live-Mittelalter-Rollenspiel teilnehmen: 5 Tage in einem abgelegenen Ort, einem Waldstück, auf dem ein mysteriöser Fluch liegen soll, von der Außenwelt abgeschnitten.
    Einer sorgt dafür, dass die Gruppe fünf Tage lang in Angst und Verzweiflung verbringt, Not und Mangel an Wasser und Nahrung leidet,aber auch schlimmere Körperverletzungen "im Rahmen des Rollenspiels" trägt.
    Um diesen Ausflug eine unnatürliche und angsteinflößende Note zu verleihen, verschwinden die Teilnehmer der Gruppe: der Leser wie auch die Protagonisten sollten sich wohl hier die Frage stellen:Was ist geschehen? Ein Unfall oder doch ein Fluch?
    Leider hat es auf mich weder mysteriös noch "fluchbelegt" gewirkt, sondern einfach nur inszeniert.
    Die Situationen, die übernatürlich wirken sollten, haben weder auf Bastian, den Hauptprotagonisten, noch auf mich so gewirkt.
    Sogar als mittelalterliches Rollenspiel getarnt, wirkte die Geschichte wenig glaubwürdig.
    Und dann auch noch die "verzeihenden Gesten" mit denen eigentlich Straftaten bagatellisiert wurden, nein, auch das war nicht nach meinem Geschmack und wiederum unglaubwürdig.
    Die ganze Geschichte plätscherte so vor sich hin, ohne, dass ich mitgerissen wurde. Oben drauf hat mich dieses mittelalterliche Getue nur genervt anstatt zu unterhalten.
    Schade, das Buch hat mir nicht gefallen: die Idee zu dem Roman - war ohne Frage ganz nett und das Cover unschlagbar, alles andere - nicht nach meinem Geschmack.
    Im Vergleich zum "Erebos" - das Buch habe ich zuvor gelesen und es hat mir gut gefallen, war "Saeculum" für mich uninteressant.
    Von mir gibt es nur
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Saeculum

    Saeculum ist eine Geschichte der besonderen Art und zeigt, was Ängste und geschickte Manipulationen auslösen können. Was ich meine und ob sie mich überzeugt hat, kannst du im Text nachlesen.
    […]
    Meine Meinung zur Geschichte:
    Nachdem das Buch Erebos richtig gut war, wollte ich weitere Bücher der Autorin lesen bzw. hören. Mit Saeculum stieg ich erneut in ein realistisches Setting ein. Ursula Poznanski hat ein Talent dafür ihre Geschichten so lebensecht wie möglich zu erzählen. Mit ihrem Schreibstil baute sie Schritt für Schritt Spannung auf und zeigte dabei, was mit einer Gruppe Menschen durch Angst passieren kann.
    Alles begann ruhig und unscheinbar auf einem Mittelaltermarkt. Bastian schien frisch verliebt und torkelte mit rosaroter Brille durch die Welt. Schnell trafen wir auf Mitglieder der Saeculum Gruppe, welche sich regelmäßig zu Rollenspielen trafen. Das Mittelalter war dabei ihre gewählte Zeit, weshalb sie keine Technik auf ihren Conventions wollten und alles sonst dem Mittelalter entsprechen musste. Unbefangen nahmen Bastian und ich an einer von diesen teil. Wir beide hatten nicht die geringste Ahnung, was auf uns zukam. Ich hatte zwar den Klappentext gelesen, doch das meiste davon bereits wieder vergessen.
    Schon bald überschlugen sich die Ereignisse und das Geschehen nahm seinen Lauf. Immer mehr seltsame Vorfälle geschahen. Anfangs schienen sie noch zum Spiel zu gehören, doch dann wurde es immer seltsamer und Gefahren kamen hinzu. Vollkommen gefesselt vom Geschehen fühlte ich mich als ein Teil der Gruppe. Einmal lief mir die Gänsehaut über den Rücken. Es passierte sehr viel in kurzer Zeit und die Lage begann sich zu zuspitzen. Aufgeregt und neugierig zugleich, musste ich wissen, wie es weitergeht. Was oder wer steckte dahinter? War die Sage wirklich echt? Warum tat man all dies? Manche Entdeckungen waren richtig gruselig. Zwischendurch wurde es auch unheimlich, was mich nur noch gebannter zuhören ließ. Dazu trug eine bestimmte Person entscheidend bei. Irgendwann wurde ich misstrauisch und doch kam ich nicht auf die Wahrheit.
    Schließlich kam es zu einer Wendung, die alles erklärte. Erstaunt erlebte ich, wie alles einen Sinn ergab und Geheimnisse gelüftet wurden. Ich fieberte dermaßen mit, dass ich die letzte Stunde in einem Rutsch durchhörte. Die Auflösung hatte es wahrlich in sich. Erleichtert konnte ich das Hörbuch beenden. Da dies eine gekürzte Lesung ist, frage ich, was weggefallen ist und überlege mir deshalb das Print zu kaufen. Es ist wirklich erstaunlich, was gezielte Manipulationen und Angst in uns Menschen auslösen können. Das was in der Geschichte geschah, kann auch in der Realität passieren.
    Meine Meinung zum Sprecher:
    Aleksandar Radenković hörte ich hier zum ersten Mal als Hörbuchsprecher und war sofort von seiner rauchigen Stimme begeistert. Ihm ist es zu verdanken, dass ich ein dermaßen starkes Hörerlebnis hatte. Mit seinem Vorlesen brachte er durch Stimmenverstellung die düstere und leicht gruselig Atmosphäre zum Glühen und intensivierte sie. Ihm gelang es, meine Aufmerksamkeit auf die Geschichte zu fokussieren und zu halten.
    Mein Fazit:
    Saeculum ist eine Geschichte, die voller Spannung, Grusel und Gänsehautfeeling ist. Sie zeigte realistisch, wie man Menschen durch gezielte Manipulationen und Angst lenken kann. Durch Aleksandar Radenkovićs rauchige Stimme entstand noch mehr Spannung und Nervenkitzel. Vollkommen gefesselt vom Geschehen verfolgte ich, worauf das Ganze hinauslaufen wird. Dabei überraschte mich eine Wendung ganz besonders, die alles in einen neuen Blickwinkel brachte. Dennoch fieberte ich ununterbrochen mit, da ich auf einen guten Ausgang hoffte.
    Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!
    Das Hörbuch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!
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  • Rezension zu Saeculum

    Geisterfluch oder reale Bedrohung?
    Ein harmloses Rollenspiel sollte es werden: ein paar Tage im einsamen Wald, mal leben wie im Mittelalter, Schwertkämpfe und spannende Aufgaben, die es zu erfüllen gilt. Kein moderner Kram wie Zahnpasta oder Handys. Aber es dauert nicht lange, bis das Spiel immer mehr zum Albtraum wird - der Fluch aus einer uralten Sage scheint sich nach und nach zu erfüllen. Gräber öffnen sich, des Nachts hören die Jugendlichen furchtbare Schreie, Mitspieler werden verletzt...
    Als Leser fragt man sich dabei natürlich die ganze Zeit: gibt es diesen Fluch wirklich; ist es der Geist von Tristram, der umgeht und Opfer fordert? Oder steckt doch ein Mensch hinter dem perfiden Spiel? Die Autorin hat es geschafft, dass ich mal von dem einen, mal von dem anderen überzeugt war.
    Erst nach etwa 350 Seiten hatte ich einen Geistesblitz und habe einen Teil der Auflösung erraten, vieles hat mich am Ende aber dann doch noch überrascht - denn da kapiert man erst, wie komplex das Ganze eigentlich ist, und dass unzählige kleine Details und Andeutungen, über die man vielleicht einfach drübergelesen oder ihnen keine größere Bedeutung beigemessen hat, tatsächlich ein Teil dieses Puzzles sind.
    Ich fand die Geschichte von vorne bis hinten unheimlich spannend, denn man fragt sich ständig: was kommt als nächstes? Gegen Ende zieht Ursula Poznansik die Daumenschrauben dann noch mal kräftig an!
    Allerdings sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass "Saeculum" ein Jugendthriller ist, der für Leser ab 14 Jahren gedacht ist. Obwohl die Geschichte nicht ohne Blutvergießen abläuft, ist sie wohl nichts für Fans von Hardcore-Thrillern
    Originell fand ich auch, dass das Buch in einer eigentlich sehr friedlichen Szene angesiedelt ist, nämlich der der Mittelalter-Liverollenspieler. Wer's nicht kennt: man kleidet sich in mittelalterliche Kleidung, trifft sich mit Gleichgesinnten und schlüpft für die Dauer des Spiels in die Rolle eines Menschen, wie er im Mittelalter gelebt haben könnte. Zwar gibt es auch Schaukämpfe, aber die sind halt wirklich nur Schau und sollten allerhöchstens blaue Flecken hervorrufen. Die Autorin hat sich scheinbar wirklich gut und weitreichend informiert, so dass man einen kleinen Blick in diese Welt werfen kann.
    Die Charaktere fand ich wunderbar geschrieben. Ein paar davon bleiben eher am Rand, aber die meisten werden lebendig und vielschichtig geschildert, mit all ihren Marotten und Schrullen. Da gibt es zum Beispiel das kugelrunde 'Steinchen', auch bekannt als 'Kuno vom Fass', der sich als witzig, gutmütig und loyal herausstellt, die wunderschöne Lisbeth, die sich im Spiel 'Geruscha' nennt und ihre Schönheit manchmal eher als Fluch denn als Segen sieht, oder Harfenspielerin Iris, die schon vor irgendetwas Angst zu haben scheint, bevor die ersten Dinge schiefgehen.
    Im Mittelpunkt steht Bastian, alias 'Tomen Sehnenschneider', der so etwas noch nie mitgemacht hat und eigentlich nur da ist, um die Rollenspielerin Sandra zu beeindrucken. Denn eigentlich ist er fleißiger Medizinstudent und versucht, es seinem herrischen Vater und dessen unmöglich hohen Ansprüchen recht zu machen. Bastian war mir sehr sympathisch, und mir hat gut gefallen, wie er sich im Laufe des Buches weiterentwickelt und seine eigenen Stärken und Schwächen kennenlernt.
    Unter den Jugendlichen gibt es auch ein paar Pärchen, und Bastian macht sich ja Hoffnungen auf seine Sandra - aber die Liebesgeschichten entwickeln sich nicht unbedingt immer so, wie man es am Anfang erwarten würde, und zu kitschig wird es in meinen Augen auch nie.
    Am Schreibstil merkt man schon ein bisschen, dass es ein Jugendbuch ist, denn der ist eher einfach, aber er hat mir dennoch sehr gut gefallen. Er liest sich locker und bringt Stimmungen und Emotionen großartig rüber.
    Fazit:
    Fünf Tage mal so tun, als würde man im Mittelalter leben, mitten im einsamen Wald - was für eine Gruppe von jungen Rollenspielern als spannender Abenteuerurlaub beginnt, gerät schnell außer Kontrolle, als sich ein uralter Fluch scheinbar Stück für Stück erfüllt.
    Als Jugendthriller verzichtet "Saeculum" zwar nicht auf Gewalt, aber auf bluttriefende Beschreibungen derselben. Für manche Thrillerfans ist das Buch damit sicher zu harmlos, ich fand es aber auch als erwachsene Leserin spannend und vor allem sehr clever konstruiert. Es ist eines dieser Bücher, bei denen man erst im Nachhinein begreift, wie viele Hinweise die Autorin versteckt hat!
    Ich fand es originell und spannend, mit überzeugenden Charakteren und einem Schreibstil, der zwar eher einfach ist, aber dennoch sehr ansprechend und wirkungsvoll.
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  • Rezension zu Saeculum

    Bastian ist ein ehrgeiziger Medizinstudent, der unter seinem berühmten Vater leidet, und eigentlich nie aus seinem konservativen Leben ausbricht. Als er Sandra kennen lernt, lässt er sich von ihr überreden, sie auf ein mehrtägiges Rollenspiel in eine entlegene Gegend zu begleitet. Die beiden und einige andere Spieler tauchen in die Welt des Mittelalters ein. Was als Spiel begann, wird schnell zum Alptraum. Ein bekannter Fluch scheint sich zu bewahrheiten, Spieler verletzen sich oder verschwinden und merkwürdige Hinweise versetzen die Spieler in Angst. Der Wald scheint sie nicht mehr gehen lassen zu wollen.
    "Saeculum" ist nach "Erebos" der zweite Roman der Autorin Ursula Poznanski, in dem sie die Leser in die Welt der Rollenspiele rund um das Mittelalter entführt. Sie nimmt sich genügend Zeit um die Charaktere und vor allem auch den Ablauf eines Rollenspiels dem Leser vorzustellen, da viele damit sicherlich keine Berührungspunkte im eigenen Leben haben werden, und erzeugt bereits am Anfang eine mittelalterliche Stimmung, in dem sich die beteiligten Rollenspieler auf einem Mittelaltermarkt treffen. Es ist der Autorin gelungen die Einführung interessant zu gestalten, so dass trotz langsamem Einstieg keine Langeweile aufkommt, sondern eher Vorfreude darauf, in die unbekannte Welt einzutauchen.
    Sobald die Rollenspieler dann jedoch mit ihrem Spiel beginnen, auf alles Moderne verzichten und in den Wald aufbrechen, steigt die Spannung merklich an. Es dauert nicht lange, bis unerwartete Dinge passieren, die einige Charaktere dazu veranlasst von einem alten Fluch zu erzählen. Die Geschehnisse decken sich 1:1 mit dem Fluch. Während einige Spieler dieses für einen Zufall halten und zur Vorsicht mahnen, steigern sich andere hinein und sind bereit alles zu tun, damit der Fluch endet und sie aus dem Wald entkommen können.
    Der Autorin gelingt es nicht nur hervorragend dem Roman durchweg Spannung einzuhauchen, sondern vor allem die Ausarbeitung der Charaktere gefällt mir sehr. Jeder wird einzeln dargestellt und in dem die Autorin immer wieder etwas aus der Vergangenheit der Personen oder über deren Charaktereigenschaften erzählt, erhält der Leser ein tolles Gesamtbild über die Teilnehmer. Nur durch die besondere Ausarbeiten der Persönlichkeiten ist der Ablauf des Rollenspiels samt Auflösung am Ende möglich. Die Handlung hat mich durchgehend gefesselt, nur der Schluss war, verglichen mit dem Rest, etwas enttäuschend, da in diesem Teil irgendwie die Atmosphäre etwas verloren ging.
    Gesprochen wird das Hörbuch von Aleksandar Radenkovic, der 1979 in Serbien geboren wurde. Seine Leistung macht das Hörbuch zu einem wahren Genuss. Ich musste mich zunächst in seine Stimme "hinein hören", aber dann schaffte er es eine so düstere Atmosphäre zu erzeugen, dass mich das Hörbuch nicht mehr losließ. Die verschiedenen Charaktere und ihre zahlreichen Emotionen kann Radenkovic perfekt darstellen und ich habe mich teilweise wirklich wie "in" der Geschichte gefühlt, mitgefiebert, mitgelitten und mitgegruselt. Mit Radenkovic wurde wirklich der perfekte Sprecher für diesen Jugendthriller ausgewählt. Ich bin absolut begeistert!
    Das tolle Cover des Romans, der im Loewe Verlag erschienen ist, ziert auch das Hörbuch und das Booklet. Ich finde es sehr passend, da es den Wald, der nach den Charakteren "greift" und sie nicht mehr kommen lassen will, darstellt und zugleich bereits die düstere Atmosphäre widerspiegelt.
    Fazit: Absolutes Suchtpotential und in diesem Fall würde ich sogar die Aussage treffen, dass das Hörbuch noch besser ist, als der Roman, da es Radenkovic gelingt eine ungeheure Atmosphäre beim Sprechen zu erzeugen. 5/5 Sterne.
    Audio CD: 5 CDs - ca. 360 Minuten
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Ausgaben von Saeculum

Taschenbuch

Seitenzahl: 496

E-Book

Seitenzahl: 487

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