Nebelsturm

Buch von Johan Theorin, Kerstin Schöps

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Nebelsturm

Ein kalter, finsterer Oktober auf Öland. Niemand sollte sich jetzt draußen aufhalten. Nebel und Schneestürme kündigen sich an. Joakim hat die Abergläubigen der Insel nicht um Rat gefragt und ist mit seiner Familie auf dem prachtvollen Hof Åludden eingezogen. Aus dem Holz eines Schiffswracks ist das Anwesen errichtet worden. Man sagt, die Leuchtturmbauer haben die Schreie der ertrinkenden Seeleute damals nie vergessen können. Auf den Balken der Scheune stehen noch immer die Namen der Toten eingeritzt, und all seinen Bewohnern hat dieser Ort nur Unglück gebracht. Und dann findet man die Leiche von Joakims Frau Katrine: sie ist tot, ertrunken. Die junge Polizistin Davidsson nimmt sich des Falles an. Was ist mit Åludden? Und welche Rolle spielt Joakims Schwester, zu der die Familie längst den Kontakt abgebrochen hat?
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Serieninfos zu Nebelsturm

Nebelsturm ist der 2. Band der Öland Reihe. Diese umfasst 4 Teile und startete im Jahr 2007. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2013.

Bewertungen

Nebelsturm wurde insgesamt 39 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Nebelsturm

    Mit den Jahren werde ich offenbar immer wählerischer (Ihr werdet sagen: mäkeliger), denn meine Begeisterung über diesen allgemein beliebten Krimi hält sich in Grenzen. Nicht nur, dass es einen viel zu plumpen Hinweis auf den Mörder gibt, ist dessen Motiv doch sehr an den Haaren herbeigezogen und auch das Verhalten des Opfers erscheint mir wenig plausibel. Um den dünnen Fall aufzupeppen, muss dann natürlich mal wieder die "Atmosphäre" herhalten. Die wird in skandinavischen Krimis vor allem durch das Wetter erzeugt, vorzugsweise durch Schnee und Graupelschauer, denn nichts macht einen Mord gemütlicher als ungemütliches Klima. Hier sind es nun gar Nebelstürme, mit denen einem der Autor von Anfang an so penetrant in den Ohren liegt, dass man praktisch schon auf Seite drei weiß, es muss zum großen Finale mit Nebelsturm kommen. Das ist dann auch die einzige einleuchtende Erklärung, warum am Schluss tatsächlich alle Akteure ohne zwingende Notwendigkeit umeinander hampeln, wo doch ihre verschiedenen Unternehmungen durch das gefährliche Wetter nicht etwa erleichtert, sondern im Gegenteil erheblich erschwert werden.
    Zusätzlich zum Wetter sollen auch noch Gespenster Stimmung in die Bude bringen. In modernen Romanen kann ich so etwas eigentlich nur in Form einer Parabel oder Satire ertragen, zumindest aber muss sich der Spuk zeitgemäß geben, wie etwa in den Stephen King-Büchern. Aber murmelnde Stimmen, knarrende Dielen, ein Schiffsbalken mit den eingeschnitzten Namen ertrunkener Seeleute, Kirchenbänke und Kapellen, das sind doch alles ganz alte Hüte. Dann erzählt auch noch Gerlof irgendeinen Blödsinn von einer Geistererscheinung, was bei ihm, wie aus der angehängten Leseprobe des folgenden Romans hervorgeht, genetisch bedingt ist, denn schon Mutti und Vati Gerlof hatten eine feine Witterung für das Übersinnliche, vor allem wenn es galt, Todesfälle voraus zu ahnen. Gar nicht nachvollziehen kann ich die Szene am Grab gegen Ende des Buchs. Da kippt die unheimliche Atmosphäre für einen Moment in blanken Horror um, was überhaupt nicht zu der bisherigen Geschichte passt.
    Die polizeilichen Ermittlungen in modernen Krimis scheinen auch immer mehr die Aufgabe zu haben, den Verbrechern ihre Arbeit nach Kräften zu erleichtern.
    Ich habe den Eindruck, dass die moderne Kriminalliteratur in der Krise steckt. In den letzten Jahren habe ich nur selten einen halbwegs überzeugenden Krimi gelesen, dafür immer mehr abstruse Geschichten, in denen die Mordmotive und psychologischen Zusammenhänge oft nur noch sehr vage beschrieben sind. Statt sich krampfhaft irgendwas Originelles auszudenken, sollten sich die Autoren meiner Meinung nach wieder etwas mehr an die Realität halten: an die altbewährten Mordmotive (denn es sind doch immer wieder die gleichen Gründe, aus denen Menschen morden), an eine nachvollziehbare Psychologie, an die Beschreibung einer Polizeiarbeit, die nicht nur von absoluten Deppen ausgeführt wird. Aber vielleicht bin ich ja einfach nur krimimüde.
    Gruß
    mofre
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  • Rezension zu Nebelsturm

    Theorins erstes Buch Öland wurde als Geisterbuch angekündigt - zu Unrecht wie man beim Lesen feststellen musste. Doch dafür passt Nebelsturm, sein zweites Werk, unter diese Rubrik. Wobei man hinzufügen muss: auch in diese Rubrik. Denn es ist zugleich ebenso ein Krimi wie eine Familiengeschichte.
    Joakim Westin zieht mit seiner Familie nach Öland in einen alten renovierungsbedürftigen Hof, um den sich viele Geschichten ranken. Doch bald nach ihrem Einzug stirbt ein Mitglied der Familie und Joakim ist im Gegensatz zur Polizei davon überzeugt, dass es kein Unfall war. Er beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Die Geschichte des Hofes, die ein grausames Geheimnis verbirgt, beginnt sich immer mehr mit dem seiner Familie zu verspinnen...
    Theorin beschreibt glänzend die unheimliche Atmosphäre des Hofes, auf dem scheinbar mehr als die real existierenden Personen leben. Dazu die gespenstische Stimmung Ölands im Winter - schnell ist man versucht, auch an Geister zu glauben. Doch was mich am meisten begeisterte, ist seine Fähigkeit, trotz aller mysteriösen Umstände (und derer gibt es mehr als genug) für (fast) alles eine durchaus rationale Erklärung zu haben, so dass sich der 'moderne, rationale' Verstand nicht mit solchem 'Unsinn' wie Gespenstern herumschlagen muss. Und trotzdem - ein Rest Zweifel bleibt, der sich gerade deshalb nicht so schnell vertreiben lässt.
    Spannend, gruselig, aufregend - einfach klasse!
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  • Rezension zu Nebelsturm

    […]
    Ich bin ganz aus den Wolken gefallen als Gerlof wieder aufgetaucht ist. Ich dachte, dass Theorins Bücher, die auf Öland spielen, nur lose einzelne Geschichen sind, die aber rein gar nichts miteinander zu tun haben. Dass dieser tolle, einerseits tiefsinnige, andererseits recht einfach gestrickte Mensch wieder aufgetaucht ist, hat mich riesig gefreut. Und wie ich aus der Leseprobe zu "Blutstein" entnommen habe, taucht er auch dort wieder auf.
    "Öland" war schon ein richtig toller Krimi, aber dass der Autor sich mit dem Nachfolger noch übertrifft, hätte ich nicht gedacht. Und dabei begann es noch recht verhalten und ich musste mich erst an die Familie Westin gewöhnen. Aber ab dem Unglück wurde das Buch einfach großartig und hat eine Atmosphäre erzeugt, die seinesgleichen sucht. Zudem habe ich Joakim und vor allem auch seine Kinder sehr ins Herz geschlossen. Die Kapitel, die über die vielen Unglücksfälle aus der Vergangenheit berichten, die mit dem Anwesen Aludden verbunden sind, waren ebenfalls toll zu lesen und eine sehr gute Idee um die gruselige Atmosphäre noch stärker zu betonen. Es waren wirklich sehr schaurige Momente dabei, alles auf sehr subtile Art und Weise. Das Buch wurde aber nie zu einem reinen Gruselroman, sondern eine gute Mischung aus mehreren Genres, die Conor in ihrer Rezension schon sehr treffend genannt hat.
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  • Rezension zu Nebelsturm

    Klappentext:
    Ein kalter, finsterer oktober auf Öland. Nebel und Schneestürme kündigen sich an, niemand sollte sich jetzt im Freien aufhalten. Joakim Westin hat die Abergläubigen der Insel nicht um Rat gefragt und ist mit seiner Familie auf dem prachtvollen Hof Aludden im Nordosten Ölands eingezogen. Aus dem Holz eines alten Schiffswracks ist das Anwesen errichtet worden. Man sagt, die Männer, die damals den Leuchtturm und den Hof bauten, haben die Schreie der ertrinkenden Seeleute nie vergessen können.
    Auf der Innenseite der alten Scheune stehen noch immer die Namen der Toten eingeritzt, deren Flüstern man in den Wänden hören kann, und all seinen Bewohnern hat dieser Ort nur Kummer gebracht. Als Joakim dann die schreckliche Nachricht erreicht, ist er noch in Stockholm: Man habe die Leiche seiner Tochter Livia gefunden, ertrunken. Doch diese Meldung stellt sich als tragischer Irrtum heraus.
    Die junge Polizistin Tilda Davidsson wird mit dem Fall betraut. Was hat es auf sich mit dem Unglück auf Aludden?
    Und welche Rolle spielt dabei Joakims Schwester, zu der er längst den Kontakt abgebrochen hat?
    Der Autor:
    Johan Theorin, 1963 in Göteborg geboren, verbringt seine Sommer auf der Insel Öland, deren mythische Landschaft ihn zu dieser Geschichte anregte. »Öland« ist der erste Kriminalroman eines geplanten »Öland-Quartetts«, dessen Teile sich jeweils einer Jahreszeit widmen werden. Auf »Öland«, der im Herbst spielt, erhielt Johan Theorin euphorische Reaktionen: Der Kultkrimi wird derzeit in dreizehn Sprachen übersetzt, die internationalen Filmrechte sind verkauft. (Quelle: amazon)
    Meine Meinung:
    "Jeden Winter versammeln sich die Toten, um Weihnachten zu feiern. Einmal jedoch geschah es, dass sie von einem unverheirateten Weib gestört wurden. Ihre Uhr war stehen geblieben, daher stand sie zu früh auf und machte sich mitten in der Weihnacht auf den Weg zur Kirche. Aus der Kapelle drang Stimmengewirr, als würde ein Gottesdienst abgehalten werden, und der Kirchenraum war voller Menschen. Da entdeckte das alte Weib in der Menge ihren Verlobten aus jungen Tagen. Er war vor vielen Jahren ertrunken, aber dort saß er zusammen mit anderen auf der Kirchbank."
    Schwedische Volkssage aus dem 19. Jahrhundert
    (S. 5 des Buches)
    Joakim Westin ist mit seiner Frau Katrine und den beiden Kindern Livia und Gabriel auf den einsam gelegenen Hof Aludden gezogen. Sie kaufen gerne alte Objekte und renovieren sie dann.
    Anfangs muss Joakim regelmässig noch nach Stockholm, wo sie früher in einem behaglichen Haus gewohnt haben.
    Währenddessen fängt Katrine an, den Hof zu renovieren und kommt hinter das Geheimnis von Aludden. Aber bevor sie davon berichten kann, passiert etwas Schreckliches.
    Der Roman beginnt 1846 mit dem Bau des Hofes, die wichtigste Handlung um Joakim Westin spielt in den Monaten Oktober bis Dezember 1996. Zu der Zeit treibt eine Einbruchsbande ihr Unwesen: sie suchen verlassene Höfe auf und rauben sie aus.
    Erzählt wird auch von der düsteren Vergangenheit des Hofes und den mysteriösen Todesfällen, die sich hier ereignet haben. Dabei sind Mirja Rambe, die Mutter von Katrine und Gerlof behilflich.
    Aber auch in der Gegenwart besteht das Unheimliche: Livia glaubt Stimmen von Toten zu hören.
    Wie auch schon in seinem Debütroman "Öland" schafft Theorin auch in "Nebelsturm" eine Atmosphäre zu schaffen, die spannend und durchaus auch unheimlich ist.
    Man darf mit "Nebelsturm" keinen typischen Krimi erwarten - die Spannung liegt eher in der Atmosphäre und ist auch eine Mischung aus Familiengeschichte, Geistergeschichte und Kriminalroman.
    "Nebelsturm" wurde von der Schwedischen Krimiakademie als bester Kriminalroman des Jahres 2008 ausgezeichnet.
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Ausgaben von Nebelsturm

Taschenbuch

Seitenzahl: 464

Hardcover

Seitenzahl: 448

E-Book

Seitenzahl: 468

Hörbuch

Laufzeit: 00:05:56h

Nebelsturm in anderen Sprachen

Besitzer des Buches 86

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