Ein toter Lehrer

Buch von Simon Lelic, Stefanie Jacobs

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Ein toter Lehrer

Schulversammlung in der drückenden Hitze eines Londoner Sommers. Der Geschichtslehrer betritt die Aula – und eröffnet das Feuer: Drei Schüler und eine Lehrerin sterben, dann richtet er sich selbst. Auf Druck von oben soll die junge Ermittlerin Lucia May den Fall schnellstmöglich abschließen. Doch sie stellt sich eine Frage, die sonst niemand stellen will: Was trieb einen kultivierten, schüchternen Mann zu diesem grauenvollen Verbrechen? Wie ein Puzzle setzen sich die Aussagen der Lehrer, Kinder und Eltern zu einem erschütternden Bild zusammen. Lucia stößt auf Sensationslust, Verzweiflung, Verleugnung – und für sie steht fest: Sie wird die Wahrheit enthüllen. Was immer es sie kosten mag …
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Bewertungen

Ein toter Lehrer wurde insgesamt 35 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ein toter Lehrer

    Mich hat die Thematik des Buches interessiert, konnte jedoch mit dem Stil des Autors nicht sonderlich viel anfangen.
    Am Anfang war es noch recht in Ordnung, aber dann hat es sich einfach nur in die Länge gezogen. Ich habe das Buch durchgelesen, weil ich wissen wollte, wie es ausgeht. Während des Lesens war ich jedoch immer wieder versucht Absätze zu überfliegen, weil einfach nichts passiert ist. Viel leeres Gerede um irgendwelche Belanglosigkeiten, welche die Handlung des Buches in keinster Weise voran brachten. Das Ganze wirkte auf mich, wie wenn der Autor zwischen die relevanten Kapitel nachträglich noch Abschnitte eingefügt hat, damit das Buch etwas mehr Seiten bekommt.
    Die Personen waren fast durch die Bank blass und mit wenig Tiefgang beschrieben. Auch verhielten sich größtenteils unglaubwürdig und bestimmt nicht, wie "normale" Menschen in dieser oder jener Situation reagieren würden. Es wirkte manches dabei ziemlich künstlich. Spannung war im Prinzip nicht vorhanden. Wie schon gesagt, was mich vorangetrieben hat war der Ausgang der Geschichte, und auch der war für mich wenig befriedigend.
    Viele Kapitel sollten wohl Zeugenbefragungen darstellen. Leider musste man oft erst mal 1-2 Seiten lesen, bis man überhaupt erst man vermuten konnte, wer da eigentlich konkret befragt wird. Bei manchen Kapiteln bin ich mir bis jetzt noch nicht so recht sicher, wer da eigentlich eine Aussage machte.
    Wären die Hauptpersonen alle gestorben... mich hätte es nicht gestört. Das einzige, was mich wirklich bewegt hat war...
    Das Buch wurde in der Press als Debütroman hochgelobt und als solcher war er sicherlich nicht der schlechteste. Allerdings ist eine aktuelle/brisante Problematik (Mobbing, Amoklauf,...) allein noch kein Garant für einen Sternenregen (zumindest nicht von mir).
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  • Rezension zu Ein toter Lehrer

    Während einer Schulversammlung betritt der Geschichtslehrer die Aula und beginnt mit einer Waffe um sich zu schießen. Er tötet drei Kinder, eine Lehrerin und schließlich sich selbst. Detective Lucia May soll auf Druck ihres Chefs hin den Fall so schnell wie möglich abschließen, doch sie widersetzt sich den Anweisungen und ermittelt weiter. Sie analysiert die Zeugenaussagen, rekonstruiert die Geschehnisse an der Schule in den letzten Wochen und Monaten – und bringt Unvorstellbares ans Licht …
    In seinem Debütroman „Ein toter Lehrer“ beschäftigt sich Simon Lelic mit einem Amoklauf an einer Schule. Das Ungewöhnliche daran ist, dass der Täter kein Schüler ist, wie oft der Fall, sondern ein Lehrer, der zur Waffe greift. Doch Lelic verurteilt den Mann nicht, sondern versucht zu ergründen, was der Auslöser für eine so schreckliche Tat gewesen sein könnte.
    Die Geschichte ist in Zeugenaussagen und Kapiteln mit den Geschehnissen um Lucia aufgeteilt, die sich immer abwechseln. Die Zeugenaussagen werden aus der Ich-Perspektive der jeweiligen Person geschildert. Der Leser wird dadurch in die Rolle des Zuhörers, als säße er demjenigen genau gegenüber, versetzt. Dabei weiß man anfangs gar nicht um wessen Schilderungen es sich handelt. Dies wird erst nach mehreren Sätzen eindeutig klar. Da Lehrer, Schüler und Eltern zu Wort kommen, erhält man ganz verschiedene Sichtweisen und einen Einblick wie sie zu dem Täter stehen bzw. standen. Anhand der Zeugenaussagen findet Lucia heraus, dass der Geschichtslehrer Samuel Szaikowski schweren Mobbing seitens der Schüler und sogar einiger Lehrer ausgesetzt war. Etwas verstörend fand ich leider die Emotionslosigkeit in diesen Abschnitten. Beim Leser wird selbstverständlich Wut und Fassungslosigkeit hervorgerufen, doch die erzählenden Personen wirken eher teilnahmslos, als würde sie das alles nichts angehen, obwohl jeder einzelne von ihnen davon auf irgendeine Weise betroffen ist. Dass zwischendurch immer wieder jemand in belanglose Ausführungen abschweift, störte weniger – ganz im Gegenteil, ließen sie die Aussagen dadurch wieder realistischer wirken. In den Kapiteln um Lucia, die in der dritten Person geschrieben sind, begleiten wir sie bei den Ermittlungen und stellen fest, dass sie, als einzige Frau in ihrer Abteilung, den Attacken mehrerer Arbeitskollegen hilflos ausgesetzt ist. Lucia bringt weitere Mobbing-Fälle, die an der Schule stattfanden und tragisch endeten, mit dem Amoklauf in Verbindung. Sie will beweisen, dass Samuel Szaikowski kein kranker Psychopat war und er nicht allein die Schuld am Tod der Schüler und der Lehrerin trägt.
    Als nach und nach ans Licht kommt, welche Leiden der Lehrer ertragen musste, war ich schier sprachlos. Schockierend ist, dass seine Hilfegesuche von anderen Personen ignoriert oder als übertrieben dargestellt wurden. Was die Situation besonders tragisch macht, ist, dass Szaikowski Tage vor seiner Tat zwar indirekt, aber ganz offensichtlich Warnsignale gegeben hat in der Hoffnung, dass ihm jemand helfen würde. Leider wurde er aber wieder nur ignoriert, sodass er persönlich keinen anderen Ausweg mehr sah um sich endlich zu wehren. Ähnlich verhielt es sich im Fall von Elliott Samson, der dem Psychoterror seiner Mitschüler ausgesetzt war, dessen Eltern Hilfe beim Direktor ersuchten, der jedoch nichts dagegen unternahm.
    Obwohl ich mit Samuel Szaikowski mitgelitten habe, konnte ich keine Sympathie für ihn aufbringen, da er doch ein eher merkwürdiger Zeitgenosse war, der seinen Mitmenschen den Umgang mit ihm nicht leicht machte. Außerdem bleibt immer noch die Tatsache bestehen, dass er mehrere Menschen getötet hat, was unentschuldbar ist. Bevor man allerdings vorschnell ein Urteil über einen solchen Täter fällt oder ihm Klischees zuschreibt, muss man meiner Meinung nach die genaueren Umstände hinterfragen um sich so ein Bild der Gesamtsituation des Menschen machen zu können bevor man ihn als irren Psychopaten abstempelt. Genau das macht Lucia, die selbst von Mobbing am Arbeitsplatz betroffen ist und sich dadurch gut in die Situation des Lehrers hineinversetzen kann. Obwohl sie sich mit aller Kraft für die Lösung des Falls einsetzt und sogar ihre Arbeitsstelle aufs Spiel setzt um für Gerechtigkeit zu sorgen, wurde auch sie mir nicht sympathisch. Dass sie fast bis zum Schluss nichts gegen die Angriffe ihrer Kollegen, die immer perverser wurden, unternommen hat, hat mich sehr schockiert.
    „Ein toter Lehrer“ ist garantiert kein Buch ohne Schwächen, doch indem sich der Autor Simon Lelic mit den gesellschaftskritischen Themen Mobbing und Amoklauf auseinandersetzt, wird der Leser zum Nachdenken angeregt. Ein Roman, der selbst nach beenden noch nachwirkt!
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  • Rezension zu Ein toter Lehrer

    Ein Buch voller Täter und Opfer - voller Lobbyisten, Wegsehern und Machtlosen - eine eindringliche Geschichte über einen Amoklauf, dessen Hintergründe und das Umfeld. Wie wurde oben so wahr geschrieben: Dieses Buch lässt einen nicht so schnell los, man gerät ins Nachdenken und versucht nachzuvollziehen, man möchte verzweifelt in die Geschichte eingreifen, die handelnden Personen schütteln und sie zu anderem Handeln anregen und fragt sich gleichzeitig: Hätte ich denn anders reagiert ? Hätte ich früh genug wahrgenommen, was hier falsch läuft um noch eingreifen und der Geschichte einen anderen Verlauf geben zu können ?
    Zum Inhalt wurde schon genug gesagt, daher beschränke ich mich auf meine Gedanken zum Buch. Simon Lelic gelingt es durch seine Erzählweise, dem Leser eine direkte Beteiligung am Geschehen zu suggerieren, man ist hautnah dabei, wenn die Polizistin verhört und bekommt die Berichte der einzelnen Zeugen ungefiltert und direkt erzählt.
    Es ist ein fiktiver Roman - plakativ, an manchen Stellen sicherlich übertrieben und überzogen - aber unrealistisch auf gar keinen Fall. Wie wenig empathisch und rücksichtsvoll weite Teile der Gesellschaft in den letzten Jahren und Jahrzehnten geworden ist bekommt man jeden Tag aufs neue zu spüren, gerade wenn man auch im Bereich Schule arbeitet. Es ist oft erschreckend mit welcher Selbstverständlichkeit andere ausgeschlossen geärgert und mit weit unter der Gürtellinie liegenden Beleidigungen und Beschimpfungen viele Kids auf den Schulhöfen und in den Klassen aneinandergeraten. Auch die Brutalität, mit der stellenweise reagiert wird ist enorm.
    Ebenso die beiläufige Respektlosigkeit, mit der Lehrer untereinander oder den Kindern gegenüber handeln - sollen sie doch eigentlich diejenigen sein, die an der Erziehung zu eben dem gegenteiligen Verhalten beitragen - ist mir unverständlich.
    Jetzt muss ich direkt einschränkend dazu sagen: Nicht alle Lehrer und Kinder sind so, noch nicht mal die Mehrheit, allerdings kommt es mir alarmierend vor, wie viele es doch sind.
    Ein Buch, welches mich so zum Nachdenken anregt, ein Autor, der es schafft, eine solche Atmosphäre zu schaffen, in der über diese Dinge gesprochen wird, kurz: eine Geschichte die so aufrüttelt hat meiner Meinung nach einen guten Beitrag dazu geleistet, dass die Entwicklung sich zumindest ins Bewusstsein rückt, um dann den beschriebenen Tendenzen entgegenzuwirken. Nicht mehr wegschauen, sein Verhalten anderen Mitmenschen gegenüber zu reflektieren und nicht allen Zielen die Mittel und Wege des Erreichens unterzuordnen.
    Von mir bekommt Lelic für sein gelungenes Debut gute
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  • Rezension zu Ein toter Lehrer

    Meine Meinung:
    Dies ist ein Buch, das man so schnell nicht aus der Hand legen kann. Obwohl es nicht unbedingt superspannend ist, ist es doch höchst interessant und regt auf jeden Fall viel zum Nachdenken an. Es ist Wahnsinn, was an dieser Schule, der zum Tatort für einen Amoklauf erkoren wurde, vor sich geht. Doch nicht nur da, denn Lucia May bringt etwas ans Licht, das man so niemals gedacht hätte.
    Der Schreibstil ist super, so dass die Seiten nur so davonfliegen und den Leser in seinen Bann ziehen. Das Buch wird abwechselt als Vernehmungsprotokoll und in der Gegenwart (also nicht aus grammatikalischer Sicht, hierbei wird schon „Es war …“ etc. benutzt ) geschrieben. Die Protokolle sind anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, da jegliche Kennzeichnung der vorkommenden wörtlichen Rede fehlt und am nur die Antworten der Personen liest, nicht aber die dazugehörigen Fragen. Auch weiß man zunächst nie, wer da gerade vernommen wird, das erschließt sich immer erst nach und nach. Dadurch dass der Wechsel zwischen Protokoll und gegenwärtige Handlung sich im gesamten Buch immer wieder abwechseln, weiß der Leser auch erst nach und nach, was genau passiert ist und was den Lehrer im Endeffekt zu der Tat getrieben hat. Der Lehrer soll übrigens gerade mal 27 Jahre alt sein. Von seinem Verhalten, seiner Aufmachung etc. hatte ich jedoch immer einen etwas älteren Mann vor Augen.
    Ich gebe diesem Buch:
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  • Rezension zu Ein toter Lehrer

    Wow was für ein Debütroman!
    Ich kann mich meinen Vorrednern anschließen, dies ist nicht unbedingt ein Krimi. Es ist die Geschichte eines Mannes der bei einem Amoklauf Menschen getötet hat und in seinem Leben viel ertragen musste ohne Hilfe zu erhalten.
    “Ein toter Lehrer” lässt mich nachdenklich und geschockt zurück. Ich bin aber auch immer wieder geschockt wenn ich höre was heutzutage in Schulen alles passiert.
    Klar Schüler testen neue Lehrer aus und schauen wie weit sie gehen können, aber was hier passiert ist wirklich heftig!
    Auch wie sich die Lehrer teilweise gegenseitig fertigmachen fand ich unglaublich, ich konnte zum Beispiel nicht glauben das
    Die Geschichte von Elliot hat mich stark berührt, unfassbar was er alles durchmachen musste und noch schlimmer das niemand eingegriffen hat...
    Simon Lelic hat es auf jeden Fall geschafft das schwierige Thema Amoklauf aufzugeifen und zeigt beide Seiten der Geschehnisse.
    Der Schreibstil war anfangs gewöhnungsbedürftig, aber ich bin dann schnell reingekommen und fand es interessant die verschiedenen Zeugenaussagen und Lucias Ermittlungen zu verfolgen.
    Vielen dank für die tollen Rezensionen,ohne sie hätte ich das Buch wahrscheinlich nicht entdeckt.
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  • Rezension zu Ein toter Lehrer

    Ich stimme meinen Vorrednern in allen Punkten zu, "Ein toter Lehrer" war ein absolut aufwühlendes Buch. Simon Lelic hat wirklich das geschafft, was ich vor dem Lesen eigentlich nicht glauben wollte: Man sympathisiert sich mit einem Amokläufer und hat Mitleid mit diesem. Fassungslosigkeit und Ungläubigkeit haben sich beim Lesen eingestellt. Was diesem Lehrer widerfahren ist, ist nahezu unglaublich.
    Ich muss allerdings sagen, dass ich persönlich teilweise das Problem hatte, das Ganze nachzuvollziehen. Ich bin an einer Schule gewesen, an der es solche Fälle nicht gab. Wenn es in einem Schuljahr eine einzige richtige Schlägerei gab, dann war das schon viel und weder physische noch psychische Gewalt waren an der Tagesordnung. Es wurde sehr schnell eingeschritten falls sich irgendwo etwas angebahnt hatte und Mobbing (ich glaube das Wort gab es damals noch gar nicht) wurde bereits im Ansatz erstickt. Umso erschreckender war das, was ich in dieser Geschichte miterlebt habe. Wenn wir damals auch nur versucht hätten, ansatzweise so mit einem Mitschüler oder gar mit einem Lehrer umzugehen, wäre die Hölle losgewesen. Was Schulleitung und Polizei hier abliefern, hat mich einfach nur kopfschüttelnd zurückgelassen, die Hilflosigkeit einiger Eltern hat mich richtig traurig gemacht, genauso wie das eiskalte Verhalten einiger der Schüler.
    Dass die ermittelnde Polizistin selbst auch ein Mobbing-Opfer ist, war mir allerdings etwas zuviel des Guten und das wäre für die Geschichte auch nicht wirklich wichtig gewesen. Das war ein wenig zuviel des Guten. Ansonsten war es ein wirlich mitreissendes und schön zu lesendes Buch. Ein Krimi oder gar ein Thriller ist es nicht wirklich, ich würde es eher als Psychodrama einordnen.
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Ausgaben von Ein toter Lehrer

Hardcover

Seitenzahl: 352

Taschenbuch

Seitenzahl: 352

E-Book

Seitenzahl: 352

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