Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Gute Geister

Nur wer Grenzen überschreitet, kann die Welt verändern Jackson, Mississippi, 1962: Die junge Skeeter ist frustriert. Nach dem Studium verbringt sie die Tage auf der elterlichen Baumwollfarm, als einzige ihrer Freundinnen ohne einen Ring am Finger. Sehr zum Missfallen der Mutter. Doch der Mann, mit dem ihre Freundinnen sie verkuppeln wollen, ist ein hochnäsiger Snob. Und dann ist auch noch ihr schwarzes Kindermädchen, bei dem sie stets Trost fand, spurlos verschwunden. Skeeter wünscht sich nur eins: Sie will weg aus dem engen Jackson und als Journalistin in New York leben. Und um diesem Ziel näher zu kommen, verbündet sie sich mit zwei Dienstmädchen, die ebenso unzufrieden sind wie sie: Aibileen zieht inzwischen das siebzehnte weiße Kind auf. Doch nach dem Unfalltod ihres einzigen Sohnes ist etwas in ihr zerbrochen. Und Minny ist auf der Suche nach einer neuen Stelle. Sie ist bekannt für ihre Kochkünste, aber sie ist auch gefürchtet: Denn Minny trägt das Herz auf der Zunge. Und gemeinsam beschließen die drei außergewöhnlichen Frauen, gegen die Konventionen ihrer Zeit zu verstoßen und etwas zu wagen. Denn sie alle haben das Gefühl zu ersticken und wollen etwas verändern - in ihrer Stadt und in ihrem eigenen Leben.
Weiterlesen

Bewertungen

Gute Geister wurde insgesamt 99 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,6 Sternen.

(70)
(27)
(1)
(1)
(0)

Meinungen

  • Mit der Faust in der Tasche zu lesen: Wie viel hat sich denn bis heute nicht nur auf dem Papier geändert?

    Marie

  • Eine bewegende, aber auch erschreckende Geschichte die mich sehr zum Nachdenken bringt!

    Cordi

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Gute Geister

    1962: Skeeter Phelan hat gerade ihr Journalistikstudium beendet und ist in ihre Heimatstadt Jackson/Mississippi heimgekehrt. Sie ist die Einzige aus ihrem Freundeskreis, die nicht ihr Studium abgebrochen hat, um zu heiraten und Kinder zu bekommen. Ihre Mutter möchte Skeeters ledigen Zustand so bald wie möglich beendet sehen, doch Skeeter will vor allem eins: Ihr Studium nutzen und einen guten Job bekommen, sie will schreiben, aber zuerst müssen Ideen her.
    Aibileen arbeitet als Dienstmädchen bei Skeeters Freundin Elizabeth und ist auch dafür zuständig, sich um deren kleine Tochter zu kümmern – und sie ist, wie all die anderen Dienstmädchen, farbig. Als Skeeter mitbekommt, dass Aibileen – und nicht nur diese – von ihren Dienstherren eigene Toiletten gebaut bekommen, damit sie nicht die der Familie, bei der sie beschäftigt sind, benutzen, keimt in ihr eine Idee: Warum nicht die Dienstmädchen interviewen und ein Buch darüber schreiben, wie es ist, als Farbige bei Weißen zu arbeiten. Das ist jedoch ein sehr gefährliches Unterfangen und jemanden zu finden, der sich interviewen lässt, ist sehr schwer …
    Die Autorin ist selbst in den Südstaaten der USA aufgewachsen und wurde von einem farbigen Dienstmädchen groß gezogen, wie sie in ihrem Nachwort schreibt, sie weiß also, wovon sie spricht. Mit dem Bundesstaat Mississippi und vor allem mit der Stadt Jackson hat sie zudem einen Ort ausgesucht, der in der Geschichte der Farbigen in den USA eine traurige Rolle einnimmt. So hat Kathryn Stockett auch einige reale historische Personen und Gegebenheiten in ihren Roman mit einfließen lassen, sei es der Mord an Medgar Evers, der erst Jahrzehnte später gesühnt wurde, sei es Martin Luther King und seine „Ich habe einen Traum“-Rede, sei es J: F. Kennedys Ermordung, aber auch Popkulturelles, wie Bob Dylan und die Stones. Das gibt dem Roman ein ordentliches Quantum Authentizität und regt den Leser dazu an, sich mehr mit der Thematik auseinanderzusetzen.
    Erzählt wird die Geschichte (bis auf ein Kapitel) abwechselnd von Skeeter, Aibileen und einer weiteren Farbigen, Minny, im Präsens in Ich-Form. Als Leser taucht man so tief ein in das Geschehen ein, das man eben nicht nur aus Skeeters Sicht verfolgt, sondern auch hautnah aus der der beiden Dienstmädchen. Auch das trägt viel zur Authentizität bei, zumal die Autorin die Erzählung Skeeters sprachlich von der der beiden anderen unterscheidet, deren Sprache ist eindeutig restringierter. Farbige, vor allem Frauen, hatten kaum die Möglichkeiten, die Schule abzuschließen, mussten schon sehr früh in Arbeit gehen.
    Man muss schon sehr oft schlucken, wenn man liest, wie es den Farbigen jener Zeit ging. Schön aber auch, zu sehen, dass nicht alle Weißen absolut rassistisch dachten, dass es auch Vertrauen und Freundschaft zueinander geben konnte, auch wenn man das besser geheim hielt. Man kann aber auch erkennen, wie krank ein System ist, das Rassen trennen möchte, aber den Farbigen das Aufziehen der weißen Kinder überlässt.
    Die Charaktere sind der Autorin sehr gut gelungen. Aibileen hat rund 20 fremde Kinder großgezogen, ist alleinstehend, ihr Sohn lebt nicht mehr. Sie versucht, dem ihr anvertrauten Kind nicht nur Selbstvertrauen zu vermitteln, sondern auch, dass Farbige und Weiße lediglich durch die Hautfarbe verschieden sind. Minny ist einiges jünger, aber Aibileens beste Freundin. Sie hat einen prügelnden Ehemann und mehrere Kinder. Durch ihr vorlautes Mundwerk hat sie es nicht leicht, ihre Stellungen zu behalten.
    Skeeter bleibt nicht nur wegen ihrer Hautfarbe gegenüber den beiden Dienstmädchen eher blass, doch auch sie bringt sich durch ihr Projekt in Gefahr, zumindest macht sie sich zu einer Außenseiterin in der weißen Oberschichtgesellschaft. Mit Skeeter kommt aber auch einiges an Humor in den Roman, der dadurch nicht nur bedrückend wirkt. Die Antagonistin, Hilly Holbrook, ist Rassistin durch und durch, sie kann man so richtig schön verachten. Ein weiterer Charakter erscheint mir erwähnenswert: Celia Foote. Sie hat in die weiße Oberschicht eingeheiratet, stammt aber aus ärmlichen Verhältnissen und eckt daher auch ständig an. Ihr Mädchen jedoch behandelt sie eher als gleichberechtigt, gleichwertig, hier kommt die Distanz eher von diesem, das Celias Verhalten nicht recht einzuordnen weiß. Mir hat Celia sehr gut gefallen, neben Aibileen ist sie die interessanteste Figur im Roman.
    Der Autorin ist ein wunderbarer Roman gelungen, der Stoff zum Nachdenken bietet und den man unbedingt lesen sollte.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Gute Geister

    Aibileen und Mae Mobley sind ein unschlagbares Team. Die zweijährige Mae liebt ihre "Aibee" über alles und kann sich glücklich schätzen, dass sich das farbige Hausmädchen so liebevoll um sie kümmert, denn Elizabeth Leefolt behandelt ihre Tochter eher kühl und vermeidet zu engen Kontakt, wo sie nur kann. Aibileen denkt sich ihren Teil über diese Lieblosigkeit und behält ihre Meinung für sich, denn in den Südstaaten der frühen 60er Jahre haben sie und ihre Berufsgenossinnen nicht viel zu lachen und keinerlei Rechte. Und während sich die ersten Anfänge der Bürgerrechtsbewegung bilden, wirbt Hilly Holbrook, die beste Freundin von Aibileens Arbeitgeberin, für eine Initiative, die angeblich im Interesse aller dafür sorgen soll, dass für schwarze Hausangestellte Extratoiletten außerhalb des Hauses eingerichtet werden. Es ist ja für Weiße nicht zumutbar, sich mit "solchen Leuten" ein Klo zu teilen.
    Aibileens Freundin Minny hat noch ganz andere Sorgen. Nachdem sie sich ausgerechnet mit Hilly Holbrook angelegt und dabei etwas Unaussprechliches getan hat, ist sie ihren Job los, und die Chancen, irgendwo in der Nähe eine neue Stelle zu finden, sind gleich Null. Schließlich kommt sie bei der unbedarften Celia Foote unter, die frisch verheiratet und mit der Haushaltsführung völlig überfordert ist. Celia stammt aus einfachsten Verhältnissen und durchschaut die komplizierten Feinheiten der gehobenen Gesellschaft von Jackson, Mississippi, nicht so recht. Dabei ist ihr größter Wunsch, von den Damen, die "dazugehören", als Freundin akzeptiert zu werden, die jedoch rümpfen allesamt zierlich das Näschen über den Emporkömmling mit den aufreizenden Klamotten.
    Eugenia Phelan, von allen außer ihrer Mutter nur Skeeter genannt, kehrt nach dem Ende ihrer Collegezeit nach Hause zurück und merkt, dass sie nicht mehr so richtig dazupasst. Zwar spielt sie mit Elizabeth, Hilly und anderen jungen Frauen aus gutem Hause weiterhin Bridge, ist Mitglied eines Wohltätigkeitsvereins und gibt sogar dessen Newsletter heraus, doch sie spürt, dass das (und die Suche nach dem passenden Ehemann, die für eine Frau ihrer Körpergröße von 1,80 m auch nicht so einfach ist) nicht alles sein kann, was das Leben zu bieten hat. In Erinnerung an Constantine, das Hausmädchen, das sie während ihrer Kindheit und Jugend so geliebt hat und das eines Tages einfach verschwand, beschließt sie, ein Buch über schwarze Hausangestellte zu schreiben und dafür deren authentische Stimmen einzufangen. Allerdings muss sie vor dem Hintergrund zunehmender rassistischer Übergriffe erst einmal ein paar Frauen finden, die überhaupt bereit sind, sich interviewen zu lassen.
    Kathryn Stockett, die selbst in den Südstaaten aufgewachsen ist, entführt uns von der ersten Seite an mitten hinein in die 60er Jahre in Mississippi, eben jenen Bundesstaat, wo man sich besonders lange und besonders heftig gegen die Aufhebung der Rassentrennung wehrte. Sie verleiht den drei Erzählerinnen Aibileen, Minny und Skeeter jeweils eine ganz eigene Stimme mit unterschiedlichem Sprachduktus. Anfangs war das leicht gewöhnungsbedürftig, vor allem in Aibileens Kapiteln, die einen veritablen Südstaatenslang an den Tag legt, doch das legte sich bald.
    Von so viel rassistisch verblendeter Dummheit und Herzlosigkeit zu lesen, hat mich permanent auf die Palme gebracht - unglaublich, dass das alles noch gar nicht lange her (und bis heute leider nicht gänzlich überwunden) ist. Umso mehr ist mir die tatkräftige Skeeter ans Herz gewachsen, die den Frauen, die oft jahrzehntelang bei der gleichen Familie arbeiten, den Haushalt schmeißen und zu einem Großteil auch die Kinder erziehen, endlich eine Stimme verleihen möchte, die von der Öffentlichkeit gehört wird. Gleichzeitig fand ich es unsagbar traurig, dass sie es nicht wagen kann, das Buch unter ihrem Namen zu veröffentlichen, und dass die befragten Frauen zum Teil Todesängste ausstehen müssen für den Fall, dass die Sache auffliegt.
    Trotz des heiklen Themas, der üblen Vorfälle und des sich permanent durchziehenden Alltagsrassismus und der Bigotterie einiger Figuren ist "The Help" aber überhaupt kein tristes, trübsinniges Buch, sondern lebt von seinen schillernden Protagonistinnen. Die drei Frauen im Mittelpunkt des Buches bestechen durch Ideenreichtum und Humor, sind aber auch keine überlebensgroßen Charaktere, an denen alles Schwierige abprallt. Im Gegenteil, alle drei haben manchmal schwer zu kämpfen.
    Am Ende steht dann auch keine wundersame Lösung für sämtliche Probleme (diese Kitschklippe hat die Autorin sehr gut umschifft), aber doch immerhin die Hoffnung auf eine wenigstens ein bisschen bessere Zukunft für alle.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Gute Geister

    @Frawina danke dir für die Antwort!
    Ich stimme allerdings nur teilweise zu. Es stimmt, die Sklavenbefreiung war schon lange davor, aber trotzdem waren in den Köpfen vieler Südstaatler Afroamerikaner Menschen zweiter Klasse und viele wollten auch, dass das so bleibt. Und die Zeit, in der das Buch spielt (ca. 1964) ist eine Zeit der Bürgerrechtsbewegung, eine Zeit des KKK-Terrors und des White Citizens Councils. Wenn Stockett dann schreibt, dass es eigentlich die weißen Frauen sind, vor denen man sich am meisten fürchtet, dann ist es eigentlich dreist, denn es ist eine Zeit in der Weiße ohne rechtliche Konsequenzen einen Schwarzen mitten auf der Straße totprügeln konnten. Vier Jahre später wurde Martin Luther King, Jr. ermordert, die Aussicht auf bessere Zeiten lässt zu dieser Zeit, in der das Buch angesiedelt ist also auf sich warten.
    Die Stimmung im Buch fand ich allerings trotzdem auch sehr gut beschrieben, wie gesagt, ich war ständig nervös, aber das Leben der Dienstmädchen und ihre Probleme und Ängste kamen mir dann doch zu heruntergespielt vor. Die Frauen aus der Zeit hatten nicht nur mit verbalen Attacken und Demütigungen zu kämpfen, oft war es doch so, dass sie durch ihre Arbeitgeber körperlicher Gewalt und/oder sexuellen Übergriffen ausgesetzt waren, sich nicht wehren konnten und wenn sie oder ihre Männer es versuchten, auch oft mit dem Leben dafür bezahlten. Natürlich gab es auch die, die fast schon Teil der Familie waren (und trotzdem allein in der Küche essen mussten).
    Das Bild des schwarzen Mannes fand ich rückblickend in dem Buch auch irgendwie fragwürdig. Mir ist es zuerst gar nicht aufgefallen, bis ich es auf der unten reinkopierten Seite gelesen habe. Es werden alle erwähnten Afroamerikaner (bis auf den Reverend) als Trinker oder Taugenichtse dargestellt. Minnys Mann ist ein Säufer und Schläger, Aibileens Mann hat sie rücksichtslos mit dem Kind allein gelassen, war ein Nichtsnutz, Constantins Mann hat sich ebenso verdünnisiert.
    Und bzgl. dem Ende :
    Ich mein, da kann ichs verstehen, dass sich manche Afroamerikaner verletzt fühlen durch dieses Buch. Apropos, ich habe zwei recht interessante Seiten gefunden, wenn es jemanden interessiert:
    Einmal eine Stellungnahme der ABWH (Association of Black Women Historians) zu dem Buch: http://www.abwh.org/images/pdf/TheHelp-Statement.pdf
    Und eine Seite "What do black people think of "the Help" - a critical review" : https://acriticalreviewofthehe…people-think-of-the-help/
    Die zweite Seite war seeeehr ausführlich, sehr ausschweifend, hatte viele Verweise, über einiges lässt sich auch streiten, aber alles in allem eine interessante Perspektive.
    Naja, heute fühl ich mich zumindest weniger gespalten, ich finde das Buch nachwievor großartig erzählt und bis zum Schluss emotional mitreissend. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass Stockett zwar versucht hat den schwarzen Dienstmädchen eine Stimme zu geben, sich dann letztlich aber auch nicht ganz getraut hat es ungefiltert zu tun und es dann mit der Zensur für meinen Geschmack einfach zu gut gemeint hat.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Gute Geister

    Hm. Ich muss gestehen, dass ich nicht ganz verstehe, was du als so sehr verharmlosend empfindest.
    Ich war auch in der MLR mit Tessa und vielleicht hat tatsächlich das sehr langsame Lesetempo, bei dem man sich sehr intensiv mit den Geschehnissen auseinandersetzt, eine Rolle dabei gespielt.
    Schokopraline, ich finde das, was du in deinem ersten Absatz schreibst, sehr gut beschrieben und habe es auch so empfunden.
    Als Wohlfühlbuch würde ich "Gute Geister" aber nicht bezeichnen. Es entsteht Hoffnung, ja. Da wir zum Glück inzwischen ja den Abstand von fünfzig Jahren haben und es (zumindest bis zu den Rassenunruhen in diesem Jahr) so aussieht, als ob, nach nochmal einer Generation an Kämpfen, sich tatsächlich Vieles weiterentwickelt und verbessert hat, war am Ende des Buches bei mir keine Unentschlossenheit, sondern ich dachte, dass im Großen und Ganzen sich alles zum Guten gewendet hat.
    Es kam mir auch immer so vor, als ob der Stand vom Anfang der 60er Jahre nicht mehr den Tiefpunkt der Unterdrückung darstellte. Sondern dass ja schon 100 Jahre Sklavenbefreiung und zumindest kleine Schritte hin zu Veränderung getan waren. Ich fand auch, dass im Buch sehr gut herausgearbeitet wurde, dass die Beziehung zwischen Weißen und Farbigen nicht nur ein "Diener-Herr-Verhältnis" zeigte, sondern eben gerade in der Beziehung mit den Kindern, dass da sehr viele Emotionen eine Rolle spielten. Und eben auch, wie ambivalent diese beim Heranwachsen der Kinder (und Hineinwachsen in eine streng vorgegebene Rolle) sich entwickeln.
    Als verharmlosend kann ich es eigentlich nicht empfinden. Es kommen Menschen zu Tode, es herrscht eine bedrohliche Atmosphäre, es gibt jede Menge Einschränkungen für die Farbigen und teilweise auch für die Weißen und am Ende muss die künftige Autorin sogar aus ihrer Heimat wegziehen. Das alles vor dem Hintergrund der bekannten Rassenunruhen, die in den 60ern folgten. Ich meine schon, dass man auch das alles spüren kann?
    Ja. Also, um es kurz zu sagen, ich fand das alles in der Mischung wirklich sehr gut. Abgerundet vom kleinen Einblick in die Beweggründe der Autorin.
    Hilft dir das in deiner Verwirrung irgendwie weiter?
    Weiterlesen
  • Rezension zu Gute Geister

    Auch wenn die Rassentrennung per Gesetz aufgehoben wurde - in den Köpfen vieler US-Amerikaner ist sie noch immer aktuell
    Die hinreißend geschriebene (und ebenso gut übersetzte) Geschichte um „Skeeter“, eine weiße, angehende Journalistin und zwei schwarze Dienstmädchen spielt in Mississippi im Jahr 1963 - also zur Zeit der strikten Rassentrennung.
    Eine Geschichte von schwarzen Frauen, die den Dreck der weißen Ladies wegputzen, sie bekochen, die Kinder der Weißen aufziehen, während sie ihre eigenen vernachlässigen müssen - und dabei selbst wie der letzte Dreck behandelt werden. Doch sie sind mutig genug, mit Hilfe von Skeeter ihre Demütigungen in Form eines Buches öffentlich zu machen.
    Liest man das Buch als unbedarfter Deutscher, so denkt man sich unwillkürlich: „Gut ausgedacht, aber so schlimm kann es doch unmöglich gewesen sein?!?“
    Fährt man jedoch, so wie ich, als unbedarfte Deutsche, die bisher nur die emanzipierten Afroamerikaner des US-amerikanischen Westens und die zugewanderten Afrikaner Kanadas kannte, durch die ländlichen Gebiete der Südstaaten, dann begreift man sehr schnell: „Es muss wirklich so schlimm gewesen sein!“ Anders kann man den offensichtlichen Hass, die Aversionen und wohl auch Ängste, die einem als Weißen auch heute noch so oft entgegenschlagen, nicht erklären.
    „Gute Geister“ ist ein Buch das aufrüttelt - denn auch wenn die Rassentrennung per Gesetz längst aufgehoben ist - dass sie in vielen Köpfen, vermutlich nicht nur im Süden, noch vorhanden ist, zeigt sich in schöner Regelmäßigkeit sobald man die Nachrichten einschaltet.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Gute Geister

    Klappentext:
    Jackson, Mississippi, im Jahr 1962.
    Die 22-jährige Skeeter kehrt nach dem Collegeabschluss frustriert auf die elterliche Maisfarm zurück. Als Einzige ohne Verlobungsring - zur großen Enttäuschung ihrer Mutter. Denn an Skeeter ist nicht nur alles zu lang und dünn geraten - sie hat auch zum Flirten keinerlei Talent. Sonst fand sie immer bei Constantine Trost, dem schwarzen Dienstmädchen, das sie aufgezogen hat. Doch diese ist spurlos verschwunden. Skeeter wünscht sich nur eins: Sie will weg aus dem engen Jackson und als Journalistin in New York leben.
    Die gutmütige Aibileen zieht schon das siebtehnte weiße Kind groß, dem sie all ihre Liebe schenken will. Ein letztes Mal, bevor sie sich zur Ruhe setzt, auch wenn es sie schmerzt, das kleine Mädchen verlassen zu müssen. Aber nach dem tödlichen Arbeitsunfall ihres einzigen Sohnes ist etwas in ihr zerbrochen.
    Minny ist zwar weit und breit die beste Köchin, doch wegen ihres frechen Mundwerks hat sie wieder einmal eine Stelle in einem Haushalt verloren. Und weil sie ihre vielköpfige Familie ernähren muss, bleibt ihr nichts anderes übrig, als bei einer neu Zugezogenen zu arbeiten, die ihren Ruf nicht kennt. Die Fremde verhält sich äußerst merkwürdig und keine andere im "Club der weißen Ehefrauen" will etwas mit ihr zu tun haben.
    Eigene Meinung:
    Im Klappentext wird auf die drei Hauptprotagonisten und ihre aktuellen Verhältnisse schon etwas eingegangen. Skeeter, Aibileen und Minny, drei Personen, die mir in diesem 600 Seiten starken Buch sehr ans Herz gewachsen sind und ihre Geschichte aus ihrer Sicht im Wechsel erzählen.
    Skeeter, in meinen Augen eine sehr starke Persönlichkeit, läßt sich durch die damaligen Vorurteile gegenüber den schwarzen Dienstmädchen nicht verunsichern. Auch kehrt sie die damaligen Probleme nicht so einfach unter den Teppich oder ignoriert sie. Sie befasst sich intensiv mit dem Leben dieser guten Seelen, die aufopferungs- und liebevoll die Kinder der Weißen aufziehen, den Haushalt viele Stunden; Tag für Tag, für weniger als den Mindestlohn schmeißen und nach Feierabend die eigene Familie versorgen und verfolgt damit eine Idee, die ihr seit geraumer Zeit im Kopf rumspukt. Unterstützung bekommt sie dabei von zwei schwarzen Dienstmächen: Minny und Aibileen.
    Aibileen, ein liebevoller Mensch und eine Mutter, die vor kurzem ihren Sohn bei einem tragischen Unfall verloren hat. In ihrem Leben hat Aibileen mittlerweile 17 weiße Kinder großgezogen und kann sich ein Leben ohne diese vernachlässigten Kinder, die die Aufmerksamkeit der leiblichen Mütter quasi erbetteln müssen, nicht mehr vorstellen (die Mütter haben wichtigeres zu tun als die eigenen Kinder zu erziehen, als da wären: im Club der weißen Ehefrauen schwerwiegende Probleme zu lösen:"wie kann ich das Problem lösen, daß die schwarzen Dienstmädchen das Klo im Haus der Arbeitgeber nicht benutzen und mit ihren krankmachenden Bakterien verseuchen usw!) Aibileen schaut sich dieses Schauspiel nun schon viele Jahre an, schluckt alles an Frust runter und macht es sich zur Aufgabe, dem aktuellen Pflegekind, der kleinen Mae Mobley, die Tochter der weißen Ma´am, gesundes Selbstwertgefühl und Liebe zu vermitteln und ganz wichtig, dem 2- jährigen Mädchen täglich die drei wichtigen Worte zu vermitteln: Liebe dich selbst!
    Minny, auch ein schwarzes Dienstmächen, ist leider sehr impulsiv und kann oft ihre Klappe nicht halten. Sie schmeißt der weißen Ma´am alles mögliche an den Kopf, gibt immerzu Widerworte und verliert so nicht nur einen Job in der Stadt Jackson. Nach und nach gehen ihr die Möglichkeit auf neue Jobs aus, doch ist sie durch die Versorgung der Familie auf das Geld angewiesen. Durch eine glückliche Fügung und nicht zuletzt durch ihre guten Kochkünste bekommt sie bei einer Neuen.Weißen in der Stadt eine weitere Chance, die sie sich diesmal nicht vermiesen möchte.....wenn doch nur ihr vorlautes Mundwerk nicht wäre. Anfangs habe ich mich mit Minny und ihrer großen Klappe sehr schwer getan, nach und nach jedoch schätzen gelernt. Denn dass sie nicht alles komentarlos schlucken möchte, sich dem allem nicht immerzu fügen und unterwerfen möchte, kann man sehr schnell verstehen und ihre impulive aber letztendlich doch liebevolle Art macht sie dadurch nur noch authentischer.
    Es machte wirklich Spaß, diese drei wunderbar gezeichneten Charaktere kennenzulernen. Ich hatte immerzu das Gefühl, sie schon seit einer Ewigkeit zu kennen, als wären es gute, alte Bekannte, die mir ihre Geschichte erzählen und als müßten sie noch irgendwo dort draussen in der weit entfernten Stadt Jackson leben und würden nur darauf warten, ihre Geschichte weiterzuerzählen.
    Die Autorin Kathryn Stockett (Gute Geister ist ihr erster Roman) hat einen angenehmen und warmen Erzählstil. Die Erzählungen lassen sich sehr flüssig und angenehm lesen und man hat das Gefühl, diese Orte, sowie die Protagonisten bereits zu kennen. Alles war authentisch beschrieben, alles machte Sinn und hinterließ an keiner Stelle eine Gefühl der Leere oder Planlosigkeit. Außerdem fand ich es richtig klasse, daß sie diese ernste Thema nicht so stocksteif über die Bühne gebracht hat, im Gegenteil! Ständig kamen mir die Tränen....vor Lachen! Neben Ensthaftigkeit war eine gewisse Ironie ständig spürbar und gab der Geschichte richtig Pfiff.
    Im Nachwort schreibt Stockett über ihr eigenes Leben, wie es war, als sie damals von ihrem schwarzen Dienstmädchen in Jackson großgezogen und geliebt wurde. Sie hat sich also sehr intensiv mit diesem Thema auseinandergesetzt und konnte sich vielleicht ein kleines wenig in die Denkweise der Dienstmädchen hineinversetzen und so versuchen, einen Roman über die eigenartige Beziehung zwischen den Schwarzen und den Weißen darzustellen. Ob ihr diese Dartellung tatsächlich geglückt ist, darf ich nicht beurteilen, doch eins kann ich mit Gewissheit sagen: dieses Buch hat all meine Emotionen aus mir herausgelockt und nun, nachdem ich das Buch bereits vor einigen Tagen fertig gelesen und zur Seite gelegt habe (es hat natürlich einen sichtbaren und vorteilhaften Platz bekommen), streichele ich jetzt noch über das Cover und denk an diese wunderschöne, ergreifende und bezaubernde Geschichte zurück.
    Weiterlesen

Ausgaben von Gute Geister

Taschenbuch

Seitenzahl: 608

Hardcover

Seitenzahl: 864

E-Book

Seitenzahl: 608

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:35h

Gute Geister in anderen Sprachen

Ähnliche Bücher wie Gute Geister

Besitzer des Buches 206

Update: