Gott bewahre

Buch von John Niven, Stephan Glietsch, Jörn Ingwersen

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Gott bewahre

»Da kommt Gott – tut so, als wärt ihr beschäftigt.« Kaum hat Gott sich im Himmel eine kleine Auszeit gegönnt und seinem Sohn Jesus Christus die Geschäftsführung überlassen, schon herrscht auf Erden das nackte Chaos. Bürgerkriege, Umweltsünden, Armut, Hassprediger, tödliche Krankheiten, moralischer Verfall und gnadenloser Kommerz, so weit das Auge reicht. Was wurde aus der Menschenliebe und dem einzig wahren Gebot: »SEID LIEB«? Gott denkt nach und findet nur eine Lösung – sein Sohn Jesus muss erneut auf die Erde zurückkehren, um Gutes zu tun. Doch werden die Menschen auf JC hören?
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Bewertungen

Gott bewahre wurde insgesamt 57 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,9 Sternen.

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Meinungen

  • - skurrile und utopische Geschichte über Jesus Wiederkehr -

    LACK OF LIES

  • Ein tiefsinniger Roman voller Witz, skurriler Figuren und vor allem voller beklemmender und nackter Wahrheit - ein typis

    Ambermoon

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Gott bewahre

    Der britische Schriftsteller und ehemalige A&R diverser Plattenfirmen John Niven ist schon eine Marke. Seine satirischen Werke stecken voller bösartiger Tragödien, schräger Typen, sarkastischer Sprüche und vor allen Dingen viel, viel schwarzem Humor. Dafür wird er weltweit geliebt und gefeiert...und das absolut zu Recht, wie ich meine...
    John Niven - Gott bewahre
    (Heyne Hardcore)
    - skurrile und utopische Geschichte über Jesus Wiederkehr -
    Als Gott von einem 7-tägigen Kurzurlaub - was in etwa 400 Erdenjahren entspricht - in das Zentralbüro des Himmels zurückkehrt, ist auf der Erde nichts mehr so wie es einstmals war. Während der Allvater bei zwei Finger breit Whiskey und einem Joint den verpassten Geschehnissen der letzten Woche Aufmerksamkeit schenkt, sieht er sich zu seinem Entsetzen mit den Schrecken des 20. Und 21. Jahrhunderts konfrontiert. Da hat sein Sohn - wir kennen ihn alle (wenn vielleicht auch nicht persönlich) - während Gottes Abwesenheit ganze Arbeit geleistet. Jesus hat sich einfach nicht gut genug um die Menschen gekümmert. Nun gibt es Umweltsünden noch und nöcher, ein Loch ziert die Ozonschicht und die Moral der Menschheit ist, im wahrsten Sinne des Wortes, zum Teufel gegangen. Also beruft Gott eine Konferenz der leitenden Heiligen Petrus, Matthäus, Andreas und Johannes ein und fährt anschließend mit seinem Sohn hinab in den 10. (!) Höllenkreis, um sich mit Satan höchstpersönlich zu treffen.
    Es sind stets intelligente, aber auch infame, teils gar räudige Gedankenkonstrukte, die John Niven, der im Jahre des Herrn 1966 das grelle Neonlicht des Kreißsaals in Irvine, Schottland erblickte, für seine Romane entwirft. Niven nimmt kaum einmal ein Blatt vor den Mund, sagt, was gesagt werden muss und bereut dabei nichts. So erhält der Leser auch Einblicke in die, zugegebenermaßen etwas skurrilen Machenschaften und Bestrafungen in der Hölle. Und der Schöpfer fragt sich völlig zu Recht: Wie konnte auf Erden alles so dermaßen aus dem Ruder laufen? Also beschließt Gott seinen Sohn Jesus Christus abermals auf die Erde zu schicken, um geradezurücken, was eigentlich nicht mehr geradezurücken ist.
    Im New York, des beginnenden 21. Jahrhunderts ist Jesus mittlerweile zu einem gutaussehenden, jungen Mann herangewachsen. Er teilt sich mit seinen beiden Bandkollegen Kris und Morgan ein Zwei-Zimmer-Apartment und wundert sich immer wieder über die Spezies Mensch, in all ihren sinnlosen Facetten. Von allen nur JC genannt, wird der Überlebenskünstler Jesus Christus in seinem Alltag auf Erden immer wieder von den Widrigkeiten des Lebens in einem Amerika der Neuzeit ausgeknockt. So landet JC im Knast, beim Pfandleiher, im Supermarkt-Container, feiert mit Freunden, raucht Joints, trinkt Bier, jamt mit ihnen auf der Gitarre und meldet sich bei "American Pop Star" an. Gemeinsam mit seinen Bandmitgliedern und ein paar Freunden begeben sie sich auf eine abenteuerliche, stets von Geldnot geprägte Reise durch ein herzloses, verruchtes und vom Mammon regiertes Amerika.
    Die 400 Seiten umfassende, skurrile und im Präsens verfasste Gesellschaftssatire "Gott bewahre" stammt aus dem Jahre 2011 und ist so richtig schön politisch unkorrekt. Sie ist eine fiese Persiflage, nein eher eine gerechte und gerechtfertigte Abrechnung mit der heuchlerischen Doktrin und dem dogmatischen Gehabe nahezu aller Religionen. Hier kriegt jeder sein Fett weg. Vom frauenunterdrückenden Ehemann, der burkatragenden Muslima bis zum heiligen Papst im Vatikan. Aber auch Politik, Wirtschaft, Musikindustrie und die Menschheit im Allgemeinen, die sich zum Sklaven ihres eigenen Systems gemacht hat, wird in die Mangel genommen. Das alles verpackt der schottische Autor John Niven, der heute in Buckinghamshire in der Nähe von London lebt, in warme Gewänder aus beißendem Sarkasmus, tiefschwarzem Humor und unliebsamen Wahrheiten, mit einem äußerst differenzierten und authentischen Blick auf das Weltgeschehen. In dem ständigen Perspektivwechsel zwischen JC, seinen Freunden, sowie der großartigsten Show der USA ever, geht es um Verantwortungsbewusstsein, (Un-)Moral, lächerliche TV-Formate oder besser gesagt Freakshows, Zusammenhalt, Altruismus, (Nächsten-)Liebe, positives Denken, aber auch um Machtmissbrauch, Skrupellosigkeit, Rassismus, Mobbing, Anmaßung, die bereits angesprochene Heuchelei der Kirche und ihrer Anhänger, sowie das herzlose Musik- und TV-Geschäft. "Gott bewahre", welches leider auch eine echt hartnäckige und ausladende Durststrecke in der Mitte aufweist, ist auch ein Wiedersehen mit dem übertrieben bösartigen, vor Sarkasmus triefenden Unsympathen Steven Stelfox, den man bereits aus "Kill Your Friends" und später auch vom Nachfolgewerk "Kill Em All" her kennt. Dem Roman, der im Prinzip aus drei locker miteinander verwebten Teilen besteht, fehlt es ein wenig an Flow und einem durchgehend roten Faden. In diesem Falle rettet Niven lediglich sein genialer Schreibstil über ein Desaster im literarischen Sinne hinweg, bis in einer beinahe autarken und lebensfrohen Gemeinschaft in Arizona, im wahrsten Sinne des Wortes, die Hölle auf Erden losbricht.
    (Janko)
    https://www.instagram.com/johnjniven
    Brutalität/Gewalt: 33/100
    Spannung: 59/100
    Action: 49/100
    Unterhaltung: 80/100
    Anspruch: 26/100
    Humor: 23/100
    Sex/Obszönität: 22/100
    LACK OF LIES - Wertung: 76/100
    John Niven - Gott bewahre
    Gesellschaftssatire
    Heyne Hardcore
    ISBN-13: 978-3-453-67633-6
    400 Seiten
    Taschenbuch
    Originaltitel: The Second Coming
    Aus dem Englischen übersetzt von Stephan Glietsch und Jörn Ingwersen
    Erscheinungstermin: 12.11.2012
    EUR 18,00 Euro [DE] inkl. MwSt.
    Weitere Formate:
    ISBN eBook epub: 978-3-641-05650-6
    Erscheinungstermin: 22.08.2011
    EUR 9,99 Euro [DE] inkl. MwSt.
    ISBN Hörbuch CD (gekürzt), 6 CDs, Laufzeit: ca. 7h 40min: 978-3-8371-0912-2
    Erscheinungstermin: 22.08.2011
    EUR 19,99 Euro [DE] inkl. MwSt.
    ISBN Hörbuch Download (gekürzt), Laufzeit: ca. 7h 39min: 978-3-8371-1168-2
    Erscheinungstermin: 22.08.2011
    EUR 13,95 Euro [DE] inkl. MwSt.
    ISBN Hörbuch Download, Laufzeit: ca. 11h 19min: 978-3-8371-1031-9
    Erscheinungstermin: 22.08.2011
    EUR 20,95 Euro [DE] inkl. MwSt.
    "Gott bewahre" bei Heyne Hardcore: https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Gott-bewahre/John-Niven/Heyne-Hardcore/e414921.rhd
    Leseprobe: https://www.penguinrandomhouse.de/leseprobe/Gott-bewahre/leseprobe_9783453676336.pdf
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  • Rezension zu Gott bewahre

    Kaum hat Gott sich im Himmel eine kleine Auszeit gegönnt und seinem Sohn Jesus Christus die Geschäftsführung überlassen, schon herrscht auf Erden das nackte Chaos. Bürgerkriege, Umweltsünden, Armut, Hassprediger, tödliche Krankheiten, moralischer Verfall und gnadenloser Kommerz, so weit das Auge reicht. Was wurde aus der Menschenliebe und dem einzig wahren Gebot: »SEID LIEB«? Gott denkt nach und findet nur eine Lösung – sein Sohn Jesus muss erneut auf die Erde zurückkehren, um Gutes zu tun. Doch werden die Menschen auf JC hören?...(Klappentext)
    ✞✞✞✞✞
    ">>Aber....aber, das sind Tiere da unten. Sie werden den Jungen in Stücke reißen.
    Beim letzten Mal war es ja schon schlimm genug. Aber heutzutage?
    Dagegen werden die Römer Sozialarbeiter aussehen<<"
    (S. 69)
    Stellt Euch vor, um Gott und den Himmel ist es ganz anders bestellt als wir bisher dachten, bzw. als uns weis gemacht wurde. Gott ist ein alter Hippie, trinkt gerne Scotch und raucht auch gerne mal einen Joint. Die 10 Gebote sind einzig alleine auf dem Mist von Moses gewachsen, da er mal wieder übertreiben musste und Gott hält von dem ganzen Religionsmist so gar nichts. Gott liebt alle Menschen, egal welcher Farbe oder sexueller Orientierung. Tja, wenn er gewusst hätte wie sich die Menschheit entwickelt, hätte er wohl keinen Urlaub genommen, um angeln zu gehen und schon gar nicht hätte er alles in die Hände von Jesus gelegt. Dieser zupft lieber mit Jimi Hendrix auf der Gitarre herum und zieht sich dabei einen Joint nach dem anderen rein. Kein Wunder, ist er seit der Sache mit den Römern nicht allzu gut auf die Menschen zu sprechen.
    Als Gott 2010 vom Urlaub zurück kommt, trifft ihn fast der Schlag. Was wurde nur aus seiner Welt? Religionskriege, Intoleranz wohin man nur blickt und dieses Fernsehen und die Sucht nach Fame...grauenhaft! Am besten wäre es einen Meteoriten auf diesen Misthaufen von Erde zu werfen und nochmals von vorne anzufangen. Doch Jesus ein weiteres Mal auf die Erde zu schicken, um die Menschen zur Vernunft zu bringen scheint dann doch eine bessere Idee zu sein. Und schwups...wandelt Jesus wieder auf der Erde und versucht Gutes zu verkünden. Als Gitarrist und Sänger einer Indie-Rockband geht das am besten und zwar bei einer so vertrottelten Castingshow, der Millionen von Menschen gebannt folgen.
    Seid bereit für die wahre Geschichte und höret auf den Propheten, der ein weiteres Mal seine Jünger um sich schart.
    ">>Ich sag Ihnen mal was<<, fährt die Frau entrüstet fort.
    ICH SAG IHNEN MAL WAS ist in der Regel ein ziemlich guter Indikator dafür, dass man kurz davor steht, sich einen Haufen Blödsinn anhören zu müssen.
    >>Ich bete jeden Morgen und jeden Abend zu unserem Herr....<<
    >>Wissen Sie was Lady?<<, seufzt Jesus,
    >>Sie können auch jeden Abend einen Hund als Superman verkleiden.
    Der kleine Scheißer wird trotzdem nicht herumfliegen und die Welt retten.<<"
    (S. 188)
    Das Buch ist in 6 Themen-Kapitel unterteilt. Man beginnt im Himmel, blickt dabei hinter die Kulissen und was Gott von all dem hält, dann begleitet man Jesus auf Erden, lernt ihn dabei näher kennen und begibt sich mit ihm und seinen Freunden auf einen abgefahrenen Roadtrip und schließlich in die Welt der Castinshows. Hierbei treffen John Niven-Leser auf einen bekannten Protagonisten. Wer sonst könnte der macht- und geldgeile Boss der Castingshow sein als Steven Stelfox? Diesen kennen manche bereits aus "Kill your friends". Er ist natürlich immer noch der Arsch wie wir ihn kennen und jetzt stellt Euch vor er trifft auf Jesus.
    "Die beiden Männer reichen sich die Hände - Stelfox' Griff ist kalt, unmenschlich, und sehen sich einen Moment lang an:
    Stelfox blickt in Augen, blau wie Kornblumen, die auf dem Pazifik treiben.
    Jesus dagegen blickt in Augen, die schwarz sind wie das All, bodenlose Löcher des Nichts,
    Fledermäuse kreisen in den Brunnen der Pupillen, stürzen in das Vakuum der Seele.
    Ein kalter Schauer läuft Jesus über den Rücken. Auch Stelfox empfindet etwas Ungewohntes [...]
    Er spürt die Gegenwart eines Widersachers.
    (S. 221)
    Im nächsten Teil begeben wir uns mit Jesus in das weite flache Land Texas, wo sie Land und eine Ranch kaufen, um als Selbstversorger zu leben und die Welt zumindest dort etwas besser zu machen. Irgendwo muss man ja anfangen. Das so eine Hippie-Kommune im streng konservativen Amerika nicht gern gesehen ist, muss ich wohl nicht erwähnen. Wieder hat Jesus zu kämpfen, wieder läuft alles aus dem Ruder und es droht sich alles zu wiederholen.
    John Niven hat mit diesem Buch wieder eine total abgefahrene Story kreiert. Die Werke dieses Autors beinhalten immer Gesellschaftskritik und Milieustudie in einem, doch hier hat er die ganze Menschheit im Visier. Diese kommt hier nicht allzu gut weg. Tja, und recht hat er. Doch wer sonst als Niven kann einem während des Lesens zum Lachen und gleichzeitig zum Nachdenken bringen? Ja, es ist sowohl beklemmend und auch traurig uns Menschen einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen. Es ist aber auch absolut zum Schreien komisch.
    Diese Story enthält so viel Witz und noch viel mehr nackte Wahrheit und einmal mehr wird einem klar, dass ein Meteorit nicht unbedingt die schlechteste Idee wäre.
    Der Roman könnte auch als 2. Teil der Stelfox-Reihe gelten, kann jedoch durchaus eigenständig gelesen werden.
    Fazit:
    Hier liegt wieder ein Niven vor mir, der mich begeistert, aber auch nachdenklich zurück lässt. Kein anderer Autor schafft es Humor, skurrile Figuren und die bittere Wahrheit an den Leser zu bringen wie er. Derb, direkt und doch mit einer Sprachgewalt die einem mitreißt, zum Nachdenken anregt und noch lange nachhallt.
    Schottische Literatur vom Feinsten!
    © Pink Anemone (inkl. Leseprobe, John Niven über das Buch, passendem Sound und Autoren-Info)
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  • Rezension zu Gott bewahre

    Zur Geschichte:
    Da macht man ein paar Tage Urlaub und schon geht alles den Bach runter. So, oder so ähnlich hat dann wohl Gott gedacht als er von seinem 10 tägigen Angelurlaub wieder zurück kam und feststellen musste, dass die Erde ziemlich im A**** ist. Als "der Chef" sich zum Angeln verabschiedete brach gerade die Renaissance an und die Welt schien völlig in Ordnung mit all der Pracht und den Künsten, die sich entwickelten, doch nun, 10 Himmeltage und einiges über 460 Erdenjahren später, sieht das ganze nicht mehr so rosig aus. Gott ist wahrlich versucht "das ganze durchs Klo runterzuspülen und von vorn anzufangen", doch dann kommt ihm eine Idee, immerhin hat das vor gut 2000 Jahren ja schon mal funktioniert.
    Das Buch teilt sich in 6 Teile auf, die eigentliche Haupthandlung findet in Teil 2-5 statt.
    Es beginnt alles im Himmel. Gott kommt gerade von seinem kleinen Urlaub wieder und muss feststellen wie kaputt die Erde ist. Der Leser bekommt gleich mal einen schönen Einblick in die Geschehnisse im Himmel und man braucht schon eine ganze Weile bis man sich an diese Ansicht gewöhnt hat. Immerhin hat man ja doch irgendwie eine gewisse Vorstellung (welche uns ja von verschiedenen Richtungen aus eingebläut wird) vom Himmel und diese hier im Buch ist mal eine ganz andere Sicht der Dinge. Ich muss sogar sagen, eine Sicht die mir sehr zugesagt hat.
    Die Geschehnisse im Himmel sind verdammt humorvoll und natürlich in Szene gesetzt. In einigen anderen Rezensionen zu diesem Buch wurde die obszöne Ausdrucksweise bemängelt. Ich musste mich zwar zu Beginn auch erst etwas daran gewöhnen, aber mal ehrlich, es macht die ganze Sache erst sympathisch und glaubwürdig.
    Ab dem 2.Teil wird dann die Geschichte ins Rollen gebracht, leider leidet der Humor unter der Geschichte und so verblasst sehr viel von dem herzlichen Spaß der noch im Himmel herrschte, wobei es natürlich immer wieder mal einige Schmunzler gibt. Die Geschichte entwickelt sich langsam und arbeitet stetig auf ein Ende zu, welches zwar irgendwie absehbar ist, aber dann eben doch nicht so ganz. … Es ist wirklich schwierig sich dazu zu äußern ohne wirklich die Geschichte zu spoilern. …
    In Teil 5 läuft die Geschichte dann auf ein eindrucksvolle Ende zu und man leidet wirklich mit einigen Figuren der Handlung mit. Ich muss selbst zugeben, dass mir dabei das Herz schwer wurde.
    Mit Teil 6 wird dann wieder etwas an der Spaßschraube gedreht und das Buch verliert wieder etwas von seiner Ernsthaftigkeit, was der Geschichte aber in kleinster Weise schadet. Eher im Gegenteil, so hat man am Ende dann doch ein sehr gutes Gefühl und dennoch bleibt die Geschichte im Kopf und man beginnt sich seine Gedanken zu machen
    Der Autor schafft es doch tatsächlich eine Bibelgeschichte in unsere moderne Zeit zu transportieren und ganz nebenbei stellt er auch noch die Religionen und unsere Gesellschaft an den Pranger. Verpackt wird das Ganze in eine recht humorvolle Erzählweise, wobei das Dramatische und das Tragische nicht auf der Strecke bleiben. Diese Geschichte zeigt umgeschönt das Böse in uns auf, die Ignoranz, die Intoleranz, die Lügen und die Dummheit aber auch das Schöne, das Verständnis, das Vergeben, das Füreinander. Sie zeigt auf ,dass eben doch noch nicht alles verloren ist.
    Wenn die Geschichte zu Beginn auch etwas komödienhaft daherkommt, so entwickelt sich das ganze zu einer wunderbaren Geschichte, die den Leser zum Nachdenken anregt und vielleicht verinnerlicht sich der eine oder andere sogar die wahre Aussage Gottes und das Leben auf Erden wird vielleicht doch etwas besser. Das hört sich zwar etwas kitschig an aber es ist eben einfach so.
    Mir hat dieses Buch wirklich sehr gut gefallen. Ich war zwar etwas schockiert über den Humoreinbruch ab Teil 2, auch hatten die Hauptteile etwas ihre Längen, aber all das kommt der Geschichte zum Ende von Teil 5 zugute, da man eben mit den Figuren zum Teil verbunden ist und so wirklich mitfühlen kann, nicht mit allen Figuren, aber mir waren da einige wirklich sympathische "Kerlchen" schon ans Herz gewachsen. Zu Beginn des Buches wollte ich gleich die 5 Sterne Karte zücken, da ich mich im Himmel wirklich himmlisch amüsiert habe, aber dann kam leider die stellenweise umspektakuläre Haupthandlung. Das Ende wiederum hat alles wieder rausgerissen und wenn man das Buch als ganzes betrachtet ist es eine tolle Geschichte, an der man nichts verändern sollte. Aus diesem Grund habe ich mich dann auch für meine Bewertung entschieden.
    Sterne
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  • Rezension zu Gott bewahre

    Gerade habe ich das Buch beendet und bin total begeistert
    Jesus Christus sitzt gitarrespielend mit Jimi Hendrix im Himmel und fachsimpelt mit diesem bei einem Joint über Musik.
    Und dann kommt Gott vom Urlaub zurück und vorbei ist das entspannte Leben. Der heilige Vater ist nämlich in keiner Weise amüsiert darüber, wie sich die Dinge auf der Erde entwickelt haben. Bei diesen Christen war ihm von Anfang an klar, dass man die im Auge behalten muss, aber dass das Ganze so eskaliert, konnte nicht mal Gott ahnen. Dabei ist es gar nicht so schwer seinen Willen zu erfüllen, denn er hat nur eine einzige Regel, die es zu befolgen gilt: Seid lieb. Seit Moses in einem egozentrischen Schub daraus 10 Gebote gemacht hat, ist die klare Botschaft für die Menschen zwar nicht mehr so leicht ersichtlich, aber man könnte doch trotzdem erwarten, dass die meisten diese Botschaft rauslesen können.
    Aber nein. Stattdessen missbrauchen tausende verschiedene christliche Abspaltungen die Religion, um ihre eigenen Ansichten zum Teil mit Gewalt durchzusetzten. Dabei ist es Gott vollkommen egal, ob jemand an ihn glaubt oder nicht, welche Sexualität jemand hat oder was in der Bibel steht. Und die Jungs von Mohammed, mit dem er umgehend eine Telefonkonferenz hält, rasten ja auch gerade völlig aus. Wie soll er diesem Wahnsinn nur ein Ende bereiten?
    Gezeichnet wird ein Bild von Gott und dem Himmel, das gerade in Amerika bei so manchem sicher die Ohren schlackern lassen würde. Dabei bekommen Gott und seine Entourage einfach nur ein bisschen gesunden Menschenverstand eingehaucht.
    Die Message des Buches ist im Prinzip von Anfang an klar: Jeder kann so leben, wie er mag, solange er anderen Menschen damit nicht schadet. Kants Lehren also mit göttlicher Legitimation. Die Geschichte rechnet entsprechend mit allem ab, was nicht in dieses Konzept passt und gerade natürlich in Amerika, wo der größte Teil der Handlung spielt, gibt es da so einiges in großem Maßstab.
    Jesus kommt also zurück auf die Erde. Ein musikalischer Kurt-Cobain-Verschnitt, der sich wie früher schon um die Aussätzigen und Weggestoßenen kümmert. Was im New York des 21. Jahrhunderts bedeutet, er hilft Drogenjunkies, Obdachlosen und Alkoholikern. Zusammen mit seinerm Band und ein paar hilfsbedürftigen Menschen von der Straße hat der charismatische JC - so nennt er sich mittlerweise - einen Familienverband, in der jeder jedem hilft. Doch sein Ziel, vielen Menschen Gottes Botschaft mitzuteilen, ist trotzdem in weiter Ferne. Bei der größten Castingshow versucht er sein Glück und erhält Einblick in ein knallhartes, korruptes Business, das von den Egos der Chefs geleitet wird und in dem jede Kreativität erstickt wird, die nicht genug Geld ranbringt.
    Humorvoll, aber trotzdem mit einer latenten Melancholie behaftet schildert der Autor eine neue Leidensgeschichte von Jesus Christus. Auch wenn die Komikdichte sehr hoch ist, gibt es auch ernsthafte, reflektierende Passagen darüber, was alles so falsch läuft.
    Ein bisschen Punktabzug gibt es für den doch sehr vulgären Schreibstil. Ich glaube nicht, dass ich jemals ein Buch gelesen habe, in dem so viel über Arschficks geredet wurde. Man muss aber natürlich sagen, dass die Geschichte insgesamt ein bisschen überspitzt geschrieben ist und diese ordinäre Sprache einen großen Teil dazu beiträgt. Ein schamlos fluchender Gott hat schon was.
    […]
    Eine befreundete Theologiestudentin hat mir dieses Buch empfohlen und feiert es total. Das zeigt vielleicht, dass es auch für gläubige Menschen eine gute Lektüre ist - zumindest, wie du schon geschrieben hast, solange sie in der Lage sind,sich und vor allem den Glauben, kritisch zu betrachten.
    Das Buch ist keine Hetze gegen das Christentum, gegen andere Religionen oder gegen Gott. Im Gegenteil. Es ist eine gesellschaftskritische Aufforderung, den wichtigsten Aspekt des Glaubes zu befolgen. Eben den Leitsatz: Seid lieb. Und zwar auch dann, wenn man nicht gläubig ist. Meiner Meinung nach ein großartiges Buch.
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  • Rezension zu Gott bewahre

    […]
    Vieleicht aber gerade dann, denn dieses Buch ist ein wahrer "Augenöffner", besonders was den häufig betriebenen Unfug unter dem Deckmantel der Religion betrifft. Der Autor hat sich hierfür ein Land ausgesucht, das sich dafür besonders gut eignet. Amerika, in dem es viele fundamentalistische christliche Gruppierungen gibt, die ihre verqueren Ansichten gerne damit entschuldigen, das stehe so in der Bibel. Natürlich gilt dies ebenso für viele falsche Auslegungen des Korans, aber Mohammed hat gerade keine Lust damit aufzuräumen, so dass Gott dann mal wieder Jesus auf die Erde schicken muss. Soweit die Ergebnisse einer himmlischen Konferenz, die den ersten Teil des Buches ausmacht.
    Die weiteren Teile sind eine Roadtour durch die USA, beginnend in New York, wo Jesus an einer Castingshow teilnimmt, weiter nach Los Angeles, wo die Show "American Popstar" dann stattfindet und schließlich gehts nach Texas, wo Jesus eine Art Kommune gründet. Aber wie vor gut 2000 Jahren schon einmal, steht sein dreiunddreißigster Geburtstag unter keinem guten Stern. Und das Schicksal nimmt seinen Lauf.
    Diese Geschichte kommt ziemlich schräg und respektlos daher und ist sicherlich für einige Kontroversen gut. Aber John Niven nimmt hierbei nicht nur die Scheinheiligkeit und Selbstgefälligkeit eines religiösen Fanatismus aufs Korn, er blickt ebenfalls hinter die Kulissen der so beliebten Casting-Shows. Und hier wird sich der Autor wohl besonders gut auskennen, da er mehrere Jahre als A&R-Manager einer Plattenfirma arbeitete, bevor er sich dem Schreiben widmete. Neben Romanen schreibt John Niven auch Drehbücher und ist als Journalist tätig. Er lebt in der Gegend von London.
    […]
    Fazit: Großartige Satire mit einigen Aussagen, die zum Nachdenken anregen. Gestört hat mich nur der ständige und übertriebene Gebrauch vieler A...., F..... und S...... - Wörter. Das wird auf die Dauer schon ziemlich nervig. Aber sonst hat mir der Roman sehr gut gefallen.
    Meine Bewertung:
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Ausgaben von Gott bewahre

Taschenbuch

Seitenzahl: 400

Hardcover

Seitenzahl: 400

E-Book

Seitenzahl: 401

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:40h

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