Buntschatten und Fledermäuse

Buch von Axel Brauns

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Buntschatten und Fledermäuse

Wie aus dem »Dummbart« ein »Schlauberger«, aus dem Sprachlosen ein Dichter wird, wie ein »Gefühlstauber« den Autismus durchbricht: Axel Brauns' Erinnerungen geben einen erstaunlichen Einblick in eine andersartige Welt. Faszinierend, aufregend, verstörend.
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Bewertungen

Buntschatten und Fledermäuse wurde insgesamt 28 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,2 Sternen.

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Meinungen

  • Zu lang, aber faszinierend und wunderschön.

    Feuerstuhl

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Buntschatten und Fledermäuse

    Über den Autor:
    Axel Brauns wurde 1963 in Hamburg geboren. 1984 brach er sein Jurastudium ab, um ein Buch über seine autistische Kindheit zu schreiben: »Buntschatten und Fledermäuse«, das 2002 erschien und zu einem Bestseller wurde. Für einen Auszug aus diesem Buch erhielt der Autor 2000 den Förderpreis der Stadt Hamburg. 2004 erschien sein zweites Buch: »Kraniche und Klopfer«, ein Roman über ein kleines Mädchen in einem Haus voller Müll. Anfang 2005 hat er seinen ersten Spielfilm gedreht, der 2006 Kinopremiere hatte. (Verlagsseite Hoffmann und Campe + Klappentext)
    Buchinhalt:
    „Als ich zwei Jahre alt war, verloren die Menschen um mich herum ihr Aussehen. Ihre Augen lösten sich in Luft auf, Nebel verschleierte ihre Gesichter. Die Stimmen verdunsteten. Meine Lippen ermüdeten. Kranke Wörter schleppten sich über meine Zunge. Die Silben verdorrten. Bald stammelte ich nur noch.“
    Mit diesen Worten beginnt ein erstaunliches Buch: die Erinnerungen des Hamburgers Axel Brauns an seine autistische Kindheit und Jugend. Ein solches Dokument dürfte es eigentlich gar nicht geben, denn die Merkmale eines Autisten sind Sprachlosigkeit und die Unfähigkeit zu kommunizieren. Als kleiner Junge kann Axel Brauns zwar hören und mit den Lippen Laute formen, aber er versteht nicht, was Menschen sprechen und handeln läßt und ihren Worten, Gesichtern und Gesten Bedeutung einhaucht: Gefühle.
    Wie aus einem „Dummbart“ ein „Schlauberger“ wurde, aus einem Sprachlosen ein Dichter, aus einem Gefühlstauben jemand, der mit Wortschöpfungen wie „näpfchengut“ und „Wolkenkrem“ eine Welt reich an Freuden und Enttäuschungen beschreibt, davon erzählt diese Geschichte.
    (Klappentext)
    Cover und Titel:
    Das Cover meiner Ausgabe zeigt zu ¾ eine weiße Winterfläche, dahinter einen verschneiten Wald und davor einen knallroten Papagei. Für mein Empfinden symbolisiert diese überwiegende weiße Fläche sehr gut die Leere der Gefühle, die ein Autist bei uns Normalos eben nicht nachvollziehen kann. Auch der Untertitel „Leben in einer anderen Welt“ macht diese Diskrepanz zwischen der Erlebens-Welt eines Autisten und der unseren sehr deutlich.
    Meine Meinung:
    Axel Brauns gibt uns mit seiner Autobiographie einen faszinierenden Einblick in die Innenwelt autistischer Menschen. Dabei muss einem bewusst bleiben, dass der Autor mit dem Asperger-Syndrom eine „relativ leichte“ Form des Autismus hat, die ihm heute den Kontakt zu Menschen erlaubt und erleichtert. Aber es ist faszinierend zu lesen, wie er uns und unsere Welt wahrnimmt während wir ja ihn gleichzeitig ganz anders erleben. Axel Brauns nimmt uns mit in seine Welt ohne dabei zu jammern oder sich zu zu bemitleiden, er beschreibt einfach, wie er die Welt empfand und begriff und heute noch wahrnimmt. Seine eigene Bezeichnung der Dinge ist manchmal etwas schwierig nachzuvollziehen, meistens jedoch sehr sprechend und oft auch witzig.
    Der Autor und ich sind der gleiche Jahrgang und ich kann mich erinnern, dass zu meiner Kinderzeit behinderte oder in irgendeiner Form „andere“ Menschen noch sehr ausgegrenzt wurden. Hier kann man fast sagen, dass Axel Brauns das Glück hatte, dass seine Mutter seine Behinderung einfach ignorierte und leugnete und ihren Sohn als normales Kind behandelte. Dass das vielleicht nicht immer so sinnvoll war, mag dahingestellt sein, aber auf lange Sicht hat sie ihrem Sohn damit ein normaleres Leben ermöglicht als es wohl andere Autisten unserer Generation heut führen mögen.
    Ich kann dieses Buch einfach nur jedem ans Herz legen, der sich für ein etwas anderes Leben in unserer Welt interessiert. Für manche Dinge öffnet es durch interessante neue Perspektiven.
    Ich hatte das Vergnügen, Axel Brauns in einer Lesung zu erleben und wurde bekannt mit einem faszinierenden offenen Menschen, dem man aber trotzdem anmerkte, dass er sich nicht immer in seiner Haut wohlfühlte. Seine „Erkrankung“ wurde gegen Ende der Lesung, als er Bücher signierte, dann doch fühlbar da ihm der engere Kontakt zu uns Lesern dann unangenehm wurde. Aber nie hat er das geäußert, man konnte es nur fühlen.
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  • Rezension zu Buntschatten und Fledermäuse

    Gleich vorweg - das ist meine erste Empfehlung hier (hoffe es richtig hinzukriegen )
    Dieses Buch habe ich vor einiger Zeit gelesen und es hat mich von der ersten bis zur letzen Seite fasziniert.
    Der Autor - er ist Autist - beschreibt seine Kindheit und Jugendzeit mit den Worten die in seinem Kopf sind, er lässt uns Leser an seiner Welt teilnehmen, versucht seine Sichtweise darzustellen und erzählt vom harten Kampf ein "vollständiger" Mensch zu werden.
    Besonders beeindruckt hat mich, dass er (in seiner Form des Autismus) keine Trauer und Schmerz wahrnimmt und Gesichter nicht als solche erkennt. Z.B. wenn sich zwei Menschen küssen verschwimmen die Gesichter ineinander, was bei ihm große Panik auslöst.
    Manches ist amüsant, manches sehr traurig - aber besonders gefallen hat mir das ich dadurch "andere" Menschen ein bißchen besser verstehen kann und über die Krankheit Autismus (bzw. ihre Auswirkungen) lernen konnte.
    Mit lieben Grüßen aus Wien
    Gabi
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Ausgaben von Buntschatten und Fledermäuse

Hardcover

Seitenzahl: 352

Taschenbuch

Seitenzahl: 394

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Besitzer des Buches 77

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