Bewertungen

Raum wurde insgesamt 125 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Meinungen

  • Ein ganz tolles Buch, lustig, traurig und unheimlich gefühlvoll.

    Sushan

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Raum

    Jack feiert seinen fünften Geburtstag zusammen seiner Ma in Raum, wo er schon seit seiner Geburt wohnt. Auf wenigen Quadratmetern hat sich bisher sein ganzes Leben abgespielt. Dass es da draußen tatsächlich die Welt gibt, die er nur aus dem Fernsehen kennt, weiß er nicht.
    Nun aber ist er alt genug, dass Ma ihm behutsam die Wahrheit beibringt, dass sie als junge Studentin entführt wurde und seitdem in diesen vier Wänden gefangengehalten wird, völlig abhängig von "Old Nick", der fast jeden Abend zu ihr kommt, während Jack sich im Schrank versteckt. Jack kann kaum glauben, was er da hört, vor allem, als Ma anfängt, Pläne für eine Flucht aus Raum zu schmieden.
    Entführungsfälle, bei denen die Opfer über Jahre gefangengehalten wurden, kennt jeder aus den einschlägigen Berichten. Emma Donoghue schlüpft in diesem Roman in die Haut eines kleinen Jungen, der in eine solche Gefangenschaft hineingeboren wurde und für den die Welt nur aus einem Kämmerchen besteht, ausgestattet mit dem Nötigsten.
    Seine Mutter versucht, ihm das Leben so angenehm wie möglich zu machen, denkt sich Spiele aus, funktioniert Alltagsgegenstände und Abfall zu Spielsachen und Bastelmaterial um, verschweigt ihm jahrelang die Misere, in der sie sich befinden - und der Kleine führt kein unglückliches Leben, er hat ja keinerlei Vergleichsmöglichkeiten. Wie "Ma", deren Namen wir nicht erfahren, das Kind bedingungslos liebt, das unter so schlimmen Umständen entstanden ist, fand ich sehr beeindruckend.
    Die Perspektive eines Fünfjährigen ist gut getroffen, was seine Weltsicht und seine Denkweise angeht, allerdings fand ich es nicht sehr glaubwürdig, dass ein Kind, das schon mit vier Jahren lesen kann und mit dem die Mutter wie mit einem Erwachsenen redet, noch so eklatante Grammatik- und Wortschatzfehler macht wie "geschneidet" oder "gebringt" oder "mein Schwer" statt "mein Gewicht". Das fand ich auf Dauer ein wenig nervig.
    Über den Verlauf der Handlung zu sprechen, ohne zu spoilern, ist schwierig, deshalb nur so viel: es ist spannend bis zum Schluss, und die psychologische Entwicklung der Hauptfiguren in ihrer Extremsituation empfand ich als recht glaubwürdig, allerdings fand ich manches in der Handlung doch ein wenig dick aufgetragen und nicht so ganz überzeugend.
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  • Rezension zu Raum

    Inhalt:
    "Für Jack ist Raum die ganze Welt. Dort essen, spielen und schlafen er und seine Ma. Jack liebt es fernzusehen, denn da sieht er seine »Freunde«, die Cartoonfiguren. Aber er weiß, dass die Dinge hinter der Mattscheibe nicht echt sind – echt sind nur Ma, er und die Dinge in Raum. Bis der Tag kommt, an dem Ma ihm erklärt, dass es noch eine Welt da draußen gibt und dass sie versuchen müssen, aus Raum zu fliehen …"
    Quelle: Amazon
    Persönliche Meinung:
    Es ist absolut großartig, am Anfang des neuen Jahres gleich so ein Highlight zu lesen!
    Ich hatte zunächst ein paar Anlaufschwierigkeiten, denn beim ersten Leseversuch war ich von anderen Dingen abgelenkt und kam überhaupt nicht rein. Gott sei Dank habe ich es dann nochmal versucht und mir die Welt des kleinen Jack und seiner Ma, Stück für Stück, erschlossen.
    Und das ist, gerade am Anfang, gar nicht so einfach, weil Emma Donoghue konsequent den kleinen Jack erzählen lässt. Zunächst ist das alles ein wenig verwirrend, die Welt durch seine Augen zu sehen und die Begriffe zu enträtseln, die er für die Dinge um ihn herum verwendet. Aber auch für das Außen, den Weltraum und die vielen fremden Planeten, die er nur aus dem Fernseher kennt.
    Als erfahrene LeserIn kann man sich natürlich recht schnell zusammenreimen, weshalb Mutter und Sohn in dieser Situation gefangen sind, wenn man erst einmal der Übersetzung mächtig ist.
    Das tut dem ganzen aber keinen Abbruch, im Gegenteil, ich habe mich sehr darüber gefreut, dass die Autorin ihre Leser ernst nimmt und mich selbst die Erklärungen finden lässt.
    Genau an diesem Punkt hatte sie mich dann auch.
    Zwischendrin hatte ich kurz den Eindruck, sie zieht diesen Teil des Romans eine Idee zu lang, aber wahrscheinlich ist auch das Absicht gewesen, um die Tristesse zu vermitteln.
    Die Veränderung der Situation, als die Mutter ihrem Kind die Wahrheit sagt und sie einen Fluchtplan schmieden, war für mich der Kipppunkt dieses Buches. Denn an diesem Punkt hatte ich kurzzeitig befürchtet, Emma Donoghue zerstört, was sie vorher so gekonnt aufgebaut hat und das Buch driftet in Richtung eines gewöhnlichen Krimis. Das hätte mich sehr enttäuscht und wahrscheinlich hätte ich dann auch abgebrochen. Zum Glück geht sie einen ganz anderen Weg und lässt mich miterleben, wie der kleine Jack quasi neu geboren wird.
    Es ist unglaublich anrührend, wie feinfühlig sie hier mit ihren Figuren umgeht und wie wertschätzend sie diese behandelt.
    Weil eben nicht plötzlich alles wieder gut ist und wir mit den Anpassungsproblemen der Protagonisten konfrontiert werden, die von grenzenloser Freude, bis hin zu Selbstmordversuchen reichen.
    Besonders gut hat mir auch die Darstellung der Angehörigen gefallen, die mit der neuen Situation heillos überfordert sind und ihre eigenen Probleme "im Draußen" haben.
    Das Aufeinanderprallen dieser Welten ist einfach grandios gut, ich konnte das Buch nicht mehr weglegen.
    Hier sei besonders die Großmutter genannt, aber auch ihr neuer Lebensgefährte, der eigentlich nichts für Kinder übrig hat, in den entscheidenden Situationen aber oftmals besser weiß was zu tun ist, als seine Lebensgefährtin, die immerhin zwei Kinder aufgezogen hat.
    Das alles ist so wunderbar, niedlich, tragisch, herzzerreißend süß und manchmal auch nur tief traurig. Ich habe einige Male geweint und doch dabei immer gehofft, wie Jack und seine Ma eben auch.
    Fazit:
    Raum ist eines der besten Bücher, die ich seit einiger Zeit gelesen habe.
    Und garantiert eines derjenigen, die ich von nun an immer empfehlen werde. Und zwar in dem Wissen, dass die meisten Freunde und Bekannten hinterher auch begeistert sein werden.
    In seiner Warmherzigkeit, aber auch der Konsequenz, erinnert es mich stark an "Der Gesang der Flusskrebse", eines meiner Highlights vom letzten Jahr.
    Es ist eines dieser Bücher, über die man hinterher einfach nur sprechen möchte und wo ich sogar den Wunsch habe, mich dafür beim Autor zu bedanken. Danke, Emma Donoghue!
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  • Rezension zu Raum

    Gestern habe ich dieses Buch beendet und ich habe es noch immer nicht ganz "verdaut". Das ist aber keineswegs negativ gemeint, denn auch für mich war es ein kleines Highlight. Für mich war die Wahl, das Buch aus Jacks Sicht zu schreiben, eine unglaublich gute. Ich habe den Kleinen sofort in mein Herz geschlossen und fand es wunderbar, wie er die Dinge im Raum als auch die Dinge im "Draußen" beschreibt, sowie die Liebe zu Ma. Und auch Ma kann man sich perfekt vorstellen, auch wenn Jack selber vieles was er sieht/hört/fühlt, nicht versteht. Auch wenn die Geschichte fiktiv ist, muss ich trotzdem sagen, dass Ma die Erziehung von Jack meiner Meinung nach unglaublich gut gemacht hat trotz der wenigen Mittel die ihr zur Verfügung standen.
    Selten lese ich Bücher, bei denen ich so sehr mitfühlen kann, wie bei diesem. Die Verzweiflung von Ma war für mich fast mit Händen greifbar, irgendwie fühlte ich mich, als wäre ich mit im Raum und dann erst die Flucht - es ist etwas ganz anderes, ob man mit einem Erwachsenen bangt oder mit bzw. um ein Kind. Ein Mini-Kritikpunkt, der für mich allerdings nicht zum Punkteabzug führt: auch ich fand, dass die Polizisten fast zu schnell auf des Rätsels Lösung kamen und "Raum" gefunden haben.
    Von mir gibt es ganz klar
    Den Film habe ich mir gleich im Anschluss angeschaut. Er gefiel mir gut, die Emotionen und Verzweiflung kam hervorragend raus, allerdings ging so unglaublich viel von Jacks Sicht auf die Welt verloren, das fand ich sehr schade.
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  • Rezension zu Raum

    Der kleine Jack lebt eingesperrt in einem kleinen Raum, sein einziger Zugang zur Außenwelt ist der Fernseher und seine wenigen Spielsachen. Jack selber kennt nichts anderes, er wurde in dem Raum geboren und ist seither dort aufgewachsen. Im Gegensatz zu seiner Ma, sie lebt von den Erinnerung an die Außenwelt, ihr Familie und die Hoffnung frei zu kommen. Jack denkt das die Bilder die er im Fernsehen sieht alle nur Fantasie sind und nicht wirklich.
    Schon länger plant seine Mutter aus dem Raum auszubrechen und versucht einen Weg zu finden diesen Plan gemeinsam mit ihrem Sohn umzusetzen. Aber möchte das Jack überhaupt ?? Schließlich kennt er die Welt da draußen gar nicht, für ihn existiert sie nicht.
    Meine Meinung:
    Ein tolles Buch das ich bei einem Büchereifrühstück empfohlen bekommen habe. Es erinnerte mich etwas an das Schicksal von Natascha Kampusch. Das Buch geschrieben aus der Sicht des kleinen Jack´s hat die Autorin sehr gut hinbekommen. Der Schreibstil in einfacher oft in der kindlichen Naivität und Denkweise gehalten und dadurch wird einem das Schicksal erst klar wenn man die Sehnsucht und die Worte der Mutter liest.
    Ich dachte beim lesen oft wie hätte ich diese Situation als Mutter ausgehalten. Die Geschichte berührt einen sehr und auch was sie dann erleben nach dem sie den Raum verlassen hätte ich mir so gar nicht vorgestellt. Ein Buch das ich sehr empfehlen kann, aber nichts für empfindliche Seelen ist.
    Von daher 5 von 5 Sternen.
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  • Rezension zu Raum

    Vor längerer Zeit habe ich die Leseprobe zu diesem Buch gelesen, ich glaube, es war bei Vorablesen.
    Da sie mich nicht überzeugt hat, habe ich keinen Leseeindruck hinterlassen.
    Doch die guten Bewertungen ließen mich meine Entscheidung noch einmal überdenken.
    Als ich es dann im Antiquariat entdeckt habe, wollte ich es versuchen.
    Ich habe etwas gebraucht um reinzukommen. Mich an Jacks Sprache zu gewöhnen, hat etwas gedauert, doch dann war ich gefesselt und berührt.
    Die Autorin versteht es, ein schreckliches Thema auf eindringliche und sehr besondere Weise zu erzählen.
    Ich habe absichtlich vorher keine Rezis gelesen und so wusste ich am Anfang nicht, was mich erwartet oder worum es genau geht.
    Im Nachinein kann ich sagen, hat mir das gut gefallen.
    Ich habe zwar recht früh vermutet, worum es geht, trotzdem war es irgendwie besonders, es nicht von Anfang an zu wissen, sondern im Laufe der Geschichte zu erfahren.
    Ein unglaubliches Buch!
    Ich möchte gar nicht genau beschreiben, was mir im Einzelnen gefallen hat, da ich sonst zu viel über die Handlung verraten würde.
    Vielleicht mag der ein oder andere Leser ja genauso unwissend und unvoreingenommen an den Roman herangehen wie ich.
    Diesen Lesern kann ich nur empfehlen, vorher keine Rezis zu lesen, sondern sich ohne Vorkenntnisse auf diese Geschichte einzulassen.
    Sie ist es wert. Eine eindringliche, bewegende Geschichte.
    Für mich ein absoulutes Highlight und ich vergebe fünf Sterne.
    Für alle, die den Roman gelesen haben (oder für die sehr Neugierigen. Doch seid gewarnt: Es wird einiges verraten):
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  • Rezension zu Raum

    Hut ab vor den vielen tollen Rezis und Eindrücken hier.
    Inzwischen konnte ich schließlich ebenfalls diesen Roman lesen und fand ihn überaus interessant - bzw. das ist wohl kein gutes Wort – sehr bewegend und aussagekräftig.
    Ich finde, dass es Emma Donaghue gut, ja sehr gut versteht, verschiedenste Etappen im Aufenthalt in Raum und im Danach nach und nach darzustellen. Wir setzen ein beim 5. Geburtstag von Jack, im ersten Kapitel eher eine Beschreibung der Jetztzeit in Raum. Dann folgt das « Entlügen » : Ma muss Jack nun nach und nach versuchen deutlich zu machen, wie das Leben für sie vorher war, und was « draußen » ist. Nur auf den ersten Blick scheint Jacks Wunsch, in Raum zu bleiben unverständlich. Dadurch, dass er sich diese andere Welt gar nicht recht vorstellen kann, die er nur durch die Brille des Fernsehers und einiger weniger Bücher kennt, ist dieses Äußere bedrohlich !
    Die Bezüge in « Raum » sind klipp und klar, und da sollte man insbesondere von seinem privilegierten Bezug zu Ma sprechen. Diese Art uns zunächst seltsam anmutender Sicherheit treibt doch, im übertragenen Sinne auch uns um. Wie oft habe ich hier im BT bei einigen Rezis z.B. Von « anderen Welten » gelesen (sprich Kulturkreisen, Wahrnehmungsräumen etc), die viele Leser gar nicht annehmen können. Die Geworfenheit in unsere eigenen « Räume » fällt vielen von uns gar nicht mehr auf ! Und man tut sogar manchmal so, als ob wir uns diese Gegebenheiten selber ausgesucht hätten, bzw sie die besten und einzig möglichen wären. Aber das sind eher Nebenüberlegungen zur Reflexion (bei mir).
    Die Abwesenheit von Artikeln bei den dinglichen Gegenständen könnte man unter anderem durchaus auch damit erklären, dass es kein « anderes » gibt. Es gibt nichts Vergleichbares, dem gegenüber man dann von « ein » oder « der » reden müsste.
    Es ist gerade im ersten und zweiten Kapitel toll, wie Ma und Jack sich beschäftigen und die Phantasie soviel Platz hat ! Man kann gut verstehen, dass der Wunsch, Jack zu schützen, ihr nach der traumatischen Entführung so etwas wie einen Sinn gab. Später würde sie das mal ausdrücklich sagen.
    Bei der Ich-Erzählung eines Fünfjährigen könnte man vielleicht etwas kritisch anmerken, dass er solch lange Dialoge (eher im zweiten Teil des Buches) oder auch komplexe Worte doch nicht genügend beherrschen könnte, aber das mag mal zweitrangig sein.
    Aber ich will gar nicht mehr auf die weitere Story eingehen : es lohnt sich, sie zu entdecken und von mir gibt's eine Empfehlung.
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Ausgaben von Raum

Hardcover

Seitenzahl: 416

Taschenbuch

Seitenzahl: 416

E-Book

Seitenzahl: 417

Hörbuch

Laufzeit: 00:06:25h

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