Ladylike

Buch von Ingrid Noll

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Ladylike

Sich im Alter ladylike in sein Schicksal bescheiden? Von wegen. Lore und ihre Freundin Anneliese wollen mit 73 noch etwas erleben. Jetzt, wo Männer und Kinder glücklich aus dem Haus geschafft sind, gründen sie eine Frauen-WG. Und sie brechen noch einmal auf, zu einer Reise durch Deutschland.
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Über Ingrid Noll

Die deutsche Schriftstellerin und Krimiautorin Ingrid Noll wurde im Jahr 1935 in Shanghai geboren. Die Tochter eines deutschen Arztes wuchs mit ihren drei Geschwistern in Nanjing auf und wurde zu Hause von den Eltern unterrichtet. Mehr zu Ingrid Noll

Bewertungen

Ladylike wurde insgesamt 18 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ladylike

    Es ist anzunehmen, dass auch der neue, mittlerweile achte, Roman der spätberufenen Schriftstellerin Ingrid Noll ihre Fangemeinde voll zufrieden stellen wird.
    Auch dieses Mal laden die beiden Protagonistinnen besonders die Leserinnen dazu ein, von einem anderen und besseren Leben zu träumen, sich die Männer stilvoll und nicht selten mit leicht kriminellen Mitteln vom Leib zu halten und endlich ein selbstbestimmtes, vom Geld jener, leider so früh verstorbenen Männer finanziertes Leben zu führen.
    Das Buch ist anregend und amüsant, es liest sich leicht weg und ist eine klassische Urlaubslektüre auch für Gelegenheitsleserinnen.
    Zum Inhalt: Lore und Anneliese, beide mittlerweile 73 Jahre alt, kennen sich seit ihrer Schulzeit. Damals war Anneliese diejenige, auf deren Superfigur die jungen Männer geradezu flogen, während Lore eher die Stille und Unscheinbare war. Doch in einer Eigenschaft haben sie sich als erwachsene Frauen einander angenähert und sie unabhängig voneinander zur Perfektion entwickelt: wie man am besten einen Mann um den Finger wickelt, ihn still und heimlich ausnimmt, bzw. sich sein Erbe sichert und ihn dann sanft um die Ecke bringt.
    Sie haben nie den Kontakt zueinander verloren und gründen nun in Schwetzingen im Haus von Anneliese eine Wohngemeinschaft. Lore, die aus Wiesbaden, wo sie noch ein Geschäft unterhält ( wie sie daran gekommen ist, braucht nicht extra erwähnt zu werden), nach Schwetzingen gekommen ist, erzählt nun die Geschichte dieser neuen Zweierbeziehung, Sie blendet immer wieder zurück, so dass man bis zur Hälfte des Buches ihr Leben kennt und vor allen Dingen, wie sie zu ihrem Reichtum gekommen ist.
    Anneliese könnte ihr Haus ohne die finanzielle Unterstützung Lores nicht wirklich halten, was im Alltag bei der Verteilung der Aufgaben zu manchen kleineren Reibereien und Spitzen führt (wie in jeder anderen Wohngemeinschaft auch). Doch sie reißen sich immer wieder zusammen und leben eigentlich ganz gut und zufrieden. Bis Ewald auftaucht, ein Mann, den sie beide sehr attraktiv finden, was die innerhäusliche Konkurrenz, besonders in seiner Anwesenheit, extrem anfeuert.
    Ewald ist nach Auffassung der beiden Frauen nicht aufrichtig zu ihnen; er sagt ihnen nicht, wo er seine Abende verbringt und mit welchen Frauen er sich trifft. Sehr eifersüchtig geworden, schmieden beide Frauen einen Plan, der besonders von Anneliese vorangetrieben und dann ins Werk gesetzt wird. Sie wollen ihm auf die Schliche kommen ...
    Dabei versuchen , mehr oder weniger solidarisch mit ihrer Konkurrenz klarzukommen, zumal eines auf alle Fälle klar ist:
    Für den Fall, dass Ewald sich nicht ordentlich benimmt oder irgendwann Probleme machen sollte, bleibt ja immer noch ein Kräutlein aus Anneliese Garten, "the same procedure".
    Ein lustiger und unterhaltsamer Roman ohne große Ansprüche, ganz im Stil von Nolls früheren Romanen, mit viel schwarzem Humor und trockenem Witz.
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  • Rezension zu Ladylike

    In diesem Monat erschien der neue Roman von Ingrid Noll.
    Inhalt:
    Aus der Amazon.de-Redaktion:
    Natürlich war auch Anneliese verheiratet. Ihr Mann Hardy war kränklich, man gab ihm nicht mehr lang zu leben. Gemeinsam mit Lore, deren Gatte mit einer Jüngeren vom Lande durchgebrannt war, plante sie eine Frauen-WG in ihrem schmucken Haus. Aber Hardy erwies sich als überaus zählebig -- bis er in den neunziger Jahren seine Vorliebe für Bärlauch entwickelte. Jeden Tag musste Anneliese ihm eine cholesterinsenkende Suppe aus dem Mode-Retro-Gemüse brauen, und eines Tages rutschte dann aus Versehen eben etwas Herbstzeitlose in die Mischung. „Hardy löffelte sie mit bestem Appetit bis zum bitteren Ende“, heißt es in Ingrid Nolls Roman Ladylike. „Nun, man konnte ihr wirklich keine böse Absicht unterstellen“, nicht einmal die Polizei. „Verdächtig war höchstens, dass sie selbst die bewusste Delikatesse nicht angerührt hatte.“ So oder so stand der gemeinsamen WG nun nichts und niemand mehr im Wege. Gegen Männer ist bei Noll halt immer ein Kraut gewachsen.
    Inzwischen sind die rüstigen Freundinnen Lore und Anneliese glücklich zusammengezogen. Aber es zieht sie auch hinaus in die Welt. Und so brechen sie, längst jenseits der 70, aus ihrem Alltag aus, um Erfahrungen zu sammeln, die ihre spießige Jugend ihnen verwehrte, alte Jugendfreunde aufzusuchen, sich in Bewusstseinsentgrenzung mit Hilfe von Drogen zu üben und von lebensgefährlich hohen Brücken zu springen (wobei ihnen ihre Leibesfülle das Leben rettet). Das alles ist überaus amüsant zu lesen, vor allem wegen des vor Humor und doppelbödiger Lakonie nur so sprudelnden Noll’schen Stils, den wir schon bei Romanen wie
    Die Häupter meiner Lieben, Der Hahn ist tot oder Die Apothekerin schon schätzen lernten. „Alte Liebe rostet nicht“, steht in Ladylike, „aber schimmelig kann sie werden.“
    Noll Romane sind da anders. Die sind auch noch im zwanzigsten Aufguss des Themas frisch und originell. --Stefan Kellerer
    Meine Meinung:
    Der Roman lebt von Nolls Image. Während des Lesens überlegt man beständig, wer wohl das (nächste) Opfer einer der beiden Frauen sein wird. Von dieser Ungewißheit lebt der Roman.
    Die beiden Alten Damen sind kauzige Charaktere, deren Persönlichkeiten sehr unterschiedlich sind. Während Lore groß, hager und vornehm ist, wirbelt Anneliese klein, dicklich, aber mit viel Charme, durch das Leben. Gegensätze ziehen sich an und so gestaltet sich ihr WG-Leben außerordentlich harmonisch. Bis ihr Jugendfreund auftaucht und in beiden Frauen Gefühle weckt...
    neben dieser Liebesgeschichte stellen die "Alten" fest, dass Altsein ihnen eine Anonymität gewährt, die sie früher nicht hatten. So trauen sie sich kleine Verbrechen zu, aber auch Nacktbaden auf Sylt.
    Mir hat es gut gefallen. Ein kleines Büchlein (323 S.) für zwischendurch.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Ladylike

    Klappentext:
    Sich im Alter ladylike in sein Schicksal bescheiden? Von wegen. Lore und ihre Freundin Anneliese wollen mit 73 noch etwas erleben. Jetzt, wo Männer und Kinder glücklich aus dem Haus geschafft sind, gründen sie eine Frauen-WG. Und sie brechen noch einmal auf, zu einer Reise durch Deutschland.
    Zur Autorin:
    Ingrid Noll, geboren 1935 in Shanghai, studierte in Bonn Germanistik und Kunstgeschichte. Sie ist Mutter dreier erwachsener Kinder und vierfache Großmutter. Nachdem die Kinder das Haus verlassen hatten, begann sie Kriminalgeschichten zu schreiben, die allesamt sofort zu Bestsellern wurden. ›Die Häupter meiner Lieben‹ wurde mit dem Glauser-Preis ausgezeichnet und, wie andere ihrer Romane, auch erfolgreich verfilmt. 2005 erhielt sie zudem den ›Friedrich-Glauser-Ehrenpreis der Autoren‹ für das Gesamtwerk. – Amazon
    Allgemeine Informationen:
    Ungekürzte Lesung
    7 CDs
    459 min
    Sprecherin: Maria Becker
    Meine Meinung:
    Lore, reiche Erbin eines Antiquitätengeschäfts, und Anneliese, Gärtnerin und Köchin aus Leidenschaft, verbindet trotz ihrer Unterschiedlichkeit eine Freundschaft seit der Grundschule. Nachdem beide Witwen sind – Lore aus natürlichen Gründen, während Anneliese selbst dafür sorgte – ziehen sie als WG zusammen.
    Es geht überraschend gut, bis Ewald, Annelieses Tanzstundenpartner aus der Jugendzeit, ins Leben der beiden alten Damen tritt.
    Ansonsten passiert fast nichts: Sie machen eine Reise, russische Oligarchen werden um Juwelen betrogen, sie belauern Ewald. Auch wenn es einige Tote gibt: Ein Mordopfer ist nicht darunter.
    So plätschert die Geschichte um zwei Ladies, die es sich im letzten Drittel ihres Lebens gut gehen lassen, ohne Spannungsbogen, ohne Höhepunkt und ohne Pointe vor sich hin. Den schwarzen Humor, für den Ingrid Noll oft gerühmt wird, habe ich nicht entdecken können; einige Passagen mit bitter-ironischen Gedanken zum Altwerden und Altsein, vor allem als Frau, finden sich. Aber damit allein lässt sich eine Geschichte ohne Handlung nicht erzählen.
    Das Buch kann man problemlos während des Autofahrens hören. Man braucht ihm nicht jede Sekunde Aufmerksamkeit zu schenken. Als Printversion hätte ich es sicher aus Langeweile beiseite gelegt.
    Maria Becker lässt ihre Bühnenpräsenz in der Art der Betonung, des Tempos und der besonderen Akzentuierung der Zwischentöne durchscheinen. Man kann ihr gut zuhören; ihre tiefe Stimme mit dem überheblichen Timbre passt ausgezeichnet zu Nolls Lore.
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Ausgaben von Ladylike

Taschenbuch

Seitenzahl: 336

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:39h

E-Book

Seitenzahl: 336

Hardcover

Seitenzahl: 336

Besitzer des Buches 52

Update: