Glencoe

Buch von Charlotte Lyne

Bewertungen

Glencoe wurde insgesamt 26 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,5 Sternen.

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Meinungen

  • Das Leben in den Highlands und das Massaker von Glencoe nach einem etwas zähen Anfang spannend erzählt.

    Hirilvorgul

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Glencoe

    Der Roman „Glencoe“ von Charlotte Lyne hat seine Handlung im Schottland 1689. Sarah Campbell, die mit Sandy Og verheiratet ist, ist beim Clan ihres Mannes, den MacDonalds, bisher noch nicht wohlgelitten, denn sie stammt aus einem rivalisierenden Clan. Sie gilt als Außenseiterin, denn sie ist sehr verschlossen und auch nicht sehr selbstbewusst, vor allem, da sie und Sandy einen verkrüppelten Sohn haben und deswegen ständig Hohn und Spott ertragen müssen. Sandy Og ist der zweite Sohn des Clanführers und stand bislang immer im
    Schatten seines älteren Bruders John. In der Ehe von Sandy Og und Sarah ist es schweigsam, denn beide haben nicht gelernt, sich ihre Gefühle zu zeigen oder zu sagen, wodurch sich auch ihre Unsicherheiten manifestieren gegenüber dem anderen.
    Gleichzeitig ändern sich die politischen Machtverhältnisse in England und Schottland und ein Krieg steht kurz bevor. So machen sich alle Clanmänner auf den Weg, um für ihr Schottland zu kämpfen und sich für eine Seite zu entscheiden.
    Die Autorin Charlotte Lyne hat mit diesem Buch einmal mehr bewiesen, warum ihre historischen Romane so ausgezeichnet sind. Sie hat sehr gut recherchiert und die politischen Ereignisse über eine Zeitspanne von drei Jahren mit einer außergewöhnlich schönen und feinsinnigen Sprache in ihre Geschichte eingewebt. Durch die verschiedenen Handlungsstränge erfährt man sowohl die Dinge aus der Sicht von Königin Mary, sieht den Verlauf des weiteren Lebens der zurückgebliebenen Menschen in Glencoe und erfährt, wie es auf dem Schlachtfeld zugeht. Dieses Buch nimmt einen einfach nur gefangen, man kann es gar nicht aus der Hand legen und erlebt jede Einzelheit der Geschichte persönlich mit.
    Die Charaktere der Protagonisten hat Charlotte Lyne wunderbar gezeichnet, den einen oder anderen schließt man direkt ins Herz und leidet oder freut sich mit ihnen. Sie werden nahezu zu Familienangehörigen, die man nicht mehr missen möchte.
    Es ist ein Buch über die Liebe, das Leben, über den Hass und den Krieg. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Leseempfehlung, denn dieses Buch ist ein Meisterstück!
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  • Rezension zu Glencoe

    Inhalt (kopiert von der Verlagshomepage)
    1689. Im Streit um die englische Thronfolge ist das Hochland zutiefst gespalten. Die MacDonalds halten den Stuarts die Treue, die Campbells unterstützen den neuen König. Gegen den Willen ihrer Familien holt Sandy Og MacDonald die junge Sarah Campbell als seine Braut nach Glencoe. Zwischen ihnen ist es Liebe auf den ersten Blick. Als Sarah nach mehreren Totgeburten einen verkrüppelten Sohn zur Welt bringt, wird sie von den Frauen des Clans noch mehr verachtet. Sandy Og erntet ob seiner Sanftheit nichts als Hohn und Spott. Gleichzeitig spitzt sich der Zwist zwischen den MacDonalds und den Campbells zu. In einer eiskalten Winternacht kommt zu einem Blutbad, wie es das Hochland noch nicht gesehen hat. Können ausgerechnet Sarah und Sandy Og, die Außenseiter, ihren Clan vor dem Untergang retten?
    Eigene Gedanken
    Das Buch erzählt die Geschichte von Sandy Og MacDonald und Sarah Campbell vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen im schottischen Hochland, die 1692 zum Massaker von Glencoe geführt hatten.
    Die Clans der Campbells von Glenlyon und der MacDonalds von Glencoe sind sich seit Generationen nicht grün, weil sie sich immer wieder gegenseitig das Vieh stehlen. Sandy Og, der jüngere Sohn des MacIain, des Clanchiefs von Glencoe, entführt Sarah Campbell aus Glenlyon als seine Braut.
    Sarah fällt es nicht leicht, sich in die Gemeinschaft in Glencoe einzufügen. Da sie ihre Eltern sehr früh verloren hat, konnte sie nie lernen, wie Familie oder Ehe funktioniert. In der Beziehung zu Sandy Og stellt sie sich unbeholfen an, schafft es nicht, über ihren Schatten zu springen und ihren Ehemann zu unterstützen, wenn er es gebraucht hätte, obwohl sie ihn liebt, ihre Unfähigkeit erkennt und bitter darunter leidet.
    Sandy Og ist sanft, warmherzig und sehr tief denkend, kann aber nicht über seine Gefühle und Wünsche sprechen. Er lebt im Schatten seines älteren Bruders John, der später einmal Clanoberhaupt werden wird, und buhlt als Zweitgeborener um die Gunst und Anerkennung seines Vaters. In der Beziehung zu Sarah stellt er sich ebenso unbeholfen und unsicher an wie sie. Beide sind „anders“ als die restlichen Clanmitglieder. Doch leider führt das nicht zu mehr gegenseitigem Verständnis, wie es der MacIain erhofft hatte, sondern hat vorwiegend Missverständnisse zur Folge, die das familiäre Glück schwer belasten.
    Im Kampf für König Jamie schlägt sich Sandy Og sehr tapfer, so dass er bald befördert wird und große Anerkennung anderer Clanchiefs verdient Er stellt sich als besonnener Stratege heraus, der aber durchaus auch seine impulsiven Seiten aufweist.
    Das Buch beinhaltet die Jahre 1689 bis 1692 in großer Detailtreue. In kursiv gedruckten kurzen Einschüben, die den 10 Kapiteln jeweils vorgeschoben sind, wird die Situation aus der Sicht des Hofes um Königin Mary Stuart bzw. dem abgesetzten König Jamie Stuart, der in Frankreich weilt, beleuchtet. Die politischen Ränkespiele werden ebenso historisch korrekt und nachvollziehbar dargestellt wie deren Auswirkungen auf das ländliche Leben in Glencoe. Dabei spielen Bräuche und Gesetze der Hochland-Clans eine entscheidende Rolle, ohne die das Überleben in den kargen Hochland Tälern über Jahrhunderte hinweg nicht möglich gewesen wäre, auch wenn sie aus heutiger Sicht teilweise schwer nachvollziehbar und oft auch als kaltherzig erscheinen.
    Im Laufe der drei Jahre machen Sandy Og und Sarah beide eine Entwicklung durch, die sich auch in der Sprache wieder spiegelt, die eingesetzt wird bei Schilderungen des häuslichen Umfelds. Erscheinen die Beschreibungen anfangs eher nüchtern und kühl, gewinnen sie an Farbe und Intensität genau in dem Maße wie Sandy Ogs und Sarahs Lebensfreude und Sicherheit im Umgang miteinander steigt. Sie lernen, sich gegenseitig Kraft zu geben.
    Nach den Geschehnissen von Glencoe kam es zu einer Strafverfolgung in deren Verlauf man der Frage nachging, inwieweit Täter bei der Ausführung von Befehlen auch persönliche Verantwortung für straffällige Taten tragen müssen. Insofern hat der Roman auch einen sehr aktuellen Bezug.
    Dieser historische Roman ringt dem Leser einiges ab an Aufmerksamkeit, Interesse und Offenheit und ist ganz bestimmt keine einfache Lektüre für zwischendurch. Obwohl es sicher hilfreich ist, wenn man ein wenig vertraut ist mit den historischen Hintergründen, so ist das für das Verständnis nicht ausschlaggebend. Es wird alles im Buch erklärt, aber man überliest gewisse Abschnitte leicht, weil sich deren Sinn erst nachwirkend erschließt.
    Ich habe die zwei Wochen, die ich für die Lektüre von „Glencoe“ gebraucht habe, als sehr intensive Lese-Erfahrung erlebt; sicher nicht zuletzt dadurch, dass ich das Glück hatte an einer Leserunde unter Mitwirkung der Autorin teilzunehmen. Dafür ganz herzlichen Dank an Charlotte Lyne!
    Neben neuen Einblicken in die Geschichte Schottlands habe ich Denkanstöße gewonnen über Sinn und Unsinn von gesellschaftlichen Konventionen und den Wert in einer Gesellschaft heimisch und stolz auf seine Herkunft zu sein.
    Gerne empfehle ich dieses Buch und vergebe (was bei mir eine sehr seltene Wertung ist ).
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Ausgaben von Glencoe

Hardcover

Seitenzahl: 640

Taschenbuch

Seitenzahl: 640

E-Book

Seitenzahl: 701

Hörbuch

Laufzeit: 00:06:55h

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Besitzer des Buches 63

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