Gut genug

Buch von Birgit Vanderbeke

Bewertungen

Gut genug wurde bisher einmal bewertet.

(0)
(0)
(0)
(0)
(1)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Gut genug

    Autor: Birgit Vanderbeke
    Titel: Gut genug, erschien erstmals 1993
    Seiten: 112 Seiten
    Verlag: Fischer
    ISBN: 9783596137855
    Die Autorin:
    Birgit Vanderbeke, geboren 1956 in Dahme/Mark, wuchs nach der Übersiedlung ihrer Familie nach Westdeutschland im Jahre 1961 in Frankfurt am Main auf. Hier studierte sie Jura, Germanistik und Romanistik. Ihre 1990 erschienene Erzählung «Das Muschelessen» erhielt den Ingeborg-Bachmann-Preis. Seitdem hat sie für ihre Bücher diverse weitere Auszeichnungen erhalten, u.a. den Solothurner Literaturpreis und den Hans-Fallada-Preis. Seit 1993 lebt sie in Südfrankreich
    Inhalt: (Klappentext)
    Plötzlich ist sie schwanger. Da sie eigentlich kein Kind wollte, weiss Frau Ragotsky auch nicht, wie es nun eigentlich geht, das Kinderkriegen. Und sogleich fällt die Maschinerie der Geburtsvorbereitungen über sie her: Strampelanzüge, Vorsorgeuntersuchungen und Atemübungen. Doch als Anatol Flo geboren wird, weiss sie wiederum nicht, wie es nun eigentlich geht, das Kinderhaben. Alle Verwandten reden durcheinander, der Arzt führt eigenartige Untersuchungen durch, und Anatol Flo schreit, bis er rot wird. Was ist also zu tun? Sie wollte es gut machen. Zumindest: gut genug. Doch keiner weiss Bescheid.
    Meinung:
    Nachdem ich von Vanderbekes Erstlingswerk «Das Muschelessen» begeistert war, habe ich mir bei einer Tauschbörse wahllos weitere Bücher von ihr besorgt, ohne gross auf Inhaltsangaben und Bewertungen zu achten. «Gut genug» bekam ich als erstes in die Hände und… naja. Freundlich ausgedrückt bin ich wohl nicht die Zielgruppe: Eine junge Frau wird ungeplant schwanger, hadert mit der Zäsur im Leben und erzählt von ihren Unsicherheiten bis der Kleine einigermassen Laufen lernt.
    Frau Ragotsky kündigt also spontan ihren Job, weil man ihr erzählt, dass es besser für die Kinder wäre, wenn die Mutter den ganzen Tag über für sie da sei. Sie fühlt sich, als hätte die Schwangerschaft ihr die «Zukunft verhagelt», aber eine Abtreibung ist derzeit wohl nicht «modern». Nun muss sie die nächsten Jahre eben aufpassen, dass sie nicht durch «Selbstmord, Suff, Unfall oder Krebs» stirbt, um für den Kleinen da zu sein, bis er auf sich selbst aufpassen kann. Bei der Fruchtwasseruntersuchung fragt sie sich, ob das Kind «beschädigt» sei, und auch die anderen Tipps und Prozeduren beschreibt sie etwas ignorant, naiv oder einfach flach. Als dann später ihre Mutter empfiehlt, keine Katzen in die Nähe von Kleinkindern zu lassen, "da sie das Kind ersticken könnten, wenn sie sich auf das Gesicht setzen" (Motiv Eifersucht), kann man das meinetwegen noch als schlechten Scherz abtun. Ein paar Seiten weiter heisst es dann, «Wer Krebs kriegt, ist selbst dran schuld». Das halte ich nun für groben Unfug, und ich hätte das Heftchen sicherlich abgebrochen, wenn es nicht bloss 112 Seiten hätte, und ich wissen wollte, ob es irgendeinen Höhepunkt zum Schluss gibt (es gibt keinen). Vielleicht kann man den Text als Parodie zu irgendetwas lesen, möglicherweise zu den Unsicherheiten, die junge Mütter beim ersten Kind haben (Impfen? Muttermilch? Alle Untersuchungen mitmachen? Gleiche Geschenke für den Kleinen von allen Seiten, «unsichtbar werden» für das andere Geschlecht), aber mein Humor war es nicht. Kein Vergleich zu dem stilistisch hervorragendem «Muschelessen», das ganz allmählich eine düstere Stimmung erschuf und nach und nach das Ansehen des Vaters ins Gegenteil verkehrte. Hier gibt es nichts Doppeldeutiges, keine Atmosphäre, keine interessanten Charaktere...
    Weiterlesen

Ausgaben von Gut genug

Taschenbuch

Seitenzahl: 112

Hardcover

Seitenzahl: 112

Besitzer des Buches 5

Update: