Wir waren die Mulvaneys

Buch von Joyce Carol Oates, Renate Orth-Guttmann

Bewertungen

Wir waren die Mulvaneys wurde bisher einmal bewertet.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Wir waren die Mulvaneys

    Klappentext:
    Die sechsköpfige Familie Mulvaney ist vom Glück begünstigt, beliebt und angesehen, ein All-American-Clan – bis zu dem Tag, an dem ein schreckliches Verbrechen den Zusammenhalt und alle Stärke der Mulvaneys fordert und sie vor eine Zerreißprobe stellt.
    An einem Valentinstag bricht das Unglück über die Mulvaneys herein: Die einzige Tochter der Familie, Marianne, soll vergewaltigt worden sein. Dieses Verbrechen, über das in der Stadt gemutmaßt und innerhalb der Familie geschwiegen wird, stellt alle auf die Probe und löst schließlich einen Nervenkrieg aus, der zum bislang undenkbaren Bruch in der Familie führt. Der jüngste Sohn Judd macht sich als Erwachsener auf die Suche nach der Wahrheit, wird so zum Chronisten der Familie Mulvaney und bringt eine erschreckende wie tragische Geschichte ans Licht. Erst siebzehn Jahre später gibt es Hoffnung auf Versöhnung. (von Amazon kopiert)
    Zur Autorin:
    Joyce Carol Oates wurde 1938 in Lockport (NY) geboren. Sie zählt zu den bedeutendsten amerikanischen Autorinnen der Gegenwart. Für ihre zahlreichen Romane und Erzählungen wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem National Book Award. Joyce Carol Oates lebt in Princeton, New Jersey, wo sie Literatur unterrichtet. (von Amazon kopiert)
    Allgemeine Informationen:
    Originaltitel: We were the Mulvaneys
    Erstmals erschienen 1996 bei Dutton, New York
    Aus dem Amerikanischen übersetzt von Renate Orth-Guttmann
    Mit variierender Erzählperspektive: Angelegt als Ich-Erzählung von Judd Mulvaney wechselt sie zur personalen Erzählung verschiedener Personen, Mutter Corinne, Schwester Marianne und auch Judd.
    Aufgegliedert in fünf Teile mit unterschiedlicher Kapitelanzahl (zwischen 2 und 21), Kapitel sind betitelt.
    587 Seiten
    Inhalt:
    Auf der High Point Farm leben die glücklichen Mulvaneys. Der selbstbewusste, starke Vater Michael sen. führt eine erfolgreiche Dachdeckerfirma, die Mutter Corinne, quirlig und energiegeladen, kümmert sich neben Haushalt und Garten um vier Kinder, einen unüberschaubaren Tierbestand und zum eigenen Vergnügen um die Restaurierung alter Möbel und Haushaltsauflösungen. Heile, lebhafte Welt, in der alle zusammenhalten und sich gegenseitig ergänzen. Bis das Unfassbare geschieht: Tochter Marianne wird nach einer Party vergewaltigt. In der gesprächigen Familie bricht das Schweigen aus, das in letzter Konsequenz zum Bruch, zum Auszug der Kinder und zum sozialen Abstieg der Eltern führt.
    Eigene Meinung / Bewertung:
    Was Oates großartig gelingt: Die Entwicklung der Mulvaney-Kinder je aufgrund ihrer individuellen Stärken, Schwächen und Macken zu zeichnen: Michael jun., den allseits beliebten Sportler und Anführertyp, den intellektuellen Patrick, die aufopferungsvolle Marianne, den Nachzügler Judd. Schritt für Schritt verfolgt sie die Flucht der Nachkommen in ein (nicht immer selbst gewähltes) Exil, die Abkehr von den Eltern, den Beginn des eigenen, von der Familie unabhängigen Lebens und schließlich die Aussöhnung.
    Oates begleitet den Vater bei seinem rasanten Abstieg und der Talfahrt in die Einsamkeit, den Schmerz der Mutter, alles zu verlieren, wofür sie gelebt hat.
    Bedauerlich, dass die Autorin das stilistische Tempo nicht dem der Handlung anpasst. Ausschweifende Rück- und Vorblenden, seitenlange Ortsbeschreibungen stören den Erzählfluss vor allem in der ersten Hälfte.
    „Vergewaltigung“ gehört zu Oates’ großen Themen, und ihr Hauptaugenmerk liegt, wie in diesem Buch auch, bei der Scham und Schuldübernahme des Opfers.
    Man kann davon ausgehen: Die Art, wie die Mulvaneys mit dem Verbrechen an ihrer Tochter umgehen, ist keine einzigartige, fiktionale Konstruktion, sondern entspricht durchaus realem Vorgehen, nicht nur in Amerika, auch in Europa. Auch sollte man sich hüten, diese Art in historische Prüderie abzuschieben oder mit erhobenem Zeigefinger in Richtung Arabien zu zeigen. Solange Opfer sich am Verbrechen schuldig fühlen (müssen), nutzt die Wut nichts, die beim Lesen von Mariannes Geschichte aufsteigt.
    Fazit:
    Ein starker Familienroman mit zu vielen langatmigen Passagen.
    Weiterlesen

Ausgaben von Wir waren die Mulvaneys

Taschenbuch

Seitenzahl: 592

Hardcover

Seitenzahl: 592

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:00h

Wir waren die Mulvaneys in anderen Sprachen

  • Deutsch: Wir waren die Mulvaneys (Details)
  • Englisch: We Were the Mulvaneys (Details)

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Besitzer des Buches 7

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