Juni

Buch von Gerbrand Bakker, Andreas Ecke

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Juni

Die Königin kommt. Und das Dorf im nördlichsten Zipfel der Niederlande steht kopf. Familie Kaan ist mittendrin im Trubel dieses Junitages 1969: Zwei der Söhne schwenken Fähnchen vor dem Gemeindehaus, und der kleinen Tochter auf dem Arm ihrer Mutter Anna streicht Königin Juliana höchstpersönlich über die Wange. Vierzig Jahre später ist es ruhig geworden auf dem Hof der Kaans. Vieh gibt es außer einem letzten Stier keines mehr. Und daß Altbäuerin Anna sich regelmäßig mit einer Flasche Eierlikör und ihrer Seelenlast auf den Heuboden zurückzieht, wird stillschweigend akzeptiert. Nur die fünfjährige Dieke wundert sich. Was vor vierzig Jahren dem Leben ihrer Familie eine völlig andere Richtung gegeben hat, offenbart sich erst nach und nach. Gerbrand Bakker erzählt so wortkarg wie wortstark von einem Dorf, einem Hof, einem tragischen Unfall, vor allem aber von einer Familie, in der jeder auf andere Weise mit Erinnerung und Verlust umgeht. Eine berührende Geschichte.
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Bewertungen

Juni wurde insgesamt 5 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Juni

    Die Handlung ist eingebettet zwischen zwei Schilderungen des Besuchs der Königin vor 20 Jahren (damals noch Juliana) und wird aus der wechselnden Perspektive verschiedener Familienmitglieder erzählt.
    Auf dem zerfallenen Bauernhof leben drei Generationen, aber er wird anscheinend nicht mehr bewirtschaftet. Womit der Lebensunterhalt der Großeltern, der Eltern und ihrer Tochter bestritten wird, ist nicht klar. Keiner schafft etwas, das Haus und die Stallungen verkommen immer mehr, Tiere und Feldbewirtschaftung sind längst abgeschafft, und niemand bringt die Energie für die nötigen Reparaturen auf. Dass der Großvater drei Kastanienbäume fällt, einer der auswärts wohnenden Söhne beim Grabstein seiner kleinen Schwester die Schrift neu gestaltet, scheint eher einer momentanen Laune zu entspringen als dem Wunsch, tatsächlich eine größere Aufgabe in Angriff zu nehmen oder etwas an der Situation zu ändern.
    Das Ganze spielt sich an einem heißen Junitag ab, an dem man wie gelähmt von der Hitze scheint, ähnlich wie die gesamte Atmosphäre: Träge, ziel- und perspektivlos und durchsetzt mit Erinnerungen.
    Umgebung und Stimmung ähneln Bakkers großartigem "Oben ist es still", auch Umgebung und Handlungsort sind sich gleich. Aber dem Autor gelingt es nicht, die Intensität und Eindringlichkeit seines Debütromans ein zweites Mal zu erzeugen.
    Dem, der gern dem Innenleben der Figuren folgt und einige lose Enden erträgt, könnte das Buch gefallen, v.a. wenn er "Oben ist es still" bereits gelesen hat und die knappe, ruhige Sprache des Autors schätzt.
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  • Rezension zu Juni

    Inhalt: Die Königin kommt. Und das Dorf im nördlichsten Zipfel der Niederlande steht kopf. Mitten drin im Trubel dieses Junitages 1969 ist die Familie Kaan. Zwei der Söhne schwenken Fähnchen vor dem Gemeindehaus, und der kleinen Tochter auf dem Arm ihrer Mutter Anna streicht Königin Juliana höchstpersönlich über die Wange. Vierzig Jahre später ist es ruhig geworden auf dem Hof der Kaans. Drei Generationen leben jetzt dort, das alte Bauernpaar, Sohn Klaas und seine Familie. Aber Vieh gibt es außer dem Stier und dem Hofhund keines mehr. Und daß Altbäuerin Anna sich regelmäßig mit einer Flasche Eierlikör und ihrer Seelenlast im Gepäck auf den Heuboden zurückzieht – wo ihr lediglich der stoisch kauende Stier Gesellschaft leisten darf –, wird von der Hofgemeinschaft stillschweigend akzeptiert. Nur die fünfjährige Dieke wundert sich. Was vor vierzig Jahren dem Leben ihrer Familie eine völlig andere Richtung gegeben hat, offenbart sich dem Leser erst nach und nach. In Juni erzählt Gerbrand Bakker von einem Dorf, einem Hof, einem tragischen Unfall, vor allem aber von einer Familie, deren Mitglieder alle auf ihre Weise versuchen, mit der Erinnerung umzugehen.
    Eigene Meinung: Gerbrand Bakker gewährt dem Leser einen tiefen Einblick in die Menschenseelen. In die Seelen der Mitglieder dieser Bauernfamilie, die noch heute im Banne jenes Ereignisses stehen, welches bereits 40 Jahre zurück liegt. Mit viel Gefühl beschreibt der Autor, wie es in den Protagonisten aussieht. Trotzdem vermochte mich das Buch nicht vollständig zu überzeugen.
    Der Erzählstil ist zwar flüssig, doch die Perspektive wechselt ständig und verlangt dem Leser doch einiges an Konzentration ab. Nach dem Ende des Buches fühlte ich mich nicht schlauer als in der Mitte. Viele Szenen wiederholen sich, die Story scheint mir oft nicht recht voran zu kommen. Irgendwie fehlt die überraschende Wendung und ausserdem liess mich das Buch etwas ratlos zurück. Zu viele Fragen bleiben offen; zum Beispiel: Was passiert weiter mit Anna Kaan? Durch welchen Unfall wurde Johan zum Stotterer? Finden die Familienmitglieder irgendwann wieder zusammen?
    Für mich war das Buch auch deshalb interessant, weil ich die Gegend in der Provinz Noord-Holland, wo die Story spielt, recht gut kenne und mir alles auch ziemlich bildlich vorstellen konnte.
    Jenen, welche gerne von Menschen lesen, die im Versteckten mit ihrem Schicksal ringen, kann ich dieses Buch sicherlich empfehlen. Allen anderen nur bedingt.
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Ausgaben von Juni

Taschenbuch

Seitenzahl: 303

Hardcover

Seitenzahl: 303

E-Book

Seitenzahl: 305

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