Sieben Minuten nach Mitternacht

Buch von Patrick Ness, Siobhan Dowd, Jim Kay, Bettina Abarbanell

Bewertungen

Sieben Minuten nach Mitternacht wurde insgesamt 129 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,7 Sternen.

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Meinungen

  • Eine sehr intensive Geschichte und dazu die tollen Illustrationen

    Irrlicht

  • Berührende Geschichte, toll erzählt und illustriert

    Isii

  • anrührendes Buch über Leben und Sterben, gelesen von Maria Furtwängler

    Heuschneider

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Sieben Minuten nach Mitternacht

    Inhalt
    Wenn das Monster kommt, ist es pünktlich um 0.07Uhr da. Das Monster ist nicht nur ein Albtraum für Conor, es breitet sich bei jedem Zusammentreffen schwarz und bedrohlich über mehrere Buchseiten aus. Connors Zimmer wirkt dann, als wäre ein weit ausschreitender Baum hindurch gestapft und hätte den Boden mit Nadeln und Früchten vollgemüllt. Connor stellt sich dem unheimlichen Wesen furchtlos entgegen: "Ich habe schon Schlimmeres erlebt". Connors Mutter ist schwer krank, so dass er sich beim besten Willen nicht mehr allein um sie kümmern kann. Der Vater hat längst eine eigene Familie in den USA und die Großmutter möchte Connor überhaupt nicht in seiner Wohnung sehen. Zu allem Überfluss wird Connor von Mitschülern schikaniert. Die anderen wissen einfach nicht, wie sie sich verhalten sollen, wenn an einen Schüler keine Anforderungen mehr gestellt werden und Lehrer sich hinter ihrer Nachsicht mit Connor verstecken. Connors Monster erzählt ihm mehrere Geschichten, in denen es um Krankheit, Hoffnung und das Loslassen geht. Das Monster weiß, dass die versteckte Wahrheit die ist, vor der sich Conor am meisten fürchtet. Um seinen Albtraum loszuwerden, wird Conor ehrlich zu sich sein müssen. Bis jetzt wollte der Junge nicht wahrhaben, dass seine Mutter sterben könnte und er dann bei seiner Großmutter leben müsste. Als das Monster eines Tages nicht um Mitternacht, sondern zur Mittagszeit in der Schule erscheint, bricht Connor in einen riesigen, gewalttätigen Befreiungsschlag aus. Er will nicht länger unsichtbar sein.
    Fazit
    Patrick Ness hat bisher zwei Romane und eine in Deutschland noch wenig beachtete utopische Trilogie (New World) für Jugendliche geschrieben. "Sieben Minuten nach Mitternacht" war ein Projekt der 2007 an Krebs verstorbenen Autorin Siobhan Dowd. Ness hat die Idee seiner Kollegin ausgearbeitet. "Lauf, stifte Unruhe", ist seine Aufforderung an seine jungen Leser. Conors Geschichte wirkt durch den gewaltigen dunklen Baum auf Buchcover und Buchdeckel zunächst sehr düster. Man erwartet eine Gruselgeschichte und gruselt sich wirklich bei der Beschreibung der wiederkehrenden Albträume. Doch dann tritt ein starker junger Held auf, der zu Beginn noch entschlossen ist, keine Hilfe von Erwachsenen anzunehmen. In klarer, schnörkelloser Sprache setzt sich Patrick Ness mit dem Sterben, Wut, Trauer und der Angst vor dem Tod auseinander. Als seltener Glücksfall für die Jugendliteratur kann Ness' Verknüpfung von Albtraum und Realität, sowie sein Einblick in Conors Innenwelt Eltern und Kinder zu Gesprächen zusammenführen. Die ermutigenden Botschaften des Buches kommen jedem Leser dort entgegen, wo er persönlich gerade steht. Mich hat die Idee angesprochen, dass ein Wirkstoff sowohl heilen als auch töten kann, anderen Lesern wird die Vermittlung des Loslassens Trost bieten können.
    (19.7.2011)
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  • Rezension zu Sieben Minuten nach Mitternacht

    "Sieben Minuten nach Mitternacht" erzählt eine sehr unbequeme Geschichte. Man wird mit dem Tod von geliebten Menschen konfrontiert, damit, dass viele Situationen komplexer sind, als man auf den ersten Blick glauben könnte und dass Gefühle durchaus hässlich und zerrissen sein können. Gemeinsam mit dem Protagonisten, einem dreizehnjährigen Jungen namens Conor, wird der Leser gequält, belastet und letztlich bis an die Grenzen getrieben, bis man schreien möchte, dass man nicht mehr kann. Man will vielleicht sogar das Buch beiseite legen, weil die Emotionen so intensiv und belastend sein können, aber letztlich lohnt es sich natürlich, bis zum Ende zu lesen.
    Ich habe wirklich mit Conor mitgelitten; die Krankheit seiner Mutter hat ihm sehr zugesetzt und die Menschen in seinem Umfeld haben die Situation ehrlich gesagt nicht besser gemacht. Er hat Mitgefühl bekommen, ja, aber das war nicht, was er gebraucht hätte und die Besuche des Monsters in den Nächten führen ihm das deutlich vor Augen. Er ist hilflos und glaubt, er muss es mit sich selbst ausmachen. Dabei beweist er eine für sein Alter ungeheuerliche Kraft, was einerseits bewundernswert ist, aber andererseits traurig macht, da er sich in seinen jungen Jahren nicht so fühlen müssen sollte. Mit seinen Familienmitgliedern hatte ich ehrlich gesagt große Schwierigkeiten, obwohl es auch wieder verständlich ist, dass sie in ihrem eigenen Schmerz und ihren eigenen Problemen gefangen waren und dachten, sie tun das richtige. Es ist nie leicht zu wissen, wie man damit umgehen soll.
    Das Monster, das Conor nachts besucht und ihn mit seinem Alptraum und der Wahrheit seiner Gefühle konfrontieren will, fand ich sehr interessant, und lange undurchschaubar, sodass man sich fragt, wozu es eigentlich da ist. Die Geschichten, die es erzählt, können wirklich zum Nachdenken anregen. Sie zeigen, wie kompliziert etwas scheinbar eindeutiges sein kann, dass man mit Dingen in Berührung kommt, die man vermeiden will, obwohl es nicht geht. Es sind harte, aber wichtige Lektionen, nicht nur für Conor, sondern auch für den Leser und der Autor geht damit gut um. Bei diesem Stoff wäre es leicht gewesen, sentimental und kitschig zu erzählen und das wäre je nachdem nicht einmal schlecht gewesen, doch so ist das Buch keineswegs. Er geht sensibel mit den Themen und mit den zerrissenen, teils furchtbaren Emotionen um, die der Protagonist empfindet, doch auch ziemlich direkt und offen, was gut zur Geschichte gepasst und alles noch irgendwie verstärkt hat, sodass das Ende mich zum Weinen gebracht hat.
    Von mir gibt es für eine aufwühlende, nicht immer schöne, aber doch wichtige Erzählung.
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  • Rezension zu Sieben Minuten nach Mitternacht

    Patrick Ness / Siobhan Dowd - Sieben Minuten nach Miternacht
    Meinung:
    Es ist nun schon einige Zeit her, dass ich dieses Buch gelesen habe. Doch immer wieder wenn ich meinem Buchregal zu nahe komme, werde ich an dieses Buch erinnert und obwohl ich aus Zeit- und Lustmangel eigentlich keine Meinung zu diesem Buch schreiben wollte, so muss ich das nun wohl doch endlich tun, denn dieses Buch gibt scheinbar vorher keine Ruhe und geistert mir immer wieder im Kopf herum.
    Man sieht bereits, dass das Buch seine Spuren hinterlassen hat. Ich würde behaupten, dass es bisher noch kein anderes Buch geschafft hat mich mit so wenigen Seiten so sehr zu berühren. Allein die Aufmachung der gebundenen Ausgabe ist das Lesen bereits wert, von der Geschichte mal ganz abgesehen.
    Was an diesem Buch wohl so beeindruckend ist, ist das Thema welches behandelt wird. Zum einen ist da natürlich der nahende Verlust Conors, der selbst schon mehr als tragisch ist. Doch viel beeindruckender für mich ist die Behandlung des Themas was in Conor vor sich geht. Das Hin und Her in seinem Kopf, denn zum einen will er, dass das Alles endlich ein Ende hat, um selbst zur Ruhe kommen zu können, zum anderen will er aber nicht loslassen, unter keinen Umständen, und bestraft sich selbst für seine Gedanken. Er ist hin und hergerissen und fühlt sich schuldig. Er bestraft sich sozusagen selbst, denn er kann sich nicht eingestehen, dass der Wunsch nach einem schnellen Ende eben nicht von einem bösen Charakter zeugt, sondern viel mehr der einfache Wunsch nach Erlösung ist.
    Ich finde dieses Thema wunderbar aufgegriffen und veranschaulicht. Wenn wir ehrlich sind, dann ist jeder schon in solch einer Situation gewesen, in der man scheinbar etwas schlechtes (wenn man so sagen will) gedacht hat, aber dennoch anders gehandelt hat. Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder Erwachsene mindestens schon einmal solch eine Situation erlebt hat. Und solch eine Situation ist kein Grund uns dafür zu schämen oder uns gar selbst zu bestrafen. Es ist völlig normal. Was wären wir für Menschen wenn wir nicht immer mal wieder hin und her gerissen wären. Auch in solchen Situationen, in denen es, laut Gesellschaft, vielleicht nur das eine 'gute' Verhalten gibt. Niemand muss sich für seine Gedanken schämen, verstecken oder sich selbst dafür verurteilen, wenn diese nicht ganz der gesellschaftlichen Norm entsprechen. Das was wir tun sollte das 'Richtige' sein. Unser Kopf ist eine völlig andere Sache.
    Fazit:
    Patrick Ness hat hier eine wundervolle Geschichte abgeliefert und diese herrlich in Szene gesetzt. Sie berührt den Leser auf eine tragische aber auch lehrreiche Art und Weise. Ich würde jedem interessierten Leser die gebundene Ausgabe empfehlen. Ich persönlich hatte selten soviel von einer so kurzen Geschichte.
    Patrick Ness hat hier mit erstaunlich wenigen Seiten eine grandiose Geschichte geschaffen
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  • Rezension zu Sieben Minuten nach Mitternacht

    Autor: Patrick Ness
    Titel: Sieben Minuten nach Mitternacht
    Seiten: 216
    ISBN: 978-3-570-15374-1
    Verlag: cbj
    Übersetzer: Bettina Abarbanell
    Autoren/Zeichner:
    Siobhan Dowd wurde 1960 in London geboren und ging nach dem Abitur an die Universität Oxford, wo sie studierte. Danach arbeitete sie als Redakteurin für PEN International und als freischaffende Autorin. 2006 veröffentlichte sie ihren Debütroman, der mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde. Nach drei Jahren Krankheit verstarb Dowd 2007 an Brustkrebs.
    Patrick Ness wurde 1971 in Alexandria, Virginia, geboren und ist ein amerikanisch-britischer Journalist und Schriftsteller.Er studierte Englische Literatur an der Universität von Südkalifornien und erstellte nach seinem Abschluss Gebrauchsanweisungen und Formschreiben für eine Kabelfirma. Seit 1999 lebt er in London und arbeitete seit dem an seinem ersten Roman. Er unterrichtete Kreatives Schreiben, arbeitete für eine Tageszeitung als Rezensent. 2014 hielt Ness eine vielbeachtete Rede zu den gesellschaftlichen Anforderungen für Autoren von Kinder- und Jugendliteratur, selbst veröffentlichte er Kurzgeschichten seit 1997. Im Jahr 2011 vollendete er die Geschichte "Sieben Minuten nach Mitternacht" von Siobhan Dowd, die 2007 an Brustkrebs verstarb. Beide Autoren hatten sich nie getroffen, jedoch für den selben Herausgeber gearbeitet. Zum gleichnamigen Film, der 2017 erscheint, schrieb er das Drehbuch. Für seine Werke erhielt er zahlreiche Auszeichnungen.
    Jim Kay illustriert seit 2015 die Bücher der Harry-Potter-Reihe und arbeitet darüber hinaus für Film, Verlage und Fernsehen.
    http://www.jimkay.co.uk/home/about-me/
    Inhalt:
    Das Monster tauchte kurz nach Mitternacht auf. Wie das bei Monstern eben üblich ist. Conor war wach, als es kam. Er hatte einen Albtraum gehabt. Na gut, nicht irgendeinen. Den Albtraum. Den einen, den er in letzter Zeit ziemlich oft hatte. Den mit der Finsternis und dem Wind und dem Schrei. Den mit den Händen, die er irgendwann nicht mehr festhalten konnte, egal, wie sehr er sich bemühte. Den, der immer damit endete, dass... (Klappentext)
    Rezension:
    Wenn man die Spreu vom Weizen trennt, bleibt von der ursprünglichen Menge nur ein kleiner Teil zurück. So ist es auch mit den zahlreichen Veröffentlichungen, die Jahr für Jahr den Büchermarkt erobern und gerade Patrick Ness ist hier mit einem wahrhaft faszinierenden und wunderschönen Juwel zu finden. "Sieben Minuten nach Mitternacht" ist eigentlich ein Kinder- oder frühes Jugendbuch, sprengt aber alle Altersgrenzen und kann ebenso gut von Erwachsenen gelesen werden. Zu Grunde liegt eine erschütternde und berührende Geschichte. Die eines Jungen, der Angst vor der Angst hat, sich dieser zu stellen und daran zu zerbrechen. Die eines Monsters, welches Conor, so der Name des dreizehnjährigen Protagonisten, fordert und zugleich auf ihn achtet. Die, einer Familie, die schon längst am Boden liegt und die letzten Züge der Verzweiflung erlebt.
    Patrick Ness hat sich als Autor die undankbarste Aufgabe vorgenommen, das Werk eines anderen zu beenden. Siobhan Dowd konnte ihre Geschichte, die schon in Entwürfen existierte, nicht mehr schreiben, da sie vorher von ihrer Krankheit besiegt wurde und so hat der Verlag Ness die Verantwortung übertragen, eine Geschichte zu schreiben, die Dowd gefallen hätte. Eine unmögliche Aufgabe, die in den falschen Händen gelegt, nur schiefgehen kann. Ness aber ist der Kunstgriff gelungen, seinen Respekt vor der Autorin mit seinen eigenen Ideen und schriftstellerischen Talent zu verbinden. das merkt man in jeder Zeile.
    Jede Zeile, die uns den Protagonisten näher bringt und begleiten lässt auf den Weg zu seiner Wahrheit. Diese ist emotional und geht unglaublich nahe. Der Leser leidet mit Conor, dessen Charakter und Beklemmung. Schüchternheit und Angst wunderbar herausgearbeitet wurde. Ein Sympathie-Träger, mit den man weinen möchte, den man halten möchte. Man selbst stürzt jedoch mit ihm in die Abgründe der Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren. Vielleicht die größte persönliche Katastrophe, die man erleiden kann.
    Der Autor zwingt mit seiner Geschichte, sich mit einer schwierigen Thematik auseinander zu setzen. Für Kinder, die dies lesen, gibt er Berührungspunkte, Erwachsene werden daran erinnert, dass man nie zu alt ist, sich vor diesen Moment zu fürchten. Eine Meisterleistung, ein unglaublicher Spagat.
    Vollkommen aber machen die Zeichnungen Nesss' bzw. Dowds Roman, den man, dank flüssiger Schreibweise und kurzer Kapitel sowie faszinierender Geschichte, nur so wegliest. Schwarz-Weiß-Bilder, die mal wie Kohlezeichnungen wirken, mal wie Aquarelle mit modernen grafischen Elementen und alleine für sich besonders sind, die Seiten aber zu einem wahrlichen Eye-Catcher machen.
    Dieses Kleinod der Literatur sollte man schon besitzen, alleine um es im Regal zu haben. Wer aber eintaucht in die Geschichte, sich von den Zeichnungen vereinnahmen lässt, erlebt einen wunderbaren Roman, der es verdient hat, in Ehren gehalten zu werden. Eine ernste Thematik so anspruchsvoll und dennoch nicht hochtrabend mit erhobenen Zeigefinger zu verarbeiten, ist hier gelungen. Zu viele andere Bücher aus diesem Bereich sind einfach nur schlechter. Eine Wohltat für den, der diesen Roman liest. Vielleicht sogar um sieben Minuten nach Mitternacht?
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  • Rezension zu Sieben Minuten nach Mitternacht

    4.5 Sterne
    Meine Meinung
    Schon das Vorwort des Autors war sehr berührend. Mit diesem Buch hat er versucht, die Idee von Siobhan Dowd weiterzuspinnen, die viel zu früh aus dem Leben geschieden ist, ohne ihre Geschichte beenden zu können. Aber er wollte sie dabei nicht nachahmen, sondern ein eigenes Werk zu ihrem Gedenken schaffen und ich finde, das ist ihm gelungen!
    Patrick Ness schreibt hier aus der Perspektive von dem Jungen Conor, der sich mit seinen 13 Jahren so stark geben muss und sich gleichzeitig so schwach fühlt, da er nicht weiß, wie er sich seiner Situation stellen soll.
    Ich wusste schon vorher, dass mich hier ein besonderes Buch erwartet durch die tolle Rezension von Insi Eule, die mich total neugierig gemacht hat.
    Dadurch konnte ich mich von Anfang an sehr gut auf die Geschichte einlassen, die mich sonst zu Beginn vielleicht nicht gleich überzeugt hätte. Einerseits recht einfach erzählt, zeigt sie andererseits aber viel Tiefgang, versteckt in vielen kleinen Andeutungen oder auch sehr direkt. Es wird einem viel bewusst, was man oberflächlich bei anderen oder auch an sich selbst oft nicht wahrnimmt, obwohl man es direkt vor Augen hat.
    Das Verhalten von Conor hat mich berührt, denn der Junge ist sehr einsam und hat sich in die fixe Idee versteift, alles alleine schaffen zu können. Das treibt ihn allerdings ins abseits und aus dieser Spirale kommt er alleine nicht mehr heraus. Dabei wirkt er selbständig und er regelt auch alles sehr gut, hat aber natürlich auch Angst. Und diese Angst besucht in jede Nacht in seinem schlimmsten Albtraum, bis ihn schließlich ein Monster heimsucht. Doch Conor hat keine Angst davor, denn in seinem Leben gibt es ganz andere Dinge, die viel bedrohlicher sind und ihn um den Schlaf bringen.
    Warum das Monster zu ihm kommt ist ihm anfangs nicht klar; er sträubt sich und möchte der Wahrheit nicht näher kommen. Die Geschichten, die das Monster ihm erzählt, führen ihn aber schrittweise näher heran, bis ihm schließlich kein anderer Ausweg mehr bleibt.
    Besonders betroffen hat mich gemacht, dass ihm wirklich niemand voll und ganz zur Seite zu stehen scheint, bis auf seine "alte" Schulfreundin Lily, mit der er lange Jahre eine innige Freundschaft hatte. Alles entgleitet ihm und so klammert er sich an eine Hoffnung, die er einfach nicht loslassen will.
    Gleichzeitig sucht er verzweifelt jemanden oder etwas, dem er die Schuld geben kann; eine Wut wächst in ihm, die kein Ventil findet und er dadurch alles über sich ergehen lässt. Unfähig, irgendetwas dagegen zu tun.
    Diese ganzen Gefühle werden hier beeindruckend und eher behutsam, manchmal aber auch sehr offen vor Augen geführt und ich war an manchen Stellen zu Tränen gerührt, weil man direkt in der Situation drinsteckt. Vor allem, als Conor endlich die Wahrheit zulässt und sie annimmt, denn nicht die Gedanken sind das, was wichtig ist, sondern das, was wir tun!
    Fazit
    Eine berührende Geschichte um einen Jungen, der sich hilflos einer Situation ausgeliefert fühlt, der er nicht gewachsen ist. Uns allen geht der Tod eines lieben Menschen sehr nahe und nicht jeder ist bereit, loszulassen. Die Gedanken, die uns dabei begleiten, sind nicht immer leicht zu verarbeiten, aber wir Menschen denken einfach nicht in einem schwarz-weiß Schema und wir dürfen auch negative Gedanken zulassen, solange wir immer hinter dem stehen, was wir tun.
    © Aleshanee
    Weltenwanderer
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  • Rezension zu Sieben Minuten nach Mitternacht

    Ich kann mich meinen vielen Vorredner nur anschließen: ich habe heute nacht ein wunderbares, tief berührendes, lebensweises Buch gelesen und bin tief beeindruckt - der Autor hat ein Buch geschrieben, dass allen Kummer und alles Leid dieser Situation transportiert ohne rührselig zu werden. Nicht einen Moment wird auf die Tränendrüse gedrückt, obwohl es Gelegenheiten genug gäbe, sondern am Ende steht man da, tief innen angesprochen mit dem Wissen, dass nicht ein Wort zuviel oder zuwenig gesagt wurden und eine tiefe Grundwahrheit den Abschluss bildet.
    Aber widersprechen muss ich evalotta:
    […]
    Genau das wird meiner Meinung nach als schwerer Kritikpunkt im Verhalten der gesunden Umwelt dargestellt: wir behandeln Menschen in Ausnahmesituationen oft nicht mehr normal oder rational und verweigern ihnen damit einen wichtigen Grundaspekt des Lebens, nämlich als Mensch mit Verantwortung wahrgenommen zu werden, nicht als leidendes Wesen, das für sein Verhalten nicht mehr verantwortlich gemacht werden kann. Das wird sehr gut auch dargestellt in der Unsichtbarkeit Conors in der Schule - er wird ausgeschlossen von allen und von allem, selbst von der Verantwortung für sich selbst - und leidet dadurch fast noch mehr als durch die Krankheit seiner Mutter.
    Ich habe die von Mara eingestellte Originalausgabe gelesen, die ebenfalls von Jim Kay illustriert ist - ein toller Zeichner, der wunderbar alle Aspekte der Geschichte bildhaft umsetzt… ein Traum, kein Albtraum.
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Ausgaben von Sieben Minuten nach Mitternacht

Taschenbuch

Seitenzahl: 224

Hardcover

Seitenzahl: 216

E-Book

Seitenzahl: 193

Hörbuch

Laufzeit: 00:04:36h

Sieben Minuten nach Mitternacht in anderen Sprachen

  • Deutsch: Sieben Minuten nach Mitternacht (Details)
  • Englisch: Monster Calls (Details)

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