Eine Dorfgeschichte

Buch von Katharina Hacker

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Eine Dorfgeschichte

Ein Dorf im Odenwald, ein Kind, das mit seinen Brüdern, Eltern und Großeltern dort die Sommer verbringt. Doch diese äußerlich noch unversehrte Welt der Sicherheit und stillen Schönheit ist von feinen Rissen durchzogen, aus denen Ängste und Träume steigen. Unheimlich sind die Keller unter den Häusern, das »Teufelsgrab« am Ortsrand, der dunkle Wald, durch den der Jäger geht. Unverständlich sind die Gebräuche und Gespräche der Erwachsenen. Und auch die eigene Familiengeschichte führt tief in eine Zeit der Vertreibung und des Schreckens, wenn die Großmutter erzählt. Katharina Hackers behutsame und eindringliche »Dorfgeschichte« hat ihren ganz eigenen Ton. In der dichten Darstellung der kleinen Welt des Dorfes stellt diese Autorin die Frage nach den großen Dingen – nach Geborgenheit und Einsamkeit, nach Liebe, dem Leben und dem Tod.
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Bewertungen

Eine Dorfgeschichte wurde insgesamt 3 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,7 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Eine Dorfgeschichte

    Inhalt 
    Die Geschichte einer Kindheit auf dem Dorf - die nicht Katharina Hackers persönliche Geschichte ist - rankt sich um Personen und Orte, die Kinder nur aus den Erzählungen Erwachsener kennen und um Erinnerungsstücke, deren Besitzer abhanden gekommen sind. Die Icherzählerin ist inzwischen selbst erwachsen und Mutter. Das Dorf, in dem sie mit ihrer Familie die Sommer bei den Großeltern verbrachte, lag zwischen Bayern und Hessen im Odenwald. Sie erinnert sich an die Straßen ihrer Kindheit, die damals noch nicht asphaltiert waren, und erspürt noch heute die Zufahrt zum elterlichen Grundstück mit den Füßen. Damals sprachen die Eltern über einen Onkel, den die Kinder nie kennenlernen würden; die Mutter träumte von Fahrten mit einem Lastwagen, von dessen Ladefläche Kinder oder Dinge herabfallen konnten. Der Generation des Großvaters war wichtig, dass Kinder über Flucht und Vertreibung erfahren, und die Erwachsenen beschrieben ihnen, was sie nun nicht mehr erben würden. Flüchtlingstreck war für die Kinder ein Spiel mit einem Leiterwagen, bei dem man seine Toten zurückließ. Im Spiel erfuhren sie, was sie in den Gesprächen der Erwachsenen oft nicht verstanden. Die Last der Erinnerungen hatten die Erwachsenen zu tragen. Der Großvater schweigt sich über seine Kriegserlebnisse aus, doch solange Kinder beim Spielen im Wald Patronenhülsen finden, ist der Krieg nicht vergessen. Während der Ernte arbeiteten und aßen die Kinder bei den Bauern. Sie erlebten während dieser Sommer im Dorf unbeschwerte Abenteuer; noch sorgte sich niemand, ob Kindern beim nächtlichen Zelten im Wald etwas passieren könnte.
    Fazit
    Das Haus ihrer Kindheit hat die Erzählerin inzwischen von ihren Eltern übernommen. Nun erzählt sie ihren Töchtern von Erlebnissen, die ihren Kindern ähnlich fern sein werden wie ihr selbst die Geschichten ihrer Eltern. Hackers schnell gelesene Dorfgeschichte (von nur 128 Seiten) bringt Flucht, Vertreibung und das Heimischwerden an einem neuen Ort aus kindlicher Perspektive und deshalb ohne Larmoyanz in Erinnerung.
    (geschrieben am 4.11.2011)
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Ausgaben von Eine Dorfgeschichte

Taschenbuch

Seitenzahl: 128

Hardcover

Seitenzahl: 128

Besitzer des Buches 2

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