Siebzehn Silben Ewigkeit

Buch von Denis Thériault, Saskia Bontjes van Beek

Bewertungen

Siebzehn Silben Ewigkeit wurde insgesamt 16 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,4 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Siebzehn Silben Ewigkeit

    Auch wenn es aussieht, als wären sich alle einig, die das Buch gelesen haben, sagt die Bewertungsliste etwas anderes. Nur hat sich von denen, die das Buch nicht so gut fanden, bisher noch niemand geäußert.
    Na dann: Die Handlung vom Briefträger, der über Wasserdampf Briefe mit Gedichten öffnet, und sich nach dem Tod des Adressaten an dessen Stelle setzt und die Brieffreundschaft mit der Frau aus Guadeloupe fortsetzt, wird in einer teils rührenden, teils aberwitzigen Geschichte erzählt. Vom Ablauf her durchaus eine nette Erzählung, wenn auch König Zufall ein paar Mal zu viel eingreift. Und nicht alles passt zueinander. Dass einer wie Bilodo einen wie Robert seinen besten Freund nennt (weil er keinen anderen halt), glaube ich der Figur des Bilodo einfach nicht. Er wäre eher völlig allein geblieben als sich mit einem groben Klotz abzugeben. Allein ist er ohnehin, und er bleibt es auch.
    Stil und Sprache wirken manieriert und affektiert. Das liegt nicht allein an der Haiku-Gedichtform, wenn sie auch mit ihren blumigen Vergleichen und kunstvollen Bildern nicht wenig Einfluss auf Bilodos Denken und Fühlen nimmt. "Poetisch" würde ich die Sprache des Buches nicht nennen; sie ist lediglich überfrachtet mit Metaphern, Symbolen und Bildern.
    Dass ein Haiku in der Übersetzung nicht einfach ist, leuchtet ein. Das 5-7-5-Silbensystem lässt sich nicht von einer Sprache in die andere übertragen. Dadurch holpert das ein oder andere Gedicht, wird durch Füllwörter auf die Silbenzahl gebracht oder durch Auslassung verkürzt.
    Vielleicht hätte man Bilodo ein anderes Ende gewünscht, aber der Schluss ist in seiner Tragik logisch und konsequent.
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  • Rezension zu Siebzehn Silben Ewigkeit

    Denis Thériault – Siebzehn Silben Ewigkeit
    Klappentext:
    „Es war eine großartige, originelle, derart geniale und gewagte Idee, dass Bilodo erschrak … Doch er wusste: Er hatte keine andere Wahl.“
    Bilodo, ein junger Briefträger aus Montreal, geht seinem Beruf scheinbar zuverlässig nach. Niemand ahnt, dass er nach Dienstschluss einem geheimen Laster frönt: Er öffnet handgeschriebene Briefe und träumt sich in das Leben fremder Menschen. Dass er sich dabei in die Brieffreundin eines Mannes aus dem Zustellbezirk verliebt, war nicht vorgesehen. Als sein Rivale ums Leben kommt, ersinnt Bilodo einen verwegenen Plan: Wenn der Briefwechsel nicht abreißen soll, muss er in die Identität des anderen schlüpfen …
    Ein bezaubernder Roman über die Macht der Liebe, die Unausweichlichkeit des Schicksals und der Kraft der Poesie.
    Meine Meinung:
    Bilodo ist mehr oder weniger ein Einsiedler in der Stadt Montreal. Er ist Briefträger, er macht seine Arbeit gern und erledigt sie zuverlässig. Er hat wenig Freunde, eigentlich so gar keinen sozialen Kontakt zu anderen außer zu Robert, sein bester Freund und Kollege und die Bedienung in seinem Stammlokal „Madelinot“. Eines seiner Hobbys ist die Kalligrafie, die er in jeder ihm bietenden Freizeit auslebt. Und genau deswegen wird er von vielen seiner Kollegen belächelt. Er lässt sich nicht daran stören. Sein liebstes, aber auch heimliches Hobby ist das Öffnen handgeschriebener Briefe über Wasserdampf. Und so trifft er auf Ségolène, in die er sich verliebt. Sie lebt auf Guadeloupe und hat einen regen Briefwechsel mit einem Grandpré, der in der Rue des Hêtres wohnt, die in Bilodos Zuständigkeitsbereich fällt. Diese zwei Brieffreunde schreiben sich ausschließlich in Form von Haikus und Bilodo ist vom ersten Moment der japanischen Gedichtform verfallen. Durch einen tragischen Unfall, bei dem Grandpré ums Leben kommt und Bilodo Zeuge dessen ist, sieht Bilodo seine Liebe zu Ségolène gefährdet und beschließt in die Identität von Grandpré zu schlüpfen. Anfangs gestaltet sich das etwas schwierig, da er sich erst in die Materie des japanischen Dreizeilers einarbeiten muss, aber nach einigen schlaflosen Nächten und seine Liebe zu Ségolène klappt es. Leider soll sein Glück aber nicht von Dauer sein.
    Das Buch ist sehr poetisch und gefühlvoll geschrieben. Einmal angefangen, ist es einem kaum möglich das Buch wieder aus der Hand zu legen. Mit seinen gerade mal 154 Seiten auch sehr schnell ausgelesen, aber meiner Meinung nach sollte man sich beim Lesen dieses Buches Zeit nehmen. Von Haikus habe ich schon vorher gehört und auch einige gelesen und mir gefällt diese Art von Lyrik. Die beiden Hauptcharaktere sind bildhaft und gefühlvoll und auch ihre Liebesgeschichte steht dem nicht nach. Auch kommt an manchen Stellen Spannung auf, so auch beim Ende des Buches. Das Ende war schon überraschend, aber passend und hat mir auch sehr gut gefallen.
    Von mir bekommt das Buch Sterne und sicherlich werde ich es irgendwann einmal wieder lesen.
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  • Rezension zu Siebzehn Silben Ewigkeit

    Reichlich spät hier auch meine Reaktion auf das Buch...
    Mir hat das Buch sehr, sehr gut gefallen, um genau zu sein war ich restlos begeistert . Für mich war die Geschichte sehr mitreissend, ganz besonders der schriftliche Dialog zwischen Ségolène und Bilodo, der sich mir auch am stärksten eingeprägt hat.
    Teilweise gab es schon beinahe skurrile Szenen, die Haikus und Tankas haben mich zwar mehr angesprochen, aber auch die "skurrilen"Szenen habe ich gerne gelesen.
    Ich dachte beim lesen teilweise, dass das eine teils wirklich schöne Form ist Erotik als Kunstform darzustellen- und manche Gedichte hatten für mich einen sehr erotischen Anklang. Der Leser gerät wie Bilodo und Ségolène in eine Art Bann, aus dem man sich nicht mehr wirklich lösen kann.
    Sehr gut gefallen und äusserst intressant fand ich auch das Ende- eine wirklich sehr intressante und überraschende Idee, die das Buch zu einem sehr gelungenen Abschluss bringt. Insgesamt ist es für mich ein in gewisser Weise sehr intensives Buch, für das man sich, wie kfir es schon geschrieben hat, durchaus einen Nachmittag Zeit nehmen sollte.
    Absolute von mir.
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Ausgaben von Siebzehn Silben Ewigkeit

Taschenbuch

Seitenzahl: 156

E-Book

Seitenzahl: 155

Besitzer des Buches 32

Update: