Weit im Norden

Buch von Marcel Theroux, Oliver Plaschka

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Weit im Norden

Eine atemberaubende Zukunftsvision Der Klimawandel hat die Welt radikal verändert! Nur wenige Menschen haben überlebt, darunter auch Makepeace Hatfield, die im äußersten Norden Sibiriens inmitten von Schnee und Eis ein einsames Leben führt. Als sie bei ihrer täglichen Patrouille durch das verlassene Dorf plötzlich einem Fremden begegnet, gerät ihr Leben aus den Fugen. Sie wird mit der Welt außerhalb ihrer eiskalten Einöde konfrontiert, einer Welt, in der sich die Natur den Menschen untertan gemacht hat ..
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Bewertungen

Weit im Norden wurde insgesamt 22 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Weit im Norden

    Kurzbeschreibung von amazon.de:
    Der Klimawandel hat die Welt radikal verändert! Nur wenige Menschen haben überlebt, darunter auch Makepeace Hatfield, die im äußersten Norden Sibiriens inmitten von Schnee und Eis ein einsames Leben führt. Als sie bei ihrer täglichen Patrouille durch das verlassene Dorf plötzlich einem Fremden begegnet, gerät ihr Leben aus den Fugen. Sie wird mit der Welt außerhalb ihrer eiskalten Einöde konfrontiert, einer Welt, in der sich die Natur den Menschen untertan gemacht hat ..
    Über den Autor (von www.randomhouse.de):
    Marcel Theroux, Jahrgang 1968, ist der Sohn des amerikanischen Starautoren Paul Theroux, britischer Fernsehjournalist und Romancier. Während seine TV-Reportagen über Themen unserer Gegenwartskultur ihn bereits nach Russland, Japan und um die ganze Welt führten, erkundet er in seinen Romanen die Möglichkeiten für das Zusammenleben der Menschen, die in unserer Gegenwart begründet liegen. Weit im Norden war Finalist des National Book Awards. Marcel Theroux ist verheiratet und lebt in London.
    Handlung:
    Irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft in einer entvölkerten Welt: In Mitten der sibirischen Kälte lebt die junge Frau Makepeace Hatfield ganz alleine in der Stadt Evangeline, in der sie aufgewachsen ist. Sie musste schon ihre komplette Familie begraben und alle anderen Einwohner sind ebenfalls tot oder fortgegangen. Ihr Leben gestaltet sich hart und schwierig und nur mühsam kann sie sich mit Nahrung versorgen. Als sie das schwangere Chinesenmädchen Pong kennenlernt, scheint sich ihr Leben zum Besseren zu wenden und obwohl sich die beiden mit Worten nicht verständigen können, entwickelt sich eine Freundschaft. Als Pong stirbt und auch das ungeborene Kind dabei umkommt, hat Makepeace endgültig genug und will sich das Leben nehmen. In dem Moment, in dem sie sich ertränken will, geschieht das Unfassbare und über sie fliegt ein Flugzeug hinweg. Dieses zerschellt zwar in den Wäldern, aber sie hat nun die Hoffnung, dass sich irgendwo in ihrer Nähe noch zivilisierte Siedlungen befinden könnten. Sie macht sich auf den harten und sehr gefährlichen Weg nach Norden um ihre letzte Chance wahrzunehmen.
    Meine Meinung:
    […]
    Dieses Zitat aus dem Buch könnte durchaus der Untertitel von "Weit im Norden" sein, da es gut die Seele dieses Romans widerspiegelt. Ich habe lange überlegt ob ich die Rezension unter "Fantasy/Science-fiction" oder unter "Romane/Erzählungen" einordne, kam aber letztendlich zum Schluss, dass es hier wohl besser aufgehoben ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass es z.B. jemandem gefallen könnte, der auch "Die Straße" von Cormac McCarthy mochte. Natürlich erinnert die Thematik ein wenig an dieses großartige Werk, auch die Sprache könnte man vergleichen, aber letztendlich ist die Suche nach einem letzten Ausweg in einer brutalen Zeit und einer erkalteten Welt wohl die größte Gemeinsamkeit.
    Zunächst mal war ich etwas verwirrt, da die Geschichte in Russland spielt, man aber auf Worte wie "Highway" oder "Drugstore" trifft. Nach einiger Zeit wurde dies allerdings aufgelöst, denn die Hauptperson Makepeace entstammt einer von Amerika nach Russland ausgewanderten Familie. Alleine schon diesen Aspekt fand ich sehr interessant. Ihr Vater kam aus der Großstadt und hat freiwillig das ungemütliche Sibirien als neue Heimat gewählt und fand dort zur Religion. Viele Bewohner der westlichen Welt sollten ihm noch folgen und sich in neu gegründeten Städten in Russland niederlassen.
    Die Geschichte beginnt zu einer Zeit als Makepeace schon längere Zeit alleine ist und noch immer ganz alleine in ihrer Geburtsstadt Evangeline verweilt. Wenn der Begriff "Einsamkeit" wohl auf etwas zutreffen könnte, dann definitiv auf die ersten Szenen dieses Buches. Anfangs war der Charakter von Makepeace noch etwas gewöhnungsbedürftig ob ihrer Resolutheit und Härte, die sie ausstrahlt. Mit der Zeit mochte ich sie immer mehr und die facettenreiche Frau mit Ecken und Kanten ist mir sehr ans Herz gewachsen. Die Ich-Erzählerin hat einen zurückhaltenden Humor, der manchmal an Ironie grenzte und den ich teilweise erst im Nachhinein wahrnahm, was mir ebenfalls gut gefallen hat. Zur Person passend war der wunderbare Schreibstil von Marcel Theroux, in den ich richtig versinken konnte und der mir das Gefühl gab, dass Makepeace mir gegenübersaß und ihre Geschichte erzählte.
    Die Welt, in der Makepeace lebt, wird als sehr kalt, verschlagen und hart beschrieben und sie musste sich diesen Gegebenheiten anpassen, um selbst überhaupt eine Überlebenschance zu haben. Eis, Schnee und Kälte des ungemütlichen Sibiriens trugen natürlich noch dazu bei, diese Atmosphäre zu bestätigen.
    Nach dem Beginn von Makepeaces' Reise in den Norden überdauert die Geschichte einen Zeitraum von mehreren Jahren. Auch über die Vergangenheit erfährt man noch so manches, z.B. über ihren Vater und Erlebnisse aus ihrer Kindheit. Exakte Details, warum die Welt wie wir sie kennen, nicht mehr da ist, bekommt man nicht wirklich serviert, da sich die Erzählerin selbst nicht wirklich im Klaren darüber ist. Ganz im Dunklen wird man aber auch nicht gelassen. Vor allem die Überbevölkerung und der immer weiter wachsende Graben zwischen Arm und Reich hatten einen großen Anteil daran, was ich durchaus als Kritik an den herrschenden Zuständen in der westlichen Welt verstanden habe.
    Man sollte keinen Endzeitthriller mit Action, Blut und Explosionen erwarten. Vielmehr ist es ein ruhiges und mit Bedacht erzähltes Buch, das mehr ein Abenteuerroman war, dabei aber durchaus kritisch zum Nachdenken anregt und teilweise mit philosophischen Fragen aufwartet. Das Tun der Menschen wird immer wieder hinterfragt, Schwarz und Weiß existieren in dieser melancholischen Geschichte nicht. Gerade dies hat sich letztendlich wunderbar auf die Entwicklung der starken Charaktere ausgewirkt.
    Fazit: Ich hatte großen Spaß, das zwar ruhige, aber nie langweilige "Weit im Norden" zu lesen und bin mir sicher, dass es nachhallen und mir eine Weile im Kopf herumspuken wird. Den Namen "Marcel Theroux" werde ich mir jedenfalls gut einprägen.
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Ausgaben von Weit im Norden

Taschenbuch

Seitenzahl: 432

E-Book

Seitenzahl: 432

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