Hiobs Brüder

Buch von Rebecca Gablé

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Hiobs Brüder

'Was dachte Gott sich nur dabei, das geschehen zu lassen? War es eine Prüfung? Hatte Gott sich überlegt: Ich schlage dich mit einem Gebrechen, das dich zum Außenseiter macht, und dann schaue ich tatenlos zu, wie die Menschen Schindluder mit dir treiben, um zu sehen, wie fest dein Glaube ist? Waren sie alle, die von der Insel entkommen waren, Hiobs Brüder?' Er weiß nicht, wer er ist, und so nennen sie ihn Losian. Mit einer Handvoll anderer Jungen und Männer lebt er eingesperrt in einer verfallenen Inselfestung vor der Küste Yorkshires. Als eine Laune der Natur ihnen den Weg in die Freiheit öffnet, wagen sie die Flucht zurück aufs Festland. Ein Abenteuer beginnt und eine Suche - und Losian muss fürchten, dass er den grauenvollen Krieg verschuldet hat, unter dem ganz England leidet ...
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Serieninfos zu Hiobs Brüder

Hiobs Brüder ist der 2. Band der Helmsby Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2000. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2009.

Über Rebecca Gablé

Ingrid Krane-Müschen machte sich unter ihrem Pseudonym Rebecca Gablé einen Namen als Schriftstellerin. Die 1964 in Wickrath in Deutschland geborene Autorin wurde einem größeren Publikum durch ihre historischen Romane bekannt. Mehr zu Rebecca Gablé

Bewertungen

Hiobs Brüder wurde insgesamt 117 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Hiobs Brüder

    Mein Eindruck
    So ganz kann ich mich der allgemeinen Begeisterung nicht anschließen, hat mich der Roman doch eher mit zwiespältigen Gefühlen zurückgelassen.
    Dabei hat mir die Geschichte anfangs noch recht gut gefallen, die Charaktere gewinnen rasch an Profil und die Handlung nimmt an Tempo auf. Erste unrealistische Wendungen hätte ich ja noch klaglos hingenommen, zumal die Autorin nicht nur den politischen Verhältnissen, sondern auch den Lebensumständen der einfachen Bevölkerung viel Beachtung schenkt, Kriterien, die für mich die Basis eines guten historischen Romans ausmachen.
    Arg enttäuscht hat mich allerdings jene Schlüsselszene, in der erklärt wird, warum einer der Hauptakteure, übrigens ein hartgesottener Krieger, sein Gedächtnis verloren hat und dadurch in eine sehr missliche Lage geriet. Das fand ich nun dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass ich das Buch fast abgebrochen hätte.
    Natürlich erwarte ich mir von belletristischer Literatur keine wissenschaftliche Abhandlung, mit einem Märchen mag ich mich aber auch nicht abspeisen lassen. Dass ich dennoch weitergelesen habe, ist allein dem erzählerischen Talent der Autorin zu verdanken, obwohl die Geschichte vor allem gegen Ende einige Längen aufwies, auf die ich gerne verzichtet hätte.
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  • Rezension zu Hiobs Brüder

    Für meinen Geschmack stimmt an "Hiobs Brüder" einfach alles. Warum nur entdecke ich Rebecca Gablé so relativ spät?
    Die Außenseiter-Thematik hat mich von Anfang an interessiert und nachdem die Rezensionen im Forum durchweg (sehr) positiv sind, war beides Anstoß genug, mir die Weltbild-Reader-Ausgabe zuzulegen.
    Während der Lektüre dieses umfangreichen Buches stellte sich bei mir nie Langeweile ein, so vielschichtig sind die Figuren angelegt und jeder von den unfreiwilligen Gefährten ist mir nach kurzer Zeit sehr ans Herz gewachsen.
    […]
    So erging es bestimmt vielen Lesern. So auch mir und der Autorin selbst. Die scharfsinnigen Äußerungen dieses schaurigen Psychopathen geben selbst den verfahrensten Situationen noch eine gewisse Würze.
    Ich kann mich nur den positiven Kritiken vorbehaltlos anschließen und bin froh, dass ich diese virtuos erzählte Geschichte kennenlernen durfte.
    Vielleicht könnten mir die Gablé-Experten noch einen Tipp geben, welche Bücher der Autorin bezüglich der außergewöhnlichen Charaktere, Unterhaltungswert und Dazulern-Faktor in etwa in die gleiche Richtung gehen? Ich brenne auf mehr von Frau Gablé!
    "Hiobs Brüder" bekommt von mir pralle Sterne und einen Kniefall
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  • Rezension zu Hiobs Brüder

    Es ist viel über den Inhalt dieses Buchs geschrieben worden, weswegen ich auf die ganzen - hervorragend recherchierten und dargestellten - historischen Bezüge gar nicht weiter eingehen möchte.
    In den Figuren der Brüder Hiobs wird deutlich, dass eine augenfällige oder auch nur periodisch augenfällige Behinderung einen Menschen nicht notwendigerweise zur Verzweiflung treiben muss und dass er viele Einschränkungen überwinden kann, selbst wenn seine Umwelt ihm nicht wirklich dabei hilft. Der Aspekt der Selbstwirksamkeit spielt dabei eine große Rolle und die siamesischen Zwillinge leben dies ständig vor, während andere, wie Oswald oder Simon de Clare dies erst im Laufe dieses Romans lernen müssen. Gleichzeitig zeigt sich hier auch an anderen Figuren, etwa Haimon, dass Vorurteile gegenüber anderen eine Form der Behinderung sein können.
    Die Autorin gibt selbst zu, dass über den Umgang und die Theorie zur körperlichen und geistigen Behinderung im Mittelalter wenig bekannt ist und dass dieses Wenige auch in sich oft widersprüchlich ist, weswegen sie in der Gestaltung der Figuren und ihrer Erfahrungen sehr frei gewesen ist. Entstanden ist so ein sehr historisch wirkender Roman mit sehr modern wirkenden Ansichten, der bei Lesen eine Menge Freude bereitet - auch durch die zur Abwechslung mal wirklich nachvollziehbar dargestellten Schwertkämpfe. Hier zeigt sich gleichfalls der Wert einer guten Beratung durch Experten. Mir hat dieser Roman auf jeden Fall Appetit auf mehr gemacht.
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  • Rezension zu Hiobs Brüder

    Ich habe dieses Buch gerade beendet und bin restlos begeistert. Es war mein erster Roman von Rebecca Gablé und mich hat der Klappentext direkt angesprochen weil es auch mal um die Außenseiter der Gesellschaft ging und nicht um die strahlenden Helden. Der Schreibstil ist einfach toll und die Geschichte hat mich nicht mehr losgelassen. Momentan trauere ich ein wenig, dass das Buch schon zuende ist .
    Besonders ans Herz gewachsen (was für ein Wortspiel) sind mir Godric und Wulfric, genauso wie Simon. Das Gespann war einfach immer für einen Lacher gut und die Rolle die Simon später einnimmt fand ich sehr spannend.
    Das Buch wurde nie langweilig und gerade wenn man denkt "Jetzt haben sie es geschafft und alles wird gut" steht der nächste Konflikt auf dem Plan.
    Regy fand ich ebenfalls auf seine Art sympatisch. Wenn man bedenkt was ihm passiert ist hat man schon fast so etwas wie Verständnis für ihn und immerhin setzt er sich auch auf seine Art für die Gesellschaft ein .
    Nach diesem Roman freue ich mich nun noch mehr auf "Das Lächeln der Fortuna" , denn das liegt noch auf meinem SUB, wird aber nach diesem Roman sicherlich bald befreit.
    Von mir auf jeden Fall , absolut empfehlenswert
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  • Rezension zu Hiobs Brüder

    Auf einer kleinen Flussinsel hat man sie in einer halbverfallenen Befestigungsanlage eingesperrt: ein kleines Häuflein von Menschen, die an seelischen oder körperlichen Schäden leiden und darum in der Gesellschaft des 12. Jahrhunderts verstoßen wurden, die glaubt, dass nicht einmal Gott ihnen gewogen ist. Jüngster Neuzugang ist Simon, der junge Spross einer Adelsfamilie, den sein Onkel wegen seiner Fallsucht fortschaffen ließ. Unter seinen neuen Schicksalsgenossen sind der psychopathische Mörder Regy, der in Ketten so weit wie möglich von den anderen ferngehalten wird, der rätselhafte Losian, der sein Gedächtnis verloren hat, die siamesischen Zwillinge Godric und Wulfric, Oswald, der als Schwachkopf gilt (und dem man heute wohl das Down-Syndrom bescheinigen würde), Edmund, der sich für einen toten Heiligen hält, sowie einige andere Benachteiligte.
    Die Versorgung mit Lebensmitteln ist miserabel, und glücklich kann sich derjenige schätzen, der es schafft, sich irgendwie ein winziges Dach überm Kopf zu verschaffen. Als ein Unwetter einen Teil der lidschäftigen Anlage vollends niederreißt und einige ihrer Bewohner das Leben kostet, wagt der Rest kühn die Flucht. Trotz ihrer verschiedenen Gebrechen und ihrer völlig unterschiedlichen Herkunft und Charaktere schweißt das wagemutige Unterfangen die Gefährten eng zusammen.
    Das Machtpoker zwischen König Stephen und Kaiserin Maud um den englischen Thron beschäftigt derweil besonders die Adeligen im Lande und hat auch große Auswirkungen auf das Leben der kleinen Schicksalsgemeinschaft ...
    Lang erwartet und heiß ersehnt wie immer - der Roman bietet all das, was man von Rebecca Gablé gewohnt ist: schöne historische Unterhaltung mit scharf gezeichneten Figuren, die durchaus ambivalent sein können, eingebettet in ein gut recherchiertes Bild der Handlungszeit mit ihren Gebräuchen und politischen Hintergründen.
    Die Ausgangssituation, diese Insel der Ausgestoßenen, die sich zusammentun, um überleben zu können, fand ich ziemlich originell. Die Umstände, unter denen die Reise der Gefährten endet, sind schon ein sehr großer Zufall, aber der musste wohl sein, damit der ganze Kontext wieder passt. Dafür können sich Gablé-Kenner über eine hübsche Querverbindung zu einem ihrer anderen historischen Romane freuen.
    Die politische Komponente erhält mit der Zeit immer mehr an Bedeutung, was auch die Spannung aufrechterhält, ohne trocken zu werden. Positiv fällt auch auf, dass der auftretende Arzt nicht durch die abgedroschenen Mittelalter-Ärzte-Klischees Starstechen und Aderlass in Erscheinung tritt.
    Insgesamt ein solider, schöner historischer Roman mit außergewöhnlichen Protagonisten, abgerundet durch ein informatives Nachwort. Optisch fand ich diesmal die Umschlaggestaltung etwas langweilig, mit Lesebändchen, Landkarte und großformatigen Illustrationen am Anfang der drei großen Abschnitte des Buches ist die Ausgabe ansonsten aber durchaus schön.
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Rezensionen zum Hörbuch

  • Rezension zu Hiobs Brüder

    Acht Gefangenen gelingt die Flucht von einer Gefängnisinsel. Ihr Verbrechen: Sie sind anders als "normale" Menschen (siamesische Zwillinge, Epilepsie, Trisomie 21, Amnesie, ...), also in den Augen der Normalen Missgeburten und daher, dem Glauben der Zeit gemäß, nicht nach Gottes Ebenbild geschaffen.
    Ein buntes unterhaltsames Historienmärchen.
    Die Historie:
    Nach dem Tod Heinrich I., der ohne männlichen Thronfolger starb, kämpfen seine Tochter Maud und sein Neffe Stephan um Englands Krone. Jeder besitzt unter den Rittern und einflussreichen Grundherrn sein Gefolge, und die einfachen Leute, die Bauern, Handwerker, Kaufleute, baden den Zwist aus: Dörfer werden verbrannt, Felder vernichtet, Menschen getötet. Erst Mauds Sohn Henry Plantagenet aus ihrer Ehe mit Gottfried von Anjou gelingt es, das Blutvergießen zu beenden und die Krone zu erlangen.
    Das Märchen:
    Nach anfänglichen Anfeindungen und dem Kampf ums nackte Überleben findet jeder aus der Gruppe der Entflohenen seinen Platz, der eine in seinem alten Leben, die anderen bauen sich eine neue Zukunft auf; jeder bekommt, was er sich am meisten wünscht, wozu auch Liebe, Ehe und Nachwuchs gehören.
    Die Männer unterscheiden sich nur durch ihre Herkunft und ihre Gebrechen voneinander. Ihre Eigenschaften sind gleich: Stark, mutig, gefühlvoll, tolerant, ihren Überzeugungen treu und loyal in ihrer Freundschaft. Konträr, aber einander ebenso ähnlich sind ihre Widersacher gezeichnet: Hinterhältig, unehrlich, egoistisch, überheblich.
    Wird eine Situation zu brenzlig und droht, zum Verderben zu werden, kommt zu oft König Zufall, ein Wunder oder der Deus ex machina zur Hilfe.
    Detlef Bierstedts Art zu lesen, verstärkt das Märchenhafte. Er gibt jeder Figur eine eigene Stimme, die den Charakter unterstreichen soll, leider aber vor allem bei den Frauenstimmen künstlich verstellt klingt. An nicht wenigen Stellen, meist Dialogen, gelingt ihm der sofortige Übergang von der einen zur anderen Person nicht. Warum diese Stellen nicht heraugeschnitten und neu aufgenommen wurden, bleibt das Geheimnis des Produzenten.
    Link zur Buchrezension
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Ausgaben von Hiobs Brüder

Hardcover

Seitenzahl: 912

Taschenbuch

Seitenzahl: 912

E-Book

Seitenzahl: 913

Hörbuch

Laufzeit: 00:14:41h

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