Nach dem Sommer: Band 1

Buch von Maggie Stiefvater, Sandra Knuffinke, Jessika Komina

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Nach dem Sommer: Band 1

Jeden Winter wartet Grace darauf, dass die Wölfe nach Mercy Falls zurückkehren und mit ihnen der Wolf mit den goldenen Augen. Ihr Wolf. Ganz in der Nähe und doch unerreichbar, lebt Sam ein zerrissenes Leben: In der Geborgenheit seines Wolfsrudels trotzt er Eis, Kälte und Schnee, bis die Wärme des Sommers ihn von seiner Wolfsgestalt befreit. Es ist September, als Grace und Sam sich verlieben. Doch jeder Tag, der vergeht, bringt den Winter näher und mit ihm den endgültigen Abschied. Mit Nach dem Sommer schafft Maggie Stiefvater ein großartiges Liebespaar, das weltweit Millionen Leser begeistert hat. Nach dem Sommer ist der erste Band einer Trilogie.
Weiterlesen

Serieninfos zu Nach dem Sommer: Band 1

Nach dem Sommer: Band 1 ist der 1. Band der Wölfe von Mercy Falls Reihe. Diese umfasst 5 Teile und startete im Jahr 2009. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2014.

Über Maggie Stiefvater

Die amerikanische Schriftstellerin Maggie Stiefvater wurde 1981 im Bundesstaat Virginia geboren und begann bereits als Jugendliche mit dem Schreiben. Mit 16 reichte sie ihre ersten Manuskripte bei Verlagen ein, allerdings noch ohne Erfolg. Mehr zu Maggie Stiefvater

Bewertungen

Nach dem Sommer: Band 1 wurde insgesamt 156 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,3 Sternen.

(92)
(45)
(16)
(3)
(0)

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Nach dem Sommer: Band 1

    Klappentext:
    Jeden Winter wartet Grace darauf, dass die Wölfe in die Wälder von Mercy Falls zurückkehren - und mit ihnen der Wolf mit den goldenen Augen. Ihr Wolf.
    Ganz in der Nähe und doch unerreichbar für sie, lebt Sam ein zerrissenes Leben: In der Geborgenheit seines Wolfsrudels trotzt er Eis, Kälte und Schnee, bis die Wärme des Sommers ihn von seiner Wolfsgestalt befreit. In den wenigen kostbaren Monaten als Mensch beobachtet er Grace von fern, ohne sie jemals anzusprechen - bevor die Kälte ihn wieder in seineandere Gestalt zwingt.
    Doch in diesem Jahr ist alles anders: Sam weiß, dass es sein letzter Sommer als Mensch sein wird. Es ist September, als Grace den Jungen mit dem bernsteinfarbenen Blick erkennt und sich verliebt. Und jeder Tag, der vergeht, bringt den Winter näher - und mit ihm den endgültigen Abschied.
    Erster Satz:
    Ich erinnere mich, wie ich im Schnee lag, ein kleines, warmes Bündel, das langsam kälter wurde.
    Zitate:
    Ein Spinnennetz aus Eis, zersprungen in unzählbare Farbsplitter, unermesslich traurig. (Seite 73)
    Er schmeckt kühl, nach Pfefferminz und Winter, doch seine Hände, die sanft in meinem Nacken lagen, versprachen lange Tage und Sommer, die Ewigkeit. (Seite 220)
    Ich hatte das Paradies entdeckt und mich daran geklammert, so fest es ging, doch es löste sich immer weiter auf, ein feiner Faden, der mir durch die Finger glitt, zu dünn, um ihn festzuhalten. (Seite 271)
    Es war, als hätte ich die ganze Zeit geglaubt, ich wäre ein fertiges Bild, und erst Sam hatte mir gezeigt, dass ich in Wirklichkeit ein Puzzle war, mich auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt.(Seite 326)
    Fiona´s Meinung zum Buch:
    Wow, was für ein Schreibstil. Viel Aktion ist in diesem Buch nicht versteckt, aber der Schreibstil lullt einen so schön ein und lässt einen nicht mehr aus der zauberhaften Welt von Grace und Sam auftauchen. Immer wieder greift man zu dem Buch und liest ein paar Kapitel, purer Lesegenuss. Es hat mich ein bisschen an den ersten Teil von Ewiglich erinnert. Es dreht sich alles um die Liebe zwischen Sam und Grace und Sam´s Wolfswesen. Am Ende kommt Aktion und Spannung auf, wie es sich bei einem guten Buch gehört. Das letzte Kapitel habe ich sogar zweimal lesen müssen, es war einfach viel zu schön. Ich freue mich auf die weiteren Teile um ein Buch bei mir im Regal zu haben, auf welches man immer Mal zurückgreifen wird, um dem Alltag schnell und kurzzeititg zu entfliehen.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Nach dem Sommer: Band 1

    Ich bin ja froh, dass ich beim Überfliegen trotz der sehr positiven Durchschnittsbewertung auch ein paar kritische Rezis gibt und ich mit meiner Meinung nicht alleine dastehe
    Tatsächlich fällt es mir sehr schwer, dieses Buch einzuschätzen. Die ersten zwei Drittel fand ich wirklich nicht so gut, aber das Ende hat es da tatsächlich nochmal überraschenderweise komplett rausgerissen, sodass ich ernsthaft am Überlegen bin, dem zweiten Teil der Reihe zumindest noch eine Chance zu geben.
    Mein größter Kritikpunkt liegt wohl in der Gestaltung der Figuren. Diese bleiben nämlich so farb- und formlos wie Lösungsmittel. Im Grunde haben nur Grace und Sam mehr als eine einzige Eigenschaft, die sie auszeichnet; die übrigen Charaktere bekommen maximal eine. Überhaupt sind die Nebenfiguren so dermaßen lieblos gestaltet, dass ich es teilweise fast nicht glauben konnte. Da erfährt man ja nichts außer dem Namen des Charakters, obwohl er für das Fortschreiten der Handlung relativ wichtig ist. Aber das ist eben das Problem: meistens werden sie auf ihre reine Funktionalität hin in die Geschichte gebracht und wenn man sie nicht mehr braucht, erscheinen sie halt auch nicht mehr. Zum Beispiel Graces Eltern, die nie zu Hause sind, sich aber auch nicht abmelden oder sonst in irgendeiner Form am Leben ihrer Tochter teilhaben. Auch nicht, als sie angegriffen wird! Von einem Wolf! Die Eltern sind so dargestellt, als wären sie der Meinung, man kann sich einfach ein neues Kind bei IKEA holen, wenn das alte kaputt ist. Und ich finde, das liegt einzig und alleine daran, dass der Fokus fast schon fanatisch auf Grace und Sam liegt und alleine ihre Beziehung entwickelt werden muss. Als könnte Grace nicht zu mehreren Menschen gleichzeitig eine emotionale Bindung haben, müssen die Eltern halt aus dem Weg, sobald Sam da ist. Also werden sie einfach als ignorante Rabeneltern konzipiert.
    Überhaupt kleben Grace und Sam die ganze Zeit zusammen und es passiert eigentlich nicht wirklich viel - mal abgesehen von den ständigen blutigen Unfällen. Sam ist ein armer, sensibler Werwolf, der verzweifelt versucht, seine Verwandlung zu unterdrücken, und Grace ist die pflichtbewusste Vorzeigetochter, die mit Sam zusammen plötzlich fast rebellisch wird.
    Es gibt viele, viele Ungereimtheiten in der Handlung, was meiner Meinung einfach an der Flachheit dieser Geschichte liegt.
    Auch der Schreibstil konnte mich nicht wirklich überzeugen. Ich fand ihn ein bisschen zu gewollt philosophisch und gezwungen tiefgründig, während meistens doch nur bekannte Bilder verarbeitet wurden und die Handlung an sich - wie ja schon erwähnt - eben das genaue Gegenteil von tiefgründig war. Hohle Worte und wenig Substanz dahinter.
    Im letzten Drittel dann allerdings änderte sich alles ein bisschen, als plötzlich tatsächlich etwas passierte und durch ein paar unerwartete Wendungen richtig Spannung aufgebaut wurde. Deshalb fällt mein Gesamturteil nicht so streng aus, wie es sich eigentlich angekündigt hatte und wahrscheinlich werde ich irgendwann dem zweiten Teil wirklich eine Chance geben. Aber fürs Erste reicht es mir mal mit diesen Werwölfen hier. von mir.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Nach dem Sommer: Band 1

    Für meinen Geschmack nimmt die Geschichte etwas zu schnell Fahrt auf, ehe man sich versieht, sind Grace und Sam verliebt, völlig selbstverständlich nimmt sie es hin, dass er ein Werwolf ist oder besser gesagt, dass er sich in den kalten Monaten in einen Wolf verwandelt. Die Autorin nimmt mir so die Gelegenheit, die beiden besser kennenzulernen, mit ihnen mitzufiebern, wenig überraschend hatte ich dann auch so meine Problemchen mit ihnen. Grace war mir zu erwachsen, hatte überhaupt keine Zweifel an ihrem Tun, wie es für Jugendliche doch eigentlich üblich ist. Auch ihre Probleme mit ihren Eltern kamen mir zu gewollt vor, als wäre Stiefvater im Laufe des Schreibens noch eingefallen, dass Teenies mit ihren Eltern ja gefälligst unzufrieden zu sein haben. Auch Sam bleibt in meinen Augen blass, er hat keine Ecken und Kanten und was wohl Empfindsamkeit andeuten soll, wirkt langweilig.
    Sehr schön fand ich die Beschreibungen des Waldes, das Buch verströmt eine angenehme und wohlige Atmosphäre. Die Autorin hat ein Händchen für detaillierte Beschreibungen, Grace' Haus, der Weihnachtsladen , die winterliche Landschaft. Ganz wunderbar und wie wir hier sagen; sehr "muggelig". Auch das Ende war zum Seufzen schön, für mich unerwartet und das Buch erhält so einen "richtigen" Abschluss. Im Gegensatz zu den beiden Hauptfiguren kam ich mit dem Rest sehr gut klar, besonders Isabel fand ich erfrischend und auf ihre Art auch sympathisch. Ebenfalls die Entwicklung von Grace' Freundin Olivia fand ich toll.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Nach dem Sommer: Band 1

    Rezension:
    Vor sechs Jahren wurde Grace von Wölfen überfallen und seit dem wartet sie jedes Jahr darauf, dass ihr Wolf wiederkommt. Doch nachdem ein Junge aus ihrer Schule auch angegriffen wurde, entschließen sich die Einwohner von Mercy Falls das Wolfsproblem zu beseitigen. Bei dieser
    Aktion wird Sam angeschossen und verwandelt sich in einen Menschen zurück. Dann lernt er Grace kennen..
    "Nach dem Sommer" ist der erste Teil einer Trilogie. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektiven von Grace und Sam erzählt. Doch, obwohl man die Gedanken der beiden Hauptpersonen lesen konnte, habe ich immer eine gewisse Distanz gespürt und wurde nicht so richtig warm mit
    Sam und Grace. Die Charaktere hatten einige interessante Züge, aber sie wirkten mir zu flach. Im Mittelpunkt standen Sam und Grace, aber es gab auch viele Nebencharaktere, wie Graces Freundinnen Olivia und Rachel, die aber die meiste Zeit keine große Rolle spielten.
    Grace wurde vor sechs Jahren von den Wölfen überfallen, doch bevor sie getötet wurde, rettete sie ein Wolf mit gelben Augen. Als sie nun diese
    Augen in dem Gesicht von Sam sieht, beginnt sie überglücklich Zeit mit ihrem Retter zu verbringen und die beiden verlieben sich nach und nach ineinander. An der Liebesgeschichte hat mich anfangs ein wenig gestört, dass sie deutlich zu schnell begonnen hat. Die beiden kennen sich kaum und sprechen nach kurzer Zeit schon von Liebe. Aber andererseits erschien sie auch logisch, weil die beiden sich eben seit 6 Jahren kennen, in denen sie Sam zwar nur in seiner Wolfgestalt kannte, aber diese Verbundenheit seit Jahren bestand.
    Am meisten hat mich gestört, dass die Geschichte bis ca. Seite 300 nur so hinplätschert. Es passiert nicht viel und die Handlung wird von den
    Tagesabläufen oder auch kurzen Rückblicken der Protagonisten bestimmt. Es war teilweise ja auch ganz interessant zu erfahren wie Sam gelebt hat, aber ich hatte den Eindruck, dass ich mit dem Buch nicht vorankam. Erst in den letzten hundert Seiten des Buches verschwand dieser Eindruck und es kam endlich Spannung auf.
    Ein kleinerer Kritikpunkt wäre noch, dass ich das Gefühl hatte, dass sich Grace immer weiter zurückgezogen hat und mit Sam in ihrer eigenen, kleinen Welt gelebt hat. Sie hat keinen Kontakt mehr zu ihren Freunden und auch von ihren Eltern schottete sie sich ab. Aber gestört hat mich, dass die das einfach so hingenommen haben und sich nichts dabei gedacht haben. Wenn ich mit meinen Freunden jeden Tag telefoniere und der
    Kontakt dann abprupt abbricht, würde ich mich darüber wundern und versuchen rauszubekommen was da los ist, aber das war nicht der Fall.
    Schade, denn ich finde, dass die Geschichte, wenn die Nebencharaktere eine etwas größere Rolle in der Handlung eingenommen hätten, abwechslungsreicher gewesen wäre.
    Fazit:
    Die Idee der Geschichte hat mir gefallen und ich finde, dass sie gut umgesetzt wurde. Aber die Handlung an sich war mir zu eintönig und mir hat ein wenig die Spannung gefehlt.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Nach dem Sommer: Band 1

    Grace hätte allen Grund, Angst und Wut wegen der umherstreifenden Wölfe in den umliegenden Wäldern von Mercy Falls, Minnesota, zu haben, denn als Grace zehn Jahre alt war, wurde sie von einem Rudel Wölfe angefallen.
    Sie rissen und zerrten an ihrem Fleisch und ihren Kleidern, bis sich einer der Wölfe gegen sein Rudel erhob, und das kleine, wehrlose Mädchen rettete.
    Doch Grace fürchtet die Wölfe nicht, sie nimmt sie gegen übereifrige Jäger sogar in Schutz, und wartet seit sechs Jahren jeden Winter darauf, dass er auftaucht.
    Denn ab dem ersten Frost steht er jeden Tag beobachtend und wartend am Rand des Gartens unter den ersten Bäumen des angrenzenden Waldes.
    Er, der sie vor Jahren gerettet hat. Er wartet auf sie. Auf das kleine Mädchen, das er einst verschont hat.
    Ihr Wolf.
    Doch jeden Frühling verschwindet er genauso schnell wieder wie er im Herbst aufgetaucht ist.
    Denn den ganzen Sommer über streift der Wolf mit den gelben Augen seine tierische Gestalt ab und lebt in Menschengestalt ganz in Grace` Nähe. Und dennoch fern und unerkannt.
    Doch in diesem Jahr ist alles anders:
    Sam weiß, dass er seinen letzten Sommer als Mensch verbringen wird.
    Und es ist bereits Herbst, als sich Grace in den Jungen mit den bernsteinfarbenen Augen verliebt und in ihm ihren scheuen Wolf erkennt.
    Doch mit jedem Tag, der vergeht, weicht die Sonne und mit ihr die Wärme der Sommermonate zurück und der Winter rückt mit Frost, Eis und Schnee näher.
    Die Wärme hält Sam in seiner Menschengestalt, die Kälte zwingt ihn in seine Wolfsgestalt.
    Der endgültige Abschied von Grace naht...
    Jahrelang bin ich wie ein scheuer Wolf um die Trilogie mit dem wunderschönen Cover herumgeschlichen. Habe immer wieder vorsichtig daran geschnuppert, danach gelechzt, bin dann aber doch immer wieder zurückgewichen. Tief in andere Regale mit anderen Büchern hinein...
    War das Instinkt?
    Wenn ja, hätte ich auf ihn hören sollen anstatt in typischer Mädchenmanier nach dem Buch mit der romantischsten und zauberhaftesten Gestaltung zu greifen.
    Ich konnte weder dem einfachen und teilweise bemüht poetisch wirken wollenden Schreibstil Maggie Stiefvaters etwas Besonderes abgewinnen noch der teilweise unlogischen und langweiligen Handlung genauso wenig wie den beiden Protagonisten Grace und Sam.
    Grace, die nach dem Übergriff fast besessen von den Wölfen ist und lieber mal eine Verabredung mit ihren Freundinnen sausen lässt, um ihren Wolf in der Dämmerung von der sicheren Veranda aus beobachten zu können.
    Zwar gibt es einen guten Grund für die Sehnsucht nach dem Rudel, die Wehmut nach dem Wolfsgesang, doch irgendwie packten mich Grace` Gefühle einfach nicht.
    Grace, die ruhige Streberin, die im eigenen Zuhause stets für Recht und Ordnung sorgt und für ein gehaltvolles Essen für ihre Eltern, das nicht aus der Tüte oder der Dose stammt, wirkt fad und erinnert mich doch stark an Bella Swan...
    Und Sam, der unter seiner Zerrissenheit, seiner Angst vor der endgültigen Verwandlung leidet, wird dann doch zu oft von seinen pubertierenden Gefühlen heimgesucht und übermannt.
    Und das ist vielleicht auch der Knackpunkt der Geschichte:
    Grace und Sam begegnen sich zum ersten Mal, sie erkennt in ihm ihren Wolf, gar einen Werwolf, der vielleicht für den Tod eines Mitschülers mitschuldig sein könnte, und die Funken fliegen, die Lippen werden gekostet, die Wangen liebkost, Gedichte rezitiert, als ob sie sich schon ewig kennen würden.
    Keine zarte, behutsame Annäherung zweier eigentlich schüchterner Teenager, nein, Grace lädt Sam heimlich und auf der Stelle in ihr Zuhause und in ihr Bett ein. Wo soll er auch hin der verletzte und nackte Werwolfsjunge?
    Wie gut auch, dass die geschäftigen Eltern ihrer Tochter nie einen Gutenachtkuss im Kinderzimmer auf die Stirn drücken und nie Zeit für ihre ansonsten brave Tochter finden oder es nicht merken, wenn die Dusche prasselt, obwohl sich eigentlich keine weitere Person im Haushalt aufhalten dürfte.
    Grace ist also ausnahmsweise mal kein Scheidungskind oder gar Halbwaisenkind, sondern "nur" einsam und auf sich alleine gestellt. Sam ist für sie ein Halt.
    Grace ist eher der pragmatische Kopfmensch, Sam der kreative und sensible Gefühlsmensch.
    Und so schmachten sich Grace und Sam Nacht für Nacht sittlich an, schmiegen sich in ihre warmen Arme und lauschen Sams altem Rudel, das sich im Schutz der Dunkelheit des Waldes die Seele aus dem Leib heult.
    An der gesamten Geschichte gab es einfach keine Geheimnisse, die es zu bewahren oder zu lüften galt, keine neuen Pfaden, die es zu erkunden gab.
    Weder Sams zweites Ich noch eine sanfte, schüchterne Verliebtheit noch Grace` Grund für ihre Sehnsucht nach den umherstreifenden Wölfen.
    Die Geschichte neckte mich einfach nicht wie Haken schlagende Kaninchen, ich konnte mich nicht in sie hineinkuscheln wie in raues Wolfsfell, ich konnte die Gefühle von Grace und Sam nicht wie Adlerschwingen ergreifen und mich von ihnen davon tragen lassen.
    Stattdessen wirkte "Nach dem Sommer" wie ein netter, sonntäglicher Spaziergang im gepflegten und zurecht gestutzten Stadtpark:
    Ein wenig langweilig und anstrengend zugleich, weil ich ständig alte Bekannte und verbrauchte Klischees grüßen musste, und den Spaziergang nicht wirklich genießen konnte.
    Dabei ist die Idee, die Wandlung der Werwölfe an die Jahreszeiten und die Temperatur zu binden und nicht an den Vollmond, innovativ, wunderschön, bietet Potenzial für einen ergreifenden und dramatischen Handlungsverlauf.
    Auch der Einfall, aus zwei Ich- Perspektiven zu erzählen, nämlich aus Grace` und Sams Sicht und aus dem Blickwinkel seines Alter Egos, verleiht der Geschichte ihren besonderen Reiz und Charme. Dennoch konnte ich beim Lesen nicht wirklich unterscheiden, wer von den beiden nun gerade zu Wort kam - zu ähnlich war der Schreibstil, der keine charakterlichen Unterschiede und Feinheiten, die die Ich- Perspektive bieten könnte, herausarbeiten konnte.
    Leider gefiel mir die gesamte Umsetzung nicht, auch nicht die bemühte Sprache, der langweilige Handlungsverlauf, die biederen Charaktere und auch nicht deren verkitschte und überstürzte Liebesgeschichte.
    Vielleicht hätte ich einfach mit stolz erhobener Rute elegant und leichtfüßig an "Nach dem Sommer" vorbeitraben anstatt winselnd und auf leisen Pfoten um es herum tapsen sollen, und hätte lieber meine sensible und neugierige Nase erneut in den Wind des Bücherwaldes recken sollen, Witterung eines anderen Buches aufnehmen sollen, das mir mehr schmecken könnte. Eine Hetzjagd auf ein stärkeres Buch hätte ich eventuell starten, es reißen und mit Haut und Haar verschlingen sollen.
    Stattdessen habe ich ein Opfer aus der Herde der Jugendfantasybücher ins Auge gefasst, das mich jahrelang mit seinem wunderschönen Aussehen gelockt und geködert hat, welches sich letztendlich als schwach und kränklich entpuppt und einen faden Beigeschmack bei mir hinterlassen hat. Aber keinen Rausch der Empfindungen und der Abenteuerlust.
    Das Cover, der Klappentext und die vielen positiven Bewertungen haben mir eine wilde und atemberaubende Hetzjagd über Wurzeln und durch Dickicht versprochen, hoffnungsschimmernde, romantische Spaziergänge durch einen sehnsüchtig glühenden Herbstwald, in dessen Rauschen die Melancholie nie verklingt, Schneeblumen und Eiskristalle, in denen Angst und Verzweiflung, einander zu verlieren, für immer eingeschlossen sind.
    Stattdessen roch das Buch nach nassem Hund, der sich lieber faul und gelangweilt im warmen Hundekörbchen räkelt und die vereisten Pfoten leckt als nervenaufreibende und flotte Abenteuer im Wald zu bestreiten.
    Doch zum Glück drehte der Wind auf den letzten 150 Seiten, Spannung und unerwartete Wendungen kamen plötzlich auf leisen Tatzen heran gesaust, die Handlung packte mich, Figuren überraschten mich, Logiklücken blieben aber dennoch, sodass meine Meinung letztendlich doch positiver ausfällt und ich die Folgebände sicherlich auch noch irgendwann lesen werde, da das Ende auch noch viele Fragen offen lässt.
    Hoffentlich schafft es Maggie Stiefvater dann, Kitsch herauszunehmen und mehr Logik und Spannung in ihre Geschichte hineinzubauen.
    Und am meisten freue ich mich dann eigentlich auch auf die "zickige" Isabel... aber auch auf Beck und Olive... auf Grace und Sam eher nicht so...
    Leider dennoch nur Sternchen!
    Schade, denn die zuckersüß ausschauende Trilogie passt so perfekt zu meiner Trophäensammlung toll gestalteter Bücher auf dem prasselndem Kamin in meinem Jagdzimmer...
    Weiterlesen
  • Rezension zu Nach dem Sommer: Band 1

    […]
    Witzig, genau das habe ich auch gedacht während ich das Buch gelesen habe: ein Buch, das alle toll finden nur ich nicht.
    Ich denke zum Inhalt brauche ich nichts mehr sagen, also gleich zu meiner eigenen Meinung:
    Der Klappentext klingt sehr spannend und ich finde die Idee super. Umso schader ist es, dass der Schreibstil der Autorin meiner Meinung nach etwas zu flach war, was natürlich auch an der Übersetzung ins Deutsche liegen könnte. Die ersten paar Kapitel sind richtig geheimnisvoll und machen sehr gespannt auf das Buch, dann verliert die Geschichte jedoch leider jegliche "Magie", was, wie gesagt, nicht an der Geschichte sondern an dem Schreibstil der Autorin oder Übersetzern liegt.
    Ebenso die Liebesgeschichte zwischen Sam und Grace: ich finde daraus hätte man viel mehr machen können, insgesamt war sie mir zu einfach gestrickt. Ich habe mich auch ein bisschen gewundert, wie selbst verständlich Grace die Tatsache hingenommen hat,
    […]
    Dem kann ich mich also leider nicht anschließen.
    Zudem war die Handlung immer wieder unlogisch:
    Was mich auch ein bisschen gestört hat, war Grace Reaktion auf ihre Eltern: Sie hat zwar immer wieder durchblicken lassen, dass sie sich ein bisschen vernachlässigt fühlt, aber richtig mit diesem Thema auseinandersetzen tut sie sich nicht. Ich finde diesen Punkt hätte die Autorin auf jeden Fall noch ausbauen müssen!
    Obwohl ich ich in der Mitte ziemlich vorankämpfen musste, ist es zum Schluss doch noch ziemlich spannend geworden.
    Deshalb bekommt dieses Buch von mir
    Weiterlesen

Ausgaben von Nach dem Sommer: Band 1

Hardcover

Seitenzahl: 424

Taschenbuch

Seitenzahl: 424

Ähnliche Bücher wie Nach dem Sommer: Band 1

Besitzer des Buches 411

Update: