Agnes

Buch von Peter Stamm

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Agnes

Im überheizten Lesesaal der Public Library in Chicago wechseln sie die ersten Blicke, bei einem Kaffee die ersten Worte. Eines Tages fordert Agnes ihn auf, ein Porträt über sie zu schreiben, sie will wissen, was er von ihr hält. Schnell zeigt sich, dass Bilder und Wirklichkeit sich nicht entsprechen – und dass die Phantasie immer mehr Macht über ihre Liebesbeziehung erhält.
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Bewertungen

Agnes wurde insgesamt 33 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 3,6 Sternen.

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Meinungen

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Agnes

    Dieses Büchlein hat es in sich! Es wurde in diesem Thread schon viel gesagt, mir fällt gar nicht mehr viel Neues ein. Die Idee des "Entwerfens" eines Lebenslaufes, die Vermischung von Fiktionalem und Realem sowie die Tatsache, dass man vom Leben ohnedies überholt wird, wird von Peter Stamm grandios umgesetzt! In den ersten Sätzen wird das Ende vorweggenommen: Agnes ist tot, die Beziehung dauerte nur 9 Monate. Somit ist das Stöcklein geworfen, und der Leser macht sich neugierig daran zu erfahren, wie denn die Beziehung verlief, wie es soweit kommen konnte.
    Peter Stamm ist ein Meister der "vermeintlich einfachen Sprache". Seine Charaktere (in diesem Fall besonders Agnes) würde ich fast schon als "sagenumwoben" bezeichnen, vieles wird angedeutet, vieles bleibt im Dunklen, oder wird von der Ferne gezeichnet. Auffallend ist immer wieder die Konfrontation mit dem Tod (der, so schien mir, irgendwie an Agnes' Person hing), und der Umgang mit demselben.
    […]
    Das ist mir auch aufgefallen. Der Tod scheint irgendwie an Agnes' Person zu "hängen", fast möchte ich sagen: wo sie auftaucht, stirbt jemand.
    […]
    Das habe ich genauso empfunden! Der vermeintlich "einfache" Stil darf hier nicht unterschätzt werden, der hat es in sich!
    Starkes Buch, starke Empfehlung von mir!!
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  • Rezension zu Agnes

    Diese Erzählung versöhnt mich nach der etwas enttäuschenden Lektüre des Buches „An einem Tag wie diesem“, mit Peter Stamm.
    Agnes ist tot. Eine Geschichte hat sie getötet.
    Nichts ist mir von ihr geblieben als diese Geschichte.
    Diese kurzen Sätze zu Beginn der Erzählung welche ja schon den Schluss vorwegnehmen zwingen den Leser sich ganz intensiv mit dem weshalb zu beschäftigen.
    Agnes die sensible leicht verletzbare Studentin und der Ich-Erzähler, welcher über Luxus-Eisenbahnen recherchiert.
    Das die beiden in ihrem Wesen doch sehr verschieden sind begreift man sehr schnell. Agnes die über den Tod und das sterben reflektiert und der Erzähler welcher lakonisch sagt:
    […]
    Wie Agnes ihn nun bittet, über sie eine Geschichte zu schreiben, sieht das nach etwas leichtem Spielerischen aus, entwickelt sich und irgendwann hat die Geschichte die Gegenwart überholt.
    Allmählich erkennt der Schreibende, dass seine Liebe zu Agnes nicht so intensiv und tief ist, wie er anfänglich glaubte.
    Treffend beschreibt der Satz die Empfindungen des Ich-Erzählers
    […]
    Der sachliche, pragmatische Schreibstil, in der die Handlung beschrieben wird, täuscht nicht über die Tragödie dieser zum Scheitern verurteilten Liebesgeschichte hinweg. Indem man die reale und fiktive Geschichte liest, entstehen im Kopf die unterschiedlichsten Bilder und in diesen liegt die Faszination des Buches. Es ist ein gekonntes Zusammenspiel zwischen Wunschdenken und Realität.
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  • Rezension zu Agnes

    Ich selber habe den Roman in zwei Tagen mit viel Interesse und Spannung gelesen. Dabei steht die Spannung nicht beim Ausgang der Geschichte: schon in den ersten drei Sätzen wird kurz zusammengefasst, dass der Ich-Erzähler jene Agnes vor neun Monaten in der Bibliothek kennen gelernt hatte und sie nun tot ist. Na gut, stellt sich die Frage, wie es dazu kam? Das aber umschreibt Stamm meisterlich. In diesem von Quidam vorgestellten "Roman im Roman" geht es nicht nur um die Beschreibung der Vergangenheit, sondern - einmal in der Jetztzeit angelangt - um einen Ausblick auf die Zukunft. Und da wird es subtil und gefährlich! Ich selber stellte mir bei diesem Planen der Zukunft allerdings vor, dass ab einem gewissen Zeitpunkt die Wirklichkeit nicht mehr die Fiktion korrigiert, sondern die Fiktion Ausgangsunkt wird für also geschaffene Wirklichkeit.
    Davon ausgehend finde ich dann nämlich die Lektüre, trotz einer "einfachen Sprache", nicht gar so einfach. Man könnte sich fragen, inwieweit das Schreiben der Zukunft hier wirklich positiv zu bewerten ist...
    Was mir als ein Grundthema des Buches vorkommt ist sicherlich der Tod in den verschiedensten Formen! Insbesondere Agnes wird von diesem Gedanken "verfolgt", während der Ich-Erzähler dem eher aus dem Wege geht. Die eine zerbricht am Tod, der andere nimmt ihn kaum wahr.
    Zurecht kann man sich erschrecken, wie von Quidam angedeutet, über die Reaktionen des Ich-Erzählers, seinen Egoismus. Von sich selber und anderen kann man zurecht was anderes erwarten. Doch SIND wir heute nicht oft so? (Wahrscheinlich sollte man bei der Beurteilung des Ich-Erzählers aufpassen, die Fiktion nicht mit der Meinung des Autors gleichzusetzen???)
    Auf diesen Ebenen finde ich den Roman sehr zeitgenössisch und aktuell. Ist das nicht auch eine Bestandsaufnahme der heutigen Befindlichkeiten?
    Ich denke, dass Peter Stamm hier mit seinem ersten Roman ein großer Wurf gelungen ist! Von mir gibt's auf einer gleitenden Skala ****/* und eine dicke Empfehlung!
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Ausgaben von Agnes

Taschenbuch

Seitenzahl: 144

Hardcover

Seitenzahl: 160

E-Book

Seitenzahl: 160

Besitzer des Buches 61

Update: