Aufzeichnungen aus Birma

Buch von Guy Delisle, Kai Wilksen

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Aufzeichnungen aus Birma

Mehr als ein Jahr weilte Guy Delisle mit seiner Familie im südostasiatischen Birma, das offiziell eigentlich Myanmar heißt. Während seine Frau dort für die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen arbeitet, erfährt Guy Delisle die politische und soziale Realität des von einer geächteten Militärjunta beherrschten Landes. Als er die Gelegenheit erhält, birmesischen Künstlern Unterricht in Trickfilmanimation zu geben, erschließt sich ihm ein ganz persönlicher Einblick in das Leben und Leiden der einfachen Bevölkerung. Auf fast dreihundert Seiten entstehen so Aufzeichnungen aus einem familiären Mikro- und einem birmesischen Makrokosmos.
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Serieninfos zu Aufzeichnungen aus Birma

Aufzeichnungen aus Birma ist der 1. Band der Aufzeichnungen Reihe. Diese umfasst 2 Teile und startete im Jahr 2007. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2011.

Bewertungen

Aufzeichnungen aus Birma wurde insgesamt 4 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

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Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Aufzeichnungen aus Birma

    Aufzeichnungen aus Birma
    Nach der schönen Rezi von Klappentext werde ich nicht alles wiederholen, nur einige Zusatzinfos und meine Eindrücke.
    Das Buch beruht ja auf einem Aufenthalt in Birma, der schon 2005 stattfand, und wurde im französischen Original schon 2007 geschrieben und fertiggestellt. Es ist also inzwischen, könnte man meinen, etwas veraltet, denn die neuesten Entwicklungen in Myanmar gingen in eine hellere Richtung. Vielleicht haben manche Fesseln der Diktatur an Strenge verloren ? Nichts desto trotz bleibt das Buch aktuell als Zeitzeugnis für Delisles Reisen, Myanmar selber und, wie der Autor es indirekt ausdrückt, als Beschreibung vieler Mechanismen in herrschenden Diktaturen. Manchmal kann man sich fragen, ob man gewisse Tendenzen da nicht überall wiederfindet.
    Ja, das ist schon eine dem Autor eigene Form der Beschreibung eines Landes : es ist tatsächlich zunächst sein persönliches Leben als Mann einer MSF-Ärztin und junger Familienvater, der in seinen freien Stunden an diversen Comics weiterarbeitet. Was ihm so begegnet im alltäglichen Leben hat sicherlich zunächst eine ganz private Note, ist aber doch auch stets in irgendeiner Weise informativ über das Leben im Lande, die Kultur, Politik, Religion, Wirtschaft, Unterdrückung, Zensur etc. Das ziemlich dicke Buch ist dabei untergliedert in kleine Einheiten von einer bis sechs Seiten, die eine Episode, ein Thema schildern, zeichnen und vorstellen. Insofern keine durchgehende Schilderung.
    Interessant ist auch ein gewisses Inseldasein der ausländischen Mitbürger, oft Angehörige der Botschaften, Hilfsorganisationen und Industriekonzerne : hier gibt es manche Trennung, die ich auch in anderen Ländern beobachten konnte. Eine Abkapselung, die – so würde ich es mal übertragen – wir hier bei unseren ausländischen Mitbürgern manchmal verurteilen...
    Delisle baut zahlreiche Informationen spielerisch in seine Chroniken, seine Aufzeichnungen hinein. Hervorheben will ich noch den immer wieder hervorbrechenden Humor des Autors, der sich selber auf die Schippe nehmen kann und amüsiert betrachtet.
    ZUM AUTOR :
    Guy Delisle (* 19. Januar 1966 in Québec) ist ein kanadischer Comiczeichner. Er studierte ab 1984 am Sheridan-College in Toronto plastische Kunst und arbeitete im Anschluss daran ab 1986 für zwei Jahre bei dem Animationsstudio CinéGroupe in Montreal.
    Bei dem französischen Verlag Dargaud erschien ab 2001 eine Serie humoristischer Comics, in denen der etwas tollpatschige Polizeiinspektor Moroni die Hauptfigur ist.
    Mit seiner Frau, die für die die Organisation « Médecins sans frontières » (Ärzte ohne Grenzen) arbeitet, lebte Delisle 2001 in Nordkorea, dann 2005 14 Monate in Burma. 2008/2009 begleitete er abermals seine für MSF tätige Frau, diesmal für 12 Monate nach Israel. Hiervon berichtet er in dem Comic « Chroniques de Jérusalem », wofür er 2012 den Prix du meilleur album des Festival International de la Bande Dessinée d'Angoulême gewann. Noch im alten Jahrhundert hatte er ebenfalls eine längere Zeit in Shenzen/China verbracht.
    Webseite (auf Französisch) : http://www.guydelisle.com
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  • Rezension zu Aufzeichnungen aus Birma

    Klappentext:
    Wie lebt es sich in Birma? In einem Staat, über den Europa allenfalls Schreckensmeldungen von Unterdrückung und Willkür bekannt werden? Noch nicht einmal über den Namen herrscht Einigkeit … Birma, Burma oder Myanmar?
    Einmal mehr lässt uns Guy Delisle teilhaben an seinem Einblick in den Alltag eines Landes, über dessen Menschen wir bislang nur wenig wissen.
    Meine Meinung:
    Aus aktuellem Anlass – der Freilassung von Aung San Suu Kyi – hier eine Rezension zu Guy Delisles „Aufzeichnungen aus Birma“, dem neuesten in deutscher Sprache erschienenen Comic des Kanadiers.
    Wiederholt verschlägt es Delisle, durch die Tätigkeit seiner Frau für Ärzte ohne Grenzen, in politische Krisenregionen Asiens. So erschienen vor den „Chroniques Birmanes“ bereits die Bände „Shenzhen“ und „Pjöngjang“. In diesem, wieder in Tuschezeichnungen und verschiedenen Grauschattierungen gehaltenen, Comic erzählt der Autor von der Reise nach und dem Aufenthalt in Myanmar (oder Birma/Burma), in dem durch die seit 1962 regierende Militärjunta politische Ungerechtigkeit und Unterversorgung in all ihren Facetten an der Tagesordnung sind. Der Fokus Deliles liegt dabei allerdings nicht auf der Dokumentation der politischen Situation seines Gastgeberlandes (auch wenn diese unweigerlich immer wieder gestreift wird), sondern auf den meist willkürlichen Hürden, die Hilfsorganisationen dort immer wieder nehmen müssen, dem Alltag der Menschen mit denen er Umgang hat und natürlich seinem eigenen als Vater eines kleinen Jungen, Ehepartner einer engagierten Frau und als Comicautor und -zeichner.
    So beschwört der Band in Delisles ganz eigener, reduzierter aber sehr charmanter Zeichenweise die kuriosesten Situationen herauf: Die Angst vor den Birmanischen Steckdosen (Babyanlockende Todesfallen ), den ulkigen Aufenthalt eines Westlers in einem Buddhistischen Kloster, oder der wiederholte Versuch einen Blick auf die unter Hausarrest stehende Aung San Suu Kyi zu erhaschen, der natürlich von den Wächtern des Militärs verhindert wird.
    Ein unverhofft informativer Comic, der die Beschreibung einer ernsten und bisweilen bizarren Lebenswelt nicht selten mit einem selbstironischen Augenzwinkern verbindet. Mir hat der Band auf jeden Fall sehr viel Freude bereitet, was eben hauptsächlich an der recht eigenen Herangehensweise Guy Delisles liegt, der ohne den Anspruch einer durchlaufenden Wissensvermittlung oder den didaktischen Zeigefinger den Horizont seiner Leser erweitert.
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Ausgaben von Aufzeichnungen aus Birma

Taschenbuch

Seitenzahl: 272

Hardcover

Seitenzahl: 272

Aufzeichnungen aus Birma in anderen Sprachen

  • Deutsch: Aufzeichnungen aus Birma (Details)
  • Englisch: Burma Chronicles (Details)
  • Französisch: Chroniques birmanes (Details)

Besitzer des Buches 3

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