Ulysses

Buch von James Joyce, Hans Wollschläger

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Ulysses

Wer den großen Jahrhundertroman von James Joyce noch nicht gelesen hat, wer ihn liebt und ihn immer wieder von neuem lesen oder wer ihn an andere verschenken möchte, dem sei Ulysses jetzt in der neuen Kultausgabe zum 125. Geburtstag von James Joyce am 2. Februar 2007 empfohlen – in Halbleinen mit rotem Ringsumfarbschnitt und Schriftprägung.
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Bewertungen

Ulysses wurde insgesamt 25 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Faszinierende, aber keineswegs einfache Lektüre.

    Farast

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Ulysses

    Und noch mein Senf dazu...
    Ich bin inzwischen auch durch.
    Ich hatte mich entschlossen, das Buch nicht philologisch zu lesen, also auf Kommentare, Anmerkungen, Erläuterungen etc. zu verzichten. Nicht weil ich arrogant bin, sondern weil ich der Auffassung bin, dass es einem Buch gelingen muss, den Leser auch so, pur, zu packen. Mir ist klar, dass mir viele Anspielungen und Bedeutungsfacetten entgangen sind, aber damit muss ich jetzt leben :-)
    Mich hat das Buch trotzdem fasziniert, und ich bin zwar durch, aber noch nicht fertig damit.
    Über Joyce' Sprachgewalt ist ja schon berichtet worden. Die fand ich gigantisch. Der Erzähler wechselt ständig seine Erzählweise, teilweise sogar schleichend im Kapitel, und es ist alles vertreten: chronikhafte Passagen, journalistische Formen, alttestamentarischer Stil, episches Erzählen wie im 19. Jhdt, Mundart, und Bewusstseinsströme ohne Ende, teilweise auch ohne Punkt und Komma, Wortspielereien, sprechende Namen, Anzüglichkeiten, Variationen, Querbezüge, Retrospektiven, Anspielungen und und und. Bei allem Respekt vor der sprachlichen Leistung (auch des Übersetzers!) fand ich diese Fülle gelegentlich überheblich, selbstverliebt. Manches wäre auch kürzer möglich gewesen...
    Homers Odyssee ist quasi die Hintergrundfolie, vor der der Roman spielt, und diese Folie sorgt auch immer wieder für Erheiterungen des Lesers - weil die heldenhaften Geschichten hier so auf das Alltägliche, Triviale, "Jedermannige" heruntergebrochen werden. Für Erheiterung - aber bei mir auch für eine gewisse Trauer.
    Was ist aus den Helden geworden!
    Die treue Penelope wird zu einer halbseidenen Frau, die ihren Mann verachtet, ihm ständig Hörner aufsetzt und ihm dennoch irgendwie treu ist, und an nichts anderes als Sex, Geld und Kleidung denkt.
    "Odysseus der Listenreiche" wird hier zu "Bloom dem Durchschnittlichen". Ein Außenseiter (was durch sein Jude-Sein noch verstärkt wird), dessen Irrfahrt nicht auf den Weltmeeren stattfindet, sondern in einer Großstadt. Er kämpft nicht gegen See-Ungeheuer, gegen einäugige Riesen und gegen rivalisierende Götter etc., sondern banal gegen den drohenden sozialen Abstieg und um das Überleben in einer wirtschaftlich (Hungerbilder!) und politisch schweren Zeit. Mit diesem Helden kann sich der Leser nur schwer identifizieren, weil er eben so alltäglich ist.
    Seine Irrfahrt durch Dublin ist daher auch nicht zielgerichtet wie Odysseus' Irrfahrten, sondern hängt von Zufällen ab. Ein Sinnganzes gibt es nicht mehr.
    Da gibt es nichts mehr, was die Welt im Innersten zusammenhält. Die Wirklichkeit präsentiert sich als zerrissen, facettiert in die Wahrnehmungen einzelner Personen (was, finde ich, wunderbar durch die verschiedenen Erzählweisen gezeigt wird), komplex und nicht mehr als Ganzes überschaubar. Dennoch lässt Joyce es sich nicht aus der Hand nehmen, kompositorisch die Kreise zu schließen, sehr souverän, finde ich.
    Nicht nur die Helden und ihre Ziele werden vom Thron gestoßen, auch die Inhalte der Gespräche bzw. Gedanken, in denen es um Alltägliches geht. Werte werden relativiert und sozialen Notwendigkeiten angepasst (Molly als Penelope). Das fand ich sehr desillusionierend, aber es entspricht unserer Wirklichkeit.
    Ich sagte es schon in der MLR: Für mich ist der Leser der eigentliche Held. Der Leser irrt wie einst Odysseus auf den erzählerischen Meeren einher, wird in die Irre geführt, verstrickt sich in gelehrte Diskussionen und merkt erst verzögert, dass er hier veralbert wird (Shakespeare-Gespräche im Elfenbeinturm der Wissenschaft), und dennoch muss der Leser wieder Fahrt aufnehmen.
    Es gäbe noch so viel zu sagen - - -
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  • Rezension zu Ulysses

    […]
    Die welche ich verlinkt habe, am besten informierst dich direkt beim Suhrkamp Verlag, das Buch wird ausführlich vorgestellt.
    Aus dem Englischen von Hans Wollschläger. Herausgegeben und kommentiert von Dirk Vanderbeke, Dirk Schultze, Friedrich Reinmuth und Sigrid Altdorf in Verbindung mit Bert Scharpenberg. Mit Plänen und Register.
    Das sieht im Buch folgendermassen aus (nehme Kapitel neun, als Beispiel weil daran schon sehr viele Leser gescheitert sind)
    "Skylla und Charybdis"
    Der Leser erfährt ausführlich wie Odysseus aus dem Totenreich auf Kirkes Insel zurückkehrt und den Elepenor bestattet (Somit ist er, auch wenn er die Odyssee selbst nicht gelesen hat, im Bilde)
    Nun wird erklärt das Stephen in dieser Episode in der Rolle des Odysseus um zwei Uhr nachmittags mit George Russell, Mr. Best, John Eglinton und Mr. Lyster, später noch Buck Mulligan, in der Nationalbibliothek über Literatur diskutiert, wobei alle drei Gattungen der Literatur Epik, Lyrik und Dramatik vertreten sind.
    Die Assoziation zu Odysseus ergeben sich nun aus den Gesprächen.
    Dank dieser Vorinformation liest sich meiner Ansicht nach dieses Kapitel viel einfacher, und die seitlichen Anmerkungen sind sehr hilfreich.
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  • Rezension zu Ulysses

    Autor: James Joyce
    Titel: Ulysses
    Seiten: 990 Seiten, unterteilt in 18 Kapitel
    Verlag: Suhrkamp
    ISBN: 9783518412985
    Autor:
    James Augustine Aloysius Joyce, geboren 1882 in Dublin und 1941 in Zürich gestorben, war ein irischer Schriftsteller. Ulysses gilt als sein bedeutendster Roman, aber auch Dubliner, Ein Portrait des Künstlers als junger Mann, und Finnegans Wake gehören zu seinen bekannteren Werken.
    Inhalt:
    Der Roman beschreibt wie Leopold Bloom, Anzeigenverkäufer einer Tageszeitung, den 16. Juni 1904 in seiner Heimatstadt Dublin verbringt. (Mittlerweile wird das Datum nicht nur in Dublin als "Bloomsday" gefeiert)
    Dabei schildert Joyce nicht nur die offensichtlichen Geschehnisse, sondern - und das macht den Roman so besonders - vermittelt in einer ungeordneten, bruchstückhaften, sprunghaften Sprache, in einem Bewusstseinsstrom, die Gedanken des Protagonisten. Erinnerungsfetzen wechseln sich ab mit Assoziationen, Tagträumen, und die "Erzählung" dreht sich wie ein Karussell umher.
    Wirklich "Action" gibt es nicht: Leopold kauft Seife, besucht eine Beerdigungsfeier, isst zu Mittag, schaut bei der Tageszeitung vorbei, usw.
    Ach ja: die insgesamt 18 Kapitel orientieren sich an Homers Irrfahrten des Odysseus; wer dieses Epos nicht allzu gut kennt, und auch keine Sekundärliteratur zur Hilfe nimmt, der wird vermutlich Schwierigkeiten haben, entsprechende Verweise und Anlehnungen zu verstehen.
    Meinung:
    Ein so bekanntes Werk, und noch keinen Rezithread dazu hier im BT? Vermutlich liegt es daran, dass zwar Viele das Buch beginnen, aber irgendwann die Lektüre abbrechen. Und auch ich, muss ich gestehen, habe den Roman nicht zu Ende gelesen. Nach einem Drittel, also ca 300 Seiten war Schluß. Zuvor hatte ich schon mehrmals das Buch in die Ecke geschmissen und Tage später wieder hervorgeholt. Dennoch möchte ich hier kurz meine Meinung abgeben, und durch den Thread auch andere Leser ermuntern, hier ihre Leseerfahrung abzugeben. Denn etwas Weiteres ist klar: mein Beitrag taugt nicht für die Ecke "Das Buch, das alle toll finden. Nur Du nicht.".
    Zunächst einmal ist der Aufwand wirklich bewundernswert, den Joyce in sein Meisterwerk gesteckt hat. Sieben Jahre hat er daran geschrieben und war zu Recht der Auffassung, dass noch Jahrzehnte später die Leser, Kritiker und Gelehrten über den Text diskutieren werden: Der Bezug zu Homers Odyssee, die Kritik an der katholischen Kirche, das Verhältnis Irlands zur britischen Krone, die sprachlichen Mittel (bspw besteht ein Kapitel komplett aus kurzen Zeitungsartikeln, und im letzten Kapitel gibt es einen ziemlichen langen Monolog ohne Interpunktionszeichen), die Besonderheit, den Alltag Dublins an nur einem gewöhnlichen Tag zu schildern, usw. Seinem Freund Stuart Gilbert gab Joyce einen „Lektüreschlüssel“, um die Symbole und Motive in den einzelnen Kapitel betreffend Farbe, Organ, Technik, etc besser zu erkennen oder zu deuten.
    Ich habe mir Homers Odysseus nicht vorab durchgelesen, und die unzähligen Anspielungen auf damalige Zeitgenossen und Machtverhältnisse entgingen mir ebenso (bis auf ein paar offensichtliche Seitenhiebe auf die Kirche). Es gibt natürlich diverse andere Romane, die sprachlich und inhaltlich ähnlich ausschweifend sind: Herman Melvilles „Moby Dick“ fällt mir da ein, oder auch Umberto Ecos „Das Foucaultsche Pendel“. In beiden Romanen gibt es viele Anspielungen, die neben der Rahmenhandlung, mit „Gelehrsamkeit“ und mehr oder weniger versteckten Hinweisen Kritik an etwas üben. In beiden Romanen möchte der Autor aus unterschiedlichen Gründen den Leser mit diversen Ausschweifungen beeindrucken oder aufklären. Aber hier bei „Ulysses“ gibt es kaum eine Rahmenhandlung. Joyce beeindruckt einfach mit seiner Sprachgewalt und versteckt möglichst viele Anspielungen, Motive, philosophische Ideen und Symbolik. Das kann Spaß machen, solche Verweise zu entdecken, die diversen Deutungsmöglichkeiten in der Sekundärliteratur zu lesen und die Parallelen zu „Odysseus“ zu ziehen, oder Leser, die einfach die Sprache und Erzählfluss auf sich wirken lassen möchte – denen kann ich den Roman empfehlen. Ich persönlich kann mit dem Jahrhundertroman wenig anfangen.
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Ausgaben von Ulysses

Hardcover

Seitenzahl: 928

Taschenbuch

Seitenzahl: 987

E-Book

Seitenzahl: 1.000

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