Blauer Hibiskus

Buch von Chimamanda Ngozi Adichie, Judith Schwaab

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Blauer Hibiskus

Chimamanda Ngozi Adichies Debut - ein Meilenstein junger Weltliteratur: Jetzt als Fischer Taschenbuch! Das Haus von Kambilis Familie liegt inmitten von Hibiskus, Tempelbäumen und hohen Mauern, die Welt dahinter ist das von politischen Unruhen geprägte Nigeria. Mit sanfter, eindringlicher Stimme erzählt die 15jährige Kambili von dem Jahr, in dem ihr Land im Terror versank, ihre Familie auseinanderfiel und ihre Kindheit zuende ging. Der erste vielgelobte Roman Adichies, verzweifelt schön und ganz gegenwartsnah.
Weiterlesen

Bewertungen

Blauer Hibiskus wurde insgesamt 16 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,5 Sternen.

(10)
(6)
(0)
(0)
(0)

Meinungen

  • War für mich stellenweise nur recht schwer auszuhalten.

    Jona

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Blauer Hibiskus

    So, nun habe ich dieses Buch auch endlich gelesen und ich denke, denn Inhaltshinweisen brauche ich hier nichts mehr hinzuzufügen. Darum hier nur einige Gedanken zu den Charakteren und ihren Beziehungen zueinander (Eigenzitat aus amazon.de):
    Kambilis und Jajas Vater ist in vielerlei Hinsicht ein wichtiger und guter Mann. Er kämpft für die Freiheit, für Gerechtigkeit und er unterstützt mit seinem Vermögen sehr viele Menschen - und natürlich die Kirche. Eine seiner Triebfedern dahinter ist die Religion - bzw. seine spezifische Auslegungt. derselben -, die ihn so sehr von seinem Vater entfremdet und ihn im eigenen Haushalt zu einem beängstigenden Fanatiker macht.
    Das Gegengewicht dazu bildet seine Schwester, die an der Universität unterrichtet und versucht, ihre Kinder zu kritisch denkenden Menschen zu erziehen - ein Charakter, der sehr deutlich an der Mutter der Autorin angelehnt ist. Sie 'befreit' Kambili und ihren älteren Bruder Jaja aus der klostermäßigen Isolation, in der ihr Vater sie hält, bringt ihnen nigerianische Sitten und Gebräuche näher und ihre Kinder zeigen den beiden 'Heldenkindern' wie normale Menschen leben.
    Der historische Hintergrund sind der Umsturz und die Militärregierung Nigerias, die damals viele, die es sich leisten konnten zur Flucht gezwungen haben - betrachtet durch die Augen einer jungen Frau, die diese Welt mit dem Verlassen des väterlichen Hauses so neu entdeckt, wie nicht-nigerianische Leser*innen.
    Das Buch endet mit allerlei Material zur Autorin und auch einer autobiographischen Kurzgeschichte über ihre Rückkehr nach Nigeria nach dem Erfolg von 'Purple Hibiskus.'
    Der Titel der deutschen Übersetzung hatte mich ein wenig überrascht, denn 'purple' heißt eigentlich 'purpur' und die Ich-Erzählerin redet immer wieder von 'red hibiscus'.
    Auf jeden Fall ein empfehlenswerter Roman, der mich genauso begeistert hat, wie 'Americanah'.
    Weiterlesen
  • Rezension zu Blauer Hibiskus

    Kambilis Vater verdankt katholischen Missionaren in Nigeria alles, seine Schulbibldung, seinen wirtschaftlichen Aufstieg und damit auch sein Ansehen als Unternehmer und spendabler Dorfvorsteher. Seine Bildung ist hart erkämpft; denn schon während seiner Schulzeit hat er als Gärtner für seinen Lebensunterhalt gearbeitet. Seine Gottesfurcht gibt der Mann mit gnadenloser Härte an Frau und Kinder weiter; alle drei tragen die Narben seiner Misshandlungen. Leben, arbeiten und glauben müssen die Kinder nach einem strengen Plan. Von Kambili wird erwartet, dass sie in jedem Schuljahr die Klassenbeste ist - und wehe, sie erreicht mit ihren Noten einmal nur den zweiten Platz! Wer so fern von dem aufwächst, was andere Jugendliche interessiert, hat in Kambilis Klasse nichts zu lachen. Der Kontakt zum Großvater und zur Schwester des Vaters ist den Kindern verboten, um sie vor der Igbo-Sprache und der Kultur der Vorfahren zu bewahren. Alles Aberglauben, findet der Vater.
    "Papa kam auf Jaja zu. Er sprach jetzt nur noch Igbo. Ich rechnete damit, dass er ihm die Ohren langziehen würde, dass er ihn im Takt seiner Worte stoßen und zerren würde, dass er Jaja ins Gesicht schlagen und seine Hand dasselbe Geräusch machen würde, wie wenn in der Schule ein Buch von Bücherregal fällt. Und dann würde er mich packen und mich mit derselben Beiläufigkeit ins Gesicht schlagen, mit der er nach der Pfeffermühle griff. Doch er sagte nur: "Ich möchte, dass ihr fertig esst und dann in eure Zimmer geht und um Vergebung bittet", drehte sich um und ging die Treppe wieder hinunter. Die Stille, die er zurückließ, war schwer, aber angenehm, wie eine ausgebeulte kratzige Strickjacke an einem kühlen Morgen." (S. 76/77)
    Bisher mussten Kambili und Jaja völlig abgeschnitten von der Igbo-Tradition leben und ohne Kontakt zu ihren Cousins und Cousinen. Die erste von der Tante (gegen den Willen ihres Bruders) eingefädelte bewusste Begegnung der Kinder mit ihrem Großvater Nnukwu zeigt ihn als betagten, lebensfrohen Mann, für den der Gesang wichtiger Bestandteil seiner Tradition ist. Die verwitwete Tante verdient als Dozentin an der Uni den Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder. Der Besuch bei ihrer Tante Ifeoma ist in vielerlei Hinsicht ein Schock für Kambili; Ifeoma verhält sich gegenüber jedermann reichlich respektlos - und sie hat ihren Bruder noch nie wie einen Heiligen behandelt. In Ifeomas kleinem Haushalt, in dem nun zusätzlich zu Reissack und Propangasflasche zwei weitere Schlafstellen für die Besucher gezwängt werden müssen, wird den Jugendlichen deutlich, wie schwer der Alltag für ihre Tante zu bewältigen ist. Im Wohlstand und mit Hauspersonal aufgewachsen haben beide noch nie darüber nachgedacht, wo Wasser, Brennstoff und Lebensmittel herkommen. Die Unbeschwertheit und Zuversicht in Ifeomas Familie verdeutlicht aber auch, wie klein sich Kambili und Jaja bisher unter dem Druck ihres Vaters gemacht haben.
    Beginn und Ende des Romans beschreiben ein Ereignis am Palmsonntag, während der Hauptteil auf die Ereignisse vor diesem Tag zurückblickt. Die knapp sechzehnjährige Icherzählerin Kambili wirkt zunächst wie ein verängstigtes Kind, dem außerhalb des Elternhauses ohne die strengen Anweisungen des Vaters jeder Rückhalt zu fehlen scheint. Durch die Begegnung mit Großvater und Tante findet Kambili zu den Wurzeln ihrer Kultur, und auch Jaja, der anfangs im Roman eine Nebenrolle zu spielen scheint, durchläuft eine erstaunliche Entwicklung. Die Lebensbedingungen Ifeomas und Ereignisse um die Tageszeitung, die der Vater herausgibt, spiegeln Nigerias Alltag in politisch und wirtschaftlich unruhigen Zeiten. Wie sich Kambilis und Jajas Blick vom Konflikt mit ihrem starrsinnigen, gewalttätigen Vater zuerst auf ihre erweiterte Familie und im nächsten Schritt auf die Situation ihre Landes weitet, macht Adichies 2003 erschienen ersten Roman zu einem besonderen Leseerlebnis.
    Weiterlesen

Ausgaben von Blauer Hibiskus

Taschenbuch

Seitenzahl: 336

E-Book

Seitenzahl: 449

Hardcover

Seitenzahl: 448

Blauer Hibiskus in anderen Sprachen

  • Deutsch: Blauer Hibiskus (Details)
  • Englisch: Purple Hibiscus (Details)

Ähnliche Bücher wie Blauer Hibiskus

Besitzer des Buches 32

Update: