Kind 44

Buch von Tom Rob Smith, Armin Gontermann

Zusammenfassung

Inhaltsangabe zu Kind 44

Dieser Spiegel-Bestseller »geht wirklich unter die Haut«. WDR 5 Moskau 1953. Auf den Bahngleisen wird die Leiche eines kleinen Jungen gefunden, nackt, fürchterlich zugerichtet. Doch in der Sowjetunion der Stalinzeit gibt es offiziell keine Verbrechen. Und so wird der Mord zum Unfall erklärt. Der Geheimdienstoffizier Leo Demidow jedoch kann die Augen vor dem Offenkundigen nicht verschließen. Als der nächste Mord passiert, beginnt er auf eigene Faust zu ermitteln und bringt damit sich und seine Familie in tödliche Gefahr …
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Serieninfos zu Kind 44

Kind 44 ist der 1. Band der Leo Demidow Reihe. Diese umfasst 3 Teile und startete im Jahr 2008. Der letzte bzw. neueste Teil der Serie stammt aus dem Jahr 2011.

Über Tom Rob Smith

Der britische Schriftsteller Tom Rob Smith wurde 1979 in Norbury, London geboren. Smith studierte an der Universität Cambridge und erhielt den Harper Wood Studentship for English Poetry and Literature. Mehr zu Tom Rob Smith

Bewertungen

Kind 44 wurde insgesamt 128 mal bewertet. Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,1 Sternen.

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Meinungen

  • Politthriller oder Krimi zur Zeit von Stalins Tod

    frettchen81

Rezensionen zum Buch

  • Rezension zu Kind 44

    Ich habe das Buch von einem Tauschtisch mitgenommen und gedacht: Wenn es nix taugt, kann ich es ja zurücklegen.
    Fazit: Dieser Tisch wird das Buch nicht wiedersehen!
    Natürlich habe ich das Buch zu der Zeit, als es erschien, auf jeder Bestsellerliste und in jedem Buchladen gesehen. Ich habe aber nicht glauben können, dass das Thema mich so anspricht (dass ich hinterher sogar meinen Eindruck dazu wiedergeben würde!).
    Aufgrund des ersten Kapitels - ich hatte kurz reingelesen - wollte ich es sogar nicht mal mitnehmen, da mich Grausamkeiten gegen Tiere doch sehr viel mehr mitnehmen als gegen Menschen. Ich war dann aber überrascht, wie sehr mich die Geschichte in ihren Bann gezogen hat. Und wie viel ich nicht wusste, die Geschichte Russlands betreffend.
    Und ähnlich wie Brianna 80 und Kapo habe auch in dieser Stoy keine Farben gesehen, mein Farbschema rangierte immer nur zwischen Weiß (dem Schnee geschuldet) und sämtlichen Grauabstufungen. Das zeigt, wie gut die Begebenheiten beschrieben wurden. Ich jedenfalls fand es nicht schlimm, dass immer wieder erwähnt wurde, wie denunziatisch der Staat beschrieben wurde, denn ich hätte es zwischendurch immer wieder vergessen, weil ich mir so etwas gar nicht vorstellen konnte.
    Lange hatte ich kein Buch mehr in der Hand, auf das ich mich jedes mal wieder gefreut habe, wenn ich Zeit zum Lesen hatte. Mit einem Cody McFadyen würde ich es aber nicht vergleichen.
    Von mir die volle Punktzahl (und schon mein zweites Highlight für dieses Jahr)!
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  • Rezension zu Kind 44

    Dies ist wieder einmal ein Autor, der sein Handwerk versteht. Nicht nur ein faszinierender und informativer Plot, sondern auch noch hervorragend geschrieben. Da hat es sich wirklich gelohnt, dass der Autor "Kreatives Schreiben" studiert hat. Aber meiner Meinung nach muss auch schon ein gewisses Talent und Begabung vorhanden sein. Und die hat nicht jeder. Auch die gute Recherche, worauf in der Danksagung verwiesen wird, macht diesen Thriller zu einem Leseereignis.
    Die Handlung ist einfach nur schockierend und selbst wenn die Ereignisse schon über 50 Jahre zurückliegen, ist es kaum vorstellbar, dass ein derartiges Leben/Überleben unter den dramatischen Umständen in der Sowjetunion stattgefunden hat. Die Beschreibungen des absoluten Überwachungsstaates machen die ganze Unmenschlichkeit deutlich. Dabei versteht es der Autor, dieses in einer sehr eindrucksvollen Weise zu beschreiben, so dass automatisch das "Kopfkino" mitläuft. Mir ging es jedenfalls so, als würde ich direkt einen Film ablaufen sehen.
    Besonders schrecklich finde ich in Büchern immer, wenn die Opfer Kinder sind. Und hier sind es wirklich brutale Verbrechen in großer Zahl. Wenn man das erste Kapitel gelesen hat, fragt man sich zunächst, was die Szene jetzt wohl mit den Jahre später stattfindenen Ereignissen zu tun haben könnte. Aber diese Schlüsselszene wird dann später aufgeklärt und die Auflösung des ganzen Mordfalls ist dann noch ein weiterer Schock-/Überraschungsfaktor.
    Schlimm sind auch die ständigen Gegenmaßnahmen, die von staatlicher Seite einer Aufklärung der Mordserie entgegen stehen. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Und hierzu gehören Gewaltverbrechen, die ja nur im westlichen Kapitalismus vorkommen, aber doch nicht in einem Land, in dem ein friedliches Miteinander unter der Führung des großartigen und liebevollen Übervaters Stalin herrscht. Da wird es dem Protagonisten Leo Demidow nicht immer leicht gemacht und er hat auch noch einen Gegenspieler, den Geheimdienstler Wassili, der schon ein wirklich böser Bube ist.
    Mein Fazit: Die beschriebenen Greueltaten, der schockierende Einblick in den totalen Überwachungsstaat und die unmenschlichen Lebensverhältnisse in der Ära Stalins werden in einer hervorragenden Art und Weise beschrieben, die das Buch so wertvoll macht. Allerdings nichts für Zartbesaitete, denn einige Szenen lassen einen doch schon tiel Luft holen. Auf jeden Fall ist meine Bewertung:
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  • Rezension zu Kind 44

    Wow, ich bin noch ganz geplättet und sprachlos. Das war ein geniales Buch, das ich nur so verschlungen habe. So gefesselt war ich schon lange nicht mehr.
    […]
    Bei mir auch. Die einzigen anderen Töne, die bei mir sonst noch vorgekommen sind, waren weiß, schwarz, braun. Farben wiederum haben für mich überhaupt nicht existiert.
    Die beschriebenen Zustände in der Sowjetunion haben mich viel stärker schockiert als es z.B. die allerbrutalsten Morde bei Chris Carter oder Cody McFadyen getan haben. Mit Letzterem wurde "Kind 44" hier ja auch verglichen, was ich allerdings überhaupt nicht nachvollziehen kann, da dieses Buch auf völlig anderes abzielt. Die Beschreibung des totalitären Systemes mit seinen Folterknechten, den gnadenlosen Überwachungen und seiner knallharten Politik ging allerdings schon ganz schön an die Psyche.
    Es war ein völlig anderer Thriller wie ich ihn noch nie gelesen habe. Ich dachte schon, das erste Drittel kann nicht mehr getoppt werden und habe schon befürchtet, dass die Geschichte in eine "normale" Krimihandlung abdriften könnte als die Hauptperson zur Miliz, also zur gewöhnlichen Polizei, versetzt wird. Dies war aber nicht der Fall und es wurde nicht minder interessant. Schon allein die Tatsache, dass jemand Morde in einem Staat aufklären will, in dem es keine Verbrechen geben KANN, erzeugt bei mir Gänsehaut. Vor allem in den Fluchtszenen und in denen, in denen Leo fast mit den Soldaten oder den MGB-Agenten zusammenstößt, wäre ich vor lauter Spannung fast selbst ins Schwitzen gekommen.
    Ungeheuer spannend, erschreckend, realistisch (zumindest die Zustände in der Sowjetunion). Das wird ganz sicher zu meinen Jahres-Highlights zählen.
    Vielen Dank auch noch an meine Wichtelmama kampfguerkchen für diese genialen 500 Seiten.
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  • Rezension zu Kind 44

    […]
    Stimme vollkommen zu. Die pure und unverblümte Wahrheit über die kommunistische Zeit. Einfach erschreckend realitätstreu (weiß wo von ich rede, da ich diese Zeiten selbst als Kind erlebt habe)
    […]
    Wer will schon wahrhaben, dass man als Unschuldiger nur für eine falsche Bewegung und Reaktion in die Ungunst des Staates kommt und als Spion hingestellt wird.
    Unglaublich aber wahr!
    Wie schon meine Vorschreiber fand ich dieses Buch einfach nur genial realitätsnah, beeindruckend, traurig, einfach atemberaubend.
    Die erste Hälfte des Buches hat mich 100% überzeugt, mehr Realität und Authentizität kann man kaum in einem Roman finden. Hatte z.T. den Eindruck, dass ich eine Berichterstattung lese.
    Alle beschriebenen Wohnverhältnisse, zwischenmenschliche Beziehungen, die permanente Angst nicht auffallen zu wollen etc. entsprechen der tatsächlichen, purer Wahrheit.
    Dagegen hat es damit m.E. in der zweiten Hälfte was nachgelassen, die Spannung war nach wie vor da, aber mir waren auf einmal zu viele Zufälle und ungeklärte Sachen.
    Einfach zu viele "positive" Ereignisse die dieses Buch doch zu einem Roman gemacht haben.
    Das Ende hat mich nicht überzeugt, für mich sind die Hintergründe der Morde doch sehr vage geblieben.
    Das Buch ist jedoch absolut empfehlenswert :thumright:
    Es beschreibt das Leben der Menschen zu Stalinszeit, für viele doch ein unbekanntes Gebiet.
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  • Rezension zu Kind 44

    Ich vergebe für Kind44
    Meine Meinung:
    Geschockt war ich von der wahnsinnigen Brutalität dieses Thrillers. Hätte mich der Schreibstil nicht so gepackt, hätte ich das Buch bestimmt vor den ersten 100 Seiten weggelegt. Aber die Geschichte fesselt, lässt einen nicht mehr los. Ist packend geschrieben ... ein Thriller wie ich ihn selten gelesen habe.
    Leo ist gefangen in dem System der Stalinzeit. Was das Regime sagt, ist Gesetz. Eigenes Denken ist verboten, täglich werden Menschen hingerichtet, die nicht in dieses System passen. Wenn sie nicht getötet werden, werden sie gefoltert und wie Vieh in den Gulag nach Kolyma geschickt. Mir war klar, dass Stalin kein Waisenknabe war aber wie detailliert hier die Brutalität des Geheimdienstes und der Miliz beschrieben werden, so deutlich mar mir das wohl doch nicht. Der Hintergrund im Buch ist sehr gut recherchiert und man kann sich die Realität der damaligen Zeit gut vorstellen.
    Die wilde Verfolgungsjagd, die Flucht der Protagonisten ist so spannend beschrieben, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen. Das ist ein Handlungsstrang. Der andere zeigt den Weg des Mörders, wie er ein Kind nach dem anderen tötet. Und Leo kommt ihm immer dichter auf die Spur.
    Die Art und Weise wie der Mörder vorgeht, ist kaum vorstellbar und grenzenlos brutal beschrieben. Einen Film könnte ich hier nicht ertragen. Aber warum mordet er? Das erfährt man - natürlich - am Ende des Buchs.
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  • Rezension zu Kind 44

    Zwei historische Ereignisse haben mich zu "Kind 44" geführt:
    Der Holodomor, die große Hungersnot 1932/33 hauptsächlich in der Ukraine, die das Umfeld des Romananfangs bildet und damit auch eine Art "Grundlage" (bereits nach den wenigen Seiten wusste ich, dass ich das Buch schnell ausgelesen haben würde, weil es Smith unglaublich schnell gelungen ist, diese für mich eigentlich vollkommen fremde, brutale Welt mit Worten in meinem Kopf wiederauferstehen zu lassen).
    Und dann der reale Fall des Serienmörders Andrej Tschikatilo, von dessen Geschichte ich irgendwann in den 90ern die Verfilmung gesehen habe (Citizen X). Auch Tom Rob Smith orientiert sich an diesem Fall, auch wenn er das Geschehen von Ende der 70er bis Anfang der 90er in die 50er Jahre verlegt. Von diesem zeitlichen Umfeld profitiert der Roman ungemein, denn die Krimihandlung an sich ist eigentlich eher schwach (mir geht es ähnlich wie Karthause, die Fälle sowie auch das Ende habe ich als konstruiert und auch ein wenig unwahrscheinlich empfunden). Das hat aber für mich beim Lesen kaum eine Rolle gespielt, weil die Atmospähre so unheimlich packend war, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte und in einem Rutsch durchgelesen habe. Die sehr überzeugende Darstellung des Stalinregimes, die Angst vor Denunzation und gleichzeitig der zeitweilig blinde Glaube an den Staat ("das Wohl des Ganzen"...) machen beklommen, und mehr als einmal musste ich schon schwer schlucken. Und obwohl die Auflösung zumindest in Teilen vielleicht ein wenig vorhersehbar war, ist es Smith gelungen, die Spannung Seite für Seite aufrecht zu erhalten.
    Auch wenn ich mir immer noch nicht vorstellen kann und will, wie es sein muss, in einem Land zu leben, in dem man niemanden vertrauen kann, im Grunde nicht einmal der eigenen Familie, in dem man in ständiger Furcht vor dem Staat und dessen Willkür lebt, weil ein Leben nichts wert ist, hat mir das Buch trotzdem einen sehr guten Eindruck davon vermittelt. Zurück bleibt mir eine Menge Stoff zum Nachdenken, und das Bedürfnis, über den trotz allem fiktiven Roman hinaus etwas über die damalige Zeit zu erfahren.
    Fazit: Auch von mir 4 von 5 Sternen, und der Leseempfehlung in Verbindung mit der bereits mehrfach ausgesprochenen Warnung kann ich mich ebenfalls anschließen.
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Ausgaben von Kind 44

Taschenbuch

Seitenzahl: 509

Hardcover

Seitenzahl: 512

Hörbuch

Laufzeit: 00:07:02h

E-Book

Seitenzahl: 513

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